Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Uli Deck
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Ladenetz für E-Autos wächst - Ausbaupläne der Städte überschaubar

BERLIN (dpa) - Die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Deutschland hat sich zu Jahresbeginn deutlich erhöht.

In den ersten drei Monaten kamen 1300 solcher Stromtankplätze hinzu, Ende März waren es etwa 17 400, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft am Montag in Berlin mitteilte. Davon seien etwa 12 Prozent Schnelllader. Mehr als drei Viertel der Ladesäulen werden laut der Angaben von Energieunternehmen betrieben. Einige deutsche Großstädte haben eigene Ausbaupläne, jedoch sind die angestrebten Zahlen immer noch überschaubar. Für die Kommunen ist es oft schwierig, Flächen für die Ladepunkte zu finden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.


Boeing nach 737-Max-Produktionskürzung an der Börse unter Druck

Chicago/New York (dpa) - Die Drosselung der Produktion der Unglücksflieger-Baureihe 737 Max belastet Boeing an der Börse.

Die Aktien des US-Luftfahrtriesen sackten am Montag im vorbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent ab. Nach zwei Flugzeugabstürzen baugleicher Maschinen vom Typ 737 Max 8 in weniger als einem halben Jahr und weltweiten Startverboten für die gesamte Baureihe steht Boeing massiv unter Druck. Am Freitag hatte der US-Hersteller mitgeteilt, die monatliche Fertigungsrate der 737-Max-Serie von Mitte April an um fast ein Fünftel von 52 auf 42 Maschinen zu kürzen. Eigentlich war geplant gewesen, die Produktion der bestverkauften Modellreihe bis zum Sommer deutlich zu erhöhen. Doch weil die Maschinen derzeit nicht ausgeliefert werden können und angesichts der Ungewissheit, wann sie überhaupt wieder starten dürfen, musste Boeing reagieren. Zudem drohen Stornierungen: Inzwischen setzte mit der China Aircraft Leasing Group ein weiterer Kunde eine große 737-Max-Bestellung bis zur Klärung der Flugsicherheit der Jets aus, wie die «South China Morning Post» am Montag berichtete. Bei den beiden Abstürzen waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.


Deutscher Export kann sich Krisen im Welthandel nicht entziehen

WIESBADEN (dpa) - Die Abkühlung der Weltkonjunktur und internationale Handelskonflikte hinterlassen Spuren in der Februar-Bilanz der deutschen Exportwirtschaft.

Die Ausfuhren «Made in Germany» stiegen zum Vorjahresmonat zwar um 3,9 Prozent auf einen Warenwert von 108,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Von Januar auf Februar 2019 sanken die Ausfuhren aber um 1,3 Prozent. Das war der stärkste Rückgang binnen Monatsfrist seit einem Jahr. Die Weltwirtschaft sei in einer kritischen Situation, der sich auch der deutsche Außenhandel nicht entziehen könne, so der Außenhandelsverband BGA.


Umweltmaut für bessere Luft: London wird für viele Autofahrer teurer

LONDON (dpa) - Im Kampf gegen schmutzige Stadtluft bittet London zur Kasse: In der Innenstadt müssen Fahrer älterer Autos seit Montag eine neue Umweltmaut von umgerechnet rund 14,50 Euro pro Tag zahlen.

Grüne Schilder an der Straße markieren die «Ultra Low Emission Zone» im Zentrum der britischen Hauptstadt. Betroffen sind vor allem Diesel. Deutsche Umweltschützer lobten das Modell als vorbildlich. Die neue Gebühr fällt zusätzlich zur City-Maut von umgerechnet knapp 13,40 Euro an und trifft auch Touristen, die in die Innenstadt fahren wollen. Sie soll die Belastung mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden (NOx) senken.


Taxiverband fordert farbige Nummernschilder für Uber und Co.

BERLIN (dpa) - Der Bundesverband Taxi und Mietwagen hat für Fahrdienste wie Uber und Co. farbige Kennzeichen gefordert, damit solche Konkurrenten leichter zu erkennen und zu kontrollieren sind.

Derzeit sähen die meisten Wagen der Fahrdienste wie Privatautos aus, sagte Verbands-Geschäftsführer Thomas Grätz am Montag in Berlin. Mit Farben lasse sich kontrollieren, ob sie die Rückkehrpflicht auch einhalten. Im Gegensatz zu Taxis sind Fahrdienstautos dazu verpflichtet, an einen Sammelort zurückzukehren, wenn sie keinen Folgeauftrag haben. Ob sie dagegen verstoßen, lässt sich laut Grätz derzeit kaum kontrollieren.


Games Week startet in Berlin

BERLIN (dpa) - Sieben Tage spielen in Berlin - der Startschuss für die Games Week ist am Montag in der Hauptstadt gefallen.

Bis Sonntag dreht sich in über 14 verschiedenen Formaten alles rund um digitale Spiele. Die Games Week will damit den Facettenreichtum der Branche abbilden. Viele Veranstaltungen sind in diesem Jahr in der Berliner Kulturbrauerei versammelt. Rund 15 000 Besucher werden erwartet, ausdrücklich sind auch private Game-Liebhaber eingeladen.


Merck stockt Angebot für Versum auf - Chancen auf Übernahme steigen

TEMPE/DARMSTADT (dpa) - Der Darmstädter Merck-Konzern legt mehr Geld auf den Tisch, um den US-Halbleiterzulieferer Versum zu übernehmen.

Der Dax-Konzern habe sein Angebot von zunächst 48 Dollar je Aktie auf nun 53 Dollar je Papier in bar erhöht, teilte Versum am Montag in Tempe (Arizona) mit. Zudem schwenkten die Amerikaner um: Nach Gesprächen mit Rechtsberatern habe die Versum-Führung entschieden, dass die Merck-Offerte dem konkurrierenden Angebot des US-Spezialchemiekonzerns Entegris überlegen sei, hieß es. Das Versum-Management wolle nun den mit Entegris ausgehandelten Fusionsvertrag kündigen und sich zu einer Übernahme durch Merck verpflichten.


Marktforscher: Günstigere Smartphones verändern Branche

EGHAM (dpa) - Das wachsende Angebot technisch hochgerüsteter Smartphones in der mittleren Preisklasse setzt laut Marktforschern das Geschäft mit teuren Telefonen stark unter Druck.

Die Geräte für 300 bis 400 Euro oder Dollar hätten «die meisten attraktiven Funktionen, die man früher nur im Premium-Segment fand», sagte Roberta Cozza von der Analysefirma Gartner der dpa. «Also gibt es für die Nutzer weniger Anreize für ein Upgrade.» Viele blieben auch beim nächsten Smartphone im mittleren Preissegment, «weil die Geräte für sie gut genug sind». Zugleich behielten die Nutzer ihre Telefone immer länger: Aktuell seien es im Schnitt 2,6 Jahre und bis 2023 würden es 2,8 Jahre sein.


Dax nach starker Vorwoche leicht im Minus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach einer siebentägigen Gewinnserie am Montag etwas schwächer begonnen.

Zum Start der neuen Woche fiel der Leitindex Dax um 0,24 Prozent auf 11 980,48 Punkte zurück. Er sank damit unter die Marke von 12 000 Punkten, die er kürzlich erstmals seit Oktober wieder erobert hatte. Mit einem Anstieg um fast 500 Punkte oder gut vier Prozent war die vergangene Börsenwoche für den Dax die stärkste seit Ende 2016. Auch der MDax zollte seiner jüngsten Rally am Montag etwas Tribut, er fiel um 0,21 Prozent auf 25 491,23 Punkte.


Ifo-Studie: Chinesen kaufen oft große und schwächelnde Firmen

MÜNCHEN (dpa) - Chinesische Investoren kaufen im Ausland größere und höher verschuldete Firmen als andere Investoren.

Das ist das Ergebnis einer großen Studie des Münchner Ifo-Instituts, für die die Wirtschaftsforscher mehr als 70 000 Firmenübernahmen in 92 Ländern seit dem Jahr 2002 ausgewertet haben. Darunter waren 1900 Firmenübernahmen durch chinesische Käufer, 171 davon waren deutsche Unternehmen. Im Durchschnitt seien die von Chinesen gekauften Firmen «sieben Mal so groß wie Firmen, die von Investoren aus anderen Ländern gekauft werden», teilte das Ifo-Institut am Montag mit. Aber die Verschuldungsquote liege um 6,5 Prozentpunkte höher und die durchschnittliche Profitabilität zum Zeitpunkt der Übernahme «nahe null, während sich andere Investoren auf Unternehmen mit positiven Erträgen konzentrieren». Meist seien diese Unternehmen billiger und ohne Bieterkämpfe zu haben.


Internationaler Währungsfonds stellt Bericht zur Weltwirtschaft vor

Washington (dpa) - In einer heiklen Phase stellt der Internationale Währungsfonds (IWF) am Dienstag seinen neuen Weltwirtschaftsbericht vor. Fondschefin Christine Lagarde hatte bereits vor einer Woche durchblicken lassen, dass die Prognose vom Januar wohl nicht zu halten sein werde. Damals hatte der IWF für das laufende Jahr ein weltweites Wachstum von 3,5 Prozent vorhergesagt. Im Oktober 2018 hatten die Volkswirte noch mit 3,7 Prozent für 2019 gerechnet. Die verschlechterten Aussichten führt der IWF vor allem auf die anhaltenden Handelsstreitigkeiten zurück. Sollten die USA - wie für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen mit China angedroht - Sonderzölle auf alle Warenimporte aus China erheben, würde dies laut Lagarde die Wirtschaftsleistung in den USA um 0,6 Prozentpunkte verringern - in China sogar um 1,5 Punkte. Mit Spannung werden auch die Prognosen für die Eurozone und für Deutschland erwartet, wo die Autoproduktion unter der Debatte um Dieselfahrverbote gelitten hat.

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Leserkommentare

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