Nachrichten aus der Wirtschaft

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Zölle auf Wein und Käse: USA drohen Frankreich wegen Digitalsteuer

WASHINGTON (dpa) - Die USA drohen Frankreich wegen der Einführung einer Digitalsteuer erneut mit Vergeltung. Die US-Regierung prüfe Strafzölle auf französische Produkte wie Champagner und Käse, hieß es in einem Bericht des US-Handelsbeauftragten. Die Steuer benachteilige gezielt große amerikanische Internetunternehmen wie Amazon, Google und Facebook. US-Präsident Donald Trump bestätigte am Dienstag die Pläne. Frankreich will an der Steuer festhalten. Finanzminister Bruno Le Maire nannte die Drohungen «inakzeptabel» und forderte für den Fall von US-Strafzöllen eine «deutliche Reaktion» der EU. Die USA wollen Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf französische Importe im Wert von rund 2,4 Milliarden Dollar vorschlagen, hieß es in dem Bericht des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer weiter.


Keine Briefe mehr an Montagen? Experten sind dafür

BONN (dpa) - In der Debatte um einen Wegfall der Briefzustellung an Montagen bekommt die Deutsche Post Schützenhilfe von Experten, muss aber auch Kritik einstecken. Die Monopolkommission veröffentlichte am Dienstag in Bonn ein Gutachten, demzufolge die Post nur noch an fünf statt wie bisher an sechs Wochentagen Briefe zustellen müssen sollte. Als Begründung hieß es, dass man sich damit das europäische Niveau anpassen würde - einer EU-Vorschrift zufolge müssen es mindestens fünf Zustelltage pro Woche sein. Aus Sicht des Kommissionsmitglieds Angelika Westerwelle würde sich für den Verbraucher dadurch wenig ändern, da an Montagen vielerorts ohnehin gar keine Post ankomme. «Es ist eine De-Facto-Situation, wenn man sich umhört», sagte die Berliner Unternehmerin. «Wir schlagen vor, etwas «ex post» (im Nachhinein) zu legalisieren, was wahrscheinlich schon gelebte Praxis ist.»


Stahlarbeiter von Thyssenkrupp demonstrieren in Duisburg

DUISBURG (dpa) - Beim angeschlagenen Industriekonzern Thyssenkrupp bangen die Beschäftigten der Stahlsparte um ihre Arbeitsplätze. Mehrere Tausend Mitarbeiter sind am Dienstag in Duisburg vor die Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel Europe gezogen, um für den Erhalt ihrer Jobs und für Investitionen in die Produktionsanlagen zu demonstrieren. Am Nachmittag will der Aufsichtsrat mit Beratungen über ein vom Stahlvorstand ausgearbeitetes Zukunftskonzept beginnen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel, Detlef Wetzel von der IG Metall, forderte die Verlängerung des Tarifvertrags über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Zudem seien dringend mehr Investitionen erforderlich. Das Unternehmen teilte mit, im Stahl seien derzeit Investitionen von 570 Millionen Euro jährlich geplant.


Chemie-Branche erwartet schwierige Zeiten - Lobby mit neuem Chef

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie will sich mit einer neuen Lobby-Spitze im rauen Branchenumfeld behaupten. Christian Kullmann soll vorzeitig den amtierenden Präsidenten Hans Van Bylen ablösen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag in Frankfurt mit. Der 50-jährige Kullmann, Chef des Essener Spezialchemiekonzerns Evonik, stelle sich auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25. März zur Wahl. So lange bleibe Van Bylen an der Verbandsspitze. Zugleich stellt sich Deutschlands drittgrößte Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau auf nur wenig Wachstum ein. Produktion und Umsatz sollen 2020 um 0,5 Prozent wachsen - nah an der Stagnation. VCI-Präsident Van Bylen war im September 2018 für zwei Jahre an die Spitze gewählt worden, seine Amtszeit wäre also bis Herbst 2020 gelaufen. Er tritt aber Ende dieses Jahres als Chef von Henkel ab.


Deutsche Wirtschaft: «Störfaktoren» belasten Russland-Geschäft weiter

BERLIN (dpa) - Wirtschaftssanktionen, schwache Konjunktur, Bürokratie und Einfuhrbeschränkungen: Das Russland-Geschäft bleibt schwierig für deutsche Unternehmen. Es gebe nach wie vor «Störfaktoren», sagte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms, am Dienstag in Berlin. Wenn es Fortschritte im Ukraine-Friedensprozess geben sollte, sollte der Abbau der Sanktionen eingeleitet werden. Am 9. Dezember findet in Paris ein Ukraine-Gipfel zur Lösung des Konflikts im Donbass statt. In Russland gebe es aber auch «hausgemachte Probleme», sagte Harms. Die russische Regierung müsse die Rahmenbedingungen deutlich verbessern. Es seien Reformen für mehr wirtschaftliche Freiheit nötig. Am Freitag wollen sich Chefs deutscher Konzerne mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi treffen.


Lufthansa trennt sich nach Ufo-Streiks von Arbeitsdirektorin Volkens

FRANKFURT/MAIN (dpa) - In einem umfassenden Vorstandsumbau trennt sich der Lufthansa-Konzern von Arbeitsdirektorin Bettina Volkens. Sie verlasse im «beiderseitigen Einvernehmen» zum Jahresende das Unternehmen, teilte der Dax-Kontern am Dienstag aus einer Aufsichtsratssitzung mit. Volkens' Aufgaben «Personal und Recht» übernimmt der Jurist Michael Niggemann, bislang Finanzchef bei der Tochter Swiss und seit 2007 im Lufthansa-Konzern. Volkens ist Kreisen zufolge insbesondere über den zwischenzeitlich eskalierten Tarifkonflikt mit der Kabinengewerkschaft Ufo gestolpert. Gemeinsam mit deren Ex-Vorsitzendem Nicoley Baublies hatte Volkens nach einem zweitägigen Streik bei der Kernmarke Lufthansa eine umfassende Schlichtungsvereinbarung vorgestellt, die wenige Tage später vom Unternehmen aber wieder kassiert wurde.


Umfrage: Nikolaus bringt Geschenke für Hunderte Millionen Euro

BERLIN (dpa) - Der Nikolaus wird auch in diesem Jahr in Deutschland wieder Geschenke für Hunderte Millionen Euro bringen. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Instituts für Handelsforschung im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland (HDE) werden die Verbraucher in der Bundesrepublik anlässlich des Festtages am 6. Dezember rund 860 Millionen für Blumen, Geschenke und Süßwaren ausgegeben. Beschenkt werden der Umfrage zufolge zu Nikolaus vor allem die eigenen Kinder und der Partner oder die Partnerin - hin und wieder auch andere Familienmitglieder oder Kinder im näheren Umfeld. Nur selten gibt es dagegen Präsente für Freunde oder Arbeitskollegen. Allerdings verliert der Nikolaustag im Zeitalter von Schnäppchen-Events wie dem «Black Friday» oder dem «Cyber Monday» ein wenig an Bedeutung.


Zolldrohungen halten Dax unter 13.000 Punkten

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax notierte am Dienstag angesichts weiterer US-Zollandrohungen nach zwischenzeitlicher Erholung wieder unter der Marke von 13.000 Punkten. Morgendliche Gewinne bröckelten fast vollständig ab, nachdem US-Präsident Donald Trump Pläne für neue Strafzölle auf französische Produkte offiziell bestätigte und Frankreich daraufhin mit europäischen Vergeltungsmaßnahmen drohte. Am Nachmittag hielt sich der Dax noch minimal mit 0,12 Prozent im plus bei 12.979,93 Punkten. Der MDax für mittelgroße Werte gab um 0,42 Prozent auf 26.916,60 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 verlor 0,39 Prozent. Der Euro wurde am frühen Dienstagnachmittag mit 1,1073 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1023 Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

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