Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Christoph Schmidt
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Dax behauptet sich gegen negative Einflüsse

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag Belastungen aus der Wirtschaftspolitik getrotzt und fester tendiert.

Die vorbereitenden Handelsgespräche zwischen den USA und China, die laufenden Brexit-Verhandlungen und der Konflikt um den italienischen Haushalt ließen die Anleger jedoch weiterhin vorsichtig agieren. Der Dax notierte am Nachmittag 0,59 Prozent höher bei 11.392,71 Punkten, nachdem er am Vortag um rund 1,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Ende Oktober gefallen war. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,23 Prozent. Der Euro zeigte eine leichte Erholungstendenz und notierte zuletzt bei 1,1268 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1265 Dollar festgesetzt.

Rom bleibt stur - keine Lösung im Haushaltsstreit in Sicht

ROM (dpa) - Italien schaltet im Haushaltsstreit auf stur und provoziert eine weitere Eskalation mit der EU.

Am Dienstag gab es keinerlei Signale, dass die populistische Regierung im Streit um die hohe Neuverschuldung einlenkt. Die Kommission hatte den Budgetentwurf aus Rom in einem historisch einmaligen Schritt vor drei Wochen abgelehnt und eine Überarbeitung gefordert. Die Frist für eine Antwort an die EU-Kommission in Brüssel läuft um Mitternacht aus. Die Zeit rannte der Regierung in Rom davon. Bevor die Antwort veröffentlicht werden kann, wurde für den Abend (20.00 Uhr) ein Ministerrat angesetzt, wie ein Regierungssprecher bestätigte.

Inflation auf Zehn-Jahres-Hoch - Energiepreise treiben Teuerung an

WIESBADEN (dpa) - Angeheizt von gestiegenen Energiekosten ist die Inflation in Deutschland im Oktober auf ein Zehn-Jahreshoch geklettert.

Die Teuerungsrate lag um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. Eine höhere Jahresinflationsrate hatte es zuletzt im September 2008 mit 2,8 Prozent gegeben - dem Jahr der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Für Energie mussten Verbraucher 8,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor zahlen. Damit verstärkte sich der Preisauftrieb erneut. Im September hatte die Rate noch bei 7,7 Prozent gelegen. Vor allem leichtes Heizöl (plus 39,9 Prozent) und Kraftstoffe (plus 14,8 Prozent) verteuerten sich deutlich. Pauschalreisen kosteten in der Herbstferienzeit 7,1 Prozent mehr als im Oktober 2017.

Creditreform: Stark steigende Mieten erhöhen Überschuldungsgefahr

DÜSSELDORF (dpa) - Der vielerorts rasante Anstieg der Mieten und Immobilienpreise bringt immer mehr Verbraucher in Deutschland in finanzielle Bedrängnis.

«Wohnen ist in deutschen Großstädten in vielen Fällen zum Armutsrisiko, in jedem Fall zum Überschuldungsrisiko geworden», urteilt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem am Dienstag veröffentlichten «Schuldneratlas 2018». Gut jeder zehnte Erwachsende in Deutschland kann laut Creditreform trotz der guten Konjunktur und der niedrigen Arbeitslosigkeit derzeit seine Rechnungen dauerhaft nicht mehr bezahlen. In diesem Jahr sei die Zahl der überschuldeten Menschen in der Bundesrepublik noch einmal um rund 19.000 auf mehr als 6,9 Millionen gestiegen, hieß es.

Pausenlos durch den Tag: Jeder vierte Beschäftigte arbeitet durch

BERLIN (dpa) - Mehr als jeder vierte Beschäftigte in Deutschland arbeitet ohne Pause durch.

Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Als Grund nennen die meisten Befragten (jeweils 63 Prozent) neben zu viel Arbeit, dass die Auszeit nicht in den Arbeitsablauf passe. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gab an, einfach keine Pause machen zu wollen. 14 Prozent erklärten, die Pause für einen früheren Feierabend aufgespart zu haben. Die Befragten konnten mehrere Gründe nennen und waren nicht auf eine Antwortmöglichkeit beschränkt. Am häufigsten kommen Pausenausfälle den Angaben nach im Gastgewerbe, in der Pflegebranche sowie im Erziehungs- und Unterrichtsbereich vor.

Mehr Glyphosat-Klagen gegen Bayer - Konzern schließt Vergleiche aus

LEVERKUSEN (dpa) - Der Agrarchemie-Konzern Bayer muss sich in den USA noch mehr Glyphosat-Klagen stellen als bisher bekannt.

Bis Ende Oktober seien Gerichtsschriften von insgesamt etwa 9300 Klägern zugestellt worden, sagte Bayer-Konzernchef Werner Baumann am Dienstag in Leverkusen. Das waren circa 600 mehr als Ende August. Baumann rechnet mit einem weiteren Anstieg. Die Kläger werfen dem von Bayer übernommenen US-Unternehmen Monsanto vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Baumann widersprach: «Glyphosat ist von der Chemie her, vom Wirkmechanismus her ein ausgesprochen sicheres Produkt.»

Altmaier will Batteriezellfabrik mit einer Milliarde Euro fördern

BERLIN (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht große Fortschritte bei der geplanten Produktion von Batteriezellen für E-Autos in Deutschland und plant einen milliardenschweren Anschub.

Für die Förderung einer Batteriezellenfertigung werde die Bundesregierung bis 2021 aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin nach einem Treffen EU-Energiekommissar Maros Sefcovic. Für den Aufbau einer Batteriezellen-Produktion ist das Engagement privater Unternehmen erforderlich. Es gebe ein wachsendes Interesse von Firmen, sagte Altmaier. Mehrere Konsortien seien dabei, sich zu bilden. Bis Jahresende solle es erste konkrete Ergebnisse geben. Konkret geht es um drei Konsortien.

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Leserkommentare

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