Nachrichten aus der Wirtschaft

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Bäckereicafés dürfen den ganzen Sonntag Brötchen verkaufen

KARLSRUHE (dpa) - Kunden können sich mit dem Kauf ihrer Sonntagsbrötchen in Zukunft Zeit lassen. Bäckereien dürfen sie nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) auch außerhalb der vorgeschriebenen Öffnungszeiten bedienen - allerdings nur in Filialen, in denen der Thekenverkauf mit einem Café kombiniert ist. Solche Bäckereicafés zählten als Gaststätten, entschieden die Richter in Karlsruhe am Donnerstag. Als «zubereitete Speisen» dürften Brot und Brötchen von früh bis spät abgegeben werden.


Bundesregierung senkt Konjunkturprognose für 2020

BERLIN (dpa) - Die Bundesregierung hat vor allem wegen eines schwächeren Welthandels ihre Konjunkturprognose für 2020 deutlich gesenkt. Erwartet wird nun noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,0 Prozent, wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Donnerstag in Berlin sagte. Im April hatte die Regierung noch ein Plus von 1,5 Prozent vorhergesagt. Es drohe aber keine Konjunkturkrise, erklärte der CDU-Politiker. Für das laufende Jahr bleibt die Prognose unverändert: die Regierung erwartet wie führende Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 0,5 Prozent.


Autozulieferer Brose baut 2000 Arbeitsplätze ab

COBURG (dpa) - Der Autozulieferer Brose will bis Ende 2022 rund 2000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Betroffen sind die Standorte Bamberg, Hallstadt, Coburg, Würzburg und Berlin, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der globale Wettbewerb zwinge Brose zur Verlagerung von Arbeit in Niedriglohnländern, hieß es. Brose beschäftigt nach eigenen Angaben 26 000 Mitarbeiter in 23 Ländern.


Abwärtstrend bei Baugenehmigungen für Wohnungen hält an

WIESBADEN (dpa) - Ungeachtet großer Nachfrage nach Immobilien und enger Wohnungsmärkte hält der Abwärtstrend bei Baugenehmigungen in Deutschland an. Von Januar bis einschließlich August 2019 stimmten die Behörden dem Neubau oder Umbau von 228 500 Wohnungen zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Baugenehmigungen um 2,5 Prozent. Um die Nachfrage zu decken, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft jährlich 350 000 bis 400 000 Wohnungen entstehen.


Apple, Google und Amazon bleiben wertvollste Marken

NEW YORK (dpa) - Apple, Google, Amazon und Microsoft bleiben in der Interbrand-Rangliste die wertvollsten Marken der Welt - trotz verstärkten Drucks von Wettbewerbshütern. In der am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Studie errechnete die Forschungsfirma für Apple einen Markenwert von gut 234 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von neun Prozent. Google belegt Platz zwei mit einem Plus von acht Prozent auf 167,7 Milliarden Dollar. Bei Amazon sehen die Forscher einen Zuwachs von 24 Prozent auf rund 125,3 Milliarden Dollar.


IBM enttäuscht Anleger - Gewinneinbruch und Umsatzrückgang

ARMONK (dpa) - Der Computer-Konzern IBM hat angesichts des anhaltend schwachen IT-Kerngeschäfts erneut Geschäftseinbußen verkraften müssen. Im dritten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf 18,0 Milliarden Dollar (16,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Nettogewinn aus fortgeführtem Geschäft brach um 38 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar ein. IBM steckt schon länger in einem tiefgreifenden Konzernwandel, der bislang noch nicht die erhofften Erfolge brachte.


Bundesamt rechnet mit deutlich mehr Anträgen für E-Auto-Kaufprämie

BERLIN (dpa) - Die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos wird bei Bundesbürgern beliebter. Die Zahl der Anträge habe in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen, hieß es beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Bis Ende September gab es 141 000 Anträge. Nach der Entscheidung der Bundesregierung, die Förderbedingungen zu verbessern, wird damit gerechnet, dass im kommenden Jahr 200 000 Neuanträge gestellt werden. Bisher seien rund 183 Millionen Euro von 600 Millionen Euro Fördermitteln ausbezahlt worden. Daneben seien 22,6 Millionen Euro bereits bewilligt.


DUP gegen Brexit-Deal - Dax dampft Gewinn ein

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Brexit-Optimismus am deutschen Aktienmarkt hat sich am Donnerstagnachmittag zumindest teilweise verflüchtigt. Grund dafür ist der Widerstand der nordirischen Partei DUP gegen das erzielte Abkommen zwischen der EU und Großbritannien. Der Dax notierte zuletzt noch 0,42 Prozent höher bei 12 722,94 Punkten. Der MDax, der die mittelgroßen deutschen Werte umfasst, stieg um 0,74 Prozent auf 26 142,86 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann rund 0,2 Prozent.


Neuer Staatskredit für Alitalia eingeplant

ROM (dpa) - Die italienische Regierung ist bereit, der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia mit einem weiteren Überbrückungskredit unter die Arme zu greifen. Dies geht aus dem am Donnerstag bekannt geworden Entwurf der Finanzplanung für 2020 hervor. Darin ist von 350 Millionen Euro und sechs Monaten Laufzeit die Rede. Alitalia ist seit Mai 2017 insolvent. Der damalige staatliche Überbrückungskredit von 900 Millionen Euro dürfte bald aufgebraucht sein. Vorgesehen war, dass die italienischen Staatsbahnen (FS) und der Infrastrukturkonzern Atlantia gemeinsam mit der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines und dem italienischen Finanzministerium Alitalia übernehmen würden. Bis zum Dienstag dieser Woche sollte dazu ein verbindliches Angebot auf dem Tisch liegen.


US-Korruptionsverfahren beschert Ericsson hohen Verlust

STOCKHOLM (dpa) - Die erwartete Beilegung eines US-Korruptionsverfahrens hat den Netzwerkausrüster Ericsson tief in die roten Zahlen gerissen. Im dritten Quartal schrieben die Schweden einen Verlust von 6,9 Milliarden Schwedischen Kronen (637 Mio Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Nokia-Rivale noch 2,7 Milliarden Kronen Gewinn gemacht. Ende September hatte Ericsson mitgeteilt, rund 12 Milliarden Kronen zurückzustellen, um Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums aus dem Weg zu räumen. Das Unternehmen rechnet mit einer Strafzahlung von rund einer Milliarde US-Dollar wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in China und fünf weiteren Ländern in früheren Jahren.


US-Geschäft und Tiernahrung treiben Nestlé an

VEVEY (dpa) - Ein starkes US-Geschäft und ein guter Lauf bei Tiernahrung haben Nestlé im dritten Quartal weiteres Wachstum beschert. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf rund 68,4 Milliarden Schweizer Franken (rund 62,1 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Vevey mitteilte. Allerdings litt der Schweizer Lebensmittelkonzern unter negativen Währungseffekten. Aus eigener Kraft, das heißt ohne Zu- und Verkäufe und Wechselkurseffekte, legte der Hersteller von Maggi, Kitkat und Nescafé um 3,7 Prozent zu. «Wir sind mit unseren Neunmonatszahlen zufrieden und haben weitere Fortschritte auf dem Weg zu unseren Finanzzielen für 2020 erzielt», erklärte Nestlé-Chef Ulf Schneider. Er hatte dem Konzern eine stärkere Neuausrichtung auf Gesundheitstrends und eine Schrumpfkur inklusive Stellenabbau und -verlagerungen verordnet. So will der Konzern die Kosten bis 2020 um bis zu 2,5 Milliarden Franken senken und dann aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Bislang hat Nestlé 1,9 Milliarden Franken eingespart.

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Leserkommentare

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