Nachrichten aus der Sportwelt am Sonntag

Germany Moto2 rider Marcel Schrötter. Photo: epa/Tim Keeton
Germany Moto2 rider Marcel Schrötter. Photo: epa/Tim Keeton

WM-Start in Katar: Moto2-Pilot Schrötter wird mit Handschiene Zehnter

DOHA: Der deutsche Motorradpilot Marcel Schrötter ist beim WM-Auftakt im Wüstenemirat Katar trotz seines Handicaps an der Hand als Zehnter in die Top Ten gefahren. Der 29 Jahre alte Landsberger war am Sonntag auf dem Grand-Prix-Kurs von Losail von Startplatz 13 aus in das Moto2-Rennen gegangen und wies nach 20 Runden einen Rückstand von 18,9 Sekunden. Schrötter musste mit einer Handschiene fahren, da er sich bei Testfahrten eine Fraktur in der linken Hand zugezogen hatte. Er ist der einzige deutsche Fix-Starter in diesem WM-Jahr.

Der Sieg beim ersten WM-Lauf der Saison ging in Doha an den Italiener Celestino Vietti aus der Nachwuchs-Akademie von MotoGP-Legende Valentino Rossi. Der Spanier Aron Canet und der Engländer Sam Lowes komplettierten in Doha das Podium. Der nächste WM-Lauf findet in zwei Wochen im indonesischen Mandalika statt.

Im abschließenden MotoGP-Rennen sicherte sich der Italiener Enea Bastianini (Ducati) seinen ersten Sieg in der Königsklasse. Der Spanier Pol Espargaro (Honda) führte das Rennen lange an, wurde in der Schlussphase aber auf Position drei durchgereicht. Platz zwei ging an den Südafrikaner Brad Binder (KTM). Weltmeister Fabio Quartararo (Yamaha) erlebte keinen guten Saisonstart. Der Franzose beendete das Rennen nur auf Position neun. Auch Ex-Weltmeister Marc Marquez (Honda) schaffte es nicht aufs Podium. Der Spanier beendete den Lauf als Fünfter hinter Landsmann Aleix Espargaro (Aprilia).

In zwei Wochen wird die WM-Saison fortgesetzt. Dann findet in Mandalika der Grand Prix von Indonesien statt.


Französin Worley siegt in Lenzerheide - Ski-Star Shiffrin Vierte

LENZERHEIDE: Die französische Skirennfahrerin Tessa Worley hat den Riesenslalom in Lenzerheide gewonnen. Die 32-Jährige triumphierte bei dem Rennen in der Schweiz am Sonntag vor der Italienerin Federica Brignone und Olympiasiegerin Sara Hector aus Schweden. Die amerikanische Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin, die beim Sieg der Französin Romane Miradoli im Super-G am Samstag Zweite geworden war, belegte diesmal Platz vier. Die 26-Jährige baute damit ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Ihre erste Verfolgerin, Petra Vlhova aus der Slowakei, schied im ersten Durchgang aus.

Die Slowenin Meta Hrovat fädelte im zweiten Lauf an einem Tor ein, wurde ausgehoben und stürzte heftig. Eine deutsche Athletin war nicht am Start. Im Super-G tags zuvor hatte die Starnbergerin Kira Weidle als Siebte ihr bislang bestes Ergebnis in dieser Disziplin gefeiert.


NHL: Draisaitl kassiert mit Edmonton zweite Niederlage in Serie

EDMONTON: Der deutsche Eishockey-Profi Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers im zweiten Spiel in Folge als Verlierer vom Eis gegangen. Am Samstag (Ortszeit) kassierten die Oilers in der NHL eine 2:5 (1:2, 1:1, 0:2)-Heimniederlage gegen das schwächste Team der Eastern Conference, die Montreal Canadiens.


56 Punkte: LeBron James stellt bei Lakers-Sieg NBA-Saisonrekord ein

LOS ANGELES: Basketball-Superstar LeBron James hat die Los Angeles Lakers mit 56 Punkten zu einem 124:116 (62:67)-Erfolg über die Golden State Warriors geführt. Der 37-Jährige stellte am Samstag (Ortszeit) den NBA-Saisonrekord von Trae Young ein und verhalf den Lakers zum ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen in Serie.


Kipchoge und Kosgei gewinnen Tokio-Marathon mit Topzeiten

TOKIO: Olympiasieger Eliud Kipchoge hat den Tokio-Marathon in der viertschnellsten je gelaufenen Zeit gewonnen. Der 37-jährige Kenianer triumphierte am Sonntag in 2:02:40 Stunden. Der Weltrekordler, der 2019 in Berlin die Bestmarke von 2:01:39 Stunden über die 42,195 Kilometer gelaufen war, verbesserte damit den bisherigen Streckenrekord seines Landsmannes Wilson Kipsang um mehr als eine Minute. Hinter dem zweimaligen Marathon-Olympiasieger kam sein Landsmann Amos Kipruto in 2:03:13 Stunden auf Rang zwei. Dritter wurde der Äthiopier Tamirat Tola in 2:04:14 Stunden.


Snowboarder Vockensperger feiert ersten Weltcup-Sieg - Gütl Dritter

BAKURIANI: Freestyle-Snowboarder Leon Vockensperger hat seinen ersten Weltcup-Sieg eingefahren. Der Rosenheimer gewann am Sonntag den Slopestyle-Wettbewerb im georgischen Bakuriani. Sein Teamkollege Leon Gütl als Dritter rundete das starke deutsche Ergebnis bei dem Event ab, an dem allerdings nur 13 Sportler teilnahmen. Noah Vicktor wurde Achter, Platz zwei ging an den Australier Valentino Guseli.


Bayer-Clubchef: Wirtz bleibt «mindestens bis 2024»

LEVERKUSEN: Der umworbene Jung-Nationalspieler Florian Wirtz wird nach Ansicht von Clubchef Fernando Carro noch länger bei Bayer Leverkusen bleiben. «Ich rechne nicht nur bis 2023, sondern mindestens bis 2024 mit Florian Wirtz. Wir versuchen, ihn so lange wie möglich zu halten. Aber ich gehe davon aus, dass er nicht vor 2024 gehen wird», sagte Carro am Sonntag beim TV-Sender Bild. Der Vertrag des 18 Jahre alten Mittelfeldspielers bei Bayer läuft noch bis Ende Juni 2026.


VfB Stuttgart verspricht Aufklärung von Gewaltszenen

STUTTGART: Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Ordnern und Fans beim Bundesliga-Spiel in Stuttgart haben der VfB und Borussia Mönchengladbach eine Aufklärung der Vorfälle zugesichert. Der schwäbische Fußball-Bundesligist teilte am Sonntag mit, er distanziere sich «von der Gewalt, die in einem im Netz verbreiteten Video zu sehen ist». Im Internet kursierten am Wochenende Aufnahmen, die prügelnde Stuttgarter Ordnungskräfte im Gladbacher Fanblock zeigen sollen. Die Gladbacher Fanhilfe sprach von «einem absolut unverhältnismäßigen Gewalt-Einsatz» der VfB-Ordner.


20 Personen betroffen: Mainzer Corona-Ausbruch geht weiter

MAINZ: Die Zahl der Corona-Fälle beim FSV Mainz 05 hat sich auf 20 erhöht. Dies teilte der Fußball-Bundesligist mit. Das für diesen Sonntag ursprünglich geplante Spiel gegen Borussia Dortmund war am Freitag abgesetzt und auf den 16. März (18.30 Uhr/DAZN) verlegt worden. «Die weiteren Testungen haben einen weiteren Corona-Fall in der Mannschaft ergeben. Somit sind nun insgesamt 20 Personen aus Team, Trainerstab und Staff positiv getestet und in häuslicher Quarantäne», so die Mainzer.


Herrmann in Biathlon-Verfolgung in Kontiolahti Dritte

KONTIOLAHTI: Einen Tag nach ihrem Sprint-Sieg hat sich Denise Herrmann zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Kontiolahti die nächste Podestplatzierung gesichert. Die Einzel-Olympiasiegerin schaffte es am Sonntag in der Verfolgung auf den dritten Platz und musste sich nach drei Strafrunden nur der norwegischen Tagessiegerin Tiril Eckhoff und Dorothea Wierer aus Italien geschlagen geben. Herrmann hätte in Finnland sogar zum zweiten Mal nacheinander gewinnen können, verfehlte aber den 20. und letzten Schuss. Nach zehn Kilometern hatte sie 19,5 Sekunden Rückstand auf die starke Eckhoff.


IOC plant keinen Ausschluss seiner russischen Mitglieder

LAUSANNE: Trotz der Maßnahmen gegen russische Sportler plant das Internationale Olympische Komitee derzeit keinen Ausschluss der russischen IOC-Mitglieder. Weder die ehemalige Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa noch Russlands Tennis-Chef Schamil Tarpischtschew könnten unter dem Regelwerk des Dachverbands suspendiert werden, berichtete die britische «Sunday Times» unter Berufung auf einen IOC-Sprecher. Für den Bruch des olympischen Friedens nehme man ausschließlich die Regierungen von Russland und Belarus ins Visier, weil nur diese Entscheidungen über Krieg und Frieden treffen könnten, betonte das IOC.


Zweitligist Schalke trennt sich von Trainer Grammozis

GELSENKIRCHEN: Der FC Schalke 04 hat sich von Trainer Dimitrios Grammozis getrennt. Das teilte der Fußball-Zweitligist am Sonntag und damit einen Tag nach dem 3:4 gegen den FC Hansa Rostock mit. «Die Überzeugung, dass unser avisiertes Ziel, der Aufstieg in die Bundesliga, in der bestehenden Konstellation noch eine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit besitzt, hatten wir nicht mehr», wird Sportdirektor Rouven Schröder in einer Mitteilung zitiert. «Wir sind deshalb der Meinung, dass das Team im Saisonfinale einen neuen Impuls benötigt.»


Nach Ausschluss der Athleten: Russland plant Ersatz für Paralympics

BERLIN: Die russische Regierung plant nach dem Ausschluss ihrer Sportler von den Winter-Paralympics eine Ersatzveranstaltung. Der stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Tschernyschenko habe das Sportministerium und das Finanzministerium angewiesen, die Wettkämpfe zu organisieren, berichtete die russische Agentur Tass. Den Athleten solle das Sportfest, auf das sie sich jahrelang vorbereitet hätten, nicht vorenthalten werden. Die Veranstaltung soll demnach in der russischen Stadt Chanty-Mansijsk ausgetragen werden.

Dabei sollen wie bei den Paralympics Medaillen verteilt und Rekorde als offiziell gewertet werden, hieß es. An die Medaillengewinner sollen laut Tschernyschenko auch die ursprünglich geplanten Prämien ausgeschüttet werden. Für einen Sieg gebe es demnach umgerechnet rund 38.000 Euro als Preisgeld.

Russische und belarussische Athleten waren kurz vor dem Start der Paralympics in Peking wegen der Invasion in die Ukraine von den Wettkämpfen ausgeschlossen worden. Mit der Entscheidung hatte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) auf die breite Empörung über die geplante Teilnahme der Sportler reagiert. Zuvor wollte das IPC Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Athleten unter der paralympischen Flagge starten lassen.


Norwegens Ski-Star Kilde holt Heimsieg und Kugel - Baumann Zehnter

KVITFJELL: Der norwegische Skirennfahrer Aleksander Aamodt Kilde hat den vorletzten Super-G des Winters und damit auch vorzeitig die kleine Kristallkugel des Gesamtsiegers in dieser Disziplin gewonnen. Der 29-Jährige triumphierte bei seinem Heimrennen in Kvitfjell am Sonntag vor dem Kanadier James Crawford und dem österreichischen Olympiasieger Matthias Mayer.

Romed Baumann fuhr als bester Deutscher auf Rang zehn. Der Routinier ist genauso für das Super-G-Saisonfinale der besten 25 Athleten qualifiziert wie seine Teamkollegen Andreas Sander und Josef Ferstl, die die Plätze 13 und 24 belegten. Simon Jocher fuhr auf Rang 29. Dominik Schwaiger, der gemeinsam mit Baumann und Ferstl am Saisonfinale in der Abfahrt teilnehmen darf, schied aus.


Mick Schumacher: Fokus auf Formel 1 «alles andere als einfach»

BERLIN: Die Turbulenzen rund um sein Formel-1-Team Haas machen auch Mick Schumacher zu schaffen. «Wir haben probiert, den Fokus beim Racing zu behalten. Das war natürlich alles andere als einfach bei all den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine», sagte der 22-Jährige der «Bild am Sonntag». Dennoch bereue er seine Unterschrift bei dem US-Rennstall weiterhin nicht, versicherte Schumacher. «Nein, überhaupt nicht. Ich bin glücklich hier und verstehe mich mit allen. Das ist nicht selbstverständlich», sagte der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher.

Das im Vorjahr sportlich abgehängte Team hatte am Samstag die kurzfristige Trennung vom zweiten Stammfahrer, dem Russen Nikita Masepin, verkündet. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine löste Haas auch die Verbindung zum russischen Titelsponsor Uralkali, bei dem Masepins Vater Dmitri Miteigentümer ist.

Vor den letzten Testfahrten in Bahrain blieb zunächst offen, wer das zweite Cockpit neben Schumacher für die neue Saison erhält und wie es um die finanzielle Zukunft des Rennstalls ohne einen der wichtigsten Geldgeber bestellt ist. Nach den ersten Übungsrunden zeigte sich Schumacher noch hoffnungsvoll für sein zweites Formel-1-Jahr. «Der erste Eindruck ist positiv. Ich glaube, dass wir mit dem Auto weiter vorne fahren können», sagte er.


Paralympics: Verbands-Chef Beucher vom Start «freudig überrascht»

YANQING: Deutschlands Verbands-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat ein mehr als positives Fazit des ersten Wettkampf-Wochenendes bei den Winter-Paralympics in Peking gezogen. «Wir waren sowas von freudig überrascht, am ersten Tag mit vier Medaillen loszulegen», sagte Beucher am Sonntag. «Der Start ist vollkommen okay», erklärte auch Chef de Mission Karl Quade: «Schade, dass es noch zu keinem ersten Platz gereicht hat. Aber abgerechnet wird am Schluss.» Insgesamt hat der Deutsche Behindertensportverband am Auftakt-Wochenende fünf Medaillen gewonnen, vier silberne und einmal Bronze. Weil Gold fehlt, belegt Deutschland nur Rang zwölf im Medaillenspiegel. In Bezug auf die Anzahl der Podestplätze waren aber nur China (16), die Ukraine (7) und Kanada (6) erfolgreicher.


Elf Hundertstel fehlen zu Gold: Forster holt erneut Para-Silber

YANQING: Zweiter Start, zweite Silbermedaille: Monoskifahrerin Anna-Lena Forster musste sich auch am zweiten Wettkampftag der Paralympics in Peking ihrer japanischen Rivalin Momoka Muraoka geschlagen geben. Im Super-G hatte die 26-Jährige aus Radolfzell am Sonntag ganze elf Hundertstelsekunden Rückstand. Auch am Samstag in der Abfahrt hatte Forster Silber hinter Muraoka geholt. Ihre beiden Spezial-Disziplinen Slalom und Super-Kombi kommen aber noch.

«Ich ärger mich schon ein bisschen über mich selbst», sagte Forster: «Es war so knapp und ich weiß, ich hab doch einiges liegenlassen. Aber hey, es ist eine Medaille, das ist doch schon cool.» Dass die Super-Kombi aufgrund der erwartbaren Witterungsbedingungen von Dienstag auf Montag vorverlegt wurde, fand sie eher nicht gut. «Ich hab mich schon ein bisschen auf den Tag Pause gefreut», sagte Forster, die eine Femurhypoplasie hat - ihr Oberschenkel ist stark verkürzt, im Schienbein fehlen Knochen, das rechte Bein komplett: «Aber wir müssen flexibel bleiben und ich bin bereit.»

Für die anderen deutschen Frauen waren Medaillen am Sonntag unerreichbar. Bei den Sehbehinderten wurde die Marburgerin Noemi Ristau Fünfte, in der stehenden Klasse belegte Anna-Maria Rieder aus Murnau ebenfalls Rang fünf, Andrea Rothfuss (Mitteltal-Obertal) wurde Neunte. «Heute bin ich gefahren wie auf rohen Eiern», sagte Rothfuss, die bei bisher vier Paralympics-Teilnahmen 13 Medaillen geholt hat: «Ich hab es bisher bei allen Spielen geschafft, mindestens eine Medaille zu holen», sagte die 32-Jährige: «Diesmal wird es so schwer wie nie. Aber der Traum lebt noch.»

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