Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Nicolas Armer
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Dax bleibt unter Druck auf Zweijahrestief

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag stark belastet.

Auslöser war die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Der Dax stürzte unter die Marke von 11.000 Punkte und erreichte am Vormittag mit 10 884 Zählern den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Zuletzt notierte der Leitindex 2,58 Prozent tiefer bei 10.911,55 Punkten. Damit summiert sich der Dax-Verlust seit vergangenem Montag auf rund 5,5 Prozent und im laufenden Jahr auf rund 15 Prozent. Der MDax büßte am Donnerstag 2,46 Prozent auf 22.605,84 Zähler ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,3 Prozent.

Huawei-Finanzchefin in Kanada verhaftet - China kritisiert USA

MONTREAL/PEKING (dpa) - Mit der Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Technologie-Konzerns Huawei in Kanada ist zwischen Washington und Peking ein neuer Konflikt entbrannt.

Die USA dringen auf die Auslieferung der Top-Managerin Meng Wanzhou, wie ein Sprecher des kanadischen Justizministeriums bestätigte. China, das gerade erst im Handelsstreit mit den USA einen «Waffenstillstand» vereinbart hatte, reagierte am Donnerstag mit scharfem Protest. Laut der kanadischen Zeitung «The Globe and Mail», die zuerst über die bereits am 1. Dezember erfolgte Verhaftung berichtet hatte, sucht die US-Justiz die Managerin wegen Sanktionsverstößen. Meng werde beschuldigt, das US-Handelsembargo gegen Iran verletzt zu haben.

Nach Mieterprotesten: Vonovia will weniger modernisieren

BOCHUM (dpa) - Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will seine Investitionen in Modernisierungen drastisch kürzen.

Hintergrund sei eine «dramatisch zurückgegangene» gesellschaftliche Akzeptanz für die in der Regel mit Mietsteigerungen verbundenen energetischen Modernisierungen, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. Mieterschützer und Wohnungswirtschaft warnten vor einem Verzicht auf mehr Klimaschutz und forderten Lösungen für eine gerechtere Kostenverteilung. Vonovia hatte im Schnitt sieben Prozent der Kosten - etwa für Fassadendämmung oder Fensteraustausch - jährlich auf die Miete umgelegt. Das Unternehmen zählt mit einem Bestand von rund 400.000 überwiegend in Deutschland gelegenen Wohnungen zu den größten Vermietern.

Stiftung Warentest: Jedes vierte Produkt für Kinder mangelhaft

BERLIN (dpa) - Von Buntstiften über Spielschleim bis zu Laufrädern: Produkte für Kinder sind nach Angaben der Stiftung Warentest besonders häufig mangelhaft.

Von 278 Produkten stellten die Prüfer bei 79 schwerwiegende Sicherheitsprobleme fest, wie Vorstand Hubertus Primus am Donnerstag sagte. «Sie bergen Unfallgefahren, sind schadstoffbelastet oder versagen bei der Datensicherheit.» Bei Kinderprodukten fallen demnach 28 Prozent in den Warentest-Laboren durch, im Durchschnitt aller Produkte seien es nur 7 Prozent. «Die Ergebnisse sind erschreckend», sagte Verbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Untersuchung: Viele Mittelständler werden ausgespäht

BERLIN (dpa) - Fast jeder zweite Mittelständler in Deutschland wurde schon von Konkurrenten oder fremden Geheimdiensten bespitzelt - oder vermutet das zumindest. 44 Prozent waren bei einer Befragung von 583 Unternehmen betroffen.

Sie ist Teil einer Untersuchung, die das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und der Polizei erstellt hat. Dennoch hat fast jedes fünfte Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigen der Studie zufolge keine Strategie gegen Schnüffler vor Ort oder gegen Cyberspionage. Und Firmen, die es erwischt hat, zeigten «keinerlei Lerneffekte.

Volkswagen will Kernmarke schneller profitabler machen

WOLFSBURG (dpa) - Volkswagen will seine Kernmarke VW schneller profitabler machen als bisher geplant.

«Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel einer operativen Rendite von mindestens sechs Prozent bereits im Jahr 2022 erreichen, drei Jahre früher als geplant», sagte der Finanzvorstand Arno Antlitz am Donnerstag in Wolfsburg. Erreicht werden soll dies etwa durch die geplante Steigerung der Produktivität in den Werken um durchschnittlich 30 Prozent.

Mehr als 81.000 Dieselfahrer schließen sich Klage gegen VW an

BERLIN (dpa) - Der neuen Verbraucherklage gegen Volkswagen wegen des Diesel-Abgasskandals haben sich inzwischen mehr als 81.000 Autokäufer angeschlossen.

Sie beantragten einen Eintrag ins Klageregister, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das Interesse sei offensichtlich sehr groß, sagte vzbv-Chef Klaus Müller. «Wir rechnen damit, dass die Zahl der Anmeldungen weiter steigt.» Das Register war Ende November eröffnet worden. Damit über die Klage vor Gericht verhandelt werden kann, mussten sich binnen zwei Monaten mindestens 50 Betroffene eintragen.

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