Nachrichten aus der Wirtschaft

Altstadtwohnungen in Frankfurt&/Main. Foto: Epa/efe
Altstadtwohnungen in Frankfurt&/Main. Foto: Epa/efe

Immobilienbranche will mit Bürgermeistern das Bauen beschleunigen

BERLIN (dpa) - Gegen den Wohnungsmangel in vielen Städten wollen zahlreiche Rathaus-Chefs gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft Tempo machen.

Ein neu gebildeter Kommunalrat aus Bürgermeistern und Branchenvertretern will Vorschläge etwa zu schnellerem Planen und Bauen, Bürgerbeteiligung und Bauqualität machen. Ziel sei mehr bezahlbarer Wohnraum, sagte die frühere Städtetagspräsidentin Eva Lohse am Dienstag in Berlin. «Das ist wahrscheinlich eine der drängendsten sozialen Fragen.» Die einstige Bürgermeisterin von Ludwigshafen ist Co-Vorsitzende des neuen Gremiums, das der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) initiiert hat. Weil immer mehr Menschen in die Städte und Ballungsräume Deutschlands ziehen, sind die Immobilien- und Baupreise dort in den vergangenen Jahren teils stark gestiegen. Der Neubau kommt nur langsam in Gang.

Abgas-Skandal: Rufe nach härterem Durchgreifen gegen Konzerne

BERLIN (dpa) - Angesichts der Ausweitung des Diesel-Skandals mit Hunderttausenden Rückrufen bei Daimler verlangt die Opposition ein härteres Durchgreifen der Bundesregierung.

Es müsse «jetzt Schluss sein mit Showveranstaltungen und halbherzigen Rückrufaktionen» sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter am Dienstag in Berlin. «Alle Manipulationen gehören schonungslos auf den Tisch.» Die FDP forderte von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mehr Transparenz bei Rückrufen. Der Auto Club Europa mahnte, die Hersteller nun insgesamt zu Abgas-Verbesserungen und Kunden-Entschädigungen zu verpflichten.

OECD fordert Deutschland zu mehr Investitionen auf

BERLIN (dpa) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland zu mehr Investitionen in grundlegende Strukturreformen aufgefordert.

Dazu zählte die OECD neue Technologien, die Verkehrsinfrastruktur, den Ausbau der Ganztagsbetreuung in Kindergärten und Schulen sowie die Weiterbildung von Beschäftigten. «Es muss jetzt mehr getan werden, um sicherzustellen, dass die heutigen starken wirtschaftlichen und sozialen Ergebnisse erhalten und auf alle ausgeweitet werden», sagte OECD-Generalsekretär Ángel Gurría am Dienstag in Berlin. Angesichts der starken Haushaltslage Deutschlands bestehe auf kurze Sicht Spielraum für mehr Investitionen. Die OECD verwies in diesem Zusammenhang auch auf den hohen deutschen Handelsüberschuss. Dieser ist auch von US-Präsident Donald Trump wiederholt scharf kritisiert worden.

Problemfall Breitband? Fördermittel der Bundes fließen langsam ab

BERLIN (dpa) - Die deutschen Städte und Landkreise haben bisher nur einen Bruchteil der Bundes-Fördermittel für den Ausbau von schnellem Internet abgerufen.

Seit 2015 hat der Bund zwar rund 3,5 Milliarden Euro für Projekte genehmigt, wie aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht. Tatsächlich abgeflossen sind bis Ende Mai aber nur rund 26,6 Millionen Euro. Damit sind bisher nur knapp 0,8 Prozent der zugesagten Fördergelder auch tatsächlich abgerufen worden. «Die meisten Mittel werden voraussichtlich bis Ende 2021 ausgezahlt sein», heißt es in der Antwort weiter.

Wirtschaftskriminalität auf höchstem Stand seit fünf Jahren

WIESBADEN (dpa) - Anlagebetrug, Abzocke im Internet, Abrechnungsschwindel im Gesundheitswesen: Wirtschaftskriminalität in Deutschland hat 2017 sprunghaft angezogen.

74.070 Fälle wurden nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) erfasst und damit 28,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dies sei der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre, teilte die Behörde am Dienstag in Wiesbaden mit. Auch der entstandene Schaden lag mit 3,74 Milliarden Euro um gut ein Viertel über dem Vorjahreswert (2,97 Mrd Euro). «Das Internet schafft neue und vielfältige Tatgelegenheiten», erklärten die Ermittler. So werden beispielsweise mit Hilfe spezieller Computerprogramme, die menschliche Identität vortäuschen - sogenannte Social Bots - Kaufentscheidungen manipuliert. Social Bots können große Mengen Informationen im Internet verbreiten und so Anleger von einem vermeintlich lukrativen Geschäft überzeugen.

Schlechte Stimmung deutscher Finanzexperten lastet auf dem Dax

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die schwächelnde deutsche Konjunktur hat den Dax am Dienstag nach anfänglichen Gewinne in die Verlustzone geschickt.

Nachdem der deutsche Leitindex anfangs noch wegen Hoffnungen auf eine atomare Abrüstung Nordkoreas auf den höchsten Stand seit zwei Wochen geklettert war, dominierten zuletzt die roten Zahlen. Am Nachmittag verlor der Dax 0,18 Prozent auf 12 820,05 Punkte. Unter den deutschen Nebenwerte-Indizes legte der MDax zuletzt um 0,32 Prozent auf 26 796,92 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 0,51 Prozent auf 2858,37 Zähler. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, zeigte sich zugleich kaum verändert mit minus 0,07 Prozent. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite im Gegenzug von 0,28 Prozent am Vortag auf 0,32 Prozent. Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,1789 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1790 (Freitag: 1,1754) Dollar festgesetzt.

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Leserkommentare

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