Nachrichten aus der Wirtschaft

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Denkzettel für IG-Metall-Chef Hofmann zeigt Gräben in Gewerkschaft

NÜRNBERG (dpa) - Schuss vor den Bug für den Gewerkschafts-Kapitän: Jörg Hofmann, seit 2015 Vorsitzender der IG Metall, ist mit dem zweitschlechtesten Ergebnis in der Geschichte seiner Organisation für weitere vier Jahre wiedergewählt worden. Bei 71 Prozent Ja-Stimmen votierten am Dienstag beim Gewerkschaftstag in Nürnberg mehr als 130 der 478 wählenden Delegierten gegen ihn. Nur Jürgen Peters, dessen Wahl 2003 ein interner Machtkampf mit seinem Widersacher Berthold Huber vorausgegangen war, hatte mit 66,1 Prozent der Delegiertenstimmen ein noch schlechteres Ergebnis eingefahren.


WEF: Deutschland rutscht bei Wettbewerbsfähigkeit deutlich ab

GENF (dpa) - Deutschland lahmt bei der Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit anderen Ländern. In der neuen Rangliste fällt die Bundesrepublik von Platz 3 auf Platz 7 zurück, wie das Weltwirtschaftsforum (WEF) berichtet. Überholt wird Deutschland von Hongkong, den Niederlanden, der Schweiz und Japan. Im Gerangel um die ersten Plätze hat Singapur dieses Mal die Nase vor den USA. China steht unterverändert auf Platz 28 der 141 untersuchten Staaten im Globalen Wettbewerbsbericht 2019 der Stiftung WEF. Besonders düster sieht es hierzulande bei der Informationstechnologie aus: Bei Internetverbindungen über Glasfaserkabel landet Deutschland auf Platz 72, bei mobilen Breitbandanschlüssen auf Platz 58.


Exportunternehmen kalt erwischt: Erwarten Nullwachstum für 2019

BERLIN (dpa) - Die internationalen Handelskonflikte und das Chaos um den Brexit haben Deutschlands Exportunternehmen in diesem Jahr kalt erwischt. «Wir müssen das laufende Jahr 2019 wohl abschreiben und uns mit einer schwarzen Null im Export zufriedengeben», sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Holger Bingmann, am Dienstag in Berlin. Maximal sei noch mit einem Mini-Wachstum von 0,5 Prozent zu rechnen. Eine Prognose für 2020 wollte Bingmann nicht wagen. Eine Besserung sei frühestens im zweiten Halbjahr 2020 zu erwarten. Das «konsequente, ständige Foulspielen der US-Administration unter Präsident Trump» beeinflusse besonders die so international ausgerichtete deutsche Wirtschaft, sagte Bingmann. Zudem mache das Hickhack um den anstehenden EU-Austritt Großbritanniens längerfristige Planungen für die Unternehmen unmöglich.


USA setzen 28 chinesische Unternehmen auf schwarze Liste

WASHINGTON/PEKING (dpa) - Die chinesische Führung kritisiert die Entscheidung der USA scharf, Exporte an 28 chinesische Regierungs- und Handelsorganisationen einzuschränken. «Wir fordern die USA dringend auf, die Fehler unverzüglich zu korrigieren und die entsprechenden Entscheidungen zurückzunehmen», sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag. Er kündigte entschlossenen Widerstand der chinesischen Seite an. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte die chinesischen Organisationen wegen «brutaler Unterdrückung» der muslimischen Minderheit der Uiguren auf eine schwarze Liste gesetzt. Dadurch würden Exporte an diese Unternehmen eingeschränkt, hieß es in einer Mitteilung des Handelsministeriums vom Montag (Ortszeit).


Aufsichtsratschefs Achleitner, Reithofer und Krick am besten bezahlt

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner ist einer Studie zufolge weiterhin Spitzenverdiener unter den Chefkontrolleuren der Dax-Konzerne. Seine Vergütung stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent auf fast 860 000 Euro, wie aus am Dienstag veröffentlichten Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht. Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr erstmals seit 2014 wieder Geld verdient. Allerdings blieb der Gewinn mit 341 Millionen Euro weit hinter dem der meisten Konkurrenten zurück. Auf Platz zwei kam demnach mit 640 000 Euro BMW-Aufsichtsratschef Norbert Reithofer. Fresenius-Chefkontrolleur Gerd Krick erhielt 620 000 Euro. Im Schnitt stieg die Vergütung der Aufsichtsratschefs der Börsenschwergewichte im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf rund 378 000 Euro.


Fortum fast am Ziel: Finnen sichern sich Mehrheit an Uniper

DÜSSELDORF/ESPOO (dpa) - Der finnische Versorger Fortum greift nach der Mehrheit beim Düsseldorfer Energiekonzern Uniper. Für 2,3 Milliarden Euro will Fortum zusätzlich bisher von den Fonds Elliott und Knight Vinke gehaltenen 20,5 Prozent an Uniper kaufen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Damit kämen die Finnen auf 70,5 Prozent und hätten das Sagen bei der ehemaligen Tochter des Energieriesen Eon. Den 11 0000 Uniper-Beschäftigten sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark zu, sein Konzern werde im Zuge der Transaktion keine betriebsbedingten Kündigungen veranlassen. Ob der Deal zustande kommt, entscheidet sich in Russland. Denn bislang blockiert eine Auflage der russischen Aufsichtsbehörde eine Aufstockung der Fortum-Beteiligung an Uniper über die Schwelle von 50 Prozent.


Handelsstreit und Brexit-Sorgen ziehen den Dax nach unten

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die politischen Unsicherheiten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder fest im Griff. Nach zwei Gewinntagen in Folge drehte der Leitindex Dax ins Minus und verlor bis zum frühen Nachmittag 0,94 Prozent auf 11 983,67 Punkte. Der MDax, der die mittelgroßen deutschen Werte umfasst, fiel um 1,60 Prozent auf 25 205,46 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zuletzt knapp 1 Prozent im Minus. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,59 Prozent am Vortag auf minus 0,57 Prozent. Der Euro notierte zuletzt bei 1,0988 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0993 (Freitag: 1,0979) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9097 (0,9108) Euro.


US-Handelskonflikt mit China: IWF warnt vor hohen Kosten

WASHINGTON (dpa) - Wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China könnte die globale Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr um bis zu 700 Milliarden US-Dollar sinken. Das gehe aus einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor, sagte die neue Chefin der Organisation, Kristalina Georgiewa, am Dienstag laut Redeprotokoll in Washington. Die Summe setze sich aus den direkten und indirekten Kosten zusammen - wie Vertrauensverlust, Unsicherheit und Marktreaktionen. Genauere Daten werde der IWF in der kommenden Woche veröffentlichen. «In einem Handelskrieg verliert jeder», sagte die Ökonomin und forderte die Konfliktparteien auf, sich zu einigen. Die 66-jährige Bulgarin leitet den IWF seit dem 1. Oktober. Sie übernahm das Amt von der Französin Christine Lagarde. Vorher war Georgiewa unter anderem Geschäftsführerin der Weltbank und EU-Kommissarin.


Unruhige Zeiten bei Qiagen: Chef geht - Aktienkurs bricht ein

VENLO (dpa) - Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern Qiagen hat mit dem Abtritt seines Chefs und einer Gewinnwarnung seine Aktionäre verschreckt. Unternehmenschef Peer Schatz nimmt überraschend seinen Hut, wie das Unternehmen am Montagabend mitgeteilt hatte. Der Aktienkurs des Unternehmens aus dem niederländischen Venlo brach am Dienstag um mehr als ein Fünftel ein. Nachdem das Geschäft vor allem in China schlechter läuft, plant Qiagen zudem einen Konzernumbau. Dabei könnten auch Jobs wegfallen. Nach der Mitteilung vom Montagabend verlor die im deutschen Mittelwerte-Index MDax gelistete Qiagen-Aktie am Dienstag zeitweise mehr als 22 Prozent an Wert. Um die Mittagszeit lag der Kurs noch mit 20,45 Prozent im Minus bei 23,42 Euro.


Ölpreise legen etwas zu

SINGAPUR (dpa) - Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 58,67 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 28 Cent auf 53,03 Dollar. Zum Wochenauftakt hatte die Hoffnung auf Fortschritte bei anstehenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China den Ölpreisen noch stärkeren Auftrieb verliehen. Zeitweise war der US-Ölpreise am Montag bis knapp über 54 Dollar gestiegen.


Euro bewegt sich kaum

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Euro hat sich am Dienstag wenig verändert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0974 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0993 (Freitag: 1,0979) Dollar festgesetzt. Seit Ende der vergangenen Woche hat sich der Euro damit knapp unterhalb der Marke von 1,10 Dollar stabilisiert. Zuvor hatte eine Dollar-Stärke die Gemeinschaftswährung belastet, und sie war zeitweise auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Im weiteren Handelsverlauf dürften die anstehenden Handelsgespräche zwischen den USA und China stärker in den Fokus der Anleger rücken und für neue Impulse am Devisenmarkt sorgen.


Billigflieger Easyjet verdient deutlich weniger als im Vorjahr

LUTON (dpa) - Der britische Billigflieger Easyjet hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Der um Sonderposten bereinigte Vorsteuergewinn dürfte 420 bis 430 Millionen britische Pfund (471 bis 482 Mio Euro) erreichen, wie das Unternehmen am Dienstag in Luton bei London mitteilte. Damit liegt das Ergebnis im Ende September beendeten Geschäftsjahr klar unter dem Vorjahreswert von 578 Millionen. Die von Konzernchef Johan Lundgren genannten Zahlen liegen aber im oberen Bereich der zuvor ausgegebenen Prognose von 400 bis 440 Millionen Pfund. Analysten hatten im Schnitt mit 424 Millionen gerechnet. Im Gesamtjahr wuchs die Zahl der Passagiere um 8,6 Prozent auf 96 Millionen. Easyjet hatte das Flugangebot allerdings um 10,3 Prozent ausgeweitet, sodass die Auslastung der Maschinen vorläufigen Zahlen zufolge um 1,4 Prozentpunkte zurückging. Im Gesamtjahr nahm der Konzern je Passagier weniger ein. In der zweiten Jahreshälfte ging es aber aufwärts, nachdem der Billigflieger zuvor von einem leichten Rückgang ausgegangen war.

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