Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Focke Strangmann
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Bahn will Schritt für Schritt aus der Krise - Viele Fragen offen

BERLIN (dpa) - Mehr Investitionen, mehr Personal, besserer Service, weniger Staus auf der Schiene: Die Deutsche Bahn will mit einem Maßnahmenpaket aus der Krise und die Pünktlichkeit der Züge erhöhen.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sprach am Donnerstag nach einem erneuten Spitzentreffen mit der Bahn-Spitze von einem «guten Schritt». Allerdings gehören zu dem Paket im wesentlichen Maßnahmen, die bereits bekannt sind. Zentrale Fragen bleiben offen. Dabei geht es vor allem darum, wie viele Milliarden mehr der Bund der hoch verschuldeten Bahn zur Verfügung stellt, damit der Konzern in die Modernisierung der Flotte und das Netz investieren kann. Die Bahn legte einen Fünf-Punkte-Plan vor, um Schritt für Schritt besser zu werden. Vorstandschef Richard Lutz sagte, es gehe um konkrete Verbesserungen für die Kunden bereits in den kommenden Monaten.

«Collection #1»: Datensatz mit Millionen Passwörtern entdeckt

Sydney (dpa) - Im Internet ist ein gewaltiger Datensatz mit gestohlenen Log-in-Informationen aufgetaucht.

Darin enthalten seien knapp 773 Millionen verschiedene E-Mail-Adressen und über 21 Millionen im Klartext lesbare unterschiedliche Passwörter, berichtete der australische IT-Sicherheitsexperte Troy Hunt in der Nacht zum Donnerstag. Insgesamt umfasse die Sammlung mit dem Namen «Collection #1» mehr als eine Milliarde Kombinationen aus beiden. Der 87 Gigabyte große Datensatz bündele Informationen «aus vielen einzelnen Datendiebstählen und Tausenden verschiedenen Quellen», schrieb Hunt in einem Blogeintrag. Der in der Szene sehr geschätzte Security-Experte erklärte weiter, es handle sich um den größten einzelnen Datensatz dieser Art, mit dem er bislang zu tun gehabt
habe. Betroffen sind Internetnutzer weltweit - darunter auch Anwender aus Deutschland.

Neue Handelsgespräche der USA mit China - Scholz warnt vor Eskalation

PEKING (dpa) - China und die USA machen einen neuen Anlauf, um ihren seit Monaten andauernden Handelskrieg zu beenden.

Der chinesische Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, wird am 30. und 31. Januar nach Washington reisen, um die Handelsgespräche zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf hoher Ebene fortzusetzen. Nach Konsultationen am Donnerstag in Peking begrüßte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), «dass es weitere Gespräche gibt zwischen China und den Vereinigten Staaten von Amerika.» Der Vizekanzler war am Morgen zu zweitägigen Konsultationen in Peking eingetroffen - auch um auszuloten, wie man gemeinsam neue Strafzölle verhindern kann. Liu He wird in Washington mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin verhandeln, berichtete das Handelsministerium.

Chaos-Brexit bedroht Wachstum - BDI: «Bestenfalls Eins vor dem Komma»

BERLIN (dpa) - Ein ungeregelter Ausstieg der Briten aus der EU wird aus Sicht der deutschen Industrie die ohnehin gedämpften Wachstumshoffnungen für 2019 zunichte machen. Bisher rechnet der Industrieverband BDI mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 1,5 Prozent.

Bei massiven Störungen infolge eines Brexits ohne Abkommen «bliebe bestenfalls noch eine Eins vor dem Komma», sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Donnerstag in Berlin. «Ein chaotischer Brexit rückt in gefährliche Nähe. Unsere Unternehmen schauen in diesen Wochen in den Abgrund.» Nach Kempfs Worten haben bereits einige Unternehmen angekündigt, die Produktion in Großbritannien ab April ruhen zu lassen. «Andere haben Personal verlagert oder Geschäfte eingestellt.» Vor diesem Hintergrund erwarte die deutsche Wirtschaft «aus London rasche Antworten, wie es weitergehen soll».

Siemens/Alstom-Zugfusion: Keine weiteren Zugeständnisse an Brüssel

MÜNCHEN/BRÜSSEL (dpa) - Im Ringen um die geplante Fusion der Siemens-Zugsparte mit dem französischen Hersteller Alstom wollen die Konzerne der EU-Kommission nicht noch weiter entgegen kommen.

Die Kommission sieht das Vorhaben äußerst kritisch. Man werde nun abwarten, wie Brüssel entscheidet, hieß es am Donnerstag aus Kreisen des Münchner Technologiekonzerns. In den vergangenen Tagen hätten die Verantwortlichen noch einmal mit weiteren Angeboten nachgelegt. Im Umfeld der Unternehmen äußerte man sich skeptisch, die Kommission damit überzeugt zu haben. Mehr Konzessionen werde es aber nicht geben. Die Behörde fürchtet um den Wettbewerb innerhalb der EU, wenn die Hersteller der Hochgeschwindigkeitszüge TGV und ICE zusammengehen - sowohl bei den Zügen als auch bei der Signaltechnik. Sie verlangt deshalb, dass die Wettbewerber Teile dieser Geschäftsbereiche an Konkurrenten abtreten.

DAT-Report: Vorbehalte gegenüber Elektroautos noch groß

BERLIN (dpa) - Die geringe Reichweite von Elektroautos ist aus Kundensicht der Hauptgrund, der beim Kauf eines neuen Fahrzeugs gegen diese Antriebsart spricht.

60 Prozent der Neuwagenkäufer in Deutschland gaben dies in einer Befragung für die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) an, 52 Prozent nannten die hohen Anschaffungskosten. Die DAT ist ein Unternehmen der Automobilwirtschaft. Deren Marktbeobachter stellten ihren jährlichen Report über den Gebraucht- und Neuwagenkauf sowie das Werkstattgeschäft am Donnerstag in Berlin vor. Auf die Frage, welche Antriebsart sie bevorzugten, wenn es keine reinen Verbrenner mehr gäbe, entschieden sich etwa zwei Drittel der Neu- und Gebrauchtwagenkäufer für Hybridfahrzeuge, das heißt für Autos mit zwei Antriebsarten. Für ein Elektroauto sprach sich ein Drittel aus.

Einspruch abgelehnt: Ghosn bleibt weiter in U-Haft

TOKIO (dpa) - Der in Japan angeklagte Ex-Topmanager des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, bleibt zunächst weiter in der bereits seit zwei Monaten andauernden Untersuchungshaft.

Ein Gericht in Japan wies am Donnerstag einen Einspruch seiner Anwälte ab. Diese hatten doch noch erreichen wollen, dass der 64-Jährige auf Kaution freigelassen wird. Das Gericht hatte Ghosn am Dienstag eine Entlassung aus dem Gefängnis verweigert. Ghosn und seine kürzlich auf Kaution freigelassene frühere rechte Hand bei Nissan, Greg Kelly, waren am 19. November wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Bis zu einem Prozess könnten Monate vergehen. Einen Termin gibt es noch nicht.

Dax verliert 11.000 Punkte aus den Augen

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag den Kontakt zur runden Marke von 11.000 Punkten abreißen lassen.

Am Nachmittag notierte der Leitindex bei 10.886,23 Punkten und damit 0,41 Prozent unter seinem Vortagesschluss. Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax ging es um 0,51 Prozent auf 22.664,54 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,47 Prozent ein. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1387 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1389 (Dienstag: 1,1424) US-Dollar festgesetzt.

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