Nachrichten aus der Wirtschaft

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Großstadt-Mieten steigen langsamer - Land legt nach

BERLIN (dpa) - Für Wohnungssuchende in den deutschen Großstädten gibt es Anzeichen, dass die Zeit stark steigender Mieten endet. Die Angebotsmieten stiegen 2019 bundesweit zwar mit 3,5 Prozent nur 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie aus dem Frühjahrsgutachten des Branchenverbands Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA) hervorgeht. «Der zum Teil stürmische Anstieg scheint aber in einigen Städten aufzuhören», heißt es darin. In Berlin gab es einen leichten Rückgang (-0,7 Prozent). In Hamburg, Frankfurt und München legten die Angebotsmieten unterdurchschnittlich zu. Stärker steigen sie inzwischen in ländlichen Kreisen, die wirtschaftlich wachsen: Ostfriesland, Emsland, im Umland Bremens, Hamburgs, Berlins und Münchens.


US-Richter stimmt Fusion von Telekom-Tochter T-Mobile und Sprint zu

NEW YORK (dpa) - Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile hat sich im wichtigen US-Kartellrechtsprozess um die Fusion mit dem kleineren Rivalen Sprint durchgesetzt. Der zuständige Richter Victor Marrero stimmte dem mehr als 26 Milliarden Dollar (24 Mrd Euro) teuren Deal zu, wie aus seinem am Dienstag veröffentlichten Urteil hervorgeht. Die Unternehmen hatten ihren Zusammenschluss bereits im April 2018 vereinbart. Die Fusion stieß jedoch auf wettbewerbsrechtlichen Widerstand. Zwar stimmte das US-Justizministerium unter Auflagen zu, und auch die Branchenaufsicht FCC gab grünes Licht, doch 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington klagten, weil sie Jobverluste und Preiserhöhungen fürchten. Im Dezember war es in New York zum Showdown vor Gericht gekommen, doch erst jetzt wurde das Urteil gefällt.


Tui spürt die Boeing-Krise - Thomas-Cook-Insolvenz gibt Rückenwind

HANNOVER (dpa) - Das Flugverbot für den Unglücksflieger Boeing 737 Max trübt weiterhin das Geschäft des weltgrößten Reisekonzerns Tui. «Der Ausfall bedeutet einen enormen wirtschaftlichen Schaden», sagte Tui-Chef Fritz Joussen bei der Hauptversammlung am Dienstag in Hannover. Hoffnung macht Tui dagegen der Reiseabsatz im Sommer, der nach der Insolvenz des Rivalen Thomas Cook deutlich steigen soll. Die Boeing-Krise belaste den Tui-Konzern in diesem Jahr mit rund 350 Millionen Euro, sagte Joussen. Im vergangenen Geschäftsjahr waren es rund 300 Millionen Euro. «Das sind sehr hohe Werte, sie liegen aber für dieses Jahr innerhalb unserer Prognose.» Derzeit werde mit Boeing über Schadenersatz verhandelt. Besserung ist bei den Fliegern noch nicht in Sicht. «Wir erwarten in diesem Geschäftsjahr keine Auslieferung der Max-Jets mehr», sagte Joussen.


Herber Gewinneinbruch setzt Schlusspunkt unter schweres Daimler-Jahr

STUTTGART (dpa) - Ein drastischer Gewinneinbruch verdirbt Ola Källenius den Start an der Daimler-Spitze und setzt den Vorstandschef gleich in seinem ersten Jahr massiv unter Druck. Milliardenkosten vor allem für die Dieselaffäre, dazu Anlaufprobleme bei wichtigen neuen Modellen, Verluste in der Van-Sparte und nicht zuletzt immense Investitionen in Zukunftstechnologien: Bei dem Stuttgarter Auto- und Lastwagenbauer knirscht es an allen Ecken und Enden. «Das sind keine Ergebnisse, die wir in der Zukunft sehen wollen», räumte Källenius bei der Vorlage der Bilanz am Dienstag in Stuttgart ein. «Das reicht nicht.» Immerhin 2,4 Milliarden Euro Gewinn hat Daimler 2019 noch gemacht. Das ist aber nur noch ein Drittel dessen, was im auch schon schwachen Jahr 2018 als auf die Aktionäre entfallender Gewinn unter dem Strich stand - und weit unter den Ansprüchen der Marke mit dem Stern.


Real-Verkauf rückt in greifbare Nähe

DÜSSELDORF (dpa) - Der Verkauf der Supermarktkette Real rückt in greifbare Nähe. Der Real-Mutterkonzern Metro hat sich mit einem Konsortium um den Finanzinvestor SCP und den Immobilieninvestor X-Bricks grundsätzlich über den Verkauf seiner angeschlagenen Supermarkttochter geeinigt, wie er am frühen Dienstagmorgen mittelte. Einzelne offene Punkte würden jedoch noch verhandelt. «Die Unterzeichnung des Unternehmenskaufvertrages soll in den kommenden Tagen erfolgen», schrieb Metro-Chef Olaf Koch in einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Real, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach dem Verkauf soll die Supermarktkette mit 277 Märkten und rund 34 000 Beschäftigen zerschlagen werden. Zwar wollen die Käufer einen «Kern von mindestens 50 Real-Märkten» für mindestens 24 Monate weiter betreiben, wie Koch schreibt. Der größte Teil der Filialen soll jedoch an andere Händler wie Edeka oder Kaufland verkauft werden.


Dax im Plus nahe dem Rekordhoch

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat am Dienstag einen neuen Rekord vorerst nur knapp verpasst. Ungeachtet der Coronavirus-Krise rückte der Leitindex am Nachmittag um 0,98 Prozent auf 13 625,90 Punkte vor. In der Spitze war er der bisherigen Bestmarke von 13 640 Punkten im frühen Handel sogar schon bis auf zwei Zähler näher gekommen. In der zweiten deutschen Börsenreihe verbuchten sowohl der MDax als auch der Kleinwerte-Index SDax Rekorde. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann zuletzt 1,01 Prozent auf 29 070,79 Zähler. In der Eurozone legte der EuroStoxx am Dienstag 0,7 Prozent zu. Der Euro fiel. 1,0892 Dollar bedeuteten im Tief den niedrigsten Stand seit Oktober. Zuletzt wurden 1,0898 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0951 Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.