Nachrichten aus der Wirtschaft

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«Opec+» einigt sich auf Förderkürzung um 500.000 Barrel Öl am Tag

WIEN (dpa) - Das Ölkartell Opec und die zehn kooperierenden Staaten setzen bei ihrer Strategie für die kommenden Monate auf eine weitere Förderbeschränkung. Die 24 zuständigen Minister einigten sich am Freitag in Wien auf eine zusätzliche Kürzung um 500.000 Barrel (je 159 Liter) Öl am Tag im Vergleich zur aktuellen Produktion. Wie das Ölkartell mitteilte, gilt die Kürzung vom 1. Januar 2020 an. Welche Folgen diese zusätzliche Kürzung um 0,5 Prozent der weltweiten täglichen Ölproduktion haben kann, lässt sich nur schwer vorhersagen. Aller Voraussicht nach werden die Öl- und damit auch die Benzinpreise etwas steigen. Die Internationale Energieagentur hat aber zuletzt auch darauf hingewiesen, dass nach ihren Erwartungen der Bedarf an Opec-Öl im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgehen wird.


Bahn kündigt Senkung des Super-Sparpreises an

BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn senkt ihren Super-Sparpreis. Statt bei 19,90 Euro beginnt der Preis für das Ticket vom Neujahr an bei 17,90 Euro. «Wir wollen für die Bahn als umweltfreundliches und attraktives Verkehrsmittel werben», begründete ein Sprecher am Freitag den Schritt. Die Bahn hatte schon im September angekündigt, den Preis für sämtliche Fahrkarten im Fernverkehr um zehn Prozent zu senken - vorausgesetzt, es kommt eine Steuersenkung, die die Bundesregierung in ihrem Klimapaket angekündigt hat. Das soll mehr Menschen dazu bringen, in die Bahn zu steigen statt in das Auto oder das Flugzeug. Noch ist nicht sicher, ob die Steuersenkung zum 1. Januar greift. Der Super-Sparpreis soll nun unabhängig davon in jedem Fall sinken, wie die Bahn ankündigte. Mit Bahncard zahlen Kunden dann für die billigste ICE-Fahrkarte 13,40 Euro.


NordLB-Sanierung startet nach grünem Licht aus Brüssel

HANNOVER (dpa) - Nach dem lange ersehnten grünen Licht der EU-Kommission für die Rettung der Norddeutschen Landesbank werden jetzt mit Hochdruck die Weichen für den geplanten Umbau gestellt. Noch am Freitagabend sollte der Staatsvertrag zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet werden. Danach sollen die Parlamente der drei beteiligten Länder den Staatsvertrag genehmigen, wie Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) am Freitag in Hannover sagte. Zuvor hatte die EU-Kommission am Donnerstagabend die milliardenschweren Rettungspläne gebilligt. Die NordLB soll vom Haupteigentümer Niedersachsen zusammen mit den Miteigentümern Sachsen-Anhalt sowie der Sparkassengruppe eine 3,6 Milliarden Euro schwere Finanzspritze bekommen.


Verdi droht mit Streiks bei Kaufhof im Weihnachtsgeschäft

STUTTGART (dpa) - Mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft drohen Streiks in den Kaufhof-Warenhäusern. Der Verdi-Verhandlungsführer für den Kaufhof, Bernhard Franke, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Beschäftigen der Warenhauskette seien beunruhigt wegen der bevorstehenden Verschmelzung von Kaufhof und dem früheren Rivalen Karstadt. Denn dadurch drohten ihnen deutliche Lohneinbußen. Franke sagte, er gehe davon aus, dass es anlässlich der für den 12. und 13. Dezember geplanten Tarifverhandlungen für Karstadt und Kaufhof zu Arbeitsniederlegungen kommen werde, mit denen die Beschäftigen die Positionen von Verdi unterstützen wollten.


Zahl der Fluggäste in der EU 2018 auf Rekordniveau

LUXEMBURG (dpa) - Trotz Klimadebatte wird in Europa mehr geflogen denn je. 2018 wurde in der Europäischen Union eine Rekordzahl von 1,1 Milliarden Fluggästen registriert, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte. Das sei ein Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 43 Prozent seit 2010. Von der Gesamtzahl reiste knapp die Hälfte, nämlich 46 Prozent, innerhalb der Europäischen Union und 37 Prozent von einem Drittland in die EU oder umgekehrt. Auf den Flugverkehr innerhalb einzelner EU-Staaten entfielen 16 Prozent aller registrierten Reisen. Deutschland lag 2018 nach einem Anstieg um 4,7 Prozent bei 222 Millionen Fluggästen und damit EU-weit auf Platz zwei hinter dem Vereinigten Königreich (272 Millionen). Auf Platz drei folgt Spanien mit 221 Millionen.


Teure Autos wieder gefragt - Mercedes, BMW und Audi verkaufen mehr

STUTTGART/MÜNCHEN (dpa) - Nach tiefen Einbrüchen geht es zum Jahresende bei Mercedes-Benz, BMW und Audi wieder aufwärts. Die drei Oberklasse-Autohersteller meldeten am Freitag steigende Verkäufe. Dabei lag Mercedes-Benz ein weiteres Mal vor dem Münchner Erzrivalen BMW, allerdings mit im Jahresverlauf bislang geschrumpftem Vorsprung. Seit Jahresbeginn hat Mercedes-Benz 2,1 Millionen Autos verkauft, ein Plus von 1,4 Prozent, wie Daimler mitteilte. Die Stuttgarter liegen damit im bisherigen Jahresverlauf vor BMW, die knapp 2 Millionen Fahrzeuge ihrer Kernmarke absetzten, aber mit einem Plus von 2,4 Prozent bislang mehr zugelegt haben. Audi fährt deutlich langsamer hinterher, hat nach Firmenangaben im November aber die Trendwende geschafft: Von Januar bis November verkaufte die VW-Tochter knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge, ein leichtes Plus von 0,7 Prozent.


Finanzinvestor J.P. Morgan steigt bei Gerry Weber ein

BIELEFELD (dpa) - Der US-Finanzinvestor J.P. Morgan steigt bei dem angeschlagenen Modehersteller Gerry Weber ein. J.P. Morgan Securities übernehme knapp 200.000 im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgegebene neue Gerry-Weber-Aktien, teilte das Unternehmen am Freitag in Bielefeld mit. Mehr als 80 Prozent der Anteile am westfälischen Modeimperium werden aber weiterhin von den bisherigen Eigentümern Robus und Whitebox gehalten. Gerry Weber steckt seit Jahren in der Krise. Das Unternehmen litt zuletzt unter dem Rückgang der Kundenfrequenzen in den Innenstädten und dem Siegeszug des Onlinehandels. Auch eigene Fehler, vor allem hohe Investitionen in ein eigenes Ladennetz, machten dem Unternehmen schwer zu schaffen. Ende Januar musste der Konzern Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.


Starke US-Jobdaten treiben Dax wieder über 13.100 Punkte

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Erfreuliche Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Freitag dem deutschen Aktienmarkt frische Aufwärtsimpulse gegeben. Der Dax zog an und übersprang wieder die wichtige Marke von 13.100 Punkten. Am Nachmittag legte der Leitindex um 0,66 Prozent auf 13.140,44 Punkte zu, was auf Wochensicht aktuell einem Verlust von 0,7 Prozent entspricht. Der MDax rückte am Nachmittag um 0,42 Prozent auf 27.266,60 Zähler vor. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, sprang um 0,91 Prozent hoch. Der Euro fiel wieder unter 1,10 US-Dollar und wurde am frühen Nachmittag mit 1,1082 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1094 Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 13.12.19 10:26
Es ist doch grundsätzlich
höchst erfreulich, dass sich jeder Leser seine Welt nach seinen Vorstellungen und intellektuellen Möglichkeiten selbst zusammenbasteln kann. So wird anderen Lesern auch noch Gelegenheit gegeben zwischen den Zeilen zu lesen.
TheO Swisshai 08.12.19 09:56
@Michael Meier / Argument Dow Jones
Das Argument mit dem Dow Jones Kurs ist nicht viel Wert. 1. Hat wohl jeder Börsenindex der Welt in diesem Jahr den höchsten Stand seit 50 Jahren. 2. Auch unter Obama und mindestens noch weiteren 4 Vorgängern hatte der Dow Jones jeweils den höchsten Stand seit 50 Jahren. Noch ein Wort zu Wirtschaft der USA. Die USA pumpt jedes Jahr mindesten 700 Milliarden US-Dollar (dank Trump +10% zu Obama) allein für Militär und Rüstung in die Wirtschaft. Das ist etwa so viel, wie Volkswirtschaften (BIP) von Pakistan, Bangladesch und Vietnam zusammen. Das bedeutet die jährliche Wirtschaftsleistung von 465 Millionen Menschen !!! Stellen Sie sich mal vor, die USA würden die jährlichen Militär und Rüstungsausgaben auf das Niveau von Russland ( knapp 100 Milliarden $ ) senken, die Wirtschaft würde zusammenbrechen und die Arbeitslosenrate wäre auf dem Höchststand seit 50 Jahren. Hätte Trump die Ausgaben nicht um 60 - 70 Milliarden $ / Jahr erhöht hätte, würden die Arbeitslosenzahlen jetzt ganz anders aussehen. Das Problem daran ist nur, dass die hohen M+R Ausgaben ja auch irgendwie begründet werden müssen und dafür braucht man halt unbedingt Feinde und Kriege. Nicht umsonst führen die USA seit über 200 Jahren ständig irgendwo Krieg. Ob eine tiefe Arbeitslosenquote Kriege rechtfertigt ist natürlich Ansichtssache. Zum Schluss noch ein Hinweis. Trumps Motto ist bekanntlich "Trump First", sorry "USA First", das heisst, wenn er gut ist für die USA, ist er noch lange nicht auch gut für Europa.
Jürgen Franke 07.12.19 17:14
Die Tricksereien mit den Arbeitslosenzahlen
sind nicht ganz unbekannt, denn sobald die Personen in Maßnahmen gesteckt werden, fallen sie aus der Statistik raus. Ob dieses Verfahren auch in den USA angewandt wird, will ich nicht unterstellen, obwohl Trump alle Hebel in Bewegung setzen wird, um wieder gewählt zu werden.