Nachrichten aus der Wirtschaft

Nachrichten aus der Wirtschaft

Fluggästen droht «Chaos-Sommer» - Lufthansa-Streiks angekündigt

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Mitten in der Feriensaison drohen Reisenden Flugausfälle und lange Warteschlangen an den Flughäfen: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat Streiks bei der Lufthansa und ihren Töchtern Eurowings und Germanwings angekündigt.

«Der Chaos-Sommer, der uns letztes Jahr beglückt hat, wird dieses Jahr wahrscheinlich nochmal größer», sagte Daniel Flohr, stellvertretender Ufo-Vorsitzender, am Donnerstag in Frankfurt. Die Streiks der Kabinenmitarbeiter in Deutschland sollten im Juli beginnen. Die Lufthansa teilte hingegen mit: «Einen Streik kann es nicht geben, da es derzeit weder offene Tarifverträge noch konkrete Forderungen gibt.» Im Hintergrund steht ein seit Monaten währender Streit: Ufo hatte Tarifverträge mit der Lufthansa bereits im März gekündigt, das Unternehmen hat diese Kündigungen jedoch nicht anerkannt.


Huawei als Chefsache: Altmaier will Gründer Ren Zhengfei treffen

SHANGHAI (dpa) - In der Kontroverse um Chinas Telekomriesen Huawei will Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dem Gründer Ren Zhengfei persönlich die Sicherheitsanforderungen beim Ausbau des deutschen Mobilfunknetzes darlegen.

Am Ende seines dreitägigen Besuches in China kommt Altmaier am Freitag in Shanghai zu einem Gespräch mit dem Huawei-Chef zusammen. Das geplante Treffen wurde erst durch einen «Handelsblatt»-Bericht bekannt. Es sollte wohl nicht an die große Glocke gehängt werden - dennoch beschrieb Altmaier das Treffen als eine Selbstverständlichkeit. Der Deutschen Presse-Agentur sagte der Minister, es sei ganz normal, einem Unternehmen, das in großem Maße in Deutschland tätig sei, die Möglichkeit zu geben, seine Sicht der Dinge dem zuständigen Minister vorzutragen. Der Gesprächstermin sei auf Wunsch von Huawei zustande gekommen.


Nordamerika-Freihandel kommt voran - Mexiko ratifiziert Abkommen

MEXIKO-STADT/WASHINGTON (dpa) - Das neue nordamerikanische Freihandelsabkommen kommt trotz erheblicher Spannungen zwischen den drei beteiligten Ländern USA, Mexiko und Kanada voran.

Mexiko hat am Mittwoch als erstes Land das neue Abkommen USMCA, eine der größten Vereinbarungen dieser Art weltweit, ratifiziert. US-Präsident Donald Trump beglückwünschte seinen mexikanischen Kollegen Manuel Lopez Obrador. «Es ist Zeit für den Kongress, das gleiche zu tun», ermahnte er die US-Parlamentarier. Die Ratifizierung in den USA und in Kanada steht noch aus. Am Donnerstag wollte Trump in Washington mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau über das Thema beraten. Die Staats- und Regierungschefs der drei Länder hatten den USMCA-Vertrag Ende vergangenen Jahres unterzeichnet. Er betrifft fast 500 Millionen Menschen und deckt ein Gebiet mit einer Gesamtwirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen Euro) ab.


Airbus sticht Rivalen Boeing in dessen Krise aus

LE BOURGET (dpa) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat seinen US-Rivalen Boeing auf der Pariser Luftfahrtmesse in dessen schwerer Krise ausgestochen.

Insgesamt sammelte Airbus Bestellungen und Vorverträge über 363 neue Flugzeuge ein, wie der Konzern beim üblichen Messe-Abschluss am Donnerstag auf der weltgrößten Flugschau in Le Bourget bei Paris bekanntgab. Die Messe stand unter dem Schatten der Krise der tödlichen Abstürze zweier Boeing-Jets vom Typ 737 Max, für den wegen Mängeln an der Steuerungssoftware seit März ein weltweites Flugverbot gilt. Der US-Konzern wollte am Donnerstag angesichts der Ausnahmesituation nicht vorrechnen, wie viele Flugzeuge er auf der Messe diesmal verkauft hat. Nach vorherigen Angaben kam Boeing auf Aufträge und Vorverträge über 272 Jets.


Italiens Regierungschef: Strafverfahren wäre nicht nachvollziehbar

ROM (dpa) - Italien hat zur Abwendung eines Strafverfahrens wegen zu hoher Schulden erneut Dialogbereitschaft mit Brüssel zugesagt und gleichzeitig eine Änderung der EU-Regeln angemahnt.

Ein Strafverfahren auf Grundlage einer «fragwürdigen Bewertung» durch die EU-Kommission sei nicht nachvollziehbar, erklärte Regierungschef Giuseppe Conte in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die 27 übrigen EU-Staaten, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk, den Rom am späten Mittwochabend nach Brüssel gesendet hatte. Italien droht wegen des Anstiegs der Staatsverschuldung ein Strafverfahren, das die EU-Kommission empfohlen und für das sie bereits von den EU-Staaten Rückendeckung bekommen hat. Die Regierung in Rom will das verhindern. Brüssel fordert dafür aber für 2019 und 2020 ein glaubhaftes Szenario zur Sanierung der Finanzen.


Lebensmittel in Deutschland billiger als in Griechenland

LUXEMBURG (dpa) - Lebensmittel sind in Deutschland deutlich billiger als in anderen westeuropäischen Ländern. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte, lagen die Preise 2018 in deutschen Läden nur knapp über dem EU-Durchschnitt.

In den Nachbarländern Frankreich, Belgien, Österreich sowie in Skandinavien sind sie jedoch erheblich höher. Selbst im krisengeschüttelten Griechenland zahlt man im Laden mehr. Als Maßstab setzte Eurostat den EU-Durchschnitt mit 100 an. Einbezogen wurden Lebensmittel und alkoholfreie Getränke. Deutschland lag in der Statistik bei 102, Griechenland bei 106, Italien bei 111, Frankreich bei 115, Österreich und Luxemburg bei 125. Am teuersten in der EU war Dänemark mit einem Wert von 130. Am billigsten sind Lebensmittel in den östlichen EU-Ländern Rumänien mit einem Wert von 66 sowie in Polen (69) und Bulgarien (76). Dort sind allerdings auch die Löhne weit niedriger als in Westeuropa.


Umfrage: Deutsche Verbraucher denken wieder öfter ans Sparen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Turbulenzen in der Weltwirtschaft gehen an den deutschen Verbrauchern nicht spurlos vorüber: Die Menschen hierzulande denken mittlerweile wieder öfter ans Sparen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor.

«Nachdem das Sparen bei den Deutschen in den letzten Jahren leicht aus der Mode gekommen war, geben wieder mehr Deutsche an, dass sie ihr Geld sparen, statt dieses zum Beispiel für ihr Hobby, Kinobesuche oder ein neues Smartphone auszugeben», sagte der Nielsen-Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Jens Ohlig. Immerhin fast jeder dritte Befragte in Deutschland gab an, zumindest einen Teil des frei verfügbaren Einkommens auf die hohe Kante legen zu wollen.


Dax mit neuem Jahreshoch - Wall Street auch stark

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Hoffnung auf niedrigere Zinsen hat den Dax am Donnerstag mit 12 438 Punkten auf einen neuen Höchststand seit September vergangenen Jahres getragen.

Nach der Europäischen Zentralbank hat nun auch die Fed in den USA die Anlegerhoffnungen auf Zinssenkungen untermauert. Damit sind Aktien bei den Anlegern erste Wahl. Die Wall Street steuert ebenfalls auf ihren Höchststand zu. Der Dax lag am Nachmittag noch mit 0,84 Prozent im Plus bei 12 411,46 Punkten. Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, gewann 0,84 Prozent auf 25 719,46 Punkte. Der Euro stieg kräftig auf 1,1299 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,1207 Dollar festgesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.