Nachrichten aus der Wirtschaft

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Krisensitzung bei der WTO - Verband warnt vor «Herzstillstand»

GENF (dpa) - Der von den USA forcierte schwere Schlag gegen das bislang erfolgreiche Streitschlichtungsverfahren der Welthandelsorganisation (WTO) ist praktisch nicht mehr abzuwenden. Die USA lehnten am Montag zum Auftakt der dreitägigen Krisensitzung der WTO-Botschafter ein Ende ihrer Blockadehaltung ab. Am Dienstag um 23.59 Uhr endet das Mandat von zwei der drei noch verbliebenen Berufungsrichtern. Weil die USA seit Jahren Neuernennungen blockieren, wird die Berufungsinstanz handlungsunfähig. Für jedes Verfahren sind drei Richter nötig. «Die Aktionen eines einzelnen Mitglieds bedeuten, dass anderen Mitgliedern das Recht auf ein bindendes Streitschlichtungssystem mit zwei Instanzen vorenthalten wird», sagte EU-WTO-Botschafter João Aguiar Machado nach Angaben seines Büros. «Die Idee eines auf Regeln basierenden multilateralen Handelssystems steht auf dem Spiel.»


Bahn stellt Zehntausende ein - «Demografie schlägt zu»

MÜNCHEN (dpa) - In einem personellen Kraftakt will die Deutsche Bahn in diesem und im nächsten Jahr annähernd 50.000 neue Mitarbeiter einstellen. Bis Jahresende werde es 24.000 Neueinstellungen geben, im nächsten Jahr sei eine ähnliche Größenordnung geplant, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Montag in München. Besonders gesucht: Lokführer, Fahrdienstleiter, Gleisbauer, aber auch Fachleute für IT und den Elektrobereich. «Zum Einen wollen wir uns verjüngen, zum Anderen wollen wir wachsen», sagte Seiler. Bei der DB gibt es nach Seilers Worten zwar manchmal kurzfristige Personalausfälle, aber keinen strukturellen Mangel. Die Bahn steht jedoch wegen des vergleichsweise hohen Durchschnittsalters ihres Personals in den nächsten Jahren vor einer großen Herausforderung: Von den 200.000 Menschen, die das Staatsunternehmen in Deutschland beschäftigt, muss etwa die Hälfte in den nächsten Jahren ersetzt werden.


Lufthansa kocht nicht mehr selbst - Verpflegungssparte verkauft

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Lufthansa gibt ihre Großküchen für die Bordverpflegung in fremde Hände. In einem ersten Schritt wird das Europa-Geschäft der Cateringtochter LSG Sky Chefs an den Schweizer Weltmarktführer Gategroup verkauft, wie Lufthansa am Montag in Frankfurt mitteilte. Das internationale Geschäft soll dann im kommenden Jahr aus dem Dax-Konzern gelöst werden. Insgesamt sind bei der LSG weltweit etwa 35.500 Menschen beschäftigt. In den nun verkauften Unternehmensteilen inklusive einiger Spezialaktivitäten arbeiten nach Lufthansa-Angaben etwa 7.100 Mitarbeiter, die 2018 einen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet haben.


Studie: 2019 schlechtestes Jahr für Börsengänge seit Finanzkrise

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Das Jahr 2019 war laut einer Studie das schwächste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der globalen Finanzkrise. Verunsichert von Brexit, Handelskonflikten und Ängsten vor einer Rezession legten nur drei Unternehmen einen Börsengang im streng regulierten Segment Prime Standard hin - ein Tief seit der Finanzkrise 2009. Zugleich sei der Wert der neu ausgegebenen Aktien um fast 70 Prozent auf 3,6 Milliarden gefallen, zeigt eine Studie der Hamburger Beratungsfirma Kirchhoff Consult. 2018 hatte sie noch 16 Börsengänge mit 11,6 Milliarden Euro Emissionsvolumen gezählt.


Export legt zu - Wirtschaft sieht aber keinen Anlass zur Entwarnung

WIESBADEN (dpa) - Deutschlands Exporteure haben den zweiten Monat in Folge etwas an Boden gut gemacht. Trotz internationaler Handelskonflikte und der Abkühlung der Weltwirtschaft gingen nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes im Oktober Waren «Made in Germany» im Wert von 119,5 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 1,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten zehn Monaten des aktuellen Jahres stiegen die Ausfuhren um 1,0 Prozent auf 1,116 Billionen Euro (1116,4 Mrd). Von den Wachstumsraten der Boomjahre ist der Export damit weit entfernt. Die Wirtschaft sieht auch keinen Grund für Optimismus. «Nach wie vor fehlen auf der Bühne der internationalen Handelspolitik die Entspannungszeichen», sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann.


Dax-Anleger halten sich zurück

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Montag zurückgehalten. Der Dax gab am Nachmittag um 0,15 Prozent auf 13.147,01 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Montag bislang um 0,30 Prozent nach unten. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte profitierte hingegen mit plus 0,11 Prozent auf 27.375,01. Der Euro legte etwas zu und kostete 1,1071 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1094 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite wie am Freitag bei minus 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 144,33 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,14 Prozent auf 172,34 Punkte zu.

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