Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Ritchie B. Tongo
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Cloud-Boom beschert Microsoft kräftiges Wachstum

REDMOND (dpa) - Der Software-Riese Microsoft hat im vergangenen Quartal dank eines florierenden Cloud-Geschäfts Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen klar übertroffen.

Im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) legte der Überschuss im Jahresvergleich um knapp zehn Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar (7,6 Mrd Euro) zu, wie Microsoft am Donnerstag nach US-Börsenschluss am Konzernsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) mitteilte. Die Erlöse stiegen um mehr als 17 Prozent auf 30,1 Milliarden Dollar. «Wir hatten ein unglaubliches Jahr», freute sich Microsoft-Chef Satya Nadella. Die frühen Investitionen ins Cloud-Geschäft zahlten sich nun aus, man werde weiter auf Innovationen setzen.

Trump legt im Handelsstreit nach - Drohungen alarmieren Wirtschaft

BERLIN (dpa) - US-Präsident Donald Trump heizt den Handelskonflikt mit der EU und China weiter an. Er signalisierte am Freitag seine Bereitschaft, auf alle Waren aus China Zölle zu erheben. Außerdem warf er der Volksrepublik und der EU Währungsmanipulation vor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte unterdessen, sie setze auf eine Lösung am Verhandlungstisch. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker werde in der kommenden Woche bei seiner Reise nach Washington Vorschläge machen, wie man in einen «Gesprächsprozess» kommen könne, sagte Merkel in Berlin. EU-Gegenmaßnahmen seien die «mit Abstand schlechtere Lösung». Auch Brüssel zeigte sich gesprächsbereit. Es gelte, den Streit unter Einhaltung aller internationalen Regeln zu vermeiden, sagte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis.

Merkel: Thyssenkrupp soll «möglichst breit aufgestellt» bleiben

BERLIN (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich indirekt gegen eine drohende Zerschlagung des Industriekonzerns Thyssenkrupp ausgesprochen.

Merkel sagte am Freitag in Berlin, sie persönlich schließe sich der Meinung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) an, der dafür werbe, dass Thyssenkrupp ein «möglichst breit aufgestelltes» Unternehmen bleibe. Dies sei aber zum Schluss eine wirtschaftliche Entscheidung, die das Unternehmen zu treffen habe. Laschet hatte sich gegen eine mögliche Zerschlagung des Thyssenkrupp-Konzerns und gegen eine «kurzfristige Verwertung» ausgesprochen.

Bilfinger verlangt Millionenbeträge von früheren Top-Managern

MANNHEIM (dpa) - Der Industriedienstleister Bilfinger fordert von zwölf ehemaligen Vorständen einen dreistelligen Millionenbetrag.

Der Grund: Sie hätten keine ausreichenden Anti-Korruptionsregeln aufgestellt. Zwar sei das Thema Korruption während ihrer Amtszeit noch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit gewesen wie heute, sagte der Berater des Konzerns, der ehemalige FBI-Direktor Luis Freeh, in Mannheim. «Doch schon zu dieser Zeit hat es einen Verhaltenskodex gegeben, nach dem die Zahlung von Schmiergeldern an Regierungsmitglieder verboten war.» Selbst ohne explizite Standards sei die Führung eines Konzerns zu integrem Geschäftsgebaren verpflichtet. In die geforderte Summe fließen Kosten ein, die das Unternehmen zusätzlich zu bereits vorhandenen, aber ungenügenden Compliance-Systemen zahlen musste. Diese Systeme sollen die Einhaltung von Regeln gegen Korruption und Bestechung sicherstellen.

Siemens-Rivale General Electric erleidet Gewinneinbruch

BOSTON (dpa) - Die kriselnde US-Industrie-Ikone General Electric (GE) hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient.

Anhaltende Probleme in der Kraftwerksparte und anderen Bereichen ließen den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 736 Millionen Dollar (631 Mio Euro) einbrechen. Das teilte der Siemens-Konkurrent am Freitag in Boston mit. Immerhin konnte GE den Umsatz dank Zuwächsen im Öl- und Gasgeschäft sowie in den Sparten für Luftfahrt und Medizintechnik um gut drei Prozent auf 30,1 Milliarden Dollar erhöhen. Insgesamt übertrafen die Ergebnisse die Prognosen der Analysten. Der Aktienkurs legte vorbörslich leicht zu. Konzernchef John Flannery sagte, die Zahlen hätten «im Rahmen der Erwartungen» gelegen. Man mache Fortschritte dabei, GE «einfacher und stärker» aufzustellen.

Gericht verhandelt im September über Dieselfahrverbote in Hessen

WIESBADEN (dpa) - Der Prozess über mögliche Dieselfahrverbote in hessischen Städten ist vor dem Wiesbadener Verwaltungsgericht für den 5. September geplant.

Voraussichtlich wird es einen einzigen Verhandlungstag geben, sagte eine Sprecherin am Freitag. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat mehrere hessische Städte wegen nicht eingehaltener EU-Grenzwerte für saubere Luft verklagt. Diese Klagen werden gesammelt vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden behandelt. Konkret laufen die Klagen der Umwelthilfe gegen die Städte Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt und Offenbach. Die Einhaltung der Grenzwerte sei «nur möglich durch eine rasche Umsetzung kurzfristig wirksamer Maßnahmen wie Fahrverbote für schmutzige Diesel-Fahrzeuge», hatte die DUH ihr Vorgehen begründet.

Ein Jahrgang für die Annalen? Frühe Weinlese lässt Winzer hoffen

MAINZ (dpa) - Sonne satt und wenig Regen - die Winzer blicken erwartungsvoll einer in diesem Jahr besonders frühen Lese entgegen.

Die ersten Trauben der frühen Rebsorten könnten möglicherweise bereits im August vom Stock genommen werden, erwartet das Deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz. In allen Anbaugebieten sei das Wachstum den Durchschnittsjahren um mehr als zwei Wochen voraus. Über die Qualität lässt sich nach Angaben des Deutschen Weininstituts noch nichts sagen - die Aussichten für einen guten Tropfen seien aber bestens. Für die nächsten Wochen wünschen sich die Winzer weiterhin warmes Wetter und ein wenig Regen. «Der Jahrgang 2018 könnte in die Annalen eingehen», heißt es an der Mosel.

Trump-Aussagen zum Handelsstreit drücken Dax ins Minus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Sorgen wegen des globalen Handelsstreits haben den deutschen Aktienmarkt wieder fest im Griff.

So drehte der Dax gegen Freitagmittag ins Minus und fiel zuletzt um 1,29 Prozent auf 12.523,06 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,68 Prozent auf 26.550,82 Punkte nach unten. Im Technologiesektor hingegen hellte sich die Stimmung etwas auf: Der TecDax stieg um 0,17 Prozent auf 2.874,06 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wiederum stand fast 1 Prozent im Minus. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1700 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8547 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1588 US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8630 Euro gekostet.

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