Nachrichten aus der Wirtschaft

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737-Max-Krise lässt Boeing-Gewinn um die Hälfte einbrechen

CHICAGO (dpa) - Die Krise um die nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max hat Boeing einen heftigen Gewinneinbruch im dritten Quartal eingebrockt. Unter dem Strich verdiente der Airbus-Rivale mit knapp 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,1 Mrd Euro) nur knapp halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie er am Mittwoch in Chicago mitteilte. Der Umsatz sackte wegen der gestoppten Auslieferung des zuvor meistgefragten Flugzeugtyps um 21 Prozent auf knapp 20 Milliarden Dollar ab. Derweil machen dem Hersteller noch andere Baustellen zu schaffen: So drosselt der Konzern ab Ende 2020 vorläufig die Produktion seines Großraumjets 787 «Dreamliner». Zudem verschiebt er die erste Auslieferung des modernisierten Großraumjets 777X nach technischen Problemen jetzt auf Anfang des Jahres 2021.


Bericht macht Boeing für Absturz in Indonesien verantwortlich

JAKARTA (dpa) - Der Absturz einer indonesischen Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 Max vor knapp einem Jahr ist nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden auch auf unzureichende Angaben des US-Herstellers im Umgang mit Problemen im Bordsystem zurückzuführen. Dies geht aus dem Abschlussbericht hervor, der am Mittwoch in Indonesiens Hauptstadt Jakarta den Familien von Todesopfern vorgestellt wurde. Bei dem Absturz einer Maschine des Billigfliegers Lion Air kurz nach dem Start in Jakarta am 29. Oktober 2018 kamen alle 189 Insassen ums Leben. Der Bericht wurde den Hinterbliebenen vorab präsentiert. Dabei ging es insbesondere um das Steuerungsprogramm Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS), das von Boeing eigens für die 737 Max entwickelt wurde.


Deutsche Bahn baut in ICE-Zügen neue Sitze ein

BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn baut in ICE-Zügen ab März 2020 eine neue Generation von Sitzen ein. Bei deren Entwicklung sind die Einschätzungen von mehr als 5800 Bahnkunden eingeflossen, die die Sitze getestet haben, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch in Berlin mitteilte. Insgesamt sollen bis Ende 2021 fast 60 000 der nach Bahn-Angaben bequemeren Sitze in ICE3- und ICE4-Zügen eingebaut werden. Unter anderem sollen sich die Sitze durch weichere Rückenpolster und weichere Armlehnen auszeichnen sowie mehr Bewegungsfreiheit für Kopf und Schultern bieten. Als weitere Innovation kündigte die Bahn einen neuen Service für den Online-Dialog mit Kunden an.


Landwirtschaftliche Flächen deutlich teurer

WIESBADEN (dpa) - Die Immobilienpreise steigen nicht nur in den Städten. Auch für landwirtschaftliche Flächen mussten Käufer im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Preise sind in den Jahren von 2009 auf 2018 auf das 2,3-Fache gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Für die Entwicklung werden außerlandwirtschaftliche Investoren verantwortlich gemacht, die verstärkt ihr Geld in Agrarflächen stecken. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich besorgt. Es gebe außerlandwirtschaftliche Investoren, die mit Ackerland spekulierten, gerade in den neuen Bundesländern, sagte Klöckner am Mittwoch in Berlin.


Bundesregierung nominiert Schnabel für EZB-Direktorium

BERLIN (dpa) - Die «Wirtschaftsweise» Isabel Schnabel soll für die zurückgetretene Sabine Lautenschläger ins Direktorium der EZB einziehen. Das Bundeskabinett nominierte die 48-Jährige am Mittwoch auf Vorschlag von Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Schnabel ist Professorin für Finanzmarktökonomie an der Universität in Bonn und gilt als Expertin für Bankenregulierung und Finanzkrisen. 2014 wurde sie in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen und ist damit eine der sogenannten Wirtschaftsweisen. Die Ökonomen beraten die Bundesregierung.


Nike kündigt Chefwechsel an - Ex-Ebay-Chef übernimmt Spitzenjob

BEAVERTON (dpa) - Bei Nike naht das Ende einer Ära: Der langjährige Vorstandschef Mark Parker hat seinen Rücktritt angekündigt. Am 13. Januar 2020 wird der 64-Jährige den Spitzenposten räumen, wie das mit Adidas rivalisierende Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Zum Nachfolger wurde John Donahoe auserkoren, der derzeit das Software-Unternehmen ServiceNow führt und früher unter anderem jahrelang Chef der Online-Handelsplattform Ebay war. Donahoe sitzt bereits seit 2014 in Nikes Verwaltungsrat. Parker, der seit 2006 Vorstandschef ist, wird Nike als geschäftsführender Verwaltungsratsvorsitzender erhalten bleiben.


Softbank übernimmt taumelnden Büroraum-Anbieter WeWork

NEW YORK (dpa) - Der Büroraum-Anbieter WeWork ist nach dem geplatzten Börsengang wie erwartet von seinem Großaktionär Softbank gerettet worden. Der japanische Technologieinvestor pumpt weitere 9,5 Milliarden Dollar über neue Kredite und den Kauf von Anteilen in das verlustträchtige und viel Geld verbrennende Unternehmen. Sobald die diversen Finanztransaktionen wie neue Kredite über fünf Milliarden Euro und der Anteilsankauf von Altaktionären wie den erst vor kurzem vom Chefposten zurückgetretene Mitgründer Adam Neumann abgeschlossen sind, wird Softbank 80 Prozent an Wework halten. Dies teilten WeWork und Softbank in New York und Tokio mit.


Facebook will Wohnungskrise mit einer Milliarde Dollar bekämpfen

MENLO PARK (dpa) - Der US-Konzern Facebook will der von der Tech-Industrie mitverursachte Wohnungsmarktkrise in Kalifornien mit einer Milliardeninvestition entgegentreten. Eine Milliarde US-Dollar (knapp 900 Millionen Euro) sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre in verschiedene Wohnungsbau-Projekte fließen, teilte das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mit. Ein Viertel der Summe ist demnach für ein Bauprojekt mit dem Bundesstaat Kalifornien geplant und fast so viel für die bauliche Erschließung von Land, das Facebook am Standort seiner Zentrale Menlo Park erworben hat. Auch will der Konzern den Bau von Wohnungen für Lehrer und «andere wichtige Arbeitskräfte» unterstützen, damit diese «nahe der Gemeinden leben können, in denen sie arbeiten».


Brexit-Volten beeindrucken Dax kaum

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Vollbremsung beim Brexit und drohende Neuwahlen in Großbritannien haben den Dax am Mittwoch nur mäßig beeindruckt. Der deutsche Leitindex schaffte es nach einem verhaltenen Auftakt auf ein neues Hoch seit Juli vergangenen Jahres, dann ging ihm allerdings schnell die Kraft aus - am Nachmittag stand noch ein Plus von 0,06 Prozent auf 12.762,57 Punkte zu Buche. Der MDax für mittelgroße Werte verlor zuletzt 0,40 Prozent auf 26.141,29 Punkte, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,28 Prozent auf 3594,77 Zähler. Die Umlaufrendite fiel von minus 0,38 Prozent am Vortag auf minus 0,41 Prozent. Der Euro kostete zuletzt 1,1122 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1130 (Montag: 1,1173) Dollar festgesetzt und der Dollar hatte damit 0,8985 (0,8950) Euro gekostet.

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