Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Focke Strangmann
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VW-Chef Diess kündigt verschärftes Umbauprogramm für Konzern an

WOLFSBURG (dpa) - Die künftigen Klimavorgaben für Neuwagen bedeuten nach Einschätzung von Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess ein noch weitergehendes Umbauprogramm für den Autoriesen.

Mit der Verschärfung des Flottenziels müsse der Konzern den Anteil der E-Autos am Gesamtabsatz bis 2030 auf über 40 Prozent hieven, sagte Diess am Dienstag in Wolfsburg. «Das heißt, unser beschlossenes Umbauprogramm, das für diesen Systemwechsel erforderlich ist, reicht noch nicht aus.» Möglicherweise müssten weitere Verbrenner-Angebote entfallen, damit verbunden die Werksstrukturen deutlicher umgebaut und zusätzliche Batteriezellfabriken gebaut werden.

Autobauer gegen schärfere CO2-Werte - Altmaier: «Sehr ambitioniert»

BRÜSSEL/BERLIN (dpa) - Europas Autobauer sollen den CO2-Ausstoß neuer Fahrzeuge nach dem Willen der EU in den kommenden Jahren noch drastischer verringern.

Bis 2030 müssen sie laut einer Vorentscheidung von Mitgliedstaaten, Europaparlament und EU-Kommission die Emissionen des Treibhausgases bei Neuwagen im Schnitt um 37,5 Prozent gegenüber dem für 2021 angepeilten Niveau absenken. Die Autoindustrie kritisierte die Vorgaben als überzogen und unrealistisch. Befürworter schärferer Klimaschutz-Regeln verlangen demgegenüber noch größere Reduktionen. Die Autobranche mit Hunderttausenden Jobs allein in Deutschland und die Bundesregierung wollten ursprünglich nicht so strikte CO2-Ziele. Zu schaffen sind sie nur, wenn neben sparsameren Benzin- und Dieselautos auch immer elektrisch angetriebene Fahrzeuge verkauft werden.

Vorerst kein Fahrverbot in Frankfurt - Umwelthilfe gibt nicht nach

BERLIN/FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will im Kampf für bessere Stadtluft trotz heftigen Gegenwinds nicht nachlassen und prüft weitere Klagen für Diesel-Fahrverbote.

Man sei mit den bisher 34 eingereichten Klagen «sehr beschäftigt», sagte DUH-Chef Jürgen Resch am Dienstag in Berlin. Er hoffe dabei auf außergerichtliche Einigungen wie zuletzt in Darmstadt. Dennoch prüfe der Verein weitere Klagen vor allem in Bayern - etwa in Nürnberg und Würzburg. Einen juristischen Dämpfer kassierte die Umwelthilfe am Dienstag in Hessen. In Frankfurt am Main wird es bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung keine Diesel-Fahrverbote geben. Die DUH hatte hier per Eilantrag durchsetzen wollen, dass die Verbote trotz des laufenden Rechtsstreits schon zum 1. Februar 2019 greifen, scheiterte damit aber.

WEF-Studie: Gleichberechtigung in Deutschland kommt kaum voran

COLOGNY (dpa) - Die Gleichberechtigung in Deutschland kommt kaum voran. Das hat eine neue Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) ergeben.

So habe etwa der Frauenanteil in den Parlamenten abgenommen, zudem gebe es Lücken zwischen den Geschlechtern im Bereich Bildung. Insgesamt rutschte Deutschland im jährlichen Index des WEF um zwei Plätze auf Rang 14 ab. Knapp 78 Prozent der Geschlechterkluft sind demnach hierzulande geschlossen. Beim ersten Ranking 2006 stand die Bundesrepublik noch auf Platz 5. Spitzenreiter bleibt Island. Weltweit stagniere die Gleichberechtigung, in einigen Bereichen wachse die Kluft sogar wieder, warnte das WEF in seinem «Global Gender Gap Report 2018». So habe das Gefälle zwischen Männern und Frauen in den Bereichen Gesundheit und Bildung zugenommen.

EU berät Plastikstrategie - und will Tabakindustrie zur Kasse bitten

BRÜSSEL/BERLIN (dpa) - Für das Einsammeln von Zigarettenstummeln könnte die Tabakindustrie künftig zur Kasse gebeten werden.

Dies bekräftigte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vor den entscheidenden EU-Gesprächen über die neue Strategie gegen Plastikmüll am Dienstag. Darin ist die Kostenbeteiligung für Hersteller enthalten. Kern der Strategie ist das Verbot von Wegwerfprodukten wie Plastikgeschirr und -Besteck, Wattestäbchen oder Ballonhaltern. Ziel ist die Eindämmung des Plastikmülls in der Umwelt und den Weltmeeren. «Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen», sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

China feiert 40 Jahre Öffnung: Xi verspricht weitere Reformen

PEKING (dpa) - Trotz andauernder Skepsis bei ausländischen Firmen hat Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping eine weitere Öffnung der chinesischen Wirtschaft in Aussicht gestellt.

«Offenheit bringt Fortschritt, Zurückgezogenheit führt zu Rückständigkeit», sagte Xi Jinping am Dienstag in einer Rede zum 40-jährigen Jubiläum der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik. China habe in nur wenigen Jahrzehnten geschafft, «wofür Industrieländer mehrere Hundert Jahre benötigt haben». Hunger, Mangel und Armut seien überwunden worden und die Volksrepublik zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen.

Stimmung im deutschen Russland-Geschäft verschlechtert sich

OSKAU (dpa) - Sanktionen und der schwache Rubelkurs bremsen die Erwartungen deutscher Firmen an ihr Russland-Geschäft 2019.

«Die deutschen Unternehmen erwarten eine Eintrübung der russischen Konjunktur im kommenden Jahr», sagte Matthias Schepp, Vorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), am Dienstag in Moskau. Unter den Mitgliedsfirmen wachse die Furcht, von neuen Sanktionen der USA gegen Russland und den Iran, aber auch gegen deren Geschäftspartner beeinträchtigt zu werden. In einer Umfrage zum Jahresende sahen sich 17 Prozent der Unternehmen in Russland direkt berührt (2017: 4 Prozent). 36 Prozent waren indirekt über Zulieferer oder Kunden betroffen (2017: 22 Prozent).

Dax legt leicht zu

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt sind am Dienstag nach der jüngsten Kursschwäche erste Schnäppchenjäger aktiv.

Der Dax schaffte es am Vormittag trotz schwacher Konjunkturanzeichen ins Plus und kletterte am Nachmittag um 0,31 Prozent auf 10.806,02 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,58 Prozent auf 22.042,85 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Vortag auf 0,10 Prozent. Der Euro profitierte vom schwächer tendierenden US-Dollar. Zuletzt wurde mit 1,1382 US-Dollar etwas mehr für die Gemeinschaftswährung gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zu Wochenbeginn auf 1,1341 Dollar festgesetzt.

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