Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/David Hecker
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«Das Wetter wird rauer» - Konjunkturaussichten trüben sich ein

FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Probleme der Autoindustrie machen nach Einschätzung der Bundesbank Hoffnungen auf einen Jahresendspurt der deutschen Wirtschaft zunichte.

Die Normalisierung in der für Deutschland so wichtigen Branche erfolge möglicherweise langsamer als anfänglich angenommen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Ein Grund dürfte die Verunsicherung der Verbraucher durch die Debatte um Dieselfahrverbote sein. Konsumenten schienen sich mit Autokäufen zurückzuhalten. Zugleich wachsen die Konjunktursorgen mittelständischer Firmen. Die Baubranche rechnet dagegen mit einer Fortsetzung des Booms.

Nestlé streicht 380 Stellen in Deutschland - Aus für Caro-Werk

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé streicht Hunderte Stellen in Deutschland.

Nach monatelangen Verhandlungen mit Gewerkschaften und Betriebsräten habe man die Bedingungen für den Abbau von 380 Jobs beschlossen, teilte Nestlé Deutschland am Montag in Frankfurt mit. Das traditionsreiche Caro-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart und ein Lebensmittel-Labor werden geschlossen, zwei weitere Werke umstrukturiert. Allein in Ludwigsburg sind rund 100 Mitarbeiter von dem Stellenabbau betroffen. Ferner gebe es für das Labor in Weiding mit 85 Beschäftigten keine wirtschaftliche Perspektive, auch weil es in unmittelbarer Nähe kein Nestlé-Werk gebe. Darüber hinaus sollten die Standorte im nordrhein-westfälischen Lüdinghausen und im bayerischen Biessenhofen, in denen Nestlé Maggi beziehungsweise Babynahrung produziert, 2019 neu aufgestellt werden.

USA verteidigen sich vor WTO mit Attacke auf Chinas Handelspolitik

GENF (dpa) - Die USA und China haben sich bei der Welthandelsorganisation (WTO) einen markanten Schlagabtausch geliefert.

Die US-Regierung griff Peking scharf an. China halte entgegen dem Geist der freien Marktwirtschaft daran fest, die Wirtschaft staatlich zu lenken und versuche aktiv, ausländische Handelspartner zu behindern, zu benachteiligen und ihnen Schaden zuzufügen, sagte der US-Handelsbotschafter Dennis Shea am Montag in Genf vor der WTO. «Chinas Vorgehen ist nicht vereinbar mit dem offenen, marktbasierten Ansatz anderer WTO-Mitglieder und steht im Gegensatz zu den fundamentalen Prinzipien dieser Organisation und ihrer Verträge», so der US-Topdiplomat. Chinas Vertreter bei der WTO, Zhang Xiangchen, kritisierte die USA wegen des aus Sicht Pekings von Washington initiierten Handelskriegs.

Verdi ruft erneut zu Streiks bei Amazon auf

LEIPZIG/WERNE (dpa) - Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi abermals zu Streiks beim Versandhändler Amazon aufgerufen.

An den Standorten Leipzig und Werne legten Beschäftigte zum Wochenbeginn in der Frühschicht die Arbeit nieder. «Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen», sagte ein Sprecher von Verdi der Deutschen-Presse Agentur in der Nacht zum Montag. Amazon widersprach dem. Die Gewerkschaft kämpft seit 2013 erfolglos für einen Tarifvertrag für die rund 16.000 Beschäftigten des US-Händlers in Deutschland. Verdi rief Amazon-Mitarbeiter des Versandhandelszentrum Sachsen in Leipzig auf, bis Heiligabend zu streiken. Am Standort Werne in Nordrhein-Westfalen sollen sie zunächst bis Dienstagabend streiken.

Innogy kappt nach geplatztem SSE-Deal Jahresziele

ESSEN/LONDON (dpa) - Nach den geplatzten Gesprächen über eine Vertriebsfusion in Großbritannien kürzt der Energiekonzern Innogy seine Jahresziele. Auch die Aktionäre müssen sich wohl auf Abstriche einstellen, wie das Unternehmen am Montag in Essen mitteilte. Vorbörslich brach die Aktie ein. Weil Innogy und der britische Versorger SSE ihre Gespräche abgebrochen haben, bleibt das britische Vertriebsgeschäft vorerst weiter bei den Essenern. Der Konzern erwartet unter Einbeziehung von Npower nunmehr ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 2,6 Milliarden Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis bei über 1 Milliarden Euro - in beiden Fällen sind das 0,1 Milliarden Euro weniger als bisher in Aussicht gestellt.

Neuausrichtung bei ABB - Stromnetzsparte geht an Hitachi

ZÜRICH (dpa) - Der Schweizer Industriekonzern ABB stellt sich neu auf und verkauft seine wichtige Stromnetzsparte an das japanische Unternehmen Hitachi.

Die Japaner übernehmen in einem ersten Schritt 80,1 Prozent der Sparte von ABB und zahlen dafür bis zu 7,8 Milliarden US-Dollar (6,9 Mrd Euro). Der Abschluss des Geschäfts ist für die erste Hälfte des Jahres 2020 geplant. ABB behält vorerst 19,9 Prozent, besitzt aber eine Option zum Verkauf dieses Anteils nach drei Jahren, wie das Schweizer Unternehmen am Montag mitteilte. ABB will den erwarteten Erlös vollständig an die Aktionäre ausschütten. Möglich wären etwa Aktienrückkäufe oder eine Sonderdividende.

Schwach erwartete US-Börsen drücken Dax ins Minus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat nach einem zeitweise richtungslosen Verlauf am Montag deutlich nachgegeben.

Es dürfte vor allem die schwach erwartete Wall Street sein, die für die klare Tendenz am Nachmittag sorgte. Die aktuellen Daten zur Inflation in der Eurozone bewegten indes letztlich die Kurse nicht. Der deutsche Leitindex verlor zuletzt 0,94 Prozent auf 10 763,56 Punkte, was mittlerweile im Jahresverlauf einen Verlust von fast 17 Prozent bedeutet. Der Index der mittelgroßen Börsentitel, der MDax, verlor am Nachmittag zugleich 1,42 Prozent auf 21.966,00 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,77 Prozent nach. Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei 0,12 Prozent. Der Kurs des Euro legte im eher impulsarmen Handel auf 1,1343 US-Dollar zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1285 Dollar festgesetzt.

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