Nachrichten aus der Sportwelt am Sonntag

Foto: Youtube/Aiba Boxing
Foto: Youtube/Aiba Boxing

Hamburger Boxer Abduljabbar qualifiziert sich für Olympia

PARIS: Der Hamburger Ammar Abduljabbar hat für das deutsche Boxteam das dritte Olympia-Ticket gebucht. Der 25 Jahre alte Schwergewichtler (bis 91 kg) bezwang am Sonntag bei der europäischen Olympia-Qualifikation in Paris den Belarussen Uladislau Smiahlikau glatt mit 5:0 Punktrichterstimmen und steht im Halbfinale. Damit hat er einen Platz in Tokio sicher.

Der zwar deutlich kleinere, aber physisch starke Abduljabbar attackierte den Vizeeuropameister aus der Halbdistanz. Damit kam der Belarusse nicht zurecht. Im Halbfinale am Montag trifft der gebürtige Iraker auf Weltmeister Muslim Gadschimagomedow aus Russland. Ebenfalls bei den Olympischen Spielen dabei sind der Berliner Federgewichtler Hamsat Shadalov (bis 57 kg) und die Kölnerin Nadine Apetz im Weltergewicht (bis 69 kg).

Die 35-jährige Apetz ist die erste deutsche Boxerin bei Olympischen Spielen. Frauenboxen ist seit 2012 olympisch. Die 35 Jahre alte zweimalige WM-Dritte steht am Montag im Halbfinale und kämpft gegen die italienische Vizeweltmeisterin Angela Carini.

Shadalov verpasste am Sonntag den Einzug ins Halbfinale. Der im tschetschenischen Grosny geborene 22-Jährige verlor im Viertelfinale gegen den Russen Albert Batyrgaziew knapp mit 2:3. Er hatte sich jedoch bereits beim ersten Teil der Olympia-Qualifikation, die im vergangenen Jahr in London wegen der Corona-Pandemie abgebrochen worden war, für Tokio qualifiziert. Mit weiteren Siegen wäre er in der Weltrangliste vorgerückt und somit für das Turnier in Tokio gesetzt worden. So hätte er zum Auftakt den Favoriten aus dem Weg gehen können.


Mit Weghorst-Debüttreffer: Niederlande gewinnen EM-Generalprobe

ENSCHEDE: Auch dank des ersten Länderspieltors von Wout Weghorst ist den Niederlanden eine siegreiche Generalprobe für die Fußball-EM gelungen. Die Elftal setzte sich am Sonntagabend in Enschede mit 3:0 (1:0) gegen Georgien durch. Memphis Depay sorgte nach zehn Minuten mit einem souverän verwandelten Foulelfmeter für die frühe Führung, Weghorst vom VfL Wolfsburg erhöhte nach der Pause aus sechs Metern und halbrechter Position (55.). Der 28-Jährige feierte seine Torpremiere im Nationaltrikot sichtlich emotional. Ryan Gravenberch (76.) erzielte den Endstand gegen Georgien, das vom früheren Bayern-Spieler Willy Sagnol trainiert wird.

Oranje-Trainer Frank de Boer setzte im Angriff auf das Duo Depay und Weghorst, der in der 66. Minute ausgewechselt wurde. Im Tor kam der 38 Jahre alte Routinier Maarten Stekelenburg zum Einsatz, Jasper Cillessen wurde nach einer Corona-Infektion nicht für die EM berücksichtigt. Die Niederlande treffen in ihrem ersten Turnierspiel am 13. Juni auf die Ukraine.

Oranje-Gruppengegner Österreich geht hingegen ohne Erfolgserlebnis in die EM. Das Team von Trainer Franco Foda kam bei der Generalprobe gegen die Slowakei nur zu einem 0:0. Im Tor setzte der Coach auf Daniel Bachmann vom FC Watford, der auch beim EM-Auftakt am 13. Juni in Bukarest gegen Außenseiter Nordmazedonien starten soll. Der langjährige Bayern-Profi David Alaba spielte im Mittelfeldzentrum. Von den vergangenen sechs Partien haben die Österreicher damit nur eine beim 3:1 gegen Färöer gewonnen. Slowakei bekommt es in EM-Gruppe E mit Spanien, Schweden und Polen zu tun.


Serena Williams verpasst Viertelfinale bei den French Open

PARIS: Tennis-Superstar Serena Williams muss weiter auf ihren 24.

Grand-Slam-Titel warten. Die 39 Jahre alte Amerikanerin verlor am Sonntagabend in Paris im Achtelfinale gegen die Kasachin Jelena Rybakina mit 3:6, 5:7 und verpasste damit das Viertelfinale. Rybakina verwandelte nach 77 Minuten ihren ersten Matchball. Williams hat ihr bislang letztes Grand-Slam-Turnier 2017 bei den Australian Open gewonnen. Seitdem versucht sie bislang vergeblich, den Rekord der Australierin Margaret Court einzustellen.


Laura Ludwig und Co. am Beach noch weit entfernt von Olympia-Form

OSTRAVA: Titelverteidigerin Laura Ludwig mit Margareta Kozuch und die beiden weiteren deutschen Olympia-Teams sind noch weit entfernt von ihrer Topform. Auch beim Welttour-Turnier der Beachvolleyballer im tschechischen Ostrava kamen die Nationalteams aus Hamburg und Stuttgart nicht in die Nähe des Medaillenbereichs.

Ludwig/Kozuch schieden gegen Barbara/Carol aus Brasilien in der ersten K.o.-Runde mit 0:2 (20:22, 18:21) aus. Karla Borger und Julia Sude verloren im Achtelfinale mit 1:2 (21:17, 15:21, 9:15) gegen die Niederländerinnen Sanne Keizer und Madelein Meppelink.

Bei den Männern verzichtete Vizeweltmeister Julius Thole wegen einer Knöchelblessur auf einen Start. Für seinen Partner Clemens Wickler und Armin Dollinger war in der ersten K.o.-Runde Endstation. Auch Nils Ehlers und Lars Flüggen (Hamburg) scheiterten beim Vier-Sterne-Event in dieser Runde. Sie können sich beim Continental Cup Ende Juni in Den Haag aber noch ein Tokio-Ticket sichern.

Victoria Bieneck und Isabel Schneider (Hamburg), die Olympia verpasst haben, gewannen in Ostrava in der K.o.-Phase zunächst das deutsche Duell gegen Kim Behrens und Sandra Ittlinger mit 2:0 (21:18, 23:21). Dann scheiterten sie am späteren Sieger-Duo Sarah Sponcil und Kelly Claes aus den USA mit 0:2 (14;21, 19:21).


EM-Generalprobe: Löw will gegen Lettland Team einspielen und testen

DÜSSELDORF: Für Joachim Löw und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht die EM-Generalprobe an. Der Bundestrainer will am Montag (20.45 Uhr/RTL) in Düsseldorf gegen Außenseiter Lettland einen dominanten Auftritt seines Teams sehen. Für den nach dem paneuropäischen Turnier scheidenden Löw ist es die letzte Möglichkeit, unter Wettkampfbedingungen einige personelle und taktische Varianten zu testen.

«Natürlich geht es um das Einspielen. Aber ich plane auch einige Wechsel, weil es im Trainingslager sehr intensiv war», sagte der 61-Jährige. Am Tag nach der Partie gegen die Letten reist der gesamte DFB-Tross ins fränkische Herzogenaurach ins EM-Basisquartier. Am 15. Juni beginnt für das Löw-Team mit dem Vorrundenspiel in München gegen Frankreich das Turnier.


Tsitsipas in Paris im Viertelfinale - Jetzt gegen Medwedew

PARIS: Titelkandidat Stefanos Tsitsipas hat bei den French Open ohne große Mühe das Viertelfinale erreicht. Der 22 Jahre alte Grieche gewann in Paris am Sonntag sein Achtelfinal-Match gegen den Spanier Pablo Carreno Busta mit 6:3, 6:2, 7:5. Tsitsipas, der in dieser Sandplatz-Saison bereits die Turniere in Monte-Carlo und Lyon gewinnen konnte, benötigte nur 2:07 Stunden für seinen Erfolg.

Im Viertelfinale kommt es jetzt zum Top-Duell mit dem Russen Daniil Medwedew. Der Weltranglisten-Zweite siegte gegen den Chilenen Cristian Garin in nur 2:03 Stunden mit 6:2, 6:1, 7:5 und zeigte dabei eine bärenstarke Leistung. Bis zu diesem Jahr hatte Medwedew in Paris noch kein einziges Spiel gewonnen.


Weitsprung-Weltmeisterin Mihambo verlängert Siegesserie

BRAUNSCHWEIG: Weltmeisterin Malaika Mihambo hat ihre Siegesserie bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig verlängert.

Mit 6,62 Meter gewann die 27-Jährige von der LG Kurpfalz am Sonntag den vierten Titel nacheinander. Allerdings konnte die große Olympia-Hoffnung die Sieben-Meter-Marke in dieser Freiluftsaison erneut nicht übertreffen. Den zweiten Platz erreichte Maryse Luzolo vom Königsteiner LV mit 6,55 Meter vor Merle Homeier aus Göttingen, die 6,36 Meter weit kam.


Australier Porte gewinnt erstmals Radrundfahrt Critérium du Dauphiné

LES GETS: Der Australier Richie Porte hat erstmals die Radrundfahrt Critérium du Dauphiné in Frankreich gewonnen. Dem Profi des britischen Teams Ineos Grenadiers genügte auf der Schlussetappe am Sonntag Platz acht und die Ankunft mit dem Hauptfeld, um seine am Vortag eroberte Gesamtführung ins Ziel zu bringen. Porte hatte nach acht Etappen 17 Sekunden Vorsprung auf den Kasachen Alexej Luzenko. Dritter der Rundfahrt, die wichtiger Härtetest für die Tour de France gilt, wurde der ehemalige Tour de France-Sieger Geraint Thomas. Der britische Teamkollege von Porte hatte 29 Sekunden Rückstand.


Mehrkampf-Meister Dauser glänzt am Barren

DORTMUND: Mehrkampfsieger Lukas Dauser hat sich bei den deutschen Turn-Meisterschaften in Dortmund noch zwei weitere Titel gesichert. Seinem Triumph am Samstag am Boden mit 13,833 Punkten ließ der Unterhachinger einen Tag später noch eine Goldmedaille am Barren folgen. Mit 15,700 Punkten dominierte der EM-Dritte von Basel im April an den beiden Holmen die Konkurrenz deutlich. Für die Entscheidung hatte der Unterhachinger die Schwierigkeit seiner Übung gegenüber dem EM-Finale noch einmal deutlich erhöht.


Wasserspringer Hausding und Barthel deutsche Meister vom Turm

BERLIN: Patrick Hausding und Timo Barthel haben sich zum Abschluss der deutschen Meisterschaften der Wasserspringer den Titel im Synchronspringen vom Turm gesichert. Der 32 Jahre alte Hausding und sein sieben Jahre jüngerer Synchronpartner setzten sich am Sonntag im Rahmen der Finals 2021 mit 436,62 Punkten klar vor dem zweiten Duo Tom Waldsteiner und Ludwig Schäl durch, die auf 373,29 Zähler kamen. «Wir sind sehr zufrieden», sagte Hausding in Berlin. «Wir haben eine kurze Turmkarriere bis jetzt, das war erst unser dritter richtiger Wettkampf zusammen.»


Deutsche Hockey-Damen trennen sich zum EM-Auftakt 1:1 von Belgien

AMSTERDAM: Die deutschen Hockey-Damen sind zum Auftakt der EM in Amsterdam nicht über ein 1:1 gegen Belgien hinausgekommen. Cécile Pieper (53. Minute) brachte den Weltranglisten-Vierten am Sonntag im Schlussviertel in Führung, ehe Ambre Ballenghien (55.) im direkten Gegenzug ausglich. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger war zwar spielbestimmend, ließ aber allein fünf Strafecken ungenutzt. Nach einer von vielen individuellen, technischen Fehlern geprägten ersten Halbzeit sorgte Lena Micheel in der 33. Minute für den ersten Torschuss per Strafecke. Sein zweites Turnierspiel bestreitet Deutschland am Montag (17.00 Uhr) gegen England.


Bayern-Fußballerinnen meisterhaft - VfL Wolfsburg ist entthront

MÜNCHEN: Die Fußballerinnen des FC Bayern haben die Dominanz des VfL Wolfsburg in der Bundesliga gebrochen. Die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer entthronte im Fernduell am letzten Spieltag die Titelverteidigerinnen nach vier Jahren durch ein souveränes 4:0 (2:0) gegen den Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt. Für den FC Bayern ist es die vierte Meisterschaft nach 1976, 2015 und 2016. Vor wenigen zugelassenen Zuschauern auf dem Bayern-Campus nahmen am Sonntag Linda Dallmann (17. Minute, 25.) und Laura Störzel (54. Eigentor) dem Showdown früh jede Spannung. Lea Schüller setzte kurz vor dem Abpfiff in der 90. Minute noch den Schlusspunkt. Dem VfL brachte selbst ein furioses 8:0 (5:0) im Parallelspiel gegen Werder Bremen nichts.


Bruhn und Wierling verteidigen Schwimm-Titel erfolgreich

BERLIN: Die Olympia-Starter Annika Bruhn und Damian Wierling haben ihre deutschen Schwimm-Meistertitel über 100 Meter Freistil erfolgreich verteidigt. Die 28 Jahre alte Bruhn schlug am Sonntag in Berlin nach 54,60 Sekunden an und verwies Hannah Küchler auf Rang zwei. Bei den Männern setzte sich Wierling in 49,32 Sekunden vor Jonathan Berneburg durch. «Es war mir wichtig, hier nochmal was rauszuhauen», sagte Wierling nach dem Tokio-Test im Rahmen der Finals 2021.

Anders als der 25-jährige Wierling, Bruhn oder auch Brustschwimmer Lucas Matzerath, der deutscher Meister über 50 Meter wurde, hatten viele Olympia-Teilnehmer auf die nationalen Titelkämpfe verzichtet. So fehlten unter anderen Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock, 1500-Meter-Vizeweltmeisterin Sarah Köhler oder Lagen-Ass Philip Heintz in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark.


Red-Bull-Pilot Perez gewinnt Formel-1-Stadtrennen in Baku vor Vettel

BAKU: Red-Bull-Pilot Sergio Perez hat das Formel-1-Rennen in Baku gewonnen. Der Mexikaner profitierte am Sonntag beim Großen Preis von Aserbaidschan von einem Reifenplatzer seines Teamkollegen Max Verstappen, der den sechsten Saisonlauf lange Zeit souverän angeführt hatte. Sebastian Vettel steuerte seinen Aston Martin von Startplatz elf auf Rang zwei und kam damit zum ersten Mal für sein neues Team auf das Podium. Den dritten Rang belegte der Franzose Pierre Gasly im Alpha Tauri. Neuling Mick Schumacher beendete das Rennen am Kaspischen Meer auf Platz 14.


Boxer Shadalov verliert bei Olympia-Quali Viertelfinale knapp

PARIS: Der Berliner Boxer Hamsat Shadalov hat bei der Olympia-Qualifikation in Paris den Einzug ins Halbfinale verpasst. Der 22 Jahre alte Federgewichtler (bis 57 kg) verlor am Sonntag im Viertelfinale gegen den Russen Albert Batyrgaziew knapp mit 2:3 Punktrichterstimmen. In der ersten Runde dominierte der im tschetschenischen Grosny geborene Shadalov. Daraufhin stellte der Russe seine Taktik um und setzte den Deutschen permanent unter Druck.

Shadalov hatte sich bereits beim ersten Teil der Olympia-Qualifikation, die im vergangenen Jahr in London wegen der Corona-Pandemie abgebrochen worden war, für Tokio qualifiziert. Mit weiteren Siegen wäre er in der Weltrangliste vorgerückt und somit für das Turnier in Tokio gesetzt worden. So hätte er zum Auftakt den Favoriten aus dem Weg gehen können.

Ebenfalls in Tokio dabei ist die Kölnerin Nadine Apetz. Sie ist die erste deutsche Boxerin bei Olympischen Spielen. Frauenboxen ist seit 2012 olympisch. Die 35 Jahre alte zweimalige WM-Dritte steht am Montag im Halbfinale des Weltergewichts (bis 69 kg) und kämpft gegen die italienische Vizeweltmeisterin Angela Carini.


Deutsche Springreiter beim Nations-Cup-Auftakt auf Platz zwei

ST. GALLEN: Die deutsche Nationalmannschaft der Springreiter hat bei der ersten Station des Nations Cups den zweiten Platz belegt. Bei der Auftakt-Etappe der Serie verpasste das Quartett am Sonntag den Sieg, weil Christian Kukuk aus Riesenbeck im Sattel von Mumbai im Stechen mit Schweden fünf Strafpunkte kassierte. Der schwedische Reiter Rolf-Göran Bengtsson blieb hingegen mit Ermindo fehlerfrei.

Bester deutscher Reiter in St. Gallen war Maurice Tebbel aus Emsbüren, der im Sattel von Don Diarado zweimal ohne Abwurf blieb und lediglich einen Zeitfehler angeschrieben bekam. Zum Team gehörten außerdem Andre Thieme (Plau am See) mit Chakaria (0/4) und Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit Asathir (4/4).

Die deutschen Starter bei der vierten Station der Global Champions Tour in Valkenswaard hatten am Vortag die vorderen Plätze deutlich verpasst. Bester war im Großen Preis der in Belgien lebende Daniel Deußer, der nach einem Abwurf mit Killer Queen auf Platz zwölf ritt. Ludger Beerbaum aus Riesenbeck kassierte mit Mila sogar 15 Strafpunkte und landete nur auf Platz 26. Die anderen deutschen Starter, die ebenfalls auf die deutsche Meisterschaft in Balve verzichtet hatten, verpassten die Qualifikation für den Großen Preis.

Die Prüfung gewann der Brite Ben Maher mit Explosion. Zweiter wurde der Niederländer Maikel van der Vleuten mit Beauville vor seinem Landsmann Frank Schuttert mit Lyonel. Im Ranking führt nach 4 von 15 Stationen der Schwede Peder Fredricson vor dem Niederländer Harrie Smolders. Bester deutscher Reiter ist Christian Ahlmann (Marl) auf Platz 18.


Formel-1-Rennen in Baku kurz vor Schluss unterbrochen

BAKU: Ein kapitaler Unfall von WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat beim Formel-1-Stadtrennen in Baku kurz vor Schluss für eine Unterbrechung gesorgt.

Der führende Red-Bull-Pilot krachte in der 47. Runde in die Streckenbegrenzung, nachdem sein linker Hinterreifen geplatzt war. Kurz darauf stoppte die Rennleitung den Großen Preis von Aserbaidschan und beorderte die Fahrer zurück in die Boxengasse. Der Niederländer Verstappen hatte erst vor zwei Wochen in Monaco die WM-Führung erobert. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung führte sein Teamkollege Sergio Perez vor Mercedes-Star Lewis Hamilton und Sebastian Vettel im Aston Martin.


Motorrad-Pilot Schrötter auf Platz acht in Barcelona

BARCELONA: Motorrad-Pilot Marcel Schrötter hat beim Großen Preis von Katalonien in Barcelona als Achter die Ziellinie überquert. Damit verbesserte sich der 28-jährige Landsberger, der von Startplatz 13 ins Rennen gegangen war und von einigen Stürzen profitierte, um fünf Ränge. Den Sieg in der Moto2-Klasse holte sich am Sonntag vor den 19.300 Zuschauern Remy Gardner, der auch vor Wochenfrist im italienischen Mugello triumphiert hatte. Hinter dem Australier kamen die Spanier Raul Fernandez und Xavi Vierge auf die Plätze zwei und drei.

Das Rennen der MotoGP gewann der Portugiese Miguel Oliveira vor dem Franzosen Johann Zarco. Der WM-Führende Fabio Quartararo aus Frankreich kassierte wegen eines Regelverstoßes eine Zeitstrafe und wurde hinter den Australier Jack Miller auf Rang vier zurückgesetzt. Kurios: Wegen eines Materialfehlers absolvierte Quartararo die letzten Runden in einer offenen Lederkombi.

In der Moto3 feierte Sergio Garcia seinen zweiten Saisonsieg. Der Spanier setzte sich in der Schlussrunde gegen seinen Landsmann Jeremy Alcoba und den Türken Deniz Öncü durch. Bei den Siegerehrungen wurde mit T-Shirts an den in der vergangenen Woche tödlich verunglückten Schweizer Jason Dupasquier erinnert.

Nächste Station im WM-Kalender ist der Sachsenring, auf dem am 20. Juni der Große Preis von Deutschland ausgefahren wird.


EM-Bronze für Bogenschütze Wieser - Team-Silber für deutsche Frauen

ANTALYA: Die deutschen Bogenschützen haben zum Abschluss der Europameisterschaften im türkischen Antalya noch eine Bronzemedaille geholt. Moritz Wieser setzte sich am Sonntag im kleinen Finale gegen Teamkollege Florian Unruh klar mit 6:0 durch. Zuvor hatte Unruh bei der parallel in Antalya ausgetragenen Olympia-Qualifikation wie schon 2016 den Quotenplatz für Olympia geholt. «Das waren ganz starke Leistungen der beiden», sagte Chef-Bundestrainer Thomas Abel.

Damit haben die deutschen Bogenschützen bereits vier Quotenplätze für Tokio sicher, so viele wie letztmals 2004. Die Männer können noch weitere holen. Dazu müssten sie beim letzten Team-Quotenplatzturnier in Paris am 19. Juni einen der ersten drei Plätze belegen.

Die deutschen Frauen um die Olympia-Zweite Lisa Unruh haben zuvor im Team-Wettbewerb Silber gewonnen. Lisa Unruh, Michelle Kroppen und Charline Schwarz unterlagen am Sonntag Russland mit 3:5 (51:52, 53:51, 52:54, 55:55). Im kleinen Finale setzte sich Dänemark mit 5:4 gegen die Ukraine durch. «Unsere Damen haben richtig gut geschossen», sagte Bundestrainer Oliver Haidn mit etwas Ärger in der Stimme: «Ein Stechen wäre der gerechte Lohn gewesen. Wir sind nicht glücklich über diese Fehlentscheidung der Kampfrichterin. Aber wir fahren stolz nach Hause, innerlich haben wir gewonnen.»

Nachdem die deutschen Frauen 55 Ringe in der vierten Passe vorgelegt hatten, mussten die Russinnen nachziehen. Der vorletzte Pfeil flog jedoch in die Acht und damit schien das Stechen klar zu sein. Doch die Kampfrichterin wertete den Pfeil - trotz Intervention von Co-Trainer Marc Dellenbach - als Neun. Somit gewann Russland.


Besonders verbunden: Löw und Ginter schätzen sich - Forderung bleibt

SEEFELD: Sie schätzen sich gegenseitig und treiben sich weiter an: Bundestrainer Joachim Löw und Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter sind seit inzwischen sieben Jahren besonders verbunden. «Er ist ja seit längerer Zeit dabei, ist unglaublich verlässlich, erfüllt immer die Aufgaben, die man ihm stellt. Er versteht sehr schnell und lernt. Er ist die Zuverlässigkeit in Person», lobte der Trainer den Gladbacher Profi zum Abschluss des EM-Vorbereitungscamps in Seefeld.

Der 27 Jahre alte Ginter berichtete von besonders bewegenden Momenten, die ihn mit Löw verbinden. Das war zunächst der erste Anruf des Bundestrainers im März 2014, als er Ginter mitteilte, er sei erstmals bei der Nationalmanschaft dabei. Im selben Jahr wurden beide in Brasilien zusammen Weltmeister. Dann rief Löw im Vorjahr nach der Geburt von Ginters Sohn an. «Damit hatte ich auch nicht unbedingt gerechnet», sagte der 39-malige Nationalspieler. «Das war sehr schön und zeigt, dass er auch außerhalb des Platzes ein toller Mensch ist.»

Für Löw ist Ginter im DFB-Team «wichtig für das Gefüge». Er sorge in der Offensive bei Flanken für große Torgefahr, defensiv bringe er Sicherheit. Was Ginter taktisch leiste und die Art, wie er Zweikämpfe bestreite, seien gut. Er habe in der Nationalmannschaft «noch nicht enttäuscht». Doch eine Aufgabe hat der Bundestrainer noch für den immer lernwilligen Spieler: «Er muss lauter werden, mehr dirigieren und korrigieren. Da muss er noch mehr tun in der zentralen Position.»

Dabei sieht sich Ginter «nicht auf eine Position oder ein System festgelegt». Dreier- oder Viererkette - das sei ohnehin fließend. «Ich versuche immer, die Vorgaben zu erfüllen.» Die EM betrachtet er nicht als persönliche Bühne. Bis 2022 ist er noch an Borussia Mönchengladbach gebunden. Er habe noch keinen neuen Vertrag in der Tasche. Aber jetzt sei er für Deutschland aktiv, unterstrich der gebürtige Freiburger. Und er würde es für egoistisch halten, «sich da rauszunehmen und jetzt mein Ding als Einzelspieler zu machen». Gerüchte würde er «während des Turniers auch nicht kommentieren».


Finals: «Gute Gespräche» über Neuauflage im kommenden Jahr

DÜSSELDORF: Die an diesem Wochenende zum zweiten Mal ausgetragenen Finals könnten zu einer festen Einrichtung im deutschen Sportkalender werden. «Wir sind in guten Gesprächen für 2022, dann hoffentlich wieder mit Publikum», sagte Sportchef Thomas Fuhrmann vom ZDF, das die Veranstaltung gemeinsam mit der ARD flächendeckend übertrug.

Auch Hagen Boßdorf, Geschäftsführer der Finals GmbH, hofft nach der Premiere 2019 in Berlin, der coronabedingten Absage im Vorjahr und der aktuell zweiten Auflage in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Braunschweig auf eine weitere Veranstaltung. «Nur mit der Atmosphäre begeisterter Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort entfaltet ein Format wie die Finals seine ganze Faszination», sagte Boßdorf.

Nur bei einzelnen Sportarten war eine begrenzte Zahl an Zuschauern zugelassen: «Daran wollen wir 2022 und 2023 anknüpfen und prüfen gerade im Auftrag von ARD und ZDF die Umsetzung der Finals in den kommenden Jahren.» Fuhrmann stellte aber klar: «Die Konzentration auf eine Stadt oder eine Region erleichtert die Umsetzung der Finals.»

Auch ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky bezeichnete die diesjährige Veranstaltung als Erfolg. «Aus meiner Sicht war das genau richtig und wichtig, dass wir dieses Projekt erneut mit diesem großen Engagement der Öffentlich-Rechtlichen umgesetzt haben», sagte er: «Es waren und sind tolle und beeindruckende Bilder.»


Weitsprung-Titel für Heinle - Prothesen-Springer Rehm mit 8,29 Metern

BRAUNSCHWEIG: Der Stuttgarter Fabian Heinle hat sich den dritten deutschen Meister-Titel im Weitsprung nach 2018 und 2019 geholt. Mit 7,81 Meter siegte er am Sonntag vor Titelverteidiger Maximilian Entholzner aus Passau, der 7,68 Meter weit kam. Dritter wurde der Wiesbadener Oliver Koletzko mit 7,61 Meter. Der Behindertensportler und Prothesen-Springer Markus Rehm schaffte außer Konkurrenz mit 8,29 Meter die mit Abstand beste Weite. Allerdings ist der 32-jährige dreimalige Paralympics-Sieger aus Leverkusen außerhalb der Wertung der Nichtbehinderten angetreten.


Geheimfavoritin Victoria Asarenka in Paris ausgeschieden

PARIS: Geheimfavoritin Victoria Asarenka hat bei den French Open den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Die 31-Jährige aus Belarus musste sich am Sonntag in Paris der Russin Anastasia Pawljutschenkowa mit 7:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben. Die 29 Jahre alte Pawljutschenkowa steht damit erstmals seit zehn Jahren im Stade Roland Garros wieder im Viertelfinale.

Erstmals überhaupt qualifiziert für ein Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier ist die Slowenin Tamara Zidansek. Die 23-Jährige setzte sich gegen Sorana Cirstea aus Rumänien mit 7:6 (7:4), 6:1 durch. Deutsche Tennis-Damen sind nicht mehr dabei. Angelique Kerber, Laura Siegemund und Andrea Petkovic waren alle in der ersten Runde ausgeschieden.


WM-Vierter Linke bleibt über 20 Kilometer Gehen unter Olympia-Norm

LA CORUÑA: Der Potsdamer Geher Christopher Linke ist beim Meeting im spanischen La Coruña unter der Norm für die Olympischen Spiele in Tokio über die 20-Kilometer-Distanz geblieben.

Der WM-Vierte kam am Samstag in 1:20:51 Stunden auf den elften Platz. Knapp eine Minute fehlte seinem Vereinskollegen Hagen Pohle vom SC Potsdam für die Normerfüllung. In 1:21:58 Stunden erreichte er den 19. Rang und sammelte Punkte für die Weltrangliste.


Motorrad: Miguel Oliveira gewinnt Großen Preis von Katalonien

BARCELONA: MotoGP-Pilot Miguel Oliveira hat den Großen Preis von Katalonien gewonnen. Der Portugiese siegte am Sonntag vor 19.300 Zuschauern in Barcelona vor dem Franzosen Johann Zarco. Der WM-Führende Fabio Quartararo aus Frankreich kassierte wegen eines Regelverstoßes eine Zeitstrafe und wurde hinter den Australier Jack Miller auf Rang vier zurückgesetzt. Kurios: Wegen eines Materialfehlers absolvierte Quartararo die letzten Runden in einer offenen Lederkombi.

In der Moto3 feierte Sergio Garcia seinen zweiten Saisonsieg. Der Spanier setzte sich in der Schlussrunde gegen seinen Landsmann Jeremy Alcoba und den Türken Deniz Öncü durch. Bei den Siegerehrungen wurde mit T-Shirts an den in der vergangenen Woche tödlich verunglückten Schweizers Jason Dupasquier erinnert.

Nächste Station im WM-Kalender ist der Sachsenring, auf dem am 20. Juni der Große Preis von Deutschland ausgefahren wird.


New York Islanders gleichen in NHL-Playoffs gegen Boston aus

NEW YORK: Im NHL-Viertelfinale zwischen den New York Islanders und den Boston Bruins ist wieder alles offen. Im vierten Playoff-Spiel in der nordamerikanischen Eishockey-Liga glichen die Islanders mit einem 4:1-Sieg zum 2:2 in der Serie aus. Für das Weiterkommen sind vier Erfolge nötig.


«German Wunderkind»: 16-Jährige Menje vielleicht doch nach Tokio

BYDGOSZCZ: Para-Shootingstar Merle Menje könnte nach ihrem Debüt bei der Leichtathletik-EM in Bydgoszcz vielleicht doch an den Paralympis teilnehmen. Die erst 16-Jährige hatte einen Start bei den Spielen ab Ende August in Tokio eigentlich nicht vorgesehen, doch Bundestrainerin Marion Peters öffnete nach Merles zwei Gold- und zwei Silbermedaillen in Polen die Tür. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) bezeichnete die Rennrollstuhl-Fahrerin aus Singen als «Superstar der EM» und «German Wunderkind».


Kanu-Routinier Rauhe nach EM-Titel in Polen Zweiter in Duisburg

DUISBURG: Deutschlands erfolgreichster Kanute Ronald Rauhe hat sich mit Tränen und Rang zwei von den Finals und der Regattastrecke in Duisburg verabschiedet. Nur einen Tag nach dem EM-Titel im polnischen Posen mit dem Kajak-Vierer und einer langen Auto-Rückfahrt musste sich der 39-Jährige am Sonntag bei den Finals im Sprint Kostja Stroinski geschlagen geben. «Ich empfinde es nicht als Niederlage. Ich habe die Finals noch einmal genossen. Mir wäre kein Sieger lieber gewesen als Kostja. Er trägt das Trikot, mit dem ich groß geworden und aufgewachsen bin. Es ist herzerwärmend und völlig okay», sagte Rauhe mit tränenerstickter Stimme in der ARD.


Alba Berlin im ersten Basketball-Finale vor bis zu 1450 Zuschauern

BERLIN: Der deutsche Basketball-Meister Alba Berlin kann auf dem erhofften Weg zur Titelverteidigung mit Unterstützung seiner Fans rechnen. Nachdem bereits im zweiten Halbfinal-Spiel gegen ratiopharm Ulm 1000 Anhänger in der Mercedes-Benz Arena für Stimmung sorgten, dürfen beim ersten Playoff-Finale am Mittwoch (20.30 Uhr/Magentasport) gegen Bayern München im Rahmen des Pilotprojekts mit dem Berliner Senat bis zu 1450 Zuschauer dabei sein, wie Alba per Twitter mitteilte. In der zweiten sowie möglichen fünften Partie in Berlin erhalten bis zu 2000 Fans Einlass.


Löw: Goretzka fehlt wohl beim EM-Start gegen Frankreich

SEEFELD: Bundestrainer Joachim Löw rechnet für den EM-Auftakt gegen Frankreich am 15. Juni nicht mit Mittelfeldspieler Leon Goretzka. «Er wird sicher noch einige Tage, vielleicht noch eine Woche brauchen, um ins Mannschaftstraining einzusteigen», sagte Löw am Sonntag im Trainingslager in Seefeld. Der Bayern-Profi habe nach einer Muskelverletzung seit rund vier Wochen keine Spielpraxis mehr sammeln können. In Österreich absolvierte der 26-Jährige ein individuelles Aufbauprogramm. Dagegen habe Routinier Toni Kroos seine Corona-Infektion gut überstanden. «Toni Kroos kam ohne Probleme aus dieser Erkrankung raus», sagte Löw. Kroos war mit etwas Verspätung nach Seefeld gereist. Auch die vier Nationalspieler, die im Champions-League-Finale zum Einsatz gekommen waren, hatten erst später die Reise nach Österreich angetreten. «Die Engländer brauchen noch ein bisschen Anlauf», sagte der Bundestrainer über Ilkay Gündogan von Manchester City und die Königsklassen-Sieger Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger vom FC Chelsea. Sie seien aber für die EM-Generalprobe gegen Lettland am Montag in Düsseldorf einsatzbereit.


Olympiasieger Mo Farah schafft Tokio-Norm nicht - Voigt schneller

BRAUNSCHWEIG: Der britische Laufstar Mo Farah hat beim 10.000-Meter-Europacup in Birmingham die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio nicht unterbieten können.

In 27:50,64 Minuten kam er am Samstag nur als Achter ins Ziel. Für den 38 Jahre alten vierfachen Olympiasieger was es das erste Bahnrennen über eine olympische Distanz seit 2017 und die erste Niederlage in einem 10.000-Meter-Rennen seit der WM 2011 im Daegu/Südkorea. Noch hat er knapp drei Wochen Zeit, um sich für seine vierten Spiele zu qualifizieren. Sogar schneller als Mo Farah war der Wattenscheider Nils Voigt, der mit Bestzeit von 27:49,04 Minuten Vierter wurde.


Ginter nach Trainingslager: «Bei allen Dingen vorwärts gekommen»

SEEFELD: Abwehrspieler Matthias Ginter hält die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Ende des EM-Trainingslagers in Seefeld für «gut vorbereitet» auf die Europameisterschaft. «Grundsätzlich kann man schon sagen, dass wir viel abgearbeitet haben, die Inhalte, die das Trainerteam vermitteln will», sagte der 27-Jährige von Borussia Mönchengladbach am Sonntag.

Als zentrale Baustellen für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw nannte Ginter eine kompaktere Defensive, eine bessere Chancenverwertung sowie das Verhalten bei Standards in Abwehr und Angriff. «Wir sind bei allen Dingen vorwärts gekommen», sagte der 39-malige Nationalspieler. Im letzten EM-Test gegen Lettland am Montag in Düsseldorf wolle das Team zeigen, «dass wir die nächsten Entwicklungsschritte gemacht haben».

In der Taktik-Diskussion über die Formation in der Defensive will sich Ginter nicht auf Dreier- oder Viererkette festlegen. Er fühle sich in beiden Systemen wohl, sagte er. «Für das Turnier ist es wichtig, dass wir verschiedene Systeme spielen können. Wir sind alle so geschult, dass wir beide Systeme spielen können», sagte Ginter.

Auch er selbst wolle sich nicht auf eine Position festlegen. Da er aber in dieser Saison im Club und der Nationalf vorwiegend als Innenverteidiger gespielt habe, sehe er sich eher dort «oder auf der halbrechten Dreierketten-Position», sagte Ginter.


Weltverbandspräsident Fasel: Einigung mit NHL zu Olympia steht bevor

RIGA: Eishockey-Weltverbandspräsident René Fasel ist zuversichtlich, in Kürze eine Einigung mit der NHL über die Rückkehr von deren Profis zu den Olympischen Winterspielen verkünden zu können. «Ich denke, wir werden vielleicht in der nächsten Woche eine Entscheidung haben. Vielleicht dauert es noch ein paar Tage länger», sagte Fasel am Sonntag zum Ende der Weltmeisterschaft in Riga: «Wir stehen kurz vor einer Einigung.»

Das nächste Olympia-Turnier gibt es im kommenden Februar in Peking. Vor den Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang hatte sich die weltbeste Liga geweigert, die Saison zu unterbrechen. Auch angesichts der vorzeitigen Scheiterns der USA und der Halbfinal-Pleite Kanadas gegen Deutschland war dies in Nordamerika als Fehler angesehen worden. «Für mich sind die Olympischen Spiele ein Turnier für die Besten überhaupt. Und so muss es auch bleiben», sagte Fasel.

Der Schweizer tritt bei den Präsidiumswahlen des Weltverbandes IIHF im September nicht mehr an. Im Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl, sowie dem früheren tschechischen Torhüter Petr Briza gibt es bislang zwei Bewerber für die Nachfolge Fasels.


Prügelei am Boxring: Ausschreitungen überschatten Kabayel-Sieg

MAGDEBURG: Zuschauerausschreitungen haben in der Nacht zum Sonntag den WBA-Schwergewichts-Boxkampf um den Inter-Kontinental-Titel zwischen Agit Kabayel und dem Amerikaner Kevin Johnson in Magdeburg überschattet. Nach Kabayels einstimmigen Punktsieg gab es nahezu grundlos zwischen etwa 50 Personen aus dem Anhängerkreis des Siegers eine Schlägerei, Stühle flogen. Die Polizei in Magdeburg sprach am Sonntag von erhöhtem Kräfteeinsatz bei der Personenermittlung und stellte Strafanzeigen wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung. Mehrere Menschen, darunter auch Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, wurden leicht verletzt.

«Wir hatten 1000 Zuschauer hier, von denen etwa 950 Boxen schauen wollten. Sowas hat bei uns, im Sport generell, nichts zu suchen», sagte SES-Promoter Ulf Steinforth, der zum 150. Mal einen Kampfabend ausrichtete und mit einem ausgeklügelten Sicherheits- und Hygienekonzept im Zuge des Magdeburger Modellprojekts 1000 Zuschauer auf die Seebühne gebracht hatte.

Er kündigte an, künftig noch genauer hinzusehen, wer da kommt. «Wir haben ja eine komplette Nachverfolgung unserer Gäste mit Namensliste und Sitzplatznummern. Wir sind durch den Vorfall aber gewarnt und werden da noch genauer draufschauen», sagte Steinforth. Bereits am 17. Juli soll es den nächsten Kampfabend in Magdeburg geben.

Kabayel, der auch seinen 21. Profi-Kampf erfolgreich beendete und nun auf einen WM-Kampf hofft, versuchte mit dem Mikrofon in der Hand seine Anhänger zu beruhigen und erwog kurzzeitig, selbst dazwischen zu gehen. «Ich kann mich nicht richtig über den Sieg freuen. Solche Leute machen den Boxsport kaputt», sagte der Bochumer aus dem Magdeburger SES-Boxstall.


Letztes DFB-Training in Seefeld ohne Goretzka und Klostermann

SEEFELD: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat die letzte Trainingseinheit in Seefeld ohne Leon Goretzka und Lukas Klostermann absolviert. Die weiteren 24 Akteure seines EM-Kaders standen Bundestrainer Joachim Löw dagegen am Sonntagvormittag vor der Turnier-Generalprobe am Montag (20.45 Uhr/RTL) in Düsseldorf gegen Lettland zur Verfügung. Der DFB-Tross sollte am Sonntagnachmittag aus Tirol abreisen und von Innsbruck nach Düsseldorf fliegen.

Der Leipziger Abwehrspieler Klostermann hatte bereits nach dem 1:1 im ersten EM-Test gegen Dänemark für einen Tag wegen Problemen am Kniegelenk mit dem Training ausgesetzt. Bayern-Profi Goretzka konnte nach einer Muskelverletzung während des gesamten Trainingslagers in Österreich nicht mit dem Team trainieren. Der Mittelfeldspieler absolvierte ein individuelles Aufbauprogramm.

Die deutsche Elf bezieht nach dem letzten Test gegen die Letten am Dienstag ihr EM-Basisquartier im fränkischen Herzogenaurach. Am 15. Juni startet die DFB-Auswahl gegen Weltmeister Frankreich in München in die EM-Endrunde. Weitere Gruppengegner sind Portugal und Ungarn.


Kroos meldet sich bereit - Zukunfts-Entscheidung nach der EM

SEEFELD: Toni Kroos sieht sich nach ausgestandener Corona-Erkrankung und einer Woche Trainingsarbeit bereit für die Fußball-EM. Über seine weitere Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft will sich der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler nach der Europameisterschaft Gedanken machen. «Ich entscheide nach dem Turnier», sagte Kroos im DFB-Trainingslager in Seefeld. Er werde danach das Gespräch mit Hansi Flick suchen, der den scheidenden Bundestrainer Joachim Löw ablöst. «Ich kenne ihn schon ewig», bemerkte der 101-malige Nationalspieler Kroos zu Flick.

Für seinen Einsatz bei der EM und schon bei der Generalprobe am Montag in Düsseldorf gegen Lettland sieht Kroos keine Probleme. «Rein coronamäßig spüre ich nichts. Ich bin so weit, dass ich spielen kann», sagte der Real-Madrid-Star am Wochenende in einer Medienrunde. «Man konnte wirklich von einem milden Verlauf sprechen», berichtete er über seine Corona-Infektion. Er habe «ein, zwei Tage Fieber» gehabt, sei «zwei, drei Tage platt» gewesen. «Dann ging es auch schon wieder», sagte Kroos. Zuvor war auch sein Frau an Covid-19 erkrankt.

Eine Woche nach der Rückkehr ins Training fühle er sich gut. «Ich mache mir keine Sorgen um meine Fitness. Es ist ja nicht so, dass ich aus einer sechswöchigen Verletzung komme. Ich habe lediglich eine Woche nichts gemacht. Das bekommt man hin», erklärte Kroos.

Der Weltmeister von 2014 geht mit einem guten Gefühl in das paneuropäische Turnier 2021. «Die Grundvoraussetzungen stimmen, wenn ich den Willen und die Trainingsintensität sehe. Aber das ist keine Garantie für ein erfolgreiches Turnier», sagte Kroos. «Wichtig ist, dass wir uns auch taktisch noch besser finden als in den letzten Länderspielen. Wenn das Turnier losgeht, werden wir sehen, ob das funktioniert, was wir uns hier in den zwei Wochen erarbeitet haben. Wenn das erste Gruppenspiel gegen Frankreich ansteht, ist kein Probieren mehr möglich. Sonst wird es schwer.»


Sportdirektor Gabelsmann mit Bilanz zur Schieß-EM: «Höhen und Tiefen»

OSIJEK: Sportdirektor Heiner Gabelmann vom Deutschen Schützenbund hat nach der EM im kroatischen Osijek eine durchwachsene Bilanz gezogen. «Eine Europameisterschaft mit Höhen und Tiefen», meinte Gabelmann und betonte mit Blick auf die Olympischen Spiele in Tokio: «Trotz der relativ kleinen Mannschaft mit acht Starterinnen und Startern bin ich mir sicher, dass wir die leistungsstärksten deutschen Schützen am Start haben - mit anderen Worten: die Spiele können beginnen.»


Nach Sieg gegen Koepfer: Federer verzichtet auf Achtelfinale in Paris

PARIS: Roger Federer wird bei den French Open in Paris nicht mehr zu seinem Achtelfinale gegen den Italiener Matteo Berrettini antreten. Das teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Der 39 Jahre alte Schweizer hatte bereits nach seinem Drittrunden-Sieg gegen Dominik Koepfer in der Nacht zum Sonntag erklärt, dass er über einen Rückzug nachdenke. Federer ist gerade erst nach zwei Knieoperationen und mehr als einem Jahr Pause auf die Tennis-Tour zurückgekehrt. Der Fokus des Rekord-Grand-Slam-Turnier-Siegers liegt komplett auf den nun anstehenden Rasen-Turnieren mit dem Klassiker in Wimbledon als Höhepunkt. Berrettini steht damit kampflos im Viertelfinale.


«Glücklichste Tag meines Lebens»: Surfer Glatzer bei Olympia dabei

SAN SALVADOR: Leon Glatzer vertritt den Deutschen Wellenreitverband bei der Olympia-Premiere seines Sports in Tokio. Der 24-Jährige setzte sich bei den «World Surfing Games» des internationalen Verbandes ISA gegen namhafte Konkurrenz durch und sicherte sich einen der fünf Japan-Startplätze, die bei dem Wettkampf in El Salvador bei den Männern vergeben werden.


Die deutschen Torhüter mit den meisten Länderspielen

SEEFELD:

Torwart Länderspiele Zeitraum Manuel Neuer 99 2009-2021 Sepp Maier 95 1966-1979 Jürgen Croy 94* 1967-1981 Oliver Kahn 86 1995-2006 Toni 76 1979-1986 Schumacher Jens Lehmann 61 1998-2008 Andreas Köpke 59 1990-1998 Bodo Illgner 54 1987-1994 René Müller 46* 1984-1989 Hans Tilkowski 39 1957-1967

* Spiele für die Auswahl der DDR


SEEFELD:

Platz Spieler Länderspiele Zeitraum 1. Lothar Matthäus 150 1980 - 2000 2. Miroslav Klose 137 2001 - 2014 3. Lukas Podolski 130 2004 - 2017 4. Bastian 121 2004 - 2016 Schweinsteiger 5. Philipp Lahm 113 2004 - 2014 6. Jürgen Klinsmann 108 1987 - 1998 7. Jürgen Kohler 105 1986 - 1998 8. Per Mertesacker 104 2004 - 2014 9. Franz Beckenbauer 103 1965 - 1977 10. Joachim Streich 102 * 1969 - 1984 11. Thomas Häßler 101 1988 - 2000 11. Toni Kroos 101 2010 - 2021 11. Thomas Müller 101 2010 - 2021 14. Hans-Jürgen Dörner 100 * 1969 - 1985 14. Ulf Kirsten 100 ** 1985 - 2000 16. Manuel Neuer 99 2009 - 2021

* für die ehemalige DDR-Auswahl

** davon 49 für die ehemalige DDR-Auswahl


Porsche siegt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

NÜRBURG: Favorit Porsche hat das turbulente 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Matteo Cairoli (Italien), Michael Christensen (Dänemark), Kevin Estre (Frankreich) sowie Lars Kern aus Wiernsheim vom Werksteam Manthey Racing holten sich am Sonntag mit ihrem 911 GT3 R den ersten Gesamtsieg beim Langstreckenklassiker. Für Porsche war es bei der 49. Auflage der 13. Erfolg in der Eifel.

Platz zwei belegten die Titelverteidiger von Rowe-Racing mit den ehemaligen DTM-Champions Martin Tomczyk (Kolbermoor) und Marco Wittmann (Fürth) sowie Connor de Phillippi (USA) und Sheldon van der Linde (Südafrika). Sie lagen in einem BMW M6 GT3 am Ende nur 8,817 Sekunden zurück. Dritte wurden Maximilian Götz (Uffenheim), Daniel Juncadella (Spanien), Raffaele Marciello (Italien) und Fabian Schiller (Troisdorf) im Mercedes.

Wegen schlechter Witterung war das Rennen für mehr als 14 Stunden unterbrochen gewesen. Insgesamt wurden nur 59 Runden auf der Nordschleife absolviert. Die vom Sieger gefahrenen 1497,302 Kilometer sind die kürzeste zurückgelegte Distanz in der Geschichte des Rennens.


Zverevs Premiere am Abend: Paris-Achtelfinale gegen Nishikori

PARIS: Alexander Zverev will bei den French Open ins Viertelfinale. Dafür muss er einen Gegner schlagen, den er in diesem Jahr auf Sand bereits zwei Mal bezwungen hat. Das Match findet zu einem ganz besonderen Zeitpunkt statt.

Eigentlich hätte Alexander Zverev bei den French Open bereits in der zweiten Runde am späten Abend spielen sollen. Doch dann änderten die Veranstalter kurzfristig ihre Pläne und Zverev musste auf seine Premiere in der prestigeträchtigen Night Session noch ein bisschen warten. An diesem Sonntag ist es nun aber soweit: Um 21.00 Uhr (Eurosport) trifft Deutschlands bester Tennisspieler im Achtelfinale auf den Japaner Kei Nishikori und will dabei zum dritten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale der French Open erreichen.

«Das sind die Spiele, für die wir Tennis spielen», sagte Zverev zu seinem Einsatz in der letzten Partie des Tages. Zwar werden wegen der in Paris ab 21.00 Uhr geltenden Ausgangssperre keine Zuschauer auf dem Court Philippe-Chatrier sein, dennoch sieht Zverev die Einführung der Night Session nicht so kritisch wie andere. «Das ist ja auch perspektivisch angelegt», sagte der gebürtige Hamburger. Bei den Australian und den US Open zählen die Abendspiele seit Jahren zu den Highlights, das wollen die Organisatoren auch in Paris erreichen.

Sportlich geht es für Zverev darum, auf Kurs Richtung erster Titel bei einem Grand-Slam-Turnier zu bleiben. Der 24-Jährige hat sich in Paris in diesem Jahr kontinuierlich gesteigert und kann zudem mit einem guten Gefühl in das Duell mit Nishikori gehen. Schließlich hat er den Japaner zuletzt zwei Mal auf Sand besiegt. Sowohl in Madrid, wo Zverev den Titel gewann, als auch in Rom setzte er sich gegen den US-Open-Finalisten von 2014 durch. «Dennoch wird es ein enges Match, Kei ist auch in guter Form», prophezeite Zverev.


Zerstrittene DFB-Funktionäre nicht beim Team - Corona als Grund

SEEFELD: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist im Trainingslager in Seefeld nicht von den Streitigkeiten unter den obersten DFB-Funktionären berührt worden. Die Interimspräsidenten Peter Peters und Rainer Koch, die aktuell als Doppelspitze den krisengeschüttelten Verband anführen und sich öffentlich beharken, tauchten in dieser Woche nicht im Teamquartier in Tirol auf.

«Im Vorfeld war es eigentlich so geplant, dass die Delegation nach dem Spiel gegen Dänemark in Innsbruck zur Mannschaft kommt. Peter Peters sollte auch als Delegationsleiter die Begrüßung zur Mannschaft geben. Das haben wir aber aufgrund unserer Corona-Blase und wegen des Risikos, das zu groß gewesen wäre, wenn sie kommen, abgesagt», berichtete DFB-Direktor Oliver Bierhoff in Seefeld.

«Man sieht, es gibt noch viel Klärungsbedarf», sagte er zu den tiefen Umwälzungen, die sich gerade innerhalb der DFB-Spitze vollziehen. «Uns als Mannschaft belastet das nicht - und mich eben auch nicht», sagte Bierhoff. Er habe einen direkten Draht zu Peters und der kommissarischen Generalsekretärin Heike Ullrich «in allen wichtigen Themen» für die Nationalelf. Es sei vereinbart worden, dass die Funktionäre erst nach einer erfolgreichen EM-Vorrunde an den weiteren Spieltagen zur Mannschaft stoßen soll, sagte der 53-jährige Bierhoff. Das Ganze habe «rein organisatorische und hygienetechnische Aspekte».


Radio-Ikone Breuckmann über Medien: «Ich werde zunehmend angebrüllt»

DÜSSELDORF: Radio-Ikone Manfred Breuckmann sieht viele Entwicklungen bei heutigen Fußball-Übertragungen im Radio und im Fernsehen kritisch. «Was mir auffällt, ist, dass mehr Verkäufer am Start sind», sagte der langjährige WDR-Radio-Reporter, der am Freitag seinen 70. Geburtstag feiert. «Ich will aber nichts verkauft bekommen, ich will eine journalistische Präsentation haben. Da werden Spiele hochgejazzt, die nicht hochjazzenswert sind. Das WM-Finale 2014 darf nicht klingen wie Bochum gegen Sandhausen.»

Außerdem falle ihm auf, «dass ich zunehmend angebrüllt werde. Das kann ich nicht ertragen. Das ist eine Form der Selbstdarstellung, die sehr unangenehm sein kann», sagte Breuckmann der dpa. Schließlich möge er es nicht, wenn nach «zwanghafter Originalität» gestrebt werde. «Da kommen dann in einem Spiel 10 bis 20 Floskeln, wo ich als Profi sofort merke: Das ist dem jetzt nicht eingefallen. Das hat er zu Hause vorgeschrieben. Ich mag lieber die spontane Rede.» Insgesamt sei «einiges kritikwürdig. Aber nicht, weil früher alles besser gewesen sein soll. Ich habe einfach nur einen anderen Geschmack.»

Auch die durch den Rückzug in die Rente entstandene Distanz zum Fußball sei «durch bestimmte Entwicklungen noch stärker geworden. Ich mag es nicht, wenn Dinge, die mit Emotionen, Liebe und Engagement zu tun haben, ökonomisiert werden. Wenn Fans nur noch als Kunden gesehen werden. Das macht mich krank», sagte Breuckmann. «Ich weiß, dass es nicht aufzuhalten ist. Man kann nur die größten Exzesse versuchen zu mildern.» Als «Romantiker» dürfe man ihn deshalb aber nicht bezeichnen: «Denn das beinhaltet, dass man ein bisschen naiv ist», sagte Breuckmann. «Und das bin ich überhaupt nicht.»


Volland war überrascht von EM-Nominierung: «Wie geil ist das denn?»

BERLIN/SEEFELD: Hoch über den Wolken flog Nationalspieler Kevin Volland die Nachricht von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw zu - die Krönung war wenig später seine überraschende EM-Nominierung. «Wir sind gerade mit Monaco nach Paris geflogen zum Pokalfinale. Ich hatte mein Handy im Flugmodus. Als wir gelandet sind, hatte ich eine Sprachnachricht von Jogi Löw drauf, dass ich mich melden soll», sagte der 28-Jährige von der AS Monaco der «Bild am Sonntag».

Nach einem guten Gespräch habe der Bundestrainer ihn gefragt, «ob ich Bock auf die EM habe. Da sagst du natürlich: Ja, definitiv! Innerlich habe ich mich total gefreut: Jetzt die EM, wie geil ist das denn? Das ist dann auch ein Stück Belohnung für die harte Arbeit in Monaco», betonte der Nationalmannschafts-Rückkehrer und verriet lachend: Löws Nummer, «die war noch eingespeichert».

Die Nominierung sei für ihn «total überraschend» gekommen. Volland war «extrem happy und gleichzeitig etwas aufgeregt. Als ich es meinem Bruder erzählt habe, ist er durch München gesprungen», sagte er und gab zu: «Die zwei Jahre nach der letzten Nominierung habe ich schon immer gehofft, gerade wenn man eine gute Saison spielt, seine Tore schießt und Scorerpunkte sammelt», sagte der Stürmer, der mit Monaco und Trainer Niko Kovac in der Ligue 1 auf Platz drei gelandet war - und in der Qualifikation für die Champions League. Erstmals seit November 2016 kehrte er nun zur EM in die DFB-Auswahl zurück.

«Ich hatte mit Stefan Kuntz bereits Kontakt wegen Olympia», verriet Volland, aber nun konzentriert er sich auf die EM - ohne gleich alles zu wollen. «Nach viereinhalb Jahren Pause sage ich sicher nicht, dass ich jedes Spiel von Beginn an spielen muss», erklärte der ehemalige Hoffenheim- und Leverkusen-Profi. «Ich merke hier schon nach wenigen Tagen: Das Miteinander ist super, die Kaderzusammenstellung passt sehr gut», lobte Volland den Teamgeist im Trainingslager Seefeld.


Koepfer verpasst Überraschung gegen Federer in Paris knapp

PARIS: Dominik Koepfer hat bei den French Open in Paris eine Überraschung gegen Roger Federer knapp verpasst.

Der 27-Jährige Tennis-Profi verlor in der Nacht zum Sonntag gegen den 39 Jahre alten Schweizer trotz starker Leistung mit 6:7 (5:7), 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 5:7 und verpasste damit den Einzug ins Achtelfinale. Federer, für den es das erste Grand-Slam-Turnier seit den Australian Open 2020 ist, nutzte nach 3:35 Stunden seinen zweiten Matchball. Er trifft jetzt am Montag auf Matteo Berrettini aus Italien. Mit Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff stehen zwei deutsche Tennisspieler im Stade Roland Garros im Achtelfinale.


Eishockey-Auswahl erlebt Debakel im WM-Spiel um Bronze

RIGA: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft reist ohne die erhoffte erste WM-Medaille seit 68 Jahren von der Weltmeisterschaft in Lettland ab. Das Spiel um Bronze verlor die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm am Sonntag in Riga verdient und deutlich mit 1:6 (0:1, 0:4, 1:1). Statt des erhofften krönenden Abschlusses eines zuvor starken Turniers erlebte das deutsche Team eine Lehrstunde. Den einzigen deutschen Treffer erzielte der Wolfsburger Verteidiger Dominik Bittner (50. Minute). Platz vier ist für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds dennoch das beste WM-Abschneiden seit 2010.


Jamaikanerin Fraser-Pryce glänzt mit überragender 100-Meter-Zeit

KINGSTON: Die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce ist bei einem Meeting in Kingston die zweitschnellste 100-Meter-Zeit der Leichtathletik-Geschichte gerannt. Die 34 Jahre alte Sprint- Olympiasiegerin von 2008 und 2012 glänzte am Samstag mit 10,63 Sekunden bei einem Rückenwind von 1,3 Meter/Sekunde. Nur die 1998 gestorbene US-Amerikanerin Florence Griffith-Joyner, die seit 1988 den Weltrekord mit 10,49 Sekunden hält, war jemals schneller als Fraser-Pryce.


Titelverteidiger Nadal und Swiatek bei French Open im Achtelfinale

PARIS: Die beiden Titelverteidiger Iga Swiatek und Rafael Nadal stehen bei den French Open im Achtelfinale. Die Polin Swiatek gewann am Samstag in Paris gegen Anett Kontaveit aus Estland mit 7:6 (7:4), 6:0 und hat im Stade Roland Garros nun 20 Sätze in Serie gewonnen. Nadal setzte sich gegen den Briten Cameron Norrie mit 6:3, 6:3, 6:3 durch. Der Spanier strebt beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison seinen 14. Titel an. Ins Achtelfinale eingezogen ist auch der Serbe Novak Djokovic. Der Weltranglisten-Erste setzte sich mit 6:1, 6:4, 6:1 gegen den Litauer Ricardas Berankis durch.


77:75 in Ulm: Alba Berlin erreicht Playoff-Finale gegen FC Bayern

NEU-ULM: Titelverteidiger Alba Berlin hat das Playoff-Finale der Basketball-Bundesliga erreicht und trifft dort auf den FC Bayern München. Der deutsche Meister gewann am Samstagabend das vierte von fünf möglichen Halbfinal-Partien bei ratiopharm Ulm mit 77:75 (36:36) und entschied die Serie mit 3:1 für sich. Im ersten Endspiel haben die Berliner am Mittwoch (20.30 Uhr/MagentaSport) Heimrecht gegen den FC Bayern, die sich mit 3:1 gegen die MHP Riesen Ludwigsburg durchsetzen konnten.


Meisterschaft in Balve: Meyer reitet erstmals zum Titel

BALVE: Tobias Meyer hat sich bei den deutschen Meisterschaften im sauerländischen Balve erstmals den Titel bei den Springreitern gesichert. Der 33-Jährige aus dem niedersächsischen Esterwegen blieb am Samstag in vier Runden mit seinem Pferd Greatest Boy ohne Abwurf und setzte sich im Stechen gegen Maximilian Weishaupt aus Jettingen mit Omerta Incipit durch. Dritter wurde Patrick Stühlmeyer (Osnabrück) mit Carmina.


Diskus-Olympiasieger Christoph Harting muss um Tokio-Start bangen

BRAUNSCHWEIG: Diskus-Olympiasieger Christoph Harting hat die Norm für eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht übertroffen. Bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Sonntag in Braunschweig reichte es für den 31-jährigen Berliner mit 57,29 Meter nur zum achten Platz. Harting wird es nun bis zum Meldeschluss am 29. Juni schwer haben, noch ein Tokio-Ticket zu bekommen. Dafür müsste er nicht nur die Olympia-Norm von 66,00 Meter schaffen. Drei deutsche Werfer haben bereits mehr als 67 Meter geworfen.

Der Olympia-Dritte Daniel Jasinski aus Wattenscheid feierte mit 65,08 seinen ersten deutschen Meistertitel. Zweiter wurde der Magdeburger Daniel Wrobel mit 64,25 Meter vor Titelverteidiger Clemens Prüfer vom SC Potsdam mit 63,41 Meter.

Harting hatte 2017 bei den deutschen Meisterschaften mit 62,51 Metern als Vierter die Qualifikation für die Weltmeisterschaften verpasst. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin und bei der WM 2019 in Doha/Katar scheiterte er in der Qualifikation.


EM-Generalprobe geglückt: Forsberg trifft beim Sieg für Schweden

SOLNA: Schwedens Fußball-Nationalmannschaft ist eine erfolgreiche Generalprobe für die in knapp einer Woche beginnende Europameisterschaft geglückt. Die Mannschaft von Auswahltrainer Janne Andersson gewann am Samstagabend in Solna gegen Armenien mit 3:1 (2:0). Der Leipziger Bundesliga-Profi Emil Forsberg brachte die Tre Kronor in der 16. Minute in Führung, Marcus Danielson erhöhte noch vor der Pause (34.). Nach dem 2:1 durch den Armenier Vahan Bichakhchyan (64.) sorgte der eingewechselte ehemalige HSV-Profi Marcus Berg für den Endstand (85.).


Brustschwimmerin Elendt mit weiterem deutschen Rekord bei Finals

BERLIN: Brustschwimmerin Anna Elendt präsentiert sich anderthalb Monate vor den Olympischen Spielen weiter in starker Verfassung. Einen Tag nach ihrem deutschen Rekord über 100 Meter Brust schlug die in den USA trainierende Frankfurterin über 50 Meter wieder in nationaler Bestzeit an. In 30,67 Sekunden blieb die 19-Jährige am Samstag in Berlin zehn Hundertstelsekunden unter der alten Bestmarke. Diese hatten sich die Kölnerin Kerstin Vogel und die Berlinerin Dorothea Brandt geteilt.


Gewitterpause wirft Kaymer bei Golf-Turnier in Winsen zurück

WINSEN/LUHE: Eine gut einstündige Gewitter-Unterbrechung hat Deutschlands Golfstar Martin Kaymer am ersten Tag der Porsche European Open in Winsen an der Luhe aus dem Rhythmus gebracht. Bis zur Unwetterwarnung war der 36-Jährige aus Mettmann am Samstag hervorragend auf dem Par-72-Kurs vor den Toren Hamburgs unterwegs, ehe er sich nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs drei Schlagverluste leistete. Am Ende reichte es für den zweimaligen Major-Sieger mit 73 Schlägen zum geteilten 36. Rang. Die Führung bei dem mit 1,2 Millionen Euro dotierte Turnier der European Tour übernahm der Belgier Thomas Detry mit 68 Schlägen.


Rasenturnier in Berlin mit Zuschauern - Glück für Gutscheinbesitzer

BERLIN: Bei der Premiere des Rasen-Tennisturniers in Berlin vom 14. bis 20. Juni sind Zuschauer zugelassen. Wie die Veranstalter des WTA-500-Events auf den Plätzen des LTTC Rot-Weiß am Samstag weiter mitteilten, können Kartenbesitzer aus dem Jahr 2020, die sich für eine Gutscheinlösung entschieden hatten, diese für die diesjährige Veranstaltung nun geltend machen. Sie werden per E-Mail benachrichtigt. Für die im Vorjahr wegen Corona abgesagten «bett1Open» der Tennisdamen gelte ein strenges Hygienekonzept.

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