Nachrichten aus der Wirtschaft

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BGH: Händler haftet nicht für Kundenbewertungen auf Amazon

KARLSRUHE (dpa) - Ein Händler haftet grundsätzlich nicht für Kunden-Bewertungen auf Amazon. Dies entschied am Donnerstag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Damit unterlag in letzter Instanz der Verband Sozialer Wettbewerb (VSW), der erreichen wollte, dass Bewertungen zu einem Tape gelöscht werden. Im vorliegenden Fall hatten mehrere Kunden unter ein Angebot geschrieben, dass das Tape schnell gegen Schmerzen helfe. Eine solche Wirkung ist wissenschaftlich aber nicht nachgewiesen. Nach Feststellung des BGH hatte der Händler aber nicht mit den Kundenbewertungen geworben.


GfK: Coronavirus drückt auf Stimmung der Verbraucher

NÜRNBERG (dpa) - Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China dämpft nun auch hierzulande die Stimmung der Verbraucher. Die hat sich nach einem optimistischen Start ins neue Jahr wieder etwas verschlechtert. In seinem monatlich ermittelten Konsumklimaindex prognostiziert der Nürnberger Marktforscher GfK für März einen Rückgang um 0,1 Punkte auf 9,8 Zähler. Im Vormonat war der Wert um 0,2 Zähler gestiegen. Als Grund für die stagnierende Entwicklung nannte das Unternehmen die Verunsicherung durch die Ausbreitung des Coronavirus. Wegen der starken Verflechtung der Wirtschaft könne dies auch Auswirkungen auf Unternehmen in Deutschland haben.


Betriebsrat lehnt Stellenabbau bei Airbus ab - Kündigungen möglich

TAUFKIRCHEN (dpa) - Der geplante Abbau von mehr als 2.300 Stellen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus stößt auf Widerstand des Betriebsrats. Man lehne ihn entschieden ab und setze sich für jeden Arbeitsplatz ein, betonten die Arbeitnehmervertreter in einem Schreiben an die Belegschaft. Betriebsbedingte Kündigungen müssten ausgeschlossen werden. Ein Unternehmenssprecher sagte, «wir können im Moment betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen.» Airbus will 2.362 der gut 34.000 Stellen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte streichen. Mit dem Wegfall von 829 Stellen soll Deutschland mit derzeit rund 12.000 Mitarbeitern am stärksten betroffen sein.


Neue Gespräche über Diesel-Vergleich von VW und Verbraucherschützern

BRAUNSCHWEIG/BERLIN (dpa) - Nach dem Scheitern ihrer Gespräche über einen Vergleich für Dieselkunden verhandeln Volkswagen und Verbraucherschützer doch vor Gericht weiter. Das Oberlandesgericht (OLG) Braunschweig teilte am Donnerstag mit, beide Seiten hätten sich dazu entschlossen. Am OLG liegt bereits die Musterfeststellungsklage mehrerer Hunderttausend Dieselfahrer gegen VW wegen zu hoher Abgaswerte ihrer Fahrzeuge. In der vergangenen Woche hatten VW und der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) ihre zunächst außergerichtlich geführten Beratungen über einen Vergleich für die mehr als 400.000 Dieselkunden aus dem Musterverfahren abgebrochen und sich dafür gegenseitig die Schuld gegeben.


Bundeskartellamt: Polen dürfen Condor übernehmen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des deutschen Ferienfliegers Condor durch die staatliche polnische Luftfahrt-Holding PGL freigegeben. Es bestünden keine relevanten Überschneidungen zwischen der Condor und der PGL-Hauptgesellschaft LOT, begründete die Behörde in Bonn am Donnerstag ihre Entscheidung. Die staatlich kontrollierte PGL hatte den Zuschlag für die einstige Tochter des insolventen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook erhalten. «Condor wird nicht nur überleben, sondern stark wachsen», hatte LOT-Chef Rafal Milczarski nach der Vertragsunterschrift den knapp 5.000 Beschäftigten des Ferienfliegers versprochen.


Firmenpleiten auf Rekordtief - 2020 aber wieder mehr Fälle erwartet

FRANKFURT/HAMBURG (dpa) - Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit Ende der 1990er Jahre gesunken. Allerdings erwarten Experten 2020 erstmals seit Jahren wieder einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. «Die Abschwächung der Konjunktur in Deutschland wird sich 2020 auch in den Insolvenzzahlen niederschlagen», bekräftigte die Geschäftsführerin der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel, Ingrid Riehl, am Donnerstag. Zudem könnten weitere Firmen in den Strudel von Großinsolvenzen gerissen werden, deren Zahl sich erhöht hatte. 2019 traten laut Crifbürgel 19.005 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter an. Ein Jahr zuvor hatte es 19.552 Firmenpleiten gegeben.


Fresenius erwartet wieder mehr Gewinn - Sorge wegen Coronavirus

BAD HOMBURG (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius erwartet trotz Sorgen wegen des Coronavirus wieder mehr Gewinn. Nach einem schwierigen Jahr etwa im deutschen Klinik-Geschäft will Fresenius seine Schwächephase hinter sich lassen. So soll der Umsatz 2020 währungsbereinigt um bis zu 7 Prozent steigen und der Gewinn um bis zu 5 Prozent, wie der Dax-Konzern mitteilte. Fresenius mit gut 294.000 Beschäftigten weltweit erhöhte den Konzernumsatz 2019 um 8 Prozent auf 35,5 Milliarden Euro. Der Gewinn wuchs um 2 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, ohne Wechselkurseffekte stagnierte er.


Dax ohne Schwung - Fresenius und FMC überzeugen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag auf weiter hohem Niveau etwas nachgegeben. Mit minus 0,15 Prozent auf 13.768,50 Punkten blieb der Leitindex am Nachmittag einige Zähler unter seinem Rekordhoch bei 13 795 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte ging es zuletzt um 0,12 Prozent auf 29.318,66 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone verlor 0,35 Prozent. Die Titel des Medizinkonzerns Fresenius und dessen Tochter Fresenius Medical Care (FMC) gewannen 4,7 beziehungsweise 3,4 Prozent. Solide Geschäftsberichte und zuversichtliche Ausblicke gaben Auftrieb.

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