Nachrichten aus der Wirtschaft

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Handel sorgt sich um kleine Onlinehändler wegen neuer Bezahlregeln

FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Der Einzelhandel fürchtet angesichts neuer Sicherheitsregeln fürs Bezahlen im Internet um die Zukunft kleiner Onlinehändler.

Ab 14. September genügen die Nummer der Kreditkarte, deren Ablaufdatum und der dreistellige Prüfcode nicht mehr für Käufe im Netz, ein zusätzliches Element ist aus Sicherheitsgründen erforderlich. «Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist deutlich komplizierter, die wenigsten Verbraucher kennen sie. Der Handel muss sie den Kunden erklären, weil die Banken diese Aufgabe teilweise nur unbefriedigend erfüllen», kritisierte Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE). Vor allem kleine Onlinehändler könnten unter Druck geraten, wenn Kunden genervt abwanderten, falls ab 14. September das Bezahlen per Kreditkarte im Netz nicht reibungslos funktioniere.


Linke-Chef will 1. Klasse in Regiozügen für alle öffnen

BERLIN (dpa) - Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger fordert, die 1. Klasse in Regionalzügen abzuschaffen.

Seinen Vorstoß begründet er mit überfüllten Bahnen in der 2. Klasse bei gleichzeitig kaum genutzten 1.-Klasse-Abteilen. Bei der Deutschen Bahn hieß es dagegen, die Umwandlung aller 1.-Klasse- in 2.-Klasse-Bereiche «würde die Sitzplatzkapazität nur sehr geringfügig erhöhen». Gerade auf längeren und touristisch geprägten Strecken werde der Komfort der 1. Klasse von zahlreichen Fahrgästen geschätzt, die dafür auch bereit seien, einen Aufpreis zu bezahlen. Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), lehnte Riexingers Anregung als «sozialistische Gleichmacherei» ab.


China droht den USA Gegenmaßnahmen wegen neuer Zölle an

PEKING (dpa) - China hat erneut mit Vergeltung gedroht, sollten die USA weiter Strafzölle verhängen. Die zuletzt von den USA beschlossenen Zölle seien eine Verletzung von Absprachen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die beide auf dem G20-Gipfel in Osaka getroffen hätten.

Das schrieb Chinas Finanzministeriums am Donnerstag in einer knappen Mitteilung. Für den Fall neuer Zölle wird China demnach mit «Gegenmaßnahmen» reagieren. China hatte bereits mit Konsequenzen gedroht, nachdem Trumps Regierung Anfang August die neuen Strafzölle von 10 Prozent auf chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar angekündigt hatte.


Immer mehr Flüchtlinge in Ausbildung

BERLIN (dpa) - Betriebe in Deutschland bilden immer mehr Flüchtlinge aus. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bilden 16 Prozent der Unternehmen Geflüchtete aus.

Im Vorjahr waren es 14 Prozent, vor zwei Jahren sieben Prozent, wie der DIHK am Donnerstag mitteilte. Insgesamt seien derzeit rund 25 000 Geflüchtete in einer Ausbildung in einem IHK-Betrieb. Rechne man das Handwerk dazu, seien es rund 44 000. Insgesamt gebe es derzeit 1,3 Millionen Auszubildende. Generell sieht der DIHK den Abwärtstrend bei den Ausbildungsverträgen als vorerst gestoppt an - trotz der demografischen Entwicklung und der «Studienneigung» vieler junger Menschen.


Studie: Nur noch jeder achte Autokäufer will einen Diesel

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dieselantrieb hat bei deutschen Autokäufern einen zunehmend schweren Stand.

Nur noch 12 Prozent nennen in einer Umfrage der Tankstellenkette Aral den Selbstzünder als Antriebsenergie ihres nächsten Autos. Grund ist die Debatte um Umweltbelastungen und Fahrverbote, die tiefe Spuren bei den Verbrauchern hinterlassen hat. So gaben 37 Prozent der potenziellen Neu- und Jahreswagenkäufer an, sich wegen der Diskussion gegen einen Diesel zu entscheiden. Weitere 43 Prozent lehnen Diesel ohnehin ab oder interessieren sich nicht für diesen Antrieb, heißt es in der am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Studie.


Genehmigung für Hardware-Nachrüstungen von VW-Diesel liegt vor

FLENSBURG/WOLFSBURG (dpa) - Nach Volvo und Daimler können auch Diesel-Autos von Volkswagen mit zu hohen Schadstoffwerten in Deutschland nachgerüstet werden.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichte am Donnerstag die Betriebserlaubnis für Systeme des Technologie-Anbieters Baumot. Diese umfasse Nachrüstsysteme für über 60 Fahrzeugmodelle des VW-Konzerns, darunter Volkswagen, Audi, Skoda und Seat, teilte das Unternehmen aus Königswinter mit. Ziel der Nachrüstungen ist es, dass Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 von Fahrverboten ausgenommen werden können. Die Umrüstungen am Motor sind Teil eines Maßnahmenpakets der Regierung für bessere Luft.


Wohnungsbau hinkt Nachfrage hinterher - weniger Genehmigungen

WIESBADEN (dpa) - Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen vor allem in Ballungsräumen in Deutschland könnte sich noch verschärfen: Trotz hoher Nachfrage nach Immobilien erteilten die Behörden im ersten Halbjahr 2019 weniger Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum.

Von Januar bis einschließlich Juni wurde der Neubau oder Umbau von gut 164.600 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden in den sechs Monaten knapp 142.400 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,1 Prozent oder gut 4.500 Einheiten weniger als ein Jahr zuvor.


Dax gibt nach

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Androhung von Gegenmaßnahmen durch China im Handelskrieg mit den USA hat den Dax am Donnerstag erneut auf Talfahrt geschickt.

Der Leitindex verlor 0,70 Prozent auf 11.412,67 Punkte und fiel vorübergehend auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar. Der MDax gab am Donnerstag um 1,12 Prozent auf 24.384,44 Zähler nach. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite auf ein neues Allzeittief von minus 0,68 Prozent. Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,1152 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1188 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8938 Euro gekostet.

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