Nachrichten aus der Wirtschaft

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Verdi: Lufthansa hat Angebot für LSG-Beschäftigte nachgebessert

BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Beschäftigte der Lufthansa-Cateringsparte LSG Sky Chefs können beim geplanten Verkauf ihres Unternehmens noch auf Altersteilzeitmodelle hoffen. Das hat der Konzern der Gewerkschaft Verdi angeboten, die daraufhin den für diesen Montag geplanten Streik in den LSG-Großküchen abgesagt hat. Auch längere Fristen für mögliche Ausgleichszahlungen wurden in Aussicht gestellt. Beide Seiten wollen über die nachgebesserte Offerte an diesem Mittwoch verhandeln. Der Streik sei nur auf Pause gesetzt, nicht auf Stopp, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Katharina Wesenick. Die Möglichkeit von Altersteilzeitmodellen wolle man ausloten. Sie gehe weiterhin von einer hohen Streikbereitschaft der Beschäftigten aus. Das Unternehmen wollte sich am Montag nicht zu Zwischenständen der laufenden Verhandlungen äußern.


Zinsen bei Allianz-Lebensversicherungen sinken

STUTTGART (dpa) - Deutschlands größter Lebensversicherer Allianz Leben senkt wegen der Zinsflaute an den Kapitalmärkten die Zinsen. Bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen liegt die laufende Verzinsung im kommenden Jahr bei 2,5 Prozent nach zuletzt 2,8 Prozent, wie der Branchenprimus am Montag in Stuttgart mitteilte. Der Wert setzt sich aus dem vom Bundesfinanzministerium festgelegten Garantiezins von aktuell 0,9 Prozent für Neuverträge sowie einer Überschussbeteiligung zusammen. Für die neueren Versicherungen ohne Garantiezins sinkt die laufende Verzinsung von 2,9 auf 2,6 Prozent. Wer einen alten Vertrag mit einem noch höheren Garantiezins hat, dem ist die dort genannte Verzinsung sicher. Die hohen Zinsversprechen aus älteren Verträgen sind angesichts der andauernden Niedrigzinsen für die Branche allerdings zu einem immer größeren Problem geworden.


Ericsson: Kapazitäten für Aufbau europäischer 5G-Netze vorhanden

STOCKHOLM (dpa) - Der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson sieht sich in der Lage, Europa mit genügend 5G-Funkeinheiten zu versorgen, um die Netze für die fünfte Mobilfunkgeneration aufzubauen. Das sagte Ericsson-Manager Fredrik Jejdling am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Jejdling trat damit Befürchtungen entgegen, Ericsson verfüge nicht über genügend Kapazitäten, alle europäischen Mobilfunknetzbetreiber mit 5G zu beliefern, wenn chinesische Anbieter wegen Sicherheitsbedenken in Europa ausgeschlossen werden sollten. «Ericsson verfügt über ein breites Portfolio an 5G-Produkten, mit denen wir Kunden auf allen Kontinenten beliefern», sagte Jejdling, der bei Ericsson die Netzwerk-Sparte leitet. Als Ausrüster von 23 5G-Netzen, die sich bereits im Livebetrieb befinden, habe Ericsson bisher mehr als vier Millionen 5G-fähige Funkeinheiten ausgeliefert.


Trump verhängt wieder Zölle auf Stahl aus Argentinien und Brasilien

WASHINGTON (dpa) - Die USA werden laut US-Präsident Donald Trump wieder Zölle auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien verhängen. Die Zölle würden «unverzüglich» wieder eingeführt, schrieb US-Präsident Donald Trump am Montag im Mitteilungsdienst Twitter. Er begründete den Schritt mit der «massiven» Abwertung der Landeswährungen der beiden südamerikanischen Länder. Dies sei «nicht gut für unsere Landwirte». Die USA konkurrieren mit den beiden Ländern bei bestimmten landwirtschaftlichen Produkten wie Soja oder Mais. Trump erneuerte in dem Zusammenhang auch seine Kritik an der US-Notenbank Fed. Sie solle die Zinsen senken und ihre Geldpolitik lockern, «sodass Länder - von denen es viele gibt - nicht länger Vorteile aus dem starken Dollar ziehen können, indem sie ihre Währungen weiter abwerten».


Ingenieure gesucht - Maschinenbauer beklagen Bewerbermangel

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Trotz der Konjunkturflaute suchen Deutschlands Maschinenbauer weiter händeringend Ingenieure. Aktuell sind nach Angaben des Branchenverbandes VDMA 6.500 Stellen nicht besetzt. Dabei beschäftigt die deutsche Schlüsselindustrie so viele Ingenieure wie nie seit 1955. Laut einer Erhebung des Verbandes sind es aktuell 199.800 Frauen und Männer, 9.200 mehr als bei der Auswertung vor drei Jahren. Jeder zweite ist im Bereich Forschung, Entwicklung und Konstruktion beschäftigt. «Wir sind die Nummer eins als wichtigster Ingenieurarbeitgeber», sagte VDMA-Präsident Carl-Martin Welcker der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn internationale Handelskonflikte, Konjunkturabkühlung und Strukturwandel in der Autoindustrie die exportorientierte Branche belasten, rechnet Welcker nicht mit einer grundlegend nachlassenden Nachfrage nach Ingenieuren.


Umfrage: In der deutschen Wirtschaft macht sich Pessimismus breit

KÖLN (dpa) - Die Wirtschaft in Deutschland blickt zunehmend pessimistisch auf das kommende Jahr. Fast ein Drittel der Unternehmen rechnet 2020 mit einem Rückgang bei den Geschäftsaktivitäten, wie aus der am Montag veröffentlichten Konjunkturumfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervorgeht. Nur ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet noch einen Produktionszuwachs. Insgesamt wurden 2.300 Unternehmen befragt. Die Entwicklung werde auch am Arbeitsmarkt nicht spurlos vorbeigehen, betonten die IW-Forscher. Der Umfrage zufolge wollen im kommenden Jahr nur noch 21,5 Prozent der Firmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Knapp 29 Prozent planen dagegen einen Beschäftigungsabbau.


Aufsichtsrätin al-Dschabir: Abgaskrise hat VW langfristig geholfen

DOHA (dpa) - Die katarische Aufsichtsrätin bei Volkswagen, Hessa al-Dschabir, sieht den Konzern durch die schwere Krise des Abgasskandals langfristig gestärkt. Die Manipulationen am Schadstoffausstoß von Dieselantrieben, die im September 2015 aufgeflogen waren, seien für die Wolfsburger schmerzlich gewesen. Aber inzwischen sehe man: «VW ist heute stärker als vor drei Jahren. Die Krise hat geholfen bei der Neuausrichtung des Unternehmens.» Al-Dschabir sitzt seit Juni 2016 im Kontrollgremium des größten Autoherstellers der Welt. Sie führte am Sonntag in Doha Gespräche mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der ebenfalls VW-Aufseher ist. Der SPD-Politiker ist zu einem viertägigen Besuch in Katar.


Dax dreht nach Zollankündigung durch Trump ins Minus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt sind Anleger nach einem Zoll-Tweet von US-Präsident Donald Trump wieder in Deckung gegangen. Der Dax gab seine frühen Gewinne ab und stand zum Nachmittag mit 0,72 Prozent bei 13.140,76 Punkten im Minus. Der MDax für mittelgroße Werte drehte ebenfalls mit 0,55 Prozent bei 27.310,49 Punkten ins Minus. Der EuroStoxx 50 gab um 0,80 Prozent nach. Der Euro hielt sich bis zum Nachmittag bei über 1,10 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0982 Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

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