Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Carmen Jaspersen
Foto: epa/Carmen Jaspersen

Flugsicherung erwartet weiter Engpässe am Himmel

LANGEN/FRANKFURT (dpa) - Die Flugsicherung (DFS) erwartet auch für das laufende Jahr wieder Engpässe am deutschen Himmel.

Trotz einiger Gegenmaßnahmen gibt es nach wie vor zu wenig Lotsen und überlastete Verkehrsräume bei einem gleichzeitig wachsenden Flugverkehr, wie die bundeseigene GmbH am Mittwoch mitteilte. Im laufenden Jahr werde das Rekordaufkommen aus dem Jahr 2018 voraussichtlich um 3,4 Prozent auf dann 3,5 Millionen zu kontrollierende Flugbewegungen ansteigen. Insbesondere der obere Luftraum, der aus dem Center Karlsruhe gesteuert wird, ist über Deutschland so überlastet, dass täglich Hunderte Flüge in den darunter liegenden Luftraum verlagert werden, obwohl die Flugzeuge dort wegen des höheren Luftwiderstands mehr Sprit verbrauchen. DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle wehrte sich allerdings gegen den Begriff «Chaos». «Es gibt kein Chaos. Wir schaffen als Flugsicherung Ordnung am Himmel. Aber genau diese Ordnung generiert manchmal Verspätungen.»


Proteste gegen Uber und Co.: Taxifahrer stören den Verkehr

BERLIN (dpa) - Proteste von Taxifahrern haben in mehreren deutschen Städten den Verkehr erheblich gestört.

Mit Sternfahrten und Autokorsos demonstrierten bundesweit zahlreiche Taxifahrer gegen Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), den Fahrdienstmarkt zu öffnen. Dabei kam es zu zahlreichen Staus auf den Straßen, in Berlin sorgte die Taxi-Demonstration für Chaos am Flughafen Tegel. Im Stau stiegen Passagiere auf der Autobahn aus und liefen zum Terminal. Auch Busse kamen nicht durch, die Berliner Verkehrsbetriebe stellten die Linien zum Flughafen am Vormittag vorübergehend ein. Zu den Kundgebungen in rund 30 deutschen Städten hatte der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BZP) aufgerufen.


EZB hält sich alle Optionen offen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt angesichts wachsender Risiken für die Konjunktur auf Niedrigzinskurs.

Die Währungshüter halten den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent. Auch an den 0,4 Prozent Strafzinsen, die Banken zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB parken, rüttelte die Notenbank bei ihrer Sitzung am Mittwoch in Frankfurt nicht. Die EZB stehe bereit, alle ihre Instrumente anzupassen, betonte EZB-Präsident Mario Draghi mehrfach. Bei der Sitzung im März hatte der EZB-Rat die erste Zinserhöhung mindestens bis ins Jahr 2020 verschoben. Sparer müssen sich also noch länger gedulden, ehe es wieder höhere Zinsen zum Beispiel auf Sparbücher und Tagesgeldkonten gibt. Wer einen Kredit aufnimmt, kann dagegen von günstigeren Konditionen profitieren. Mit dem Billiggeld will die EZB die Konjunktur stützen und die Inflation anschieben.


Bitkom: Digitalisierung erhöht Wettbewerbsdruck

BERLIN (dpa) - Unternehmen in Deutschland spüren einer aktuellen Studie zufolge einen steigenden Wettbewerbsdruck durch die Digitalisierung.

Wie der Digitalverband Bitkom zum Auftakt der Konferenz «hub.berlin» am Mittwoch erklärte, belegten die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage, dass die Digitalisierung in aller Breite in der Wirtschaft ankomme. «Digitalisierung erzeugt mehr Wettbewerb, und dieser Wettbewerb führt zu mehr Innovationen», sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Zugleich gebe es aber auch ein «riesiges Erkenntnisproblem» bei den Unternehmen. Der Studie zufolge sagen zwei Drittel (65 Prozent) der Unternehmen ab 20 Mitarbeitern aus allen Branchen, dass IT- und Internet-Firmen in ihren Markt drängen. Ein Jahr zuvor waren es noch 57 Prozent. 60 Prozent sehen auch Unternehmen aus anderen Branchen plötzlich als direkte Wettbewerber - 2018 sagten das noch 42 Prozent. «Der Wettbewerb entsteht immer an den Branchengrenzen», sagte Berg.


Milliarden für Aktionäre - Dividenden-Rekord 2019

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Aktionäre deutscher Unternehmen dürfen sich in diesem Jahr über eine Rekordausschüttung freuen.

Auf mehr als 57 Milliarden Euro summieren sich die Dividenden, die Aktiengesellschaften für das vergangene Geschäftsjahr an ihre Anteilseigner auszahlen, wie aus einer am Mittwoch in Frankfurt vorgestellten Studie hervorgeht. Das sind 6,6 Prozent mehr als 2018. «Damit wird die Rekordsumme des vergangenen Jahres nochmals deutlich übertroffen», stellte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), fest. Ob sich der Aufwärtstrend angesichts der Konjunkturabkühlung im kommenden Jahr fortsetzen wird, ist allerdings fraglich. «Die wirtschaftlichen Rahmendaten verschlechtern sich zusehends», erläuterte Tüngler. «Schon jetzt treten einige AGs bei ihren Prognosen für das laufende Geschäftsjahr deutlich auf die Euphoriebremse, und wir haben bereits etliche Gewinnwarnungen gesehen.»


Studie: Konjunktur am Bau verliert an Schwung - Preise steigen weiter

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Auftragsstau, zu wenige Fachkräfte, Mangel an Flächen: Nach Jahren brummender Geschäfte dürfte die Konjunktur am Bau an Schwung verlieren.

Da sich der Wohnungsbau abschwäche und die Branche an ihre Kapazitätsgrenzen stoße, werde der Hochbau nicht mehr so stark wachsen wie zuletzt, heißt es in einer aktuellen Studie der Beratungsfirma EY Parthenon. Für Mieter und Bauherren hat das Unternehmen aber schlechte Nachrichten: Die Baupreise dürften weiter schneller steigen als die Inflation. Das treibt üblicherweise die Immobilienpreise und Mieten bei Neubauten in die Höhe. 2018 hatte vor allem der starke Wohnungsbau und das milde Wetter dem Hochbau ein preisbereinigtes Wachstum von 2,9 Prozent beschert, so die Studie, die der dpa vorliegt. Gerade gewerbliche Bauherren steckten viel Geld in Geschosswohnungen, aber auch Kommunen und Firmen investierten mehr in Gebäude wie Büros, Schulen und Fabriken.


Bundesbürger trinken weniger Milch - auch Butter-Konsum sinkt

BONN (dpa) - Die Menschen in Deutschland haben auch im vergangenen Jahr weniger Milch getrunken.

Pro Kopf seien es 51,5 Kilo gewesen und damit drei Prozent weniger als 2017, teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mit. Bereits in den Vorjahren hatten die Verbraucher weniger Milch getrunken, allerdings fiel der Rückgang weniger stark aus. So waren es im Jahr 2010 noch 54,5 Kilo und im Jahr 2000 gut 56 Kilo. Milch wird traditionell in Kilo angegeben, ein Kilo entspricht 1,02 Liter Vollmilch. Der Deutsche Bauernverband begründete diese Entwicklung mit einem langfristigen Trend, den es auch in anderen Industriestaaten gebe. Auch der Bedarf an Butter sank - und zwar um 2,8 Prozent auf 5,84 Kilo pro Kopf und pro Nase. Statistisch gesehen kauft jeder Deutsche also gut 23 Päckchen Butter à 250 Gramm im Jahr. Allerdings ist so ein Rechenbeispiel rein theoretisch, da man Butter beispielsweise auch in der Gastronomie verzehrt.


Dax erholt sich nach zwei Verlusttagen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die kleine Korrektur am deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch vorerst ein Ende genommen.

Der Dax legte am Nachmittag um 0,58 Prozent auf 11 919,14 Punkte zu, nachdem er sich an den vergangenen beiden Tagen von der Marke von 12 000 Punkten entfernt hatte. Der MDax gewann zur Wochenmitte 0,30 Prozent auf 25 232,05 Punkte und auch europaweit war das Bild positiver als zuletzt. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx rückte um gut ein halbes Prozent auf 3433,18 Punkte vor. In New York wurde der Dow Jones Industrial derweil nur knapp im Plus erwartet. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,06 Prozent am Vortag auf minus 0,07 Prozent. Der Eurokurs wurde nach dem Zinsentscheid der EZB wenig verändert mit 1,1262 US-Dollar gehandelt. Am Vortag hatten die Währungshüter den Referenzkurs auf 1,1277 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8868 Euro.


Neuanfang bei Airbus - «Major Tom» verabschiedet sich

TOULOUSE/AMSTERDAM (dpa) - Es ist Tom Enders letzter Akt bei Airbus. Und er ist sichtlich gerührt.

«Das war's jetzt für mich - meine Mission ist erfüllt», sagt der scheidende Konzernchef bei der Hauptversammlung in Amsterdam. Dort übergab der als «Major Tom» bekannte frühere Fallschirmjäger am Mittwoch offiziell den Staffelstab an seinen Nachfolger Guillaume Faury. Der 60-jährige Enders kann auf viele Erfolge zurückblicken - aber sein Weg bei dem europäischen Flugzeugbauer war nicht frei von Niederlagen. Der Manager hat eine lange Karriere hinter sich. Von 2005 bis 2007 war er zunächst Co-Chef des EADS-Konzerns, dann führte er fünf Jahre lang die Verkehrsflugzeugtochter Airbus. Der Deutsche baute das Unternehmen um, leitete die Umbenennung von EADS in Airbus ein und straffte die Führungsstrukturen. Schließlich kündigte er Ende 2017 an, nach Ablauf seines Vertrags keine neue Amtszeit mehr anzustreben. Der von Korruptionsermittlungen erschütterte Luftfahrt-Riese leitete damit einen personellen Neuanfang ein.


Ex-Telekom-Chef Obermann soll Airbus-Chefaufseher werden

AMSTERDAM (dpa) - Der frühere Telekom-Chef René Obermann soll im kommenden Jahr Verwaltungsratsvorsitzender bei Airbus werden.

Obermann sitzt bereits in dem Board of Directors und soll 2020 an dessen Spitze gewählt werden, kündigte der aktuelle Vorsitzende, der Franzose Denis Ranque, bei der Hauptversammlung am Mittwoch in Amsterdam an. Bei der Versammlung soll der Franzose Guillaume Faury zum neuen Konzernchef gewählt werden und damit den Deutschen Tom Enders ersetzen. Traditionell wird zwischen beiden Ländern ein Gleichgewicht bei den Spitzenjobs des Konzerns gewahrt.


IWF warnt vor Gefahren für Finanzsektor

WASHINGTON (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer steigenden Gefahr für den Finanzsektor in der Eurozone.

Potenzielle Verluste durch «faule Kredite» in Verbindung mit einem Verfall der Marktpreise für Staatsanleihen bestimmter Länder könnten signifikante Nackenschläge für bestimmte Banken auslösen, heißt es im Bericht zur Finanzmarktstabilität des Weltwährungsfonds. Auch die an vielen Orten der Welt zu hoch bewerteten Immobilienpreise seien ein großes Risiko. Das Risiko gelte auch für Versicherungsunternehmen, die viele Staatsanleihen, sowie Anleihen von Banken und Unternehmen im Portfolio haben. «Dies ist die Zeit für entschiedenes politisches Vorgehen», sagte der zuständige IWF-Direktor Tobias Adrian am Mittwoch in Washington. «Es gibt keinen Raum für Nachlässigkeiten», betonte er. Aufrufe, Reformen aufzuschieben, müsse Widerstand geleistet werden. Länder, die besonders betroffen sein könnten, nannte er nicht.

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Leserkommentare

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