Nachrichten aus der Wirtschaft

Zum Abschluss erhält Griechenland noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten. Foto: epa/Karl-josef Hildenbrand
Zum Abschluss erhält Griechenland noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten. Foto: epa/Karl-josef Hildenbrand

Das letzte Paket steht: Griechenland-Rettung vor dem Abschluss

LUXEMBURG (dpa) -Griechenland verlässt nach acht Krisenjahren das Euro-Rettungsprogramm und steht ab August finanziell wieder auf eigenen Beinen.

Zum Abschluss erhält das hoch verschuldete Land noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten als Finanzpolster und Schuldenerleichterungen. Dafür verpflichtet es sich zur Fortsetzung des Spar- und Reformkurses. Das Paket vereinbarte die Eurogruppe in der Nacht zum Freitag in Luxemburg. Die Beteiligten feierten diesen letzten großen Kraftakt. «Das ist kein banaler Moment», sagte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici. «Das ist ein historischer Moment. Die griechische Krise ist heute Abend vorbei.» Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos betonte, die Regierung in Athen sei zufrieden mit der Vereinbarung.

Zölle auf US-Produkte in Kraft: Lebensmittel könnten bald teurer sein

BRÜSSEL (dpa) - Mit Zöllen auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter hat die EU im Handelsstreit mit den USA zurückgeschlagen.

Die Vergeltungszölle sind in der Nacht zum Freitag in Kraft getreten. Europäische Verbraucher müssen mit Preiserhöhungen bei einigen Produkten rechnen. Damit reagiert die Europäische Union auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte. Bei Importen aus Europa werden in den USA seit Anfang Juli Zölle in Höhe von 25 Prozent bei Stahl und von 10 Prozent bei Aluminium fällig. Zahlreiche Länder halten die Zölle für nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO.

Teures Deutschland? Hohe Preisunterschiede in Europa

WIESBADEN (dpa) - Urlauber merken es schnell: Das Preisgefälle in Europa ist groß. Zwar ist auch das Leben in Deutschland teurer als im EU-Schnitt.

Aber schon in den meisten Nachbarstaaten Deutschlands müssen Verbraucher für die gleiche Leistung deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und noch höher ist das Preisniveau in manchem europäischen Land, das nicht der Europäischen Union angehört. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag lag das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland im Jahr 2017 um 5,0 Prozent über dem Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten. Allerdings: In den direkten Anrainerstaaten waren die Lebenshaltungskosten nur in Polen und der Tschechischen Republik niedriger als hierzulande - das jedoch deutlich.

Städtetag fordert Milliarden-Investitionen für sauberen Verkehr

BERLIN (dpa) - Die deutschen Städte fordern über den Kampf gegen zu viele Diesel-Abgase hinaus eine grundlegende «Investitionsoffensive» für umweltfreundlicheren Verkehr.

Dafür seien für mindestens zehn Jahre 20 Milliarden Euro zusätzlich von Bund und Ländern erforderlich, sagte der Präsident des Städtetags, Markus Lewe, am Freitag. Auch angesichts zunehmender Pendlerzahlen seien ein gut erreichbarer und schnellerer Öffentlicher Nahverkehr, gute Fußwege und sichere Radwege unverzichtbar. Beim Autoverkehr in Städten gehe es etwa um Carsharing-Angebote und eine Umstellung auf leise und saubere Leichtfahrzeuge und Lastenräder für den Lieferverkehr. Der Städtetag forderte die Bundesregierung erneut auf, die Autobauer für eine stärkere Reduzierung des Schadstoffausstoßes zu Umbauten an Motoren älterer Diesel zu verpflichten.

Airbus droht bei Brexit ohne Abkommen mit Teil-Rückzug

TOULOUSE/LONDON (dpa) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus droht im Falle eines harten Brexits ohne Abkommen mit dem Teil-Rückzug aus Großbritannien.

«Einfach ausgedrückt gefährdet ein Szenario ohne Deal direkt die Zukunft von Airbus im Vereinigten Königreich», teilte Airbus-Chef Tom Enders mit. Falls das Land im März 2019 ohne Abkommen aus der Europäischen Union aussteige und damit im kommenden Jahr Binnenmarkt und Zollunion sofort und ohne Übergangsphase verlasse, würde dies zu einer «schweren Störung und Unterbrechung» der Produktion führen. «Dieses Szenario würde Airbus dazu zwingen, seine Investitionen im Vereinigten Königreich und seinen langfristigen Fußabdruck im Land zu überdenken.» Die Erklärung wurde in Großbritannien von Gewerkschaften, der Opposition und EU-Befürwortern mit Bestürzung aufgenommen.

Opec will Ölmarkt stabilisieren - Förderplus wahrscheinlich

WIEN (dpa) - Das Ölkartell Opec erwägt eine leichte Ausweitung der Öl-Förderung, ohne das selbst auferlegte Limit entscheidend zu überschreiten.

Das wurde zu Beginn der Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Freitag in Wien deutlich. Es gehe darum, den Markt, der aktuell von einer hohen Nachfrage geprägt ist, zu stabilisieren, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al-Mazrouei. Für Autofahrer würde eine Produktionserhöhung zumindest kurzfristig wohl günstigere Benzinpreise bedeuten. Der Pakt mit den Nicht-Opec-Ländern wie Russland stehe nicht zur Debatte. «Wir zerstören nicht, was wir in den vergangenen zwei Jahren aufgebaut haben.» Die Allianz von 24 wichtigen Ölförderländern hat sich ein Produktionslimit von insgesamt 32,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag auferlegt.

Deutsche Piloten und Ryanair sondieren - Urabstimmung kommt

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Trotz abgebrochener Tarifverhandlungen ist der Gesprächsfaden zwischen der irischen Fluggesellschaft Ryanair und ihren Piloten in Deutschland nicht ganz abgerissen.

Für Mitte kommender Woche sei ein erneutes Sondierungsgespräch verabredet, sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit am Freitag. Für Passagiere des Billigfliegers steigt damit die Hoffnung, dass Streiks bei Europas größtem Billigflieger in diesem Sommer noch vermieden werden könnten. Zuvor werde aber der Gewerkschaftsvorstand die bereits angekündigte Urabstimmung beschließen und einleiten, kündigte die VC an. Hier sollen die an den zehn deutschen Basen stationierten Ryanair-Piloten darüber abstimmen, ob sie für ihre Forderungen nach höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen notfalls in einen unbefristeten Streik treten würden.

Moderates Plus im Dax nach einer sehr schwachen Woche

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat sich am Freitag nach einer sehr schlechten Woche wieder etwas zugelegt.

Das deutsche Leitbarometer gewann am frühen Nachmittag 0,40 Prozent auf 12.562,40 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es zuletzt um 0,56 Prozent hoch auf 26.403,68 Zähler. Der TecDax legte um 0,23 Prozent auf 2.805,05 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,84 Prozent auf 3.432,19 Punkte. Der Euro legte zu. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1642 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1538 (Mittwoch: 1,1578) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8667 (0,8637) Euro.

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Leserkommentare

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