Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Hayoung Jeon
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Barley will Bau von Ladestationen für E-Autos rechtlich erleichtern

BERLIN (dpa) - Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) will Eigentümern und Mietern die Errichtung von Ladestationen für Elektroautos erleichtern.

«Der Einbau von Ladesäulen darf nicht an komplizierten Regelungen im Eigentumsrecht scheitern», sagte die SPD-Politikerin am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Elektromobilität werde erst durch eine flächendeckende Versorgung mit Lademöglichkeiten attraktiv, so Barley. «Dafür brauchen wir die nötige Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, auch und gerade in privaten Wohngebäuden.» Das Justizministerium wolle Eigentümern und Mietern den Einbau von Ladestationen rechtlich erleichtern. «Dafür werden wir die gesetzlichen Regelungen schaffen.» Wer sich für ein E-Auto entscheide, brauche auch beim Thema Lademöglichkeit Klarheit und Rechtssicherheit. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte für ein Förderprogramm für private Ladestationen für den Haushalt 2020 eine Milliarde Euro zusätzlich gefordert.


Konjunkturwarnungen überschatten Auftakt der Hannover Messe

HANNOVER (dpa) - Deutschlands Industrie blickt verhalten in die Zukunft, produziert aber noch auf hohem Niveau: Das ist das Fazit von Unternehmen und Verbänden zum Auftakt der diesjährigen Hannover Messe.

Internationale Handelskonflikte und die Konjunkturabschwächung dämpfen dabei die Aussichten. BDI-Chef Dieter Kempf sieht nicht nur wegen der andauernden Hängepartie beim Brexit auch die Politik in der Pflicht und sagte mit Blick auf die deutsche Industrieproduktion in diesem Jahr: «Wir erwarten gerade noch eine schwarze Null.» Auch die Maschinenbau- und Anlagenindustrie halbierte ihre Wachstumsprognose fürs laufende Jahr auf 1 Prozent, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Ursprünglich hatte die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie ein Produktionswachstum von 2 Prozent erwartet (2018: 2,1 Prozent). «Die Große Koalition gibt unser aller Geld falsch aus», rügte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).


Strom teuer wie nie: «Anstieg wird sich verfestigen»

HEIDELBERG/MÜNCHEN (dpa) - Strom war für Privathaushalte in Deutschland noch nie so teuer wie in diesen Tagen. Im bundesweiten Durchschnitt koste eine Kilowattstunde Strom derzeit 29,42 Cent, teilte das Vergleichs- und Vermittlungsportal Verivox in Heidelberg mit.

Auch das Portal Check24 aus München berichtete von einem Rekord beim durchschnittlichen Strompreis, der im März den siebten Monat in Folge gestiegen sei. In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben laut Verivox etwa zwei Drittel der 826 Grundversorger in Deutschland die Preise erhöht - und zwar um durchschnittlich rund 5 Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden sind das Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr. Für April und Mai hätten weitere 62 Grundversorger Preiserhöhungen angekündigt. Auch beim Gas müssen die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Der durchschnittliche Gaspreis für private Haushalte ist auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert.


Bertelsmann-Chef Rabe übernimmt Führung der RTL Group

LUXEMBURG/GÜTERSLOH (dpa) - Bertelsmann-Chef Thomas Rabe übernimmt die Führung der wichtigen Unternehmenstochter RTL Group.

Er löst damit Bert Habets an der Spitze von Europas größtem Fernsehkonzern ab, der aus persönlichen Gründen zurücktrete, wie das Unternehmen am Montag in Luxemburg mitteilte. Rabe bleibe in Personalunion Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann. Habets hatte nach dem Rückzug von Anke Schäferkordt in der Position zwei Jahre lang an der Spitze der RTL-Gruppe gestanden - zunächst als Teil einer Doppelspitze, später allein. Mit dem Führungswechsel sei kein Strategieumschwung verbunden, sagte Rabe der Deutschen Presse-Agentur. Der Manager will seinen Schritt an die RTL-Spitze vielmehr als Zeichen der Kontinuität verstanden wissen: «Ich kenne das Unternehmen sehr gut, ich kenne die handelnden Personen, die Strategien, aber auch die Herausforderungen», sagte Rabe.


Seit Freihandelsabkommen mehr Interesse der Wirtschaft an Japan

BERLIN/TOKIO (dpa) - Rund zwei Monate nach dem Start der Freihandelszone zwischen der EU und Japan wächst Wirtschaftsverbänden zufolge das Interesse deutscher Unternehmen am japanischen Markt.

Zwar gebe es noch keine genauen Daten, die Auslandshandelskammer in Japan registriere aber zunehmende Anfragen deutscher Firmen, die sich dort engagieren wollten, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auf Anfrage mit. Je nach Branche sei aufgrund des Wegfalls von Zöllen von Kosteneinsparungen in Höhe mehrerer Millionen Euro zu hören. Die EU und Japan bilden seit 1. Februar die größte Freihandelszone der Welt mit 635 Millionen Menschen. Durch den nahezu vollständigen Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll das Wachstum angekurbelt werden. Derzeit drückt allerdings die konjunkturelle Abkühlung in China auf die Stimmung von Managern der japanischen Großindustrie.


Gute Nachrichten aus China treiben Dax hoch

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt trumpft zum Start in den neuen Börsenmonat April auf. Am Montag setzte der Dax gleich vom Start weg über die Hürde von 11.600 Punkten.

Zuletzt stand der deutsche Leitindex mit einem Prozent im Plus bei 11.639,98 Punkten. Der Index der mittelgroßen Werte MDax stand zuletzt mit plus 1,03 Prozent bei 24.977,87 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte mit gut 0,64 Prozent nicht ganz so weit vor. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,13 Prozent am Vortag auf minus 0,10 Prozent. Der Eurokurs notierte zuletzt kaum bewegt auf 1,1234 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1235 (Donnerstag: 1,1218) Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

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