Nachrichten aus der Wirtschaft

BASF-Werk in Schwarzheide. Foto: epa/Bernd Settnik
BASF-Werk in Schwarzheide. Foto: epa/Bernd Settnik

Chemie-Industrie nach starkem Start optimistisch für 2018

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Nach einem starken Start blickt die Chemie-Industrie weiter optimistisch auf das Jahr 2018.

Zwar hätten sich die politischen Unsicherheiten um globale Handelskonflikte, die unklaren Brexit-Verhandlungen und die Krisenherde in Nahost vergrößert, räumte der Branchenverband VCI am Mittwoch ein. Unter dem Strich bewertet der scheidende VCI-Präsident und frühere BASF-Chef Kurt Bock die Lage aber als weiterhin gut: «Bei unseren Unternehmen überwiegt nach wie vor die Zuversicht, dass sich der Aufwärtstrend im Chemiegeschäft in diesem Jahr fortsetzen wird. Allerdings haben die konjunkturellen Risiken zugenommen. Dennoch rechnet aktuell niemand in der Branche mit einem Rückschlag.»

Inflation verharrt im April bei 1,6 Prozent

WIESBADEN (dpa) - Die Inflation in Deutschland hat im April trotz gestiegener Energie- und Nahrungsmittelpreise eine Pause eingelegt.

Die Jahresteuerungsrate lag wie schon im März bei 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit vorläufige Angaben. Im Februar hatte die Inflation bei 1,4 Prozent gelegen. Von März auf April des laufenden Jahres blieben die Verbraucherpreise den Angaben zufolge unverändert. Vor allem Nahrungsmittel waren im April mit einem Plus von 3,4 Prozent deutlich teurer als vor einem Jahr. Ohne die Preise für Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate den Angaben zufolge bei 1,4 Prozent gelegen.

Gabriel soll in Verwaltungsrat von Bahnbauer Siemens/Alstom einziehen

BERLIN/PARIS (dpa) - Der frühere Wirtschafts- und Außenminister Sigmar Gabriel soll in den Verwaltungsrat des neuen Zug-Konzerns von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom einziehen.

Er habe die Bundesregierung umfassend über seine geplante Berufung informiert, teilte Gabriel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. «Selbstverständlich halte ich mich strikt an die in der letzten Legislaturperiode neu geschaffenen gesetzlichen Vorgaben für ehemalige Mitglieder der Bundesregierung». Alstom-Konzernchef Henri Poupart-Lafarge betonte: «Ich habe viel Respekt vor Sigmar Gabriel». Gabriel stamme aus Salzgitter, wo Alstom «die bedeutendste Fabrik in der Welt» habe. Der Ex-Minister kenne zudem weltweit Märkte und sei kompetent, so Poupart-Lafarge. Auch im Umfeld von Siemens wurde auf die große internationale Erfahrung Gabriels verwiesen.

Rekord-Auftragsbestand am Bau - Umsatzprognose erhöht

BERLIN (dpa) - Die deutschen Baufirmen sitzen auf einem Rekord-Auftragsbestand.

Die Hochkonjunktur der Branche dauert an und wird besonders vom Wohnungsbau angetrieben. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erhöhte am Mittwoch seine Jahresprognose für das Umsatzwachstum von vier auf sechs Prozent auf rund 120 Milliarden Euro. Auch 2019 dürften es rund sechs Prozent Plus sein. Bauherren müssen in diesem Jahr mit einem Preisanstieg von bis zu 4,5 Prozent rechnen. Verbandspräsident Peter Hübner sagte in Berlin, das Bauhauptgewerbe bleibe auf mittlere Sicht «eine Stütze der Konjunktur». Der Bestand an Aufträgen hatte zu Jahresanfang einen Wert von 41 Milliarden Euro. Das sind 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und entspricht einer Produktion von vier Monaten.

Merkel will Autobauer nicht mit Diesel-Konsequenzen schwächen

BERLIN (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die deutschen Autobauer nicht mit übermäßigen Konsequenzen aus dem Diesel-Skandal für wichtige Investitionen ausbremsen.

«Es ist unsere Aufgabe, der Industrie zu sagen: Ihr müsst verloren gegangenes Vertrauen selber wieder gut machen», sagte sie am Mittwoch im Bundestag. Es könne aber «nicht unser Interesse sein, dass wir durch politische Maßnahmen die Automobilindustrie so schwächen, dass sie keine Kraft mehr hat, in die eigentlichen Zukunftsinvestitionen etwas hineinzustecken». Merkel äußerte sich erneut skeptisch zu Umbauten an Motoren älterer Diesel, die der Koalitionspartner SPD für eine stärkere Reduzierung des Schadstoffausstoßes verlangt. Dies bedeutete Kosten von tausenden Euro je Wagen und zwei bis drei Jahre Arbeit für die Ingenieure.

MAN-Chef vermeidet Bekenntnis zur Maschinenbausparte

MÜNCHEN (dpa) - Die MAN-Spitze hält sich zur Zukunft der Maschinenbausparte auch vor den Anteilseignern bedeckt.

Auf Fragen nach den Plänen des VW-Konzerns für den Münchner Lastwagen- und Maschinenbauer MAN bekamen die Kleinaktionäre auf der Hauptversammlung am Mittwoch nur vage Antworten. MAN selbst plane keinen Verkauf der Maschinenbausparte. Aber «hier mag es Überlegungen auf Seiten unseres Gesellschafters» VW geben, sagte Vorstandschef Joachim Drees in München. «Für sogenannte Nicht-Kerngeschäfte» habe VW nachhaltige Zukunftspläne angekündigt. Volkswagen hält gut 75 Prozent der MAN-Aktien und will innerhalb eines Jahres die MAN-Lastwagensparte mit dem VW gehörenden schwedischen Lkw-Hersteller Scania zusammen für einen Börsengang vorbereiten. Auch die Übernahme des US-Lastwagenherstellers Navistar gilt als möglich.

Otto Group wandelt sich zum Technologiekonzern

HAMBURG (dpa) - Nach einem Jahr mit starkem Gewinn will die Otto Group ihren Wandel zum Technologiekonzern vorantreiben.

«Das Thema Digitalisierung wird in Deutschland unterschätzt», sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Birken am Mittwoch in Hamburg. Otto sei an rund 250 Startup-Unternehmen beteiligt und erhalte so Zugang zu neuen Ideen und Technologien. Ein absoluter Schlüsselfaktor für die digitale Transformation sei die Kultur eines Unternehmens. «Wir werden da als eine Art Trendsetter gesehen», sagte Birken. Allein 50 Unternehmen hätten Otto um Rat gebeten, wie ein Kulturwandel umgesetzt werden könne. Beispielhaft für ein erfolgreiches Projekt sei die Tochtergesellschaft About You, die im vergangenen Geschäftsjahr (28.2.) ihren Umsatz auf 283 Millionen Euro mehr als verdoppelt hat. Die Mode-Plattform hat sich über Deutschland hinaus nach Österreich, in die Schweiz und den Benelux-Raum ausgebreitet und nimmt Osteuropa ins Visier.

Reaktion auf Kritik: Deutsche-Börse-Aufsichtsratschef erwägt Rückzug

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Nach dem Krisenjahr 2017 bahnt sich bei der Deutschen Börse auch an der Aufsichtsratsspitze ein Neuanfang an.

Der in die Kritik geratene Chefkontrolleur Joachim Faber bekam am Mittwoch zwar mehr als 95 Prozent Zustimmung der Aktionäre für seine dritte dreijährige Amtszeit. Bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns in Frankfurt kündigte der 68-Jährige jedoch an, er behalte sich vor, «einen Übergang im Vorsitz des Aufsichtsrates im Laufe der neuen Wahlperiode vorzubereiten». Der seit Mitte 2012 amtierende Aufsichtsratschef betonte: «Ein Zeitpunkt hierfür ist heute noch nicht absehbar.» Die Aktionäre dürften aber davon ausgehen, dass er nicht darauf dringen werde, «die gesamte Wahlperiode durchzustehen.»

Dax mit neuem Angriff auf 13.000-Punkte-Marke

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax kämpft weiter mit der 13.000-Punkte-Marke. Auch am Mittwoch schaffte es der deutsche Leitindex nicht, die viel beachtete Schwelle klar hinter sich zu lassen:

Nach einem Anstieg bis auf 13.030 Punkte behauptete er zuletzt ein Plus von 0,37 Prozent auf 13.017,44 Punkte. Auch die anderen deutschen Indizes machten zur Wochenmitte keine großen Sprünge: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,45 Prozent auf 26.690,48 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax um 0,38 Prozent auf 2.782,79 Punkte vorrückte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor hingegen 0,12 Prozent auf 3.560,06 Zähler. Der Euro sank zuletzt auf 1,1767 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,1883 (Montag: 1,1988) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8415 (0,8342) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,43 Prozent am Vortag auf 0,42 Prozent.

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