Nachrichten aus der Wirtschaft

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EuGH: Arbeitgeber müssen Arbeitszeiten systematisch erfassen

LUXEMBURG (dpa) - Arbeitgeber sollen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs verpflichtet werden, die gesamte Arbeitszeit ihrer Beschäftigten systematisch zu erfassen.

Alle EU-Staaten müssten dies durchsetzen, entschieden die obersten EU-Richter am Dienstag in Luxemburg. Nur so lasse sich überprüfen, ob zulässige Arbeitszeiten überschritten würden. Und nur das garantiere die im EU-Recht zugesicherten Arbeitnehmerrechte. Während der DGB das Grundsatzurteil begrüßte, reagierte der Arbeitgeberverband BDA entsetzt. Nach Einschätzung des Bundesverbands Deutsche Start-ups schränkt das EuGH-Urteil die Flexibilität der Arbeitnehmer ein. Arbeitsmarktforscher sehen das Urteil dagegen gelassen. An der bisher schon geregelten Praxis werde sich dadurch wenig ändern.


Nächste Klatsche für Bayer: Milliarden in Glyphosat-Prozess gefordert

OAKLAND/LEVERKUSEN (dpa) - Neue Niederlage für Bayer vor einem US-Gericht: Der Agrarchemie- und Pharmakonzern hat auch den dritten wichtigen Prozess um womöglich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto verloren.

Die Geschworenen-Jury des zuständigen Gerichts im kalifornischen Oakland verurteilte das Unternehmen am Montag zu Schadenersatz in Höhe von insgesamt über zwei Milliarden Dollar (1,78 Milliarden Euro) an die beiden Kläger. Ein Rentnerehepaar macht geltend, wegen des von der Bayer-Tochter Monsanto erzeugten, hochumstrittenen Wirkstoffs Glyphosat an Krebs erkrankt zu sein. Bayer macht für die Krebserkrankungen der beiden Kläger umfangreiche Vorerkrankungen verantwortlich und will Rechtsmittel einlegen.


Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen im zweiten Quartal

ESSEN (dpa) - Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp bekommt die konjunkturelle Abkühlung zu spüren und hat ein schwaches zweites Geschäftsquartal verzeichnet.

Eine nachlassende Nachfrage im Komponentengeschäft und in der Stahlsparte sowie steigende Verluste im Anlagenbau ließen das operative Ergebnis in den Monaten Januar bis März sinken, wie das Unternehmen mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust - auch wegen höherer Rückstellungen für eine erwartete Kartellstrafe im Stahlbereich. Der Nettoverlust belief sich auf 99 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz nahm leicht um 2 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um 1 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro.


Bei Nissan bricht der Gewinn ein - Absage an Fusion mit Renault

YOKOHAMA (dpa) - Der vom Fall des angeklagten Ex-Chefs Carlos Ghosn belastete Renault-Partner Nissan bekommt zusätzlich die schwache Nachfrage in den USA und auf anderen Märkten zu spüren.

Der Nettogewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr (31. März) brach um 57,3 Prozent auf 319,1 Milliarden Yen (2,6 Mrd Euro) ein, wie der Konzern am Dienstag bekanntgab. Das ist der niedrigste Gewinn seit neun Jahren. Und auch fürs laufende Geschäftsjahr sieht es düster aus: Der Nettoertrag dürfte demnach weiter empfindlich abschmelzen, und zwar um 46,7 Prozent auf 170 Milliarden Yen (1,4 Mrd Euro). Eine Fusion mit Renault halte man weiterhin für unnötig, hieß es ferner.


Handelskrieg: Trump will mit Xi reden - Deutsche Industrie besorgt

PEKING/WASHINGTON (dpa) - Nach der Eskalation im Handelskrieg mit China rudert US-Präsident Donald Trump wieder etwas zurück.

So habe er noch nicht über eine weitere Verschärfung der Gangart entschieden, sagte Trump. Am Rande des Gipfels der großen Industrieländer (G20) am 28. und 29. Juni in Osaka (Japan) will er mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über den Konflikt reden. Die Unsicherheiten im Zollkrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften ließen nach den Verlusten an der Wall Street auch die asiatischen Börsen fallen.


Steigende Mieten bringen Deutsche Wohnen mehr Gewinn

BERLIN (dpa) - Höhere Mieten vor allem in Berlin haben dem Immobilienkonzern Deutsche Wohnen auch im Auftaktquartal Auftrieb gegeben.

Der operative Gewinn stieg im Jahresvergleich um 16,5 Prozent auf 144 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen mitteilte. Den Ausblick für 2019 bestätigte der Konkurrent von Vonovia, LEG Immobilien und TAG Immobilien. Er peilt weiterhin einen operativen Gewinn von 535 Millionen Euro an. Die Vertragsmieten stiegen in den ersten drei Monaten des Jahres auf vergleichbarer Basis um 6,1 Prozent auf 205 Millionen Euro. Im Durchschnitt betrug die Miete pro Quadratmeter 6,68 Euro, in Berlin lag sie mit 6,75 Euro darüber.


Dax berappelt sich wieder

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat am Dienstag seine hohen Verluste vom Wochenauftakt abgeschüttelt.

Im US-chinesischen Handelsstreit ließ die zuletzt scharfe Rhetorik etwas nach. Zudem haben zahlreiche Quartalsberichte und Unternehmensnachrichten für Bewegung gesorgt. Beim Stand von zuletzt 11ใ939,65 Punkten verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 0,53 Prozent. Für den MDax ging es um 1,22 Prozent hoch auf 25ใ342,71 Punkte. Der EuroStoxx 50 verbuchte ein Plus von 0,85 Prozent.

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