Nachrichten aus der Sportwelt am Samstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Zoff um den Silverstone-Crash: Verstappen kann es nicht mehr hören

BUDAPEST: Es reicht Max Verstappen. Der Zoff um den Unfall, der ihn nach einer Berührung durch Lewis Hamiltons Formel-1-Mercedes in die Streckenbegrenzung von Silverstone krachen ließ - er kann es einfach nicht mehr ertragen. Als die Sprache am Samstag auf die erneut heikle Startkonstellation mit Hamilton auf der Pole und ihm dahinter auf Rang drei kam, fiel der 23 Jahre alte Red-Bull-Pilot dem Fragesteller im Fahrerlager von Budapest sogar ins Wort. «Können wir nicht einfach damit aufhören? Wir hatten so viele verdammte Fragen dazu.» Es sei lächerlich, betonte Verstappen.

Fertig war der WM-Spitzenreiter, der mit einem Vorsprung von nur noch acht Punkten auf den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Hamilton an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) in den Großen Presi von Ungarn startet, aber noch nicht. «Ehrlich, am Donnerstag mussten wir den ganzen Tag diesen dummen Scheiß beantworten, können wir damit jetzt bitte aufhören?»

Allerdings hatten auch die Verantwortlichen seines Red-Bull- Rennstalls die Stimmung durch einen nachträglichen Protestversuch aufgeheizt. Sie seien Rennfahrer und würden hart, aber fair fahren, stellte Verstappen klar.


Hertha 3:0 gegen Gaziantep - Gewitter zwingt zum Abbruch

BRAMBERG: Hertha BSC hat die Testspielserie vor der neuen Saison ungeschlagen abgeschlossen. Der Berliner Fußball-Bundesligist gewann am Samstag zum Abschluss des Trainingscamps in Österreich gegen den türkischen Erstligisten Gaziantep FK mit 3:0 (2:0). In der 57. Minute wurde die Partie wegen eines heranziehenden Gewitters abgebrochen.

Es war der sechste Sieg in der neunten Vorbereitungspartie, dreimal spielte Hertha remis. Gegen Gaziantep schossen Davie Selke (15.), Dodi Lukebakio per Foulelfmeter (45.+2) und Niklas Stark die Tore für die Berliner.

Trainer Pal Dardai hatte eine Woche vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Meppen nochmals weitgehend seine derzeit beste Elf aufgeboten, verzichtete aber auf Neuzugang Kevin-Prince Boateng.

Angreifer Selke eröffnete den Torreigen. Er scheiterte zunächst zwar mit einem Foulelfmeter am türkischen Torhüter Günay Güvenc, nutzte aber den Abpraller zu seinem schon neunten Treffer in der Saisonvorbereitung. Lukebakio und Stark wandelten die weitgehende Überlegenheit der Hertha in weitere Tore um. Zuvor hatte Hertha in Österreich schon gegen den FC Liverpool (4:3) und gegen Al-Hilal Riad aus Saudi-Arabien (3:2) gewonnen. Am Sonntag kehrt der Bundesligist nach Berlin zurück.


Hamilton will 100. Karrieresieg und WM-Führung vor der Sommerpause

BUDAPEST: Lewis Hamilton will an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) seine Erfolgsserie beim Großen Preis von Ungarn fortsetzen und eine weitere denkwürdige Siegmarke erreichen. Der 36 Jahre alte Brite hat beste Chancen auf den vierten Erfolg auf dem Hungaroring nacheinander, den neunten insgesamt in der Puszta und den 100. Grand-Prix-Erfolg seiner Formel-1-Karriere. Hamilton wird von der Pole Position starten, sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas komplettiert die vorderste Reihe.

Erst dann kommt WM-Spitzenreiter Max Verstappen, der nur noch acht Punkte Vorsprung in der WM-Gesamtwertung hat. Auf Rang vier schaffte es in der Qualifikation am Samstag Verstappens Teamkollege Sergio Perez. Als Zehnter wird Sebastian Vettel im Aston Martin losfahren, Mick Schumacher aus der Boxengasse. Er hatte seinen Haas im Training demoliert und an der K.o.-Ausscheidung gar nicht teilnehmen können.


Tennis-Star Zverev spielt um Olympia-Gold - Bolt-Nachfolger gesucht

TOKIO: Alexander Zverev kann bei den Olympischen Spielen in Tokio deutsche Tennis-Geschichte schreiben. Der Hamburger trifft am Sonntag im Finale des Turniers auf Karen Chatschanow. Der 24-jährige Zverev gilt als klarer Favorit gegen den Russen und wäre bei einem Erfolg der erste deutsche Einzel-Olympiasieger im Tennis.

In der Leichtathletik steht in der Entscheidung über 100 Meter der Männer einer der Olympia-Höhepunkte an. Gesucht wird der Nachfolger des Jamaikaners Usain Bolt, der dreimal nacheinander bei Olympia über die Strecke triumphierte.

Zum Abschluss der Wettbewerbe im Beckenschwimmen wird der Auftritt von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock über 1500 Meter mit großer Spannung erwartet. Im Wasserspringen ist Tina Punzel im Finale vom Drei-Meter-Brett. Im Medaillenrennen bei den Seglern macht sich Laser-Weltmeister Philipp Buhl noch Hoffnungen auf Silber oder Bronze. Die deutschen Handball-Männer wollen zum Abschluss der Vorrunde mit einem Sieg gegen Brasilien den Viertelfinal-Einzug perfekt machen.


Nach Kritik an ihrem Akzent: BBC-Moderatorin stolz auf Herkunft

LONDON/TOKIO: Nach Kritik an ihrem Akzent bei Olympia-Diskussionsrunden hat die britische BBC-Moderatorin Alex Scott die Vorwürfe zurückgewiesen und zum Gegenangriff angesetzt. «Ich bin aus einer Arbeiterfamilie in Ostlondon, Poplar, Tower Hamlets & ich bin STOLZ», twitterte die frühere englische Fußball-Nationalspielerin am Freitag. «Stolz auf das junge Mädchen, das Hindernisse überwand und stolz auf meinen Akzent. Das bin ich, es ist meine Reise, mein Mut.» Zehntausende drückten ihre Zustimmung aus, auch Politiker, Sportler und Kolleginnen unterstützten Scott.

Zuvor hatte der frühere Industriellenvertreter Digby Jones, der gut ein Jahrzehnt Mitglied der zweiten Parlamentskammer House of Lords war, über Scott gelästert. «Alex Scott verdirbt ihre gute Präsentation im Olympia-Team der BBC mit ihrer sehr deutlichen Unfähigkeit, ihre «g» am Ende eines Wortes auszusprechen», kritisierte Baron Jones of Birmingham. Er wies darauf hin, dass Scott den letzten Buchstaben verschlucke - sie sage «fencin, rowin, boxin, kayakin, weightliftin und swimmin» statt fencing (Fechten), rowing (Rudern), boxing (Boxen), kayaking (Kajakfahren), weightlifting (Gewichtheben) und swimming (Schwimmen).

Akzente gelten in der britischen Gesellschaft häufig noch immer als Hinweis auf sozialen Status und sind oft Anlass zu Spott und Witzen. Besonders bei der BBC wird in aller Regel auf akzentfreie Aussprache geachtet. Nun erhielt Scott, die bald die Moderation einer beliebten Fußballsendung übernimmt, aber Rückendeckung. Ihr Kommentar beweise, warum die Ex-Fußballerin solch ein Vorbild sei, twitterte ihre Kollegin Eilidh Barbour. Der Bürgermeister der Region Manchester, Andy Burnham, betonte: «Ich mag natürliche, authentische Akzente. Was mich nervt, sind die Leute, die vornehme Akzente annehmen.»


Kahn sieht keinen Handlungsbedarf: Bayern-Kader «exzellent»

MÜNCHEN: Der neue Vorstandschef Oliver Kahn sieht beim FC Bayern München trotz eines schmalen Kaders und einiger verletzter Fußball-Profis keinen akuten Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt. «Nee, ich denke, wir sind sehr gut aufgestellt in allen Mannschaftsteilen», sagte Kahn am Samstag vor dem abschließenden Testspiel in der Saisonvorbereitung gegen den SSC Neapel bei RTL. Das Ziel des FC Bayern sei es unverändert, in Europa zur absoluten Spitze zu gehören, «top vier, am besten top drei», sagte Kahn. Die finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie hätten das Geschäft erschwert. «Wir sind nicht der einzige Club, der durch die Pandemie betroffen ist», sagte Kahn.


Schach-Teenager Engel überraschend German-Masters-Sieger

MAGDEBURG: Teenager Luis Engel hat überraschend die German Masters der Schachspieler gewonnen. Der 18 Jahre alte Jurastudent aus Hamburg sicherte sich den Sieg am Samstag in Magdeburg vorzeitig. Außenseiter Engel war nur als zweitschwächster unter den zehn Teilnehmern ins Turnier gegangen. Er setzte sich mit 6,5 Punkten aus neun Partien vor dem Trio Georg Meier (Baden-Baden), Rasmus Svane (Lübeck) und Andreas Heimann (Grenzach-Wyhlen - alle 5,0) durch. Bei den Frauen holte sich Hanna Marie Klek mit sieben Punkten aus neun Partien überlegen den Titel.


U21-Europameister Stach wechselt von Greuther Fürth zu Mainz 05

FÜRTH/MAINZ: U21-Europameister Anton Stach wird nach dem olympischen Fußballturnier nicht mehr zur SpVgg Greuther Fürth zurückkehren, sondern innerhalb der Fußball-Bundesliga zum FSV Mainz 05 wechseln. Das bestätigte der Aufsteiger aus Franken am Samstag. Die Mainzer sollen nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Samstag) eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro für den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler bezahlen. Das wurde von den Vereinen nicht bestätigt. «Über die Ablösemodalitäten haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart», hieß es in der Fürther Mitteilung.Stach soll in Mainz einen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschreiben.


Hannovers Linton Maina nach positivem Corona-Test nicht im Kader

HANNOVER: Wegen eines positiven Corona-Tests musste Fußball-Zweitligist Hannover 96 am Samstag bei der 0:3-Niederlage gegen Hansa Rostock kurzfristig auf seinen Mittelfeldspieler Linton Maina verzichten. Das bestätigte 96-Trainer Jan Zimmermann bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Der 22-jährige Maina war am Freitag bei den obligatorischen Spieltagskontrollen positiv getestet worden und begab sich sofort in eine zweiwöchige Quarantäne. Das Spiel konnte nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt trotzdem stattfinden.


U21-Europameister Stach unmittelbar vor Wechsel von Fürth zu Mainz

MAINZ/FÜRTH: U21-Europameister Anton Stach steht unmittelbar vor einem Wechsel vom Fußball-Bundesligisten Greuther Fürth zum Ligarivalen FSV Mainz 05. Der 22-Jährige soll nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Samstag) für 3,5 Millionen Euro von den Franken zu den Rheinhessen transferiert werden. Von den beiden Clubs gab es bislang keine Bestätigung. Die «Bild» berichtete zunächst, dass Stach nach seiner Heimreise vom olympischen Fußballturnier den Medizincheck in Mainz absolvieren und dann einen Vierjahresvertrag unterschreiben sollte.


Weitere VfB-Profis positiv getestet - Spiel gegen Barça findet statt

STUTTGART: Beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart sind zwei weitere Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trotzdem kann das für Samstagabend (18.00 Uhr) geplante Testspiel gegen den FC Barcelona wie geplant stattfinden, wie die Schwaben am Samstag mitteilten. Die beiden am Freitag positiv getesteten Profis befinden sich nach VfB-Angaben in häuslicher Isolation, alle weiteren Akteure sowie die Mitglieder des Trainer- und Betreuerteams wurden negativ getestet. Zu Beginn der Trainingswoche war bereits Stuttgarts Torjäger Sasa Kalajdzic positiv auf Corona getestet worden. Auch der österreichische Nationalspieler befindet sich seitdem in häuslicher Quarantäne.


Bailey geht zu Aston Villa - Engländer bestätigten Einigung

LEVERKUSEN: Leon Bailey wechselt vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen zu Aston Villa. Wie der englische Premier-League-Club am Samstag mitteilte, haben sich beide Clubs über einen Transfer des 23 Jahre alten Flügelspielers geeinigt, vorbehaltlich eines bestandenen Medizinchecks von Bailey. Der jamaikanische Nationalspieler spielte seit 2017 für die Werkself.


Auch Regensburg feiert zweiten Sieg - Rostock triumphiert in Hannover

DÜSSELDORF: Auch Jahn Regensburg hat den zweiten Sieg im zweiten Spiel der neuen Saison in der 2. Fußball-Bundesliga gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic gewann am Samstag das Duell der Kellerclubs der Vorsaison gegen den SV Sandhausen mit 3:0 (1:0) und liegt mit sechs Punkten gleichauf mit Spitzenreiter Karlsruher SC. Der KSC hatte am Freitag mit dem 3:0 gegen Darmstadt 98 den zweiten Erfolg eingefahren. Ein Coup gelang Aufsteiger Hansa Rostock mit dem 3:0 (1:0) im Nordduell bei Hannover 96. Aufstiegs-Geheimfavorit 1. FC Heidenheim kam nach Rückstand noch zu einem 2:1 (0:0) bei Aufsteiger FC Ingolstadt.


Erstes Olympia-Gold für Katar durch Gewichtheber

TOKIO: Gewichtheber Fares Ibrahim Elbakh hat die erste Goldmedaille für Katar in der Olympia-Geschichte gewonnen. Der 23-Jährige setzte sich am Samstag in Tokio in der Klasse bis 96 Kilogramm durch und stellte mit insgesamt 402 Kilogramm im Zweikampf einen olympischen Rekord auf. Der zweimalige Junioren-Weltmeister und WM-Zweite von 2019 galt als einer der Medaillen-Mitfavoriten.

Das Emirat schickte 1984 in Los Angeles erstmals Athleten zu Olympischen Spielen. Die erste Medaille gab es acht Jahre später in Barcelona durch Leichtathlet Mohamed Suleiman über 1500 Meter mit Bronze. Ende kommenden Jahres ist Katar umstrittener Gastgeber der Fußball-WM.


Schweizerin Bencic wird Überraschungs-Olympiasiegerin im Tennis

TOKIO: Die Schweizer Tennisspielerin Belinda Bencic hat sich zum ersten Mal zur Olympiasiegerin gekürt. Das Endspiel von Tokio gewann die Weltranglisten-12. am Samstag nach einem Auf und Ab mit 7:5, 2:6, 6:3 gegen die frühere French-Open-Finalistin Marketa Vondrousova aus Tschechien. Nach 2:30 Stunden feierte Bencic ihren bisher größten Erfolg. Am Sonntag kann die 24-Jährige im Doppel noch eine zweite Goldmedaille nachlegen, Silber ist ihr schon sicher.

Bei vier Sommerspielen in Serie ging damit zumindest eine Tennis-Medaille an die Schweiz. Zu den vorherigen eidgenössischen Medaillengewinnern zählen der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger Roger Federer und die ehemalige Nummer eins Martina Hingis, die nicht mehr aktiv ist. Der fast 40-jährige Federer hatte seine Teilnahme in Japan wegen erneuter Knieprobleme abgesagt.

Mit dem Gewinn von Bronze beschenkte sich die ukrainische Spitzenspielerin Jelina Switolina auch nachträglich zur Hochzeit. Die Weltranglisten-Sechste gewann ein hart umkämpftes Spiel um Platz drei gegen Jelena Rybakina aus Kasachstan 1:6, 7:6 (7:5), 6:4. Erst kurz vor den Sommerspielen hatte Switolina den französischen Tennisprofi und Olympia-Teilnehmer Gael Monfils geheiratet.

Im Damen-Einzel gab es zahlreiche Überraschungen. Die ungesetzte Vondrousova hatte in der dritten Runde den japanischen Topstar Naomi Osaka aus dem Turnier geworfen. Für die deutschen Außenseiterinnen Laura Siegemund, Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam kam ebenfalls früh das Aus. Die Olympia-Zweite von Rio, Angelique Kerber, hatte ebenso verletzungsbedingt auf ihre Teilnahme verzichtet wie 2016-Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico.


Hamilton holt Ungarn-Pole - Verstappen nur Dritter

BUDAPEST: Lewis Hamilton hat sich die letzte Pole Position vor der Sommerpause und die 101. in seiner Formel-1-Karriere gesichert. Der siebenmalige Weltmeister ließ am Samstag in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn WM-Spitzenreiter Max Verstappen keine Chance. Hamilton war über vier Zehntelsekunden schneller. Vor Red-Bull-Pilot Verstappen schob sich auch noch Valtteri Bottas im zweiten Mercedes. Von Position zehn wird Sebastian Vettel im Aston Martin am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) in das elfte Saisonrennen starten. Mick Schumacher konnte nach einem Trainingsunfall nicht an der Qualifikation teilnehmen. Sein Haas-Rennwagen konnte nicht rechtzeitig repariert werden.


Diskus-«Dancing Queen» Stahl zieht Jubel-Sprint an

TOKIO: Nach seinem Diskus-Olympiasieg kannte Daniel Stahl kein Halten mehr. Mit dem durch das Tokioter Stadion wummernden Song «Dancing Queen» von der Musikgruppe Abba setzte sich der Koloss in Bewegung und zog einen Sprint an. Hinter ihm jagte sein schwedischer Landsmann Simon Pettersson her, der Silber gewonnen und wie auch Stahl eine Landesflagge über die mächtigen Schultern geschwungen hatte.

«Der rennt ja gerne mal los wie ein Irrer, wenn er was gewinnt», sagte der erst 23-jährige deutsche Diskuswerfer Clemens Prüfer über Stahl. «Es ist immer lustig.»


Keine Qualifikationsrunde für Mick Schumacher nach Trainingsunfall

BUDAPEST: Mick Schumacher hat nach seinem Unfall im letzten Freien Training am Samstag nicht an der Qualifikation zum Formel-1-Rennen auf dem Hungaroring teilnehmen können. Trotz größter Bemühungen der Haas-Crew konnte der beschädigte Wagen nicht mehr rechtzeitig repariert werden. Erschwerend kam hinzu, dass auch noch das Getriebe ausgetauscht werden musste.

Schumacher war eine Viertelstunde vor Schluss des einstündigen Trainings um die Mittagszeit in Budapest seitlich und mit Wucht mit seinem Auto in die Reifenstapel eingeschlagen. Er hatte sich umgehend beim Team für den folgenreichen Fahrfehler entschuldigt.

Bis zur K.o.-Ausscheidung waren den Mechanikern zwei Stunden für die Reparaturarbeiten geblieben - die reichten aber nicht. Schumacher wartete letztlich vergeblich mit Helm auf dem Kopf hinter seinem Wagen in der Box des US-Teams. Drei Minuten vor Ablauf des ersten von drei Durchgängen teilte das Team mit, dass es nichts mehr werde.


BMX: Rio-Olympiasieger Fields nicht mehr auf Intensivstation

TOKIO: Nach seinem schweren Sturz bei den BMX-Rennen in Tokio hat Rio-Olympiasieger Connor Fields aus den USA die Intensivstation verlassen können. Fields habe bei dem Wettkampf eine Gehirnblutung erlitten, hieß es in einer Mitteilung des US-Verbandes. «Nach einer Nacht auf der Intensivstation freuen sich die Ärzte, dass keine weiteren Blutungen aufgetreten sind und keine neuen Verletzungen festgestellt wurden.» Der Radsportler bleibe aber zur weiteren Beobachtung im St. Luke's International Hospital von Tokio.

Fields, der zu den Stars der Szene gehört, war am Freitag in seinem dritten Halbfinal-Lauf im Ariake Urban Sports Park kurz nach dem Start schwer gestürzt. Den Olympiasieg sicherte sich der Niederländer Niek Kimmann, der vor einigen Tagen beim Training heftig mit einem Streckenposten kollidiert war.


Jamaikanerin Elaine Thompson-Herah Olympiasiegerin über 100 Meter

TOKIO: Die Jamaikanerin Elaine Thompson-Herah hat zum zweiten Mal Olympia-Gold über 100 Meter gewonnen. Die 34-Jährige setzte sich im Finale bei den Sommerspielen am Samstag in Tokio in 10,61 Sekunden durch. Ihre Teamkollegin Shelly-Ann Fraser-Pryce verpasste als Zweite in 10,74 Sekunden ihr drittes Olympia-Gold im Kurzsprint nach 2008 und 2012. Den Erfolg für Jamaika komplett machte Shericka Jackson als Dritte in 10,76. Thompson-Herah hatte bereits 2016 in Rio de Janeiro über 100 und 200 Meter gewonnen.

Die WM-Zweite Dina Asher-Smith (Großbritannien) musste kurz vor dem Finale verletzt passen. Nicht am Start war auch die nigerianische Weltklasse-Sprinterin und Weitspringerin Blessing Okagbare, die bei einer Trainingskontrolle am 19. Juli positiv auf das menschliche Wachstumshormon getestet wurde. Die Suspendierung teilte die unabhängige Integrationskommission des Leichtathletik-Weltverbandes (Aiu) vor dem Halbfinale mit, für das sich die 32-Jährige qualifiziert hatte. Dort schieden Tatjana Pinto (Paderborn) und Alexandra Burghardt (Burghausen) aus.


Deutsche Mixed-Staffel im Pech - Polen siegt bei Olympia-Premiere

TOKIO: Die deutsche Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter hat sich im Olympia-Finale von Tokio blamiert. Das Quartett Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide Chemnitz), Nadine Gonska (Mannheim) und Manuel Sanders (Dortmund) kam nach einem Sturz beim Wechsel und einer verpatzten Stabübergabe abgeschlagen als letzte Staffel ins Ziel - und wurde nicht gewertet.

«Gefühlt hatte Nadine den Stab schon in der Hand. Man kann gerade keine Worte finden», sagte Schwab in der ARD. Gold holte bei der Olympia-Premiere die Mixed-Staffel aus Polen in 3:09,87 Minuten vor der Dominikanischen Republik (3:10,21) und den USA (3:10,22).

«Klar, das ist bitter. Wir hatten harte 24 Stunden und sind bei Null angefangen, weil wir uns erst vor zwei Monaten für Olympia qualifizieren konnten», erklärte Startläufer Marvin Schlegel. «Wenn wir in zwei Tagen etwas runterkommen, werden wir realisieren, dass wir zu den neun besten Staffeln bei Olympia gehört haben.»

Viel Aufregung hatte es nach dem Vorlauf gegeben, weil die Jury die zunächst ausgesprochenen Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später wieder zurücknahm. Damit wären die vier deutschen Rundenläufer als Neunte ausgeschieden gewesen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband legte dagegen mit Erfolg Protest ein, so dass die DLV-Staffel als neuntes Team mitrennen durfte.


Vettel, der Verlobungs-Überraschungsgast

BUDAPEST: Heiratsanträge sollen an sich ja schon unvergesslich sein. Für ein Paar aus Ungarn wurde es eine zweifellos bleibende Erinnerung - erst recht dank Sebastian Vettel. Eingefädelt hatte es der designierte Bräutigam. Als er unter der Woche Vettel bei dessen Ankunft auf dem Flughafen traf, drückte er diesem einen Briefumschlag in die Hand. Darin: Termin und Ort für den Antrag an die Freundin. Entsprechende Berichte bestätigte Vettels Sprecherin am Samstag.

Weil es die üblichen Formel-1-Abläufe wie auch den möglichen Boxengassen-Besuch für Fans in Pandemie-Zeiten so nicht gibt, sollte es also vor dem Haupteingang passieren. Als der Antragsteller unruhig wurde und auf die Knie ging, war Vettel aber immer noch nicht da. Kurz nachdem die designierte Braut «Ja» gesagt hatte, kam er. In zivil und auf einem Elektroroller. «Ich dachte halb sieben», sagte Vettel lachend hinter seinem grünen Mund-Nasen-Schutz.

Das frisch verlobte Paar - beide Formel-1- und Vettel-Fans - konnte es kaum fassen, dass der 34 Jahre alte gebürtige Heppenheimer der Einladung wirklich gefolgt war. Kennengelernt hatte sich das Paar übrigens vor zwei Jahren - auf dem Hungaroring.


Bahnradasse schimpfen über Athletendorf - Levy: «Unterirdisch»

IZU: Das Athletendorf der Bahnradfahrer bei den Olympischen Spielen in der Nähe von Izu hat bei den deutschen Sportlern für große Verärgerung gesorgt. «Es ist sehr trist, die Zimmer sind klein und die Unterkünfte unterirdisch. Man hat sich leider überhaupt keine Mühe gegeben, unser Dorf in irgendeiner Form olympisch zu gestalten. Hier ist gar nichts geschmückt», schimpfte der viermalige Olympia-Teilnehmer Maximilian Levy am Samstag in einer Medienrunde. Das Dorf habe «was von Jugendherberge, aber mit rustikalem Charme».

Die Bahnradfahrer sind rund drei Stunden von Tokio entfernt in der Nähe der Radrennbahn in Izu untergebracht. «Das Dorf ist von 1964, uralt. Es ist nichts gepflegt und instand gehalten. Es fehlt auch mal eine olympische Fahne oder irgendetwas, das darauf hindeutet, dass wir bei Olympia sind», ergänzte Levy.

Auch die dreimalige Weltmeisterin Emma Hinze zeigte sich «geschockt, wo wir wohnen». Sie sei enttäuscht und traurig gewesen. Man habe es sich anders vorgestellt bei Olympia, sagte die Anwärterin auf drei Medaillen.


Nach Hochzeit: Tennisspielerin Switolina gewinnt Olympia-Bronze

TOKIO: Kurz nach ihrer Hochzeit hat Jelina Switolina die erste Tennis-Olympia-Medaille für die Ukraine gewonnen.

Die Weltranglisten-Sechste setzte sich am Samstag in Tokio in einem hart umkämpften Spiel um Platz drei gegen Jelena Rybakina aus Kasachstan 1:6, 7:6 (7:5), 6:4 durch. Erst kurz vor den Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt hatte Switolina den französischen Tennisprofi und Olympia-Teilnehmer Gael Monfils geheiratet. Die Schwäbin Laura Siegemund hatte in der ersten Runde des olympischen Tennis-Turniers nach einem Marathon-Match gegen die Nummer vier der Setzliste und spätere Bronzemedaillen-Gewinnerin verloren.


Mitfavorit Bromell müht sich ins 100-Meter-Halbfinale

TOKIO: Gold-Mitfavorit Trayvon Bromell hat sich ins Olympia-Halbfinale über die 100 Meter gezittert. Der 26-jährige Amerikaner verpasste am Samstag mit 10,05 Sekunden als Vierter seines Vorlaufs die direkte Qualifikation. Nur jeweils das schnellste Trio kam weiter. Bromell, der im Juni in 9,77 Sekunden die Weltjahresbestzeit aufgestellt hat, rutschte aber als einer der nächsten drei schnellsten Sprinter weiter.

Der Kanadier Andre De Grasse, der in Rio 2016 Bronze über 100 Meter und Silber über 200 Meter geholt hatte, gewann seinen Vorlauf in 9,91 Sekunden ebenso souverän wie Akani Simbine aus Südafrika (10,08). Der Jamaikaner Yohan Blake (10,06), 2012 in London Gewinner von Silber über die 100 Meter, kam als Zweiter seines Vorlaufs weiter.

Am Sonntag finden die Halbfinals statt, ehe am selben Tag das Finale (14.50 Uhr/MESZ) gelaufen wird. Deutsche Athleten waren nicht am Start. Im Finale wird Usain Bolts Nachfolger gesucht. Der Jamaikaner hatte 2008 in Peking, 2012 in London und 2016 in Rio jeweils Gold über die 100 und 200 Meter gewonnen.


Ein Monat vor US Open: Tennis-Star Djokovic erschöpft

TOKIO: Der serbische Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hofft, dass seine Teilnahme am olympischen Tennis-Turnier keine Auswirkungen auf seinen Start bei den US Open hat. Er hoffe, dass Tokio ihm für das am 30. August beginnende Grand-Slam-Turnier in New York keine Probleme bereite, sagte der 34 Jahre alte Tennis-Star am Samstag. «Das ist etwas, worüber ich mir im Moment nicht so sicher bin.» Bei den US Open will der Serbe als Erster bei den Herren seit 1969 den Grand Slam mit dem Gewinn aller vier wichtigsten Turniere perfekt machen.

Einen Tag nach seiner Halbfinal-Niederlage bei den Olympischen Spielen am Freitag gegen den Hamburger Alexander Zverev hatte Djokovic auch das Spiel um die Bronzemedaille verloren. Auf das Match in der Mixed-Konkurrenz um den dritten Platz verzichtete der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger anschließend nach Veranstalter-Angaben aufgrund einer Schulverletzung.

«Ich habe einfach gestern und heute nicht geliefert. Das Tennis-Niveau ist gesunken. Auch wegen Erschöpfung - mental und körperlich», sagte Djokovic nach dem 4:6, 7:6 (8:6), 3:6 gegen den Spanier Pablo Carreno-Busta. Niederlagen hätten ihn in der Regel stärker gemacht. «Ich bedauere es nicht, zu den Olympischen Spielen gekommen zu sein», sagte er. Er wolle versuchen, bis zu den Sommerspielen in Paris in drei Jahren weiterzuspielen.


UEFA veröffentlicht Lostöpfe: Union Berlin droht Duell mit Feyenoord

BERLIN: Dem 1. FC Union Berlin droht in den Playoffs zur Conference League ein Duell mit dem niederländischen Traditionsclub Feyenoord Rotterdam. Rotterdam ist der namhafteste Verein unter den verbliebenen acht Teams, die den Eisernen am Montag für die Ausscheidungsrunde zur Gruppenphase des neuen Europapokalwettbewerbs zugelost werden können. Feyenoord muss allerdings zuvor noch die dritte Qualifikationsrunde gegen den Schweizer Vertreter FC Luzern überstehen. Weitere mögliche Union-Kontrahenten sind die Sieger der noch ausstehenden Quali-Duelle zwischen KuPS Koupio (Finnland) gegen FC Astana (Kasachstan), Bohemians Dublin (Irland) gegen PAOK Saloniki (Griechenland) sowie FK Riga (Lettland) gegen KAA Gent (Belgien). Das geht aus den von der UEFA veröffentlichten Losgruppen mit gesetzten und ungesetzten Mannschaften hervor.


Mittelfeldspieler Rode ist neuer Kapitän bei Eintracht Frankfurt

FRANKFURT/MAIN: Cheftrainer Oliver Glasner setzt bei Eintracht Frankfurt auf Mittelfeldspieler Sebastian Rode als neuen Kapitän. Die Ernennung des 30-Jährigen, der auf den im Winter gewechselten David Abraham folgt, gab der hessische Fußball-Bundesligist am Samstag bekannt. Im vergangenen halben Jahr ohne den Argentinier Abraham gab es keinen festen Kapitän.


Ajax Amsterdam: 16-jähriges Talent stirbt bei Autounfall

AMSTERDAM: Der niederländische Topclub Ajax Amsterdam trauert um Fußball-Stürmertalent Noah Gesser. Der erst 16-Jährige kam am Freitagabend bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Auch Gessers älterer Bruder starb, wie der Rekordmeister am Samstag mitteilte. Nach Medienberichten kam das Auto, in dem der Nachwuchsfußballer saß, von der Strecke ab und prallte auf der anderen Fahrbahnseite in ein entgegenkommendes Taxi.


Berichte belasteten BVB-Rekord-Teenager Moukoko: «Wollte aufhören»

DORTMUND: Bundesliga-Rekordhalter Youssoufa Moukoko hat der kometenhafte Aufstieg im deutschen Fußball schwer zugesetzt. «Am Anfang haben mich die Berichte noch sehr belastet, vor allem, als über mein Alter diskutiert wurde. Ich wollte mir das nicht mehr antun. Ich wollte aufhören», sagte der 16 Jahre alte Stürmer von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund in einem Interview der «WAZ» (Samstag). Der in Kamerun geborene U21-Nationalspieler gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Sein Junioren-Trainer Sebastian Geppert habe ihm dabei geholfen, mit der öffentlichen Aufmerksamkeit klarzukommen, die er mit seiner Torquote im BVB-Nachwuchs verursachte.


Brych und Riem als Fußball-Unparteiische des Jahres geehrt

BERLIN: Felix Brych und Riem Hussein sind vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Schiedsrichter des Jahres 2021 ausgezeichnet worden. Für Brych, der seine internationale Karriere nach seinen starken fünf Auftritten bei der EM zum Jahresende abschließen wird, ist es nach 2013, 2015, 2016 und 2018 bereits die fünfte Auszeichnung. Hussein, die das Champions-League-Finale der Frauen leitete, wurde nach 2013, 2016 und 2020 zum vierten Mal als Schiedsrichterin des Jahres geehrt.


Hamilton Schnellster vor Ungarn-Qualifikation

BUDAPEST: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist im letzten Freien Training vor der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn mit 88 Tausendstelsekunden Vorsprung auf seinen WM-Rivalen Max Verstappen auf Platz eins gefahren. Dritter wurde Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Verstappens Red-Bull-Mitstreiter Sergio Perez kam in der einstündigen Einheit am Samstag nicht über Platz sieben hinaus. Sebastian Vettel wurde im Aston Martin nur 13.


Hockey-Damen unterliegen Niederlande im Olympia-Gruppenfinale 1:3

TOKIO: Die deutschen Hockey-Damen haben bei den Olympischen Spielen die erste Niederlage kassiert und die Gruppenphase auf Rang zwei beendet. Gegen Weltmeister Niederlande gab es am Samstag in Tokio ein 1:3 (1:2). Der Einzug ins Viertelfinale war für beide Mannschaften schon vor der Partie sicher. Dort trifft das deutsche Team am Montag auf die Weltranglistenvierten aus Argentinien, die Niederländerinnen bekommen es mit Neuseeland zu tun.

Der Olympia-Dritte von Rio begann nervös und war im ersten Viertel fast nur in der Defensive beschäftigt. Torfrau Julia Sonntag hielt, was zu halten war und musste trotzdem zwei Gegentore hinnehmen. Erst fälschte Hanna Granitzki nach einer Strafecke den Schuss von Frederique Matla (8. Minute) ab, dann vollendete Lidewij Welten (14.) nach einer schönen Kombination der Niederländerinnen.

Deutschland legte vor der Pause zu, spielte im zweiten Viertel etwas selbstbewusster und nutzte die erste eigene Chance zum Anschlusstor. Sonja Zimmermann (23.) traf nach einer Strafecke durch die Beine von Eva de Goede zum Anschluss.

Die Niederlande blieben aber das bessere Team. Matla traf nach einer Strafecke in der 36. Minute den Pfosten, in weiteren Momenten war es Torfrau Sonntag zu verdanken, dass kein weiteres Tor fiel. Gut vier Minuten vor dem Ende besorgte Matla nach einem Pass von Welten den Endstand. Zuvor war Franzisca Hauke im dritten Viertel nach einem Sturz auf die Schulter angeschlagen vom Platz gegangen.


Mick Schumacher kracht in die Reifenstapel: «Ich bin okay»

BUDAPEST: Mick Schumacher hat beim letzten Freien Training vor der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn einen heftigen Abflug erlebt. «Ich bin okay», funkte der 22-Jährige am Samstag umgehend an den Kommandostand des US-Teams Haas. Schumachers Formel-1-Wagen wurde bei dem Einschlag in die Reifenstapel ziemlich beschädigt. «Es tut mir sehr leid», betonte er.

Seinem Team stand nun ordentlich Arbeit bevor, das Auto bis zur K.o.-Ausscheidung um 15.00 Uhr wieder fahrtüchtig zu machen. Der Wagen war zunächst mit der vorderen und dann auch noch mit der hinteren linken Seite eingeschlagen. Ob das Getriebe dabei beschädigt wurde, musste auch geprüft werden. Das Training war eine Viertelstunde vor dem Ende durch den Crash für ein paar Minuten unterbrochen.

Von den Ärzten bekam Mick Schumacher wenig später die Freigabe, auch bei der Qualifikation starten zu dürfen. Seinem Team zufolge wirkte eine Belastung von 30g bei dem Einschlag auf Schumachers Körper.


Pferde der deutschen Springreiter bestehen Verfassungsprüfung

TOKIO: Die Pferde der deutschen Springreiter haben die Verfassungsprüfung bei den Olympischen Spielen bestanden. Bei der tierärztlichen Untersuchung in Tokio gab es am Samstag keine Beanstandungen. Der Vet-Check gehört zum Pflichtprogramm vor dem Beginn der Prüfungen.

Im Einzel starten vom Dienstag an der im belgischen Rijmenam lebende Hesse Daniel Deußer mit Killer Queen, Christian Kukuk aus Riesenbeck mit Mumbai und André Thieme aus Plau am See mit Chakaria. Für den am Freitag beginnenden Teamwettbewerb ist bisher nur Maurice Tebbel aus Emsbüren mit Don Diarado gesetzt.


Stuttgarter Heinle erreicht Olympia-Finale der Weitspringer

TOKIO: Der EM-Zweite Fabian Heinle hat das olympische Finale der Weitspringer in Tokio erreicht. Mit 7,96 Meter schaffte der 27 Jahre alte viermalige deutsche Freiluft-Meister aus Stuttgart als Zehnter den Einzug in den Endkampf am Montag (03.20 Uhr). «Ich glaube, ich brauche die Kraft noch, um das zu realisieren. Ich bin überglücklich», sagte Heinle der ARD. «Wenn mir vor einer Woche jemand das gesagt hätte, hätte ich das direkt unterschrieben.»

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio war Heinle in der Qualifikation gescheitert. Den weitesten Sprung in der Ausscheidung machte der kubanische WM-Dritte Juan Miguel Echevarria mit 8,50 Meter.


Fußballer aus Brasilien, Mexiko, Spanien und Japan im Halbfinale

TOKIO: Die Fußballer von Brasilien, Mexiko, Japan und Spanien stehen bei den Olympischen Spielen im Halbfinale. Rio-Olympiasieger Brasilien setzte sich am Samstag mit 1:0 (1:0) gegen Ägypten durch. Matheus Cunha (37. Minute) vom Bundesligisten Hertha BSC erzielte das Tor für die Südamerikaner, die im Halbfinale am Dienstag auf Mexiko treffen. Beim 6:3 (3:1) erzielten Henry Martin (12./54.), Luis Romo (30.), Sebastian Cordova (39. Elfmeter/63.) und Eduardo Aguirre (84.) die Treffer für die überlegenen Mexikaner. Donggyeong Lee (20./51.) und Ujow Hwang (90.+1) trafen für die Südkoreaner. Die Goldmedaille bei den Sommerspielen in Tokio wird am Samstag vergeben.

Spanien und Japan stehen sich ebenfalls am Dienstag in der zweiten Vorschlussrunden-Begegnung gegenüber. Die Iberer setzten sich gegen die Elfenbeinküste mit 5:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung durch. Dani Olmo (30. Minute) vom Bundesligisten RB Leipzig, Rafa Mir (90.+3/117./120.+1) und Mikel Oyarzabal (98./Foulelfmeter) erzielten die Tore. Die Elfenbeinküste, die in der Vorrunde wie Brasilien die DFB-Auswahl ausgeschaltet hatte, war durch Eric Bailly (10.) und Max Gradel (90.+1) zweimal in Führung gegangen.

Im Viertelfinale zwischen Japan und Neuseeland ging es nach torlosen 120 Minuten ins Elfmeterschießen. Dabei setzten sich die Gastgeber mit 4:2 durch. Japans Keeper Kosei Tani hielt einen Elfmeter gegen den in Belgien spielenden Liberato Cacace, als zweiter Neuseeländer vergab Claytono Lewis.


1:4 im Finale gegen Frankreich - aber zwölf Judo-Medaillen für Japan

TOKIO: Die japanischen Judokas haben zum Abschluss ihrer Wettbewerbe bei den Olympischen Spiele in Tokio eine überraschende Niederlage kassiert. Im Finale des erstmals bei den Sommerspielen ausgetragenen Mixed-Teamwettbewerbs verloren sie am Samstag mit 1:4 gegen Frankreich. Die deutsche Mannschaft hatte durch ein 4:2 im kleinen Finale gegen die Niederlande zuvor Bronze geholt. Es war die dritte Medaille für den Deutschen Judo-Bund nach Silber für Eduard Trippel (Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm) und Bronze für Anna-Maria Wagner (Klasse bis 78 Kilogramm) im Einzel.

In der Summe waren die Japaner dennoch das alles überragende Team bei den Judo-Wettkämpfen im ehrwürdigen Kampfsport-Tempel Nippon Budokan. In den 14 Einzelgewichtsklassen hatten sie neunmal Gold sowie je einmal Silber und Bronze geholt. Mit dem zweiten Platz im Teamwettbewerb erkämpften sie ihre zwölfte Medaille und damit genauso viele wie bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Zweiterfolgreichstes Judo-Team in Tokio war Frankreich mit insgesamt acht Medaillen, darunter zweimal Gold.


Verstoß gegen Corona-Regeln: Zwei georgische Judoka ausgeschlossen

TOKIO: Wegen Verstoßes gegen die strengen Corona-Schutzregeln in Japan sind zwei Judoka aus Georgien von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag. Demnach habe ein Sprecher des Nationalen Olympischen Komitees für Georgien gesagt, dass die Sportler das Athletendorf für eine Stadtbesichtigung verlassen und damit gegen das Covid-19-Protokoll verstoßen hatten.

Zuvor hatte ein Sprecher des Organisationskomitees erklärt, dass mindestens einer Person die Akkreditierung für die Spiele entzogen worden und diese Strafe erstmals seit Beginn der Olympischen Spiele am 23. Juli verhängt worden ist. Masanori Takaya hatte weder die Nationalität des Betroffenen bekanntgegeben noch ob es sich um einen Athleten oder Betreuer handelte und weitere Details für Sonntag angekündigt.

Wegen der Corona-Pandemie herrschen bei den Olympischen Spielen strenge Hygienemaßnahmen. Alle für das Ereignis zugelassenen Sportler, Mannschaftsmitglieder oder auch Journalisten müssen sich an die im so genannten Playbook festgelegten Regeln halten. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Corona-Tests sowie das Verbot, sich innerhalb der ersten 14 Tage nach Einreise außerhalb der Olympia-Blase frei zu bewegen.


Zverevs Olympia-Finale in Tokio zur Sonntags-Frühstückszeit

TOKIO: Alexander Zverev wird sein Finale um die Olympia-Goldmedaille von Tokio am deutschen Sonntagvormittag bestreiten. Das Endspiel gegen den russischen Tennisprofi Karen Chatschanow ist als zweite Partie nach 08.00 Uhr MESZ angesetzt. Zuvor steht das Doppel-Finale der Damen auf dem Programm, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Spielplan hervorgeht. Im Anschluss an den Zverev-Auftritt folgt noch die Entscheidung im Mixed-Wettbewerb.

Der Weltranglisten-Fünfte Zverev hatte im Halbfinale am Freitag den serbischen Topfavoriten Novak Djokovic besiegt und hat Silber sicher. Mit einem weiteren Erfolg gegen den Weltranglisten-25. Chatschanow kann Zverev erster deutscher Olympiasieger im Herren-Einzel werden.

Der Sportdirektor des Deutschen Tennis Bunds, Klaus Eberhard, wertete Zverevs Halbfinalerfolg über Djokovic als «die größte Werbung, die möglich» sei. «Auch hier im olympischen Dorf, speziell im Deutschen Haus, ist das Match von Sascha gestern das große Thema gewesen», sagte Eberhard am Samstag.


Kenianischer Sprinter Odhiambo positiv auf Anabolika getestet

TOKIO: Der kenianische Sprinter Mark Odhiambo ist drei Tage vor seinem Olympia-Start in den Vorläufen über 100 Meter positiv auf die verbotene anabole Substanz Methasteron getestet worden. Wie die Internationale Test-Agentur (Ita) am Samstag mitteilte, wurde der 28 Jahre alte dreimalige Afrikameister im Sprint am vergangenen Mittwoch zur Trainingskontrolle in Tokio gebeten. Odhiambo sei vorläufig suspendiert worden und durfte bei den Sprint-Vorläufen nicht starten.

Nach Ita-Angaben hat er die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes angerufen, um die Verhängung der vorläufigen Suspendierung anzufechten. Der Athlet habe zudem das Recht, die Analyse der B-Probe zu verlangen.

Auch die nigerianische Weltklasse-Sprinterin und Weitspringerin Blessing Okagbare ist bei den Tokio-Spielen bei einer Dopingkontrolle positiv auf das menschliche Wachstumshormon getestet und ebenfalls suspendiert worden. Dies teilte die Integrationskommission des Leichtathletik-Weltverbandes (Aiu) ebenfalls am Samstag mit. Okagbare hatte sich am Freitag für das olympische Halbfinale über 100 Meter qualifiziert. Sie war nach Aiu-Angaben am 19. Juli einer Trainingskontrolle unterzogen worden.


Corona-Infektionen in Olympia-Stadt Tokio auf neuem Höchststand

TOKIO: Der besorgniserregende Anstieg der Corona-Infektionen in Tokio während der abgeschirmten Olympischen Spiele geht ungebremst weiter. Wie die Stadtverwaltung am Samstag bekanntgab, wurden binnen 24 Stunden 4058 Neuinfektionen registriert. Es ist das erste Mal, dass die Zahl der Fälle über die Marke von 4000 stieg, nachdem die Neuinfektionen drei Tage lang jeweils über 3000 gelegen hatten. Erst am Vortag verlängerte die Regierung den Notstand in Tokio abermals - vorerst bis zum 31. August - und weitete ihn auf weitere Präfekturen aus. Der wichtigste Coronavirus-Berater der Regierung, der Mediziner Shigeru Omi, hatte angesichts der rasanten Ausbreitung der Virus-Variante Delta vor Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt.

Die japanische Regierung ist auf die freiwillige Kooperation der Bevölkerung angewiesen. Harte Ausgangssperren wie in anderen Ländern hat Japan seit Beginn der Pandemie zu keinem Zeitpunkt verhängt. Die Regierung fordert die Bürger immer wieder auf, zu Hause zu bleiben und sich die Olympischen Spiele am Fernseher anzuschauen. Zudem wurde an die Jüngeren appelliert, sich so wie inzwischen die meisten der älteren Japaner über 65 Jahren gegen das Virus impfen zu lassen. Hierzu wird erwogen, Jüngeren Impfungen auch ohne Reservierungen zu ermöglichen. Es gibt aber Klagen über nicht ausreichende Impfstoffe.

Kritiker beklagen, dass die in Japan auf allen TV-Kanälen pausenlos übertragenen Spiele, bei denen die japanischen Athleten große Erfolge einfahren, dazu beitrügen, dass jüngere Japaner das Coronavirus nicht mehr so ernst nehmen. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach wies dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zurück. «Mit Verlaub, dass ist sehr, sehr weit hergeholt», sagte Bach. «Dass die Leute so begeistert sind über etwas anderes, dass sie dafür eine Corona-Infektion in Kauf nehmen, das kann ich nicht sehen». Das werde durch die Daten «nicht gestützt». Die Bewegungen an Menschen in Tokio hätten um 30 Prozent abgenommen.


Nach Niederlage gegen Zverev: Djokovic verliert Spiel um Bronze

TOKIO: Der serbische Tennis-Topstar Novak Djokovic reist ohne Medaille von den Olympischen Spielen in Tokio ab. Einen Tag nach seiner Halbfinal-Niederlage gegen Alexander Zverev verlor der Weltranglisten-Erste am Samstag überraschend auch das Spiel um Bronze gegen den Spanier Pablo Carreno-Busta 4:6, 7:6 (8:6), 3:6. Die Bronzemedaille von 2008 in Peking bleibt damit weiter sein einziger Erfolg bei Olympia. Gegen den Weltranglisten-Elften Carreno-Busta ärgerte sich Djokovic Anfang des dritten Satzes so sehr, dass er zunächst einen Schläger auf die menschenleere Tribüne warf und wenig später ein anderes Racket zertrümmerte.

Anschließend verzichtete der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger auf das Bronze-Match gemeinsam mit Nina Stojanovic im Mixed-Wettbewerb. Grund für die Absage von Djokovic sei eine Verletzung an der linken Schulter, wie die Veranstalter mitteilten. Bronze ging damit kampflos an das australische Duo Ashleigh Barty/John Peers.

Die Chance auf seinen ersten Olympia-Sieg im Einzel und den Golden Slam hatte der Serbe im Halbfinale gegen Zverev verspielt. Der Hamburger setzte sich überraschend mit 1:6, 6:3, 6:1 durch und kann sich am Sonntag gegen den russischen Überraschungsfinalisten Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel küren.

Djokovic hat in dieser Saison bei den Australian Open, den French Open und in Wimbledon triumphiert. Den Grand Slam kann der Topstar mit dem Titel bei den US Open im September noch perfekt machen. Zuletzt gelang es dem Australier Rod Laver 1969, die vier wichtigsten Tennis-Turniere in einem Kalenderjahr zu gewinnen. Für den Golden Slam hätte Djokovic zusätzlich Olympia-Gold gebraucht.


Gewichtheber Müller Olympia-Siebter - Sieg an Chinesen Lyu

TOKIO: Gewichtheber Nico Müller hat sein Ziel Top 8 bei den Olympischen Spielen in Tokio erreicht. Der 27-Jährige aus Obrigheim belegte am Samstag im Finale der Klasse bis 81 Kilogramm den siebten Platz. Der Ex-Europameister hatte am Ende des Zweikampfs 354 Kilogramm auf der Anzeigetafel stehen. Olympiasieger wurde der Chinese Lyu Xiaojun, der mit seinen 374 Kilogramm einen olympischen Rekord aufstellte. Silber ging an Zacarias Bonnat Michel aus der Dominikanischen Republik (367 kg) vor dem Italiener Antonio Pizzolato (365 kg).

Müller hatte bei seiner zweiten Olympia-Teilnahme mindestens den achten Platz als persönliches Ziel ausgegeben. Im Reißen stemmte der Weltranglisten-Achte 159 kg, im Stoßen kamen 195 kg hinzu. Damit verpasste der Sportsoldat sein Ziel von 360 kg. Allerdings wurden zwei von Müllers sechs Versuchen nach dem Videobeweis für ungültig erklärt. Mit seiner Platzierung war Müller dennoch bester Deutscher der vier nach Tokio gereisten Athletinnen und Athleten.

«Ich bin leider nicht zufrieden. Ich hatte ein besseres Ergebnis erwartet, aber zwei Versuche wurden mir von der Jury genommen. Ich wollte eigentlich eine persönliche Bestleistung von 360 Kilogramm schaffen», sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Besonders den ungültigen Versuch im Stoßen verstand er nicht: «Ich weiß selbst nicht, was da ungültig war. Sollte es begründet worden sein, habe ich das nicht gehört.» An den Spielen 2024 in Paris will Müller noch teilnehmen.


«Rekord!!» - TV-Promi in Japan provoziert mit zynischen Corona-Tweets

TOKIO: Der rasante Anstieg der Corona-Infektionen in Tokio während der Olympischen Spiele stößt in Japan inzwischen nicht nur auf Gleichgültigkeit, sondern auch auf Zynismus. «Neuer Rekord!! - Verzeihung, die Rede ist von den Infizierten», witzelte der in Japan lebende und arbeitende amerikanische TV-Promi Dave Spector am Samstag auf Twitter. Und machte sich dann noch mit einem Seitenhieb gegen die japanische Regierung über deren Corona-Politik lustig: «Habe die fünfte Impfung fürs nächste Jahr reserviert». Die beiden japanischsprachigen Tweets stießen prompt auf großen Zuspruch von mehr als 9000 Nutzern. Fast 1000 Mal wurde sie auf Twitter geteilt.

Zuvor hatte Tokio mit über 3000 Fällen einen neuen Höchsstand bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Am Samstag stiegen sie weiter auf über 4000. Die Regierung verlängerte den Notstand für Tokio erneut und weitete ihn auf weitere Präfekturen aus. Zudem wurde an die Jüngeren appelliert, sich so wie inzwischen die meisten der älteren Menschen in Japan gegen Corona impfen zu lassen. Hierzu wird überlegt, Impfungen für Jüngere ohne Reservierung zu ermöglichen. Kritiker beklagen, dass die Spiele indirekt dazu beitrügen, dass viele Japaner das Coronavirus nicht mehr so ernst nehmen. Laut Regierung hat der Anstieg der Infektionen nichts mit Olympia zu tun.


Olympia-Einschaltquote: Hockey vor Handball

BERLIN: Die Hockey-Übertragung am Nachmittag hat am Freitag die beste Einschaltquote von den Olympischen Spielen in Tokio geliefert.

Durchschnittlich 2,56 Millionen Menschen sahen den knapp zwölfminütigen Betrag im ZDF und sorgten für einen Marktanteil von 26,6 Prozent. Erfolgreich war zudem die etwas spätere Übertragung vom Handball mit 2,42 Millionen und 24,7 Prozent. Ab Mittag lagen die Zahlen des Zweiten fast durchgängig über der Zwei-Millionen-Marke.


Europameisterin Punzel springt ins Finale vom Drei-Meter-Brett

TOKIO: Wasserspringerin Tina Punzel steht bei den Olympischen Spielen im Finale vom Drei-Meter-Brett. Die Europameisterin qualifizierte sich am Samstag in Tokio als Siebte für den Endkampf der besten Zwölf am Sonntag (8.00 Uhr). Mit 311,05 Punkten steigerte sich die 25 Jahre alte Dresdnerin im Vergleich zum Vorkampf, bei dem sie 287,00 Punkte geholt hatte. Punzel war im Halbfinale die beste Europäerin im Feld der Kunstspringerinnen.

Halbfinal-Erste war die dreimalige Olympiasiegerin und Favoritin Shi Tingmao aus China mit 371,45 Punkten. Alles andere als eine weitere Goldmedaille für sie wäre eine große Überraschung. Nicht mehr dabei ist die Kanadierin Pamela Ware, die den letzten Sprung völlig verpatzte. Sie hatte im Vorkampf noch Rang vier belegt.

Zwei Bronzemedaillen stehen bereits in der Olympia-Bilanz der deutschen Wasserspringer, besser waren sie zuletzt in Peking 2008. Damals gab es Silber und Bronze.

Punzel strebt nach Bronze mit Lena Hentschel im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett zum Auftakt nun eine gute Finalplatzierung im Einzel-Wettbewerb an. Chancen auf gute Finalränge haben auch Patrick Hausding und Martin Wolfram in der Drei-Meter-Konkurrenz. Bei Olympia 2016 wurde Hausding Dritter.


Drei Rennen in 90 Minuten: Dressels Weltrekord-Tag in Tokio

TOKIO: Auch nach drei Olympia-Rennen in weniger als anderthalb Stunden sah Caeleb Dressel nicht übermäßig erschöpft aus. Munter berichtete der Modellathlet mit dem voll tätowierten linken Arm und den olympischen Ringen auf dem rechten in der Interviewzone der Schwimmhalle von Tokio von seinen Wettkämpfen.

Da war zum einen sein Gold-Auftritt über 100 Meter Schmetterling in Weltrekordzeit von 49,45 Sekunden. «Das war ein wirklich spaßiges Rennen», sagte der Amerikaner nach seinem dritten Olympiasieg in Tokio und dem fünften insgesamt. Dressel stellte am Samstag jedoch auch klar: Am Limit sieht er sich noch lange nicht. «Man will bei jedem Rennen schneller sein. Wenn ich jemals ein Rennen mache, wo ich sage, das war's, dann höre ich auf. Ich hätte auch heute schneller sein können. Es ist nie ein perfektes Rennen.»

Dem nicht perfekten Weltrekordrennen folgte das Halbfinale über 50 Meter Freistil, in dem sich Dressel souverän als Schnellster für den Endlauf am Sonntag qualifizierte. Und dann sollte es eigentlich noch einmal Gold geben. Diesmal ging der Plan aber nicht auf. Mit der 4 x 100 Meter Lagen-Mixed-Staffel belegte Dressel nur den fünften Platz. «Der Standard für die USA ist Gold», sagte der 24-Jährige. «Um für mich zu sprechen: Ich habe meinen Job nicht gemacht.»


Guter Start für deutsche Olympia-Segler in den siebten Renn-Tag

ENOSHIMA: Die deutschen Segler sind gut in den siebten Wettfahrttag bei den olympischen Regatten vor Enoshima gekommen.

Die Kieler Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer verteidigten am Samstag bei leichten Winden mit Rang drei im siebten von zehn Rennen vor dem Medalrace der Nacra-17-Flotte ihren dritten Platz im Zwischenklassement. Die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz/Susann Beucke (Holzhausen/Strande) blieben nach Rang sieben in Wettfahrt zehn zunächst Gesamt-Fünfte. Die 49er-Asse Erik Heil/Thomas Plößel (Kiel/Hamburg) hatten den Tag in der Sagami-Bucht mit einem starken zweiten Rang eröffnet. Alle drei Disziplinen hatten am Samstag noch jeweils zwei weitere Wettfahrten zu bestreiten.


Deutsche Basketballer erstmals seit 1992 im Olympia-Viertelfinale

SAITAMA: Die deutschen Basketballer stehen bei den Olympischen Spielen erstmals seit 1992 im Viertelfinale. Nach der eigenen 76:89-Niederlage gegen Australien am Samstagnachmittag (Ortszeit) machte ein 84:119 von Tschechien gegen Gold-Favorit USA am Abend die Qualifikation des Teams von Bundestrainer Henrik Rödl perfekt. Nach dem Erfolg der Amerikaner ist die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds in Tokio einer der beiden besten Gruppendritten. In der ersten K.o.-Runde trifft Deutschland im Kampf um das Halbfinale am Dienstag in Japan auf den Sieger der Gruppe A (Frankreich) oder C (Slowenien oder Spanien). Die Auslosung findet am Sonntag statt.

Das DBB-Team holte aus drei Begegnungen einen Sieg und landete in der Gruppe B hinter den ungeschlagenen Australiern und Italien. Den einzigen Erfolg gab es gegen den Letzten Nigeria. Damit schneidet die deutsche Mannschaft schon jetzt besser ab als bei der bisher letzten Olympia-Teilnahme. 2008 in Peking war mit Superstar Dirk Nowitzki bereits nach der Gruppenphase Schluss.

Die deutsche Mannschaft verfolgte den Anfang des Spiels zwischen den USA und Tschechien noch vor Ort und machte sich später auf den Weg aus Saitama zurück ins olympische Dorf. Die Amerikaner taten sich gegen den Außenseiter in der Anfangsphase schwer, die Tschechen lagen zu Beginn vorn, mussten sich dann aber noch klar geschlagen geben. US-Superstar Kevin Durant avancierte in der Begegnung zum erfolgreichsten Punktesammler seines Landes in der Olympia-Historie.


Bericht: Japans Polizei verhaftet Olympia-Störer

TOKIO: Am Rande der Olympischen Spiele in Tokio hat die japanische Polizei ein Mitglied einer kleinen linksradikalen Gruppe festgenommen, das an Protesten gegen die Spiele teilgenommen haben soll. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Samstag berichtete, durchsuchte die Polizei in Tokio den Sitz der «Revolutionären Kommunistischen Liga», die in Japan auch als «Chukaku-ha» bekannt ist. Die Gruppe, die nach Polizeiangaben rund 4700 Mitglieder zählt, verfolgt das Ziel einer kommunistischen Politik für Japan. Doch gesellschaftlich spielt die Gruppe keine große Rolle.

Auf ihrem Höhepunkt hatte sie in den 1960er und 70er Jahren mit teils bewaffneten Zusammenstößen mit der Polizei für Schlagzeilen gesorgt. Inzwischen versuchen ihre Mitglieder, kleine Proteste wie nun zu Olympia zu organisieren. Der wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommene Japaner hatte an Protesten am Rande der Eröffnungsfeier teilgenommen. Der inzwischen 83 Jahre alte Anführer der Gruppe war erst kürzlich nach 51 Jahren wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten und hatte Japans Corona-Politik kritisiert.


Radprofi Geschke: «Quarantäne-Bedingungen besser geworden»

TOKIO: Die harschen Bedingungen im Quarantäne-Hotel der Olympischen Spiele in Tokio sind laut Radprofi Simon Geschke etwas besser geworden. «Ich habe gemerkt, dass sie sich ein bisschen mehr Mühe geben. Beim Frühstück gibt es mehr Obst und heute hat mich auch eine Psychologin angerufen», sagte Geschke am Samstag der dpa. Der 35-Jährige soll am Sonntag abreisen dürfen, nachdem er zweimal negativ getestet worden war. Geschke war am vergangenen Samstag ins Quarantäne-Hotel eingezogen, nachdem ein PCR-Test trotz Impfung positiv ausgefallen war.

Geschke selbst hatte die gute Nachricht vom Personal erfahren. «Eine Krankenschwester hat es mir mitgeteilt. Aber auch nur auf Nachfrage. Ich hoffe, dass das alles klappt. Noch habe ich es nicht schriftlich», sagte der Berliner. Zuletzt hatte Geschke ein Rad samt Rolle sowie vegane Lebensmittel vom DOSB erhalten. Die Vorfreude auf die Heimreise ist natürlich trotzdem groß. «Ich bin ja praktisch seit den deutschen Meisterschaften unterwegs. Es kommt mir so vor, als war ich ein Jahr nicht zu Hause», sagte Geschke.


Gewehrschützin Beer Olympia-Sechste im Dreistellungskampf

TOKIO: Jolyn Beer hat die erste Olympia-Medaille für die deutschen Schützen in Tokio verpasst. Die 27-Jährige verspielte am Samstag im Finale auf der Asaka Shooting Range ihre gute Ausgangsposition und wurde im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr Sechste. Bundestrainer Claus-Dieter Roth, der Barbara Engleder in Rio zu Gold geführt hatte, nahm seinen Schützling nach dem Ausscheiden tröstend in den Arm.

Das Finale hatte Jolyn Beer als Dritte erreicht, lag im Duell der besten Acht nach dem Knieend-Anschlag sogar auf Rang zwei, doch dann ging nicht mehr viel. Gold mit olympischem Rekord holte sich die Schweizerin Nina Christen, die vor den beiden Russinnen Juli Zykowa und Julia Karimowa gewann.

Olympia-Debütantin Beer, gelernte Mechatronikerin, die nebenbei studiert und Mitglied der Sportfördergruppe ist, zeigte eine ordentliche Vorstellung. «Ich wäre lieber Profifußballerin geworden, doch so ist es auch okay», sagt der HSV-Fan. Erst stand sie im Tor, «inzwischen bin ich Goalgetterin Number one. Ins Schwarze treffen liegt mir gut», meinte sie schmunzelnd.

Familiär bedingt ist sie jedoch Anhängerin des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. «Ich gehe da sehr mit und bin Leid gewöhnt», sagte sie. Nun ging es ihr bei Olympia ähnlich wie ihrem Lieblingsverein im Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg.


Ludwig/Kozuch im Achtelfinale gegen Brasiliens Top-Beach-Duo

TOKIO: Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig trifft mit ihrer Partnerin Margareta Kozuch im Achtelfinale der Olympischen Spiele auf das Top-Duo Agatha Bednarczuk/Eduarda Santos Lisboa. Das ergab die Auslosung am Samstag. Die als Agatha/Duda bekannteren Brasilianerinnen belegten in ihrer Gruppe ebenfalls Rang zwei. Die Partie ist am Sonntag (10.00 Uhr MESZ).

Ludwig und Agatha standen 2016 in Rio de Janeiro mit ihren damaligen Partnerinnen bereits im Olympia-Finale - Ludwig gewann mit Kira Walkenhorst Gold. Agatha spielt nun wie Ludwig an der Seite einer Olympia-Debütantin, für Duda und Kozuch ist Tokio jeweils die Premiere.


Deutsches Judo-Mixed-Team nach Sieg über Mongolei im Bronze-Kampf

TOKIO: Die deutschen Judokas kämpfen bei der Olympia-Premiere des Mixed-Teamwettbewerbs in Tokio um Bronze. Die Auswahl des Deutschen Judo-Bunds (DJB) gewann in der Hoffnungsrunde am Samstag mit 4:2 gegen die Mongolei und trifft nun in einem der beiden kleinen Finals auf die Niederlande. Zuvor hatte es einen klaren 4:0-Auftaktsieg gegen das Flüchtlingsteam des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und eine 2:4-Niederlage im Viertelfinale gegen die bislang alles überragenden Japaner gegeben.

Das Duell mit der Mongolei war ein Auf und Ab. Nachdem Igor Wandtke gegen den Olympia-Dritten Tsogtbaatar Tsend-Ochir im Golden Score durch Waza-ari verloren hatte, sorgte Giovanna Scoccimarro mit einem Sieg durch Ippon gegen Gankhaich Bold für den Ausgleich. Eduard Trippel, der am Mittwoch Silber im Einzel geholt hatte, musste sich Saeid Mollaei, der nach seiner Flucht aus dem Iran in Deutschland gelebt und trainiert hatte, zwar durch Waza-ari geschlagen geben.

Jasmin Grabowski gegen Munkhtsetseg Otgon und Johannes Frey gegen Duurenbayar Ulziibayar feierten aber Erfolge durch Ippon und holten somit die Punkte zwei und drei für Deutschland. Anschließend sorgte die WM-Dritte Theresa Stoll mit einem weiteren Sieg durch Ippon über Sumiya Dorjsuren für die Entscheidung. «Germany, Germany», hallte es aus der deutschen Ecke, in der Athleten und Betreuer jubelten.

Im Mixed-Wettbewerb treten pro Runde je bis zu drei Männer und drei Frauen für ein Team an. Die am rechten Ellenbogen verletzte Bronzemedaillengewinnerin Anna-Maria Wagner wurde bislang geschont. Im entscheidenden Kampf um Edelmetall dürfte die Weltmeisterin aus Ravensburg aber zum Einsatz kommen.


Beckers Gruß an «Teufelskerl» Zverev: «Hol Gold nach Hause!»

TOKIO: Tennis-Ikone Boris Becker hat Alexander Zverev nach dessen Finaleinzug bei den Olympischen Spielen in Tokio als «Teufelskerl» gewürdigt. Das 1:6, 6:3, 6:1 im Halbfinale gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic sei eine «unglaubliche Leistung» gewesen, sagte der 53-Jährige in einer Grußbotschaft via Eurosport. «Du bist ja wahnsinnig geworden», sagte Becker an Zverev gerichtet: «Nur da gibt's ein Problem: Du musst noch ein Spiel spielen. Silber hast du sicher, jetzt hol Gold für Deutschland nach Hause!»

Der 24-jährige Hamburger Zverev hatte mit seinem Sieg am Freitag über Djokovic als erster deutscher Tennisspieler im Herren-Einzel seit Tommy Haas vor 21 Jahren das Olympia-Finale erreicht. Am Sonntag kann sich der Weltranglisten-Fünfte im Endspiel gegen den Russen Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel küren. Becker, früher Trainer von Djokovic, hatte 1992 in Barcelona gemeinsam mit Michael Stich die Goldmedaille im Doppel gewonnen.


Deutsche Gold-Serie vorbei: Diskuswerfer Jasinski in Tokio Zehnter

TOKIO: Die deutschen Diskuswerfer Daniel Jasinski und Clemens Prüfer haben bei den Olympischen Spielen in Tokio deutlich die vorderen Ränge verpasst. Beim Triumph des schwedischen Favoriten Daniel Stahl landete der Wattenscheider Jasinski, der 2016 in Rio de Janeiro noch Bronze gewonnen hatte, mit 62,44 Metern nur auf dem zehnten Platz. Der Potsdamer Prüfer wurde am Samstag mit 61,75 Metern direkt dahinter Elfter von zwölf Athleten im Finale.

Nach Gold für Robert Harting 2012 in London und dessen jüngeren Bruder Christoph 2016 in Rio endete damit die beeindruckende deutsche Serie. Stahl verwies mit 68,90 Metern seinen Landsmann Simon Pettersson (67,39) und den Österreicher Lukas Weisshaidinger (67,07) auf die Plätze zwei und drei.

Christoph Harting hat seit seinem Rio-Triumph nie wieder an große Weiten anknüpfen können. In dieser Saison wurde er auch von der nationalen Konkurrenz abgehängt. So war der 31-Jährige nur noch als Ersatz für Tokio berücksichtigt worden.


Kritik an Japans Hotel-Quarantäne: Organisatoren sehen Verbesserung

TOKIO: Nach massiver Kritiker von Athleten an den harschen Bedingungen in Japans Quarantäne-Hotels hat sich die Lage nach Darstellung der Organisatoren etwas verbessert. So könnten die Mannschaftsmitglieder ihren jeweils betroffenen Sportlern Lebensmittel in die Isoliereinrichtungen zukommen lassen. Zudem könnten die Betroffenen zum Mittagsessen jetzt in die Hotellobby, sagte der Sprecher des japanischen Organisationskomitees, Masa Takaya, am Samstag. «Die Situation hat sich verbessert», erklärte der Japaner. Der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Mark Adams, wies aber darauf hin, dass die Quarantäne-Hotels den japanischen Behörden unterstehen. «Da können wir nicht viel machen».

Die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs hatte in einer Video-Botschaft aus dem Quarantäne-Hotel die Bedingungen dort als «unmenschlich« beschrieben. Andere fühlten sich wie Kriminelle behandelt. «Wir haben unser Bestes getan», damit die Bedingungen flexibler und erträglicher für die Athleten würden, sagte Takaya. IOC-Sprecher Adams drückte sein Mitgefühl mit den Sportlern aus.

Auch der positiv getestete Radsportler Simon Geschke hatte die Umstände in der ihm zugewiesenen Unterkunft kritisiert. Er wird nun am Sonntag in die Heimat zurückkehren, nachdem ein zweiter PCR-Test zur Aufhebung der Quarantäne negativ ausgefallen war, wie der Deutsche Olympische Sportbund am Samstag mitteilte. Nach den Vorschriften hätte er bis maximal 14 Tage festgehalten werden können.


Schwimm-Weltrekord durch Briten in Mixed-Lagen-Staffel

TOKIO: Die Mixed-Lagen-Staffel aus Großbritannien hat bei den Olympischen Spielen in Tokio für den fünften Weltrekord im Schwimmen gesorgt.

Kathleen Dawson, Adam Peaty, James Guy und Freya Anderson schlugen am Samstag bei der Olympia-Premiere über 4 x 100 Meter Lagen im Mixed nach 3:37,58 Minuten an. Bei den Spielen in Tokio war es der fünfte Weltrekord im Beckenschwimmen, zwei davon im Einzel und drei in den Staffeln. Silber ging an China, Bronze holte Australien. Das deutsche Team mit Marek Ulrich, Fabian Schwingenschlögl, Lisa Höpink und Annika Bruhn war im Vorlauf ausgeschieden. Die Beckenwettbewerbe in Tokio enden am Sonntag. Dann kämpft auch Weltmeister Florian Wellbrock um eine Medaille. Er zählt zu den Goldkandidaten über 1500 Meter Freistil. Auf dieser Strecke wurde er Welt- und Europameister.


Stabhochspringer Zernikel und Lita Baehre im Finale - Aus für Blech

TOKIO: Die deutschen Stabhochspringer Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre haben das Finale bei den Olympischen Spielen in Tokio erreicht. Der Weltmeisterschafts-Vierte Lita Baehre aus Leverkusen überwand am Samstag in der Qualifikation alle Sprünge bis 5,75 Meter im ersten Versuch. Dem in Landau ansässigen deutschen Meister Zernikel reichten 5,65 Meter, um in den Medaillenkampf am Dienstag (12.20 Uhr/MESZ) einzuziehen. Dagegen ist der Leverkusener Torben Blech ausgeschieden. Gehandicapt durch eine Brandblase am Finger und wohl einem geprellten Knie kam er nur über 5,30 Meter.

Weltrekordler und Topfavorit Armand «Mondo» Duplantis aus Schweden qualifizierte sich ebenfalls mit 5,75 Meter für den Endkampf. Das gilt auch für den Brasilianer Thiago Braz, der 2016 in Rio Olympiasieger wurde.

Der zweimalige Weltmeister Sam Kendricks war einen Tag vor Beginn der Leichtathletik-Wettkämpfe positiv auf Corona getestet worden und durfte nicht antreten. Der 28-jährige Amerikaner und Olympia-Dritte von Rio galt neben Duplantis als einer der Topfavoriten auf Gold.


Thole/Wickler beim Beachvolleyball im Olympia-Achtelfinale

TOKIO: Die Beachvolleyball-Vizeweltmeister Clemens Wickler und Julius Thole haben bei den Olympischen Spielen das Achtelfinale erreicht. Die beiden Hamburger gewannen ihr letztes Gruppenspiel gegen die Japaner Katsuhiro Shiratori/Yusuke Ishijima am Samstag 2:0 (21:16, 21:11) und qualifizierten sich damit auf Rang zwei ihrer Gruppe für die K.o.-Runde. «Es ist grandios. Erste Olympische Spiele, das ist für uns definitiv der Wettkampf mit dem höchsten Stellenwert», sagte Thole. «In der K.o.-Runde gelandet zu sein, ist für uns ein Riesending.» Dort treffen sie am 2. August (15.00 Uhr MESZ) auf die Amerikaner Jacob Gibb und Tri Bourne.

Neben Thole/Wickler erreichte auch das Frauen-Duo Laura Ludwig/Margareta Kozuch das Achtelfinale von Tokio. Karla Borger/Julia Sude waren mit drei Niederlagen in der Gruppenphase ausgeschieden. Sportdirektor Niclas Hildebrand sagte, er sei mit der Zwischenbilanz «gut zufrieden, aber nicht sehr gut zufrieden». In der K.o.-Runde sei von einem neunten Platz bis zum Einzug ins Halbfinale für die beiden verbliebenen Teams alles möglich. «Ich traue ihnen zu, dass sie diese Runde auf jeden Fall überstehen und gerade bei Thole/Wickler auch noch mehr», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Schon beim 3:1 holte sich das deutsche Männer-Team einen Vorsprung von zwei Punkten, beim 11:8 waren es erstmals drei. Es gab weniger Fehler beim Aufschlag als zuletzt und Thole/Wickler hatten ihre Gegner im Griff. Den ersten Satzball nutzten sie zum 21:16. Nach dem frühen 5:1 und 8:2 im zweiten Durchgang gab es kaum noch Zweifel am Einzug in die K.o.-Runde, den die beiden mit dem ersten Matchball perfekt machten.


Vielseitigkeits-Team verbessert sich nach der Dressur auf Platz zwei

TOKIO: Nach der Dressur liegt das deutsche Vielseitigkeits-Team bei den Olympischen Spielen in Tokio auf Platz zwei. Der dreimalige Olympiasieger Michael Jung aus Horb erhielt am Samstag für seinen Ritt mit Chipmunk umgerechnet 21,10 Strafpunkte und führt die Einzelwertung als Erster an. In der Mannschaftswertung führt Großbritannien vor Deutschland, Neuseeland und Japan. Nach dem ersten Tag hatte das deutsche Team noch auf Platz fünf gelegen.

Am Freitag waren Julia Krajewski aus Warendorf mit Amande und Sandra Auffarth aus Ganderkesee mit Viamant für das deutsche Trio geritten. Nach dem Geländeritt am Sonntag fällt die Entscheidung der Vielseitigkeit im abschließenden Springen am Montag.


21 neue Corona-Fälle bei den Olympischen Spielen

TOKIO: Im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio sind 21 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Samstag bekannt. Der Höchstwert war am Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Athleten sind dieses Mal nicht betroffen.

Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 241. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 23 Sportler mit dem Coronavirus. Am Tag der Eröffnungsfeier hatte es im deutschen Team in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben. Einen weiteren prominenten Fall gab es mit dem positiv getesteten Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks aus den USA.


US-Golfer Schauffele führt vor Olympia-Finalrunde vor Matsuyama

TOKIO: Der US-Golfer Xander Schauffele hat bei den Olympischen Spielen die besten Chancen auf die Goldmedaille. Der 27 Jahre alte Kalifornier mit deutschen Wurzeln behauptete am Samstag im Kasumigaseki Country Club mit einer 68er-Runde und insgesamt 199 Schlägen die Führung vor dem Finaltag. Sein härtester Verfolger ist Japans Golf-Superstar Hideki Matsuyama, der bei dem Turnier in seiner Heimat nur einen Schlag hinter Schauffele liegt.

Den dritten Platz teilten sich nach Tag drei auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio der Mexikaner Carlos Ortiz sowie der Brite Paul Casey mit jeweils 201 Schlägen. Auch Nordirlands Golfstar Rory McIlroy, der bei den Olympischen Spielen für Irland antritt, hat mit drei Schlägen Rückstand auf Schauffele noch Chancen auf olympisches Edelmetall.

Die beiden deutschen Golfprofis Maximilian Kieffer und Hurly Long werden am Schlusstag nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Der 31 Jahre alte Düsseldorfer Kieffer verbesserte sich dank einer 67er-Runde mit 209 Schlägen auf den geteilten 38. Rang. Der 26-jährige Long aus Mannheim beendete seine dritte Runde zum dritten Mal mit 70 Schlagen und lag vor dem Finaltag im Feld der 60 Starter mit 210 Schlägen auf Position 42.

Das sportliche Talent hat Schauffele von seinem deutschen Vater Stefan geerbt, der ein ambitionierter Zehnkämpfer war und seine Olympia-Träume im Alter von 20 Jahren nach einem schweren Autounfall beenden musste. Schauffele Senior zog es danach zum Studium in die USA und später arbeitete er als Golflehrer im kalifornischen San Diego. Bis heute ist er der einzige Coach seines Sohnes Xander.


Deutsches Judo-Team holt Olympia-Bronze im Mixed-Wettbewerb

TOKIO: Die deutschen Judokas haben bei der Olympia-Premiere des Mixed-Teamwettbewerbs in Tokio die Bronzemedaille gewonnen. In einem der beiden kleinen Finals besiegten sie am Samstag die Niederlande mit 4:2. Der Deutsche Judo-Bund (DJB) holte bei den Spielen in Japan damit drei Medaillen - zwei mehr als 2016 in Rio de Janeiro.

Im Einzel zuvor hatten der Rüsselsheimer Eduard Trippel in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm Silber und die Ravensburger Weltmeisterin Anna-Maria Wagner (Klasse bis 78 Kilogramm) ebenfalls Bronze gewonnen.

Im Teamwettbewerb, bei dem pro Runde bis zu je drei Männer und Frauen für eine Mannschaft auf die Matte gehen, hatten die Deutschen zum Auftakt das Flüchtlingsteam des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit 4:0 besiegt und im Viertelfinale gegen Japan mit 2:4 verloren. Durch ein 4:2 über die Mongolei in der Hoffnungsrunde qualifizierten sie sich noch für einen der Bronze-Kämpfe.

In dem kam dann auch die wegen einer Ellenbogenverletzung bis dahin geschonte Wagner zum Einsatz und besiegte die niederländische WM-Dritte Guusje Steenhuis nach einer Energieleistung durch Waza-ari. Sebastian Seidl aus Abensberg sicherte dann den Siegpunkt.


Trotz Sturzverletzungen: Radprofi Kluge hat Medaille im Blick

TOKIO: Radprofi Roger Kluge sieht sich nach seinem Sturz bei der Tour de France noch nicht «hundertprozentig fit», hat aber eine Medaille bei seinen vierten Olympischen Spielen weiter im Blick. «Nach zweimal Gold und einmal Bronze (bei den letzten Weltmeisterschaften) wollen wir im Madison definitiv wieder nach oben greifen. Wir wissen, dass wir das schaffen können», sagte Kluge bei einem Pressegespräch in Tokio mit Blick auf das Zweier-Mannschaftsfahren im Bahnradsport mit seinem Berliner Kollegen Theo Reinhardt.

Der Sturz bei der Tour habe ihn aber in eine ungewisse Situation gebracht. «Es wird besser von Tag zu Tag. Die Frage ist nur: Bin ich auf dem Level, um konkurrenzfähig zu sein oder hinke ich trotz eines guten Gefühls ein paar Prozent hinterher?», sagte Kluge. Der 35-Jährige war auf der 13. Etappe der Frankreich-Rundfahrt schwer gestürzt und hatte sich offene Rückenverletzungen zugezogen. Gut eine Woche hatte er mit dem Training pausieren müssen.

Kluge geht in Tokio im Omnium (Mehrkampf) sowie im Madison an den Start. Der Allrounder gewann 2008 in Peking die Silbermedaille im Punktefahren.


Biles verzichtet auch auf Olympia-Finals am Sprung und Stufenbarren

TOKIO: Turn-Superstar Simone Biles verzichtet nach dem Rückzug für das Mehrkampf-Finale bei den Olympischen Spielen auch auf die Entscheidungen am Sprung und am Stufenbarren. Dies habe die 24 Jahre alte US-Turnerin nach Beratungen mit dem Medizinerteam entschieden, teilte der US-Turnverband am Samstag mit. Es solle nun weiter täglich bewertet werden, ob Biles in den Finals am Boden und Schwebebalken an den Start gehen werde. Biles hatte zuvor am Mittwoch wegen mentaler Probleme ihren Start im Einzel-Mehrkampf in Tokio abgesagt.

Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin aus dem Mehrkampf-Finale nach nur einem Gerät ausgestiegen. Biles hatte anschließend von mentalen Problemen berichtet. «Ich sage, die mentale Gesundheit steht an erster Stelle. Daher ist es manchmal in Ordnung, die großen Wettbewerbe sogar auszusitzen, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Es zeigt, wie stark du als Wettkämpfer und Person wirklich bist anstatt sich einfach durchzukämpfen», hatte Biles gesagt und sprach vom «Kampf gegen Dämonen» vor dem Wettkampf.

Der US-Turnverband drückte Biles in der Mitteilung vom Samstag seine Bewunderung aus. Sie gehe sehr mutig mit der Situation um. Im Finale am Sprung soll nun am Sonntag MyKayla Skinner für die USA gemeinsam mit Jade Carey an den Start gehen.


Sarah Köhler Siebte über 800 Meter Freistil - Sieg für Ledecky

TOKIO: Sarah Köhler hat bei den Olympischen Spielen eine weitere Medaille klar verpasst. Drei Tage nach Bronze über 1500 Meter Freistil belegte die Frankfurterin am Samstag in Tokio über 800 Meter nach 8:24,56 Minuten den siebten Platz. Olympiasiegerin wurde die Amerikanerin Katie Ledecky. Es war der insgesamt siebte Olympiasieg von Ledecky. Sie siegte vor der zweimaligen Tokio-Olympiasiegerin Ariarne Titmus aus Australien. Bronze ging an die 1500-Meter-Weltmeisterin Simona Quadarella aus Italien.

Die Beckenwettbewerbe in Tokio enden am Sonntag. Dann kämpft auch Weltmeister Florian Wellbrock um eine Medaille. Er zählt zu den Goldkandidaten über 1500 Meter Freistil. Auf dieser Strecke wurde er Welt- und Europameister.


Schwimmer Dressel gewinnt Olympia-Gold in Weltrekordzeit

TOKIO: Der Amerikaner Caeleb Dressel hat am vorletzten Tag der olympischen Beckenschwimm-Wettbewerbe in Weltrekordzeit Gold über 100 Meter Schmetterling gewonnen. Dressel setzte sich am Samstag im Tokyo Aquatics Centre in 49,45 Sekunden vor dem Ungarn Kristof Milak und dem Schweizer Noe Ponti durch. Der 24 Jahre alte Ausnahmesportler unterbot seine eigene Weltbestmarke von der Weltmeisterschaft in Südkorea 2019 noch einmal um fünf Hundertstelsekunden. Es war der zweite Einzel-Weltrekord im Schwimmen bei diesen Olympischen Spielen.

Für Dressel war es die dritte Goldmedaille bei den Sommerspielen in Japan. Insgesamt hat er nun fünfmal bei Olympischen Spielen gewonnen.


Zweiter PCR-Test negativ: Radprofi Geschke fliegt am Sonntag zurück

TOKIO: Der positiv auf Corona getestete Radprofi Simon Geschke wird am Sonntag die Olympia-Stadt Tokio verlassen und in die Heimat zurückkehren. Wie der Deutsche Olympische Sportbund am Samstag mitteilte, ist auch ein vorgeschriebener zweiter PCR-Test zur Aufhebung der Quarantäne negativ ausgefallen. Der 35-Jährige war am vergangenen Samstag nach einem positiven Corona-Test in ein abgeschottetes Hotel in Tokio gebracht worden. Nach den Pandemie-Vorschriften für Olympia hätte Geschke bis maximal 14 Tage in der Quarantäne festgehalten werden können.

«Wir haben im intensiven Austausch zwischen unserem Leitenden Olympiaarzt Bernd Wolfarth, den Behörden und der Medizinischen Kommission des IOC die Rückreise um zwei Tage beschleunigen können», sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig der Deutschen Presse-Agentur. «Dennoch bleiben unser großes Bedauern und Mitgefühl für Simon Geschke, der durch die Infektion um sein olympisches Erlebnis gebracht wurde.» Das deutsche Team habe versucht, ihm die Wartezeit mit Trainingsgerät und besonderer Ernährung zu erleichtern. «Dennoch wurde seine Geduld in der Quarantäne auf eine harte Probe gestellt», meinte Schimmelpfennig.


Bogenschütze Florian Unruh verliert bei Olympia im Viertelfinale

TOKIO: Bogenschütze Florian Unruh hat im Einzelwettbewerb der Olympischen Spiele die ersehnte Medaille verpasst. Der 28-Jährige vom SSC Fockbek/SV Dauelsen verlor am Samstag sein Viertelfinale gegen den Italiener Mauro Nespoli mit 4:6. «Ich hatte ein paar Probleme mit Schweiß an den Fingern und bin manchmal bisschen abgerutscht», sagte Unruh, der trotz seines Ausscheidens zufrieden war. «Ich bin Top Acht bei Olympia, da bin ich schon glücklich.»

Unruh war der einzige deutsche Starter im Einzelwettbewerb. Nach seinem überraschenden Erfolg über Doppel-Olympiasieger Je-Doek Kim aus Südkorea galt der Ehemann von Deutschlands Top-Bogenschützin Lisa Unruh am Finaltag als heißer Anwärter auf Edelmetall. Die starke Leistung aus dem Achtelfinale konnte der Olympia-Debütant in der Runde der besten Acht aber nicht bestätigen.

Bei den Damen waren Michelle Kroppen, Lisa Unruh und Charline Schwarz jeweils früh aus dem Einzelwettbewerb ausgeschieden. Im Team hatten sie die Bronzemedaille für Deutschland geholt.


Nach Verpassen des Mixed-Finals bei Olympia: Verband legt Protest ein

TOKIO: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will das Verpassen des Olympia-Finales der neuen Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter nicht hinnehmen. Das deutsche Quartett war zwar am Freitag zunächst ins Finale gerannt. Weil die Jury die Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später aber wieder zurücknahm, belegte die Staffel nur Rang neun und war somit draußen.

«Wir haben einen zweiten Protest eingereicht. Wir wissen aber, dass Jury-Entscheidungen nur selten korrigiert werden», sagte Idriss Gonschinska, DLV-Vorstand Leistungssport, am Samstag in der ARD.

«Wir haben zwei klare Regelverstöße. Die Staffelübergabe beim US-Team war außerhalb der Wechselzone. Bei der Dominikanischen Republik hat es einen Aufstellungsfehler gegeben. Die Jury hat getagt. Es wurde ein Fehler mit einem anderen Fehler korrigiert. Es ist unfassbar bitter für uns», klagte Gonschinska.

Aus Sicht des DLV müsse «ein Wechsel, der gewertet werden soll, innerhalb des Wechselraums stattfinden. Das war nicht der Fall. Es tut mir unfassbar leid für die Athleten. Sie haben sich so gefreut. Das war ein toller Moment. So wollten wir eigentlich in die Olympischen Spiele starten», äußerte Gonschinska. «Vielleicht gibt es noch eine Regelung im Sinne der Athleten, die mit der neunten Bahn ausgeht.»


Skateboarder Edtmayer will trotz Armbruchs bei Olympia starten

TOKIO: Der deutsche Skateboarder Tyler Edtmayer will trotz seines im Training erlittenen Armbruchs bei Olympia starten. «Es war ein unglücklicher Unfall beim Training, einfach nur Pech und superdumm gelaufen», sagte Skateboard-Bundestrainer Jürgen Horrwarth der Deutschen Presse-Agentur. Der 19 Jahre alte Lenggrieser Edtmayer hatte sich am Freitag im Training den Arm gebrochen und unmittelbar danach seinen Start bei der Olympia-Premiere im Skateboard in der Disziplin Park am kommenden Donnerstag offengelassen.

Er postete auch ein Foto aus dem Krankenhaus mit Armschlinge und einem bis zum Ellenbogen verbundenen linken Arm. Edtmayer könne wohl trotzdem skaten, sagte Horrwarth. «Er wird, denke ich mal, starten, wenn er mental dann wieder auf der Höhe ist», sagte der Bundestrainer und verwies auch auf die olympischen Ranking-Punkte, die im Falle eines Nichtantritts verfallen würden. «Es ist nicht das Schönste für ihn, aber da muss man jetzt das Beste draus machen», sagte Horrwarth.


Kanuslalom-Chef Pohlen appelliert an die Jugend: «Liebe zum Sport»

TOKIO: Nach der Top-Ausbeute von vier Medaillen in vier Disziplinen appelliert Kanuslalom-Cheftrainer Klaus Pohlen an die Jugend. «Wir wollen sie faszinieren für die Olympischen Spiele, für die Idee, für den Erfolg, das muss ich wollen. Die Medaille, den Olympiasieg muss ich wollen, da spielt keine finanzielle Sache eine Rolle, da nützt auch kein Marketing und der ganze Rotz, der da mit drumherum läuft», sagte Pohlen am Freitag zum Abschluss der Kanuslalom-Wettbewerbe und betonte: «Hier geht es nur darum, hart zu arbeiten, ehrlich zu sich zu sein und zu sagen: das will ich haben. Das ist ein Lebensziel, dafür opfere ich ein Lebensabschnitt.»

Nach dem Olympiasieg von Ricarda Funk und den drei Bronze-Medaillen von Sideris Tasiadis, Andrea Herzog und zum Abschluss am Freitag von Hannes Aigner konnte er sein Glück nicht fassen. «Ich habe noch so ein bisschen eine surreale Situation in der ganzen Sache, ich kann es noch nicht ganz begreifen, gerade heute. Das war so wichtig, auch für den Hannes, dass der mir da nicht ohne Medaille rausgeht als Einziger. Das war meine größte Sorge, ich habe ihm das so gegönnt.»

Der Cheftrainer dankte den Bundestrainern Thomas Apel und Felix Michel für einen «Superjob» und lobte den «ganzen Staff mit Sportwissenschaft, medizinische Abteilung und Physiotherapie, das hat alles zusammengepasst in den letzten Monaten. Da geht dann mit ein bisschen Glück auch die Geschichte komplett auf».

Die Glückwünsche auf seinem Handy nahmen kein Ende. «Und alle die, die mir heute gratuliert haben oder mit unseren Trainern gearbeitet haben, sagten: es war die geilste Zeit meines Lebens.» Daher will er den Nachwuchs mit Blick auf Paris 2024 neu motivieren: «Man muss unserer Jugend vielleicht wieder sagen, worum es hier eigentlich geht. Die Liebe zum Sport, es ist nicht das Geld, es ist nicht der ganze Marketingbereich, Ruhm gibt es kaum zu ernten. Es geht darum, etwas für sein Leben zu erreichen und was mitzunehmen. Das ist uns hier ganz gut gelungen. Das hat vielleicht den Erfolg ausgemacht.»


Großbritannien gewinnt Mixed-Triathlon - Deutschland Sechster

TOKIO: Großbritannien hat die olympische Premiere der Mixed-Staffel im Triathlon gewonnen. Das Quartett setzte sich am Samstag im Odaiba Marine Park von Tokio mit 14 Sekunden Vorsprung vor den USA durch. Bronze gewann das Team aus Frankreich. Die mit Laura Lindemann (Potsdam), Anabel Knoll (Nürnberg), Jonas Schomburg (Hannover) und Justus Nieschlag (Lehrte) an den Start gegangene deutsche Mannschaft belegte unter den Augen von IOC-Chef Thomas Bach Platz sechs mit 36 Sekunden Rückstand auf Bronze.

In Lindemann schickte Deutschland gleich seinen Top-Trumpf ins Rennen, die WM-Dritte übergab als Zweite nahezu zeitgleich mit den führenden USA an den starken Schwimmer Schomburg. Auf Platz fünf waren es bereits fast 30 Sekunden Vorsprung. Der 27-Jährige hielt sich wie erwartet beim Schwimmen und auf dem Rad in der Spitzengruppe, schickte Knoll als Vierte hinter Großbritannien, den USA und den Niederlanden auf ihre Runde.

Die Tochter des früheren Bundestrainers Roland Knoll hielt bei Temperaturen von etwa 30 Grad die Position und übergab nach einem starken Rennen an Nieschlag. Der 29-Jährige lieferte sich mit Belgien und den Niederlanden einen Dreikampf um Platz vier, mussten sich im Sprint allerdings beiden Konkurrenten geschlagen geben.

Der Mixed-Wettbewerb war zum ersten Mal im Olympia-Programm. Startend mit einer Triathletin, musste jedes Teammitglied 300 Meter schwimmen, 6,8 Kilometer Rad fahren und abschließend zwei Kilometer laufen. Nach dem Rückzug von Österreich wegen einer Verletzung gingen in der Bucht von Tokio letztlich 16 Mannschaften an den Start.


Kruse dankt Trainer Kuntz nach Olympia-Rückkehr und schwärmt

BERLIN: Fußballprofi Max Kruse hat nach seiner Rückkehr nach Deutschland trotz des Vorrunden-Ausscheidens mit der deutschen Auswahl von Olympia geschwärmt. In einem Video bei Instagram dankte der 33-Jährige vom 1. FC Union Berlin am Freitag Trainer Stefan Kuntz und dessen Team für die Nominierung. Auch ohne das erhoffte Ergebnis war es für den Angreifer trotzdem «ein Erlebnis, was man wahrscheinlich im Leben nur einmal haben wird».

Das Olympische Dorf sei einfach der Hammer gewesen, sagte Kruse und wünschte allen Athleten, die noch Wettkämpfe vor sich haben, viel Glück. Dabei nannte er unter anderem Tennisprofi Alexander Zverev, der nach seinem Final-Einzug um Gold spielen wird. «Viele tolle Sportarten, viele tolle Athleten» hatten Kruse beeindruckt. Tokio sei ein «unfassbar geiles Erlebnis», sagte der Routinier und präsentierte seine Teilnehmer-Medaille.

Mit seinem Heiratsantrag vor laufender Kamera nach dem 3:2-Sieg gegen Saudi-Arabien hatte Kruse in Japan auch abseits der Ergebnisse für großes Aufsehen gesorgt. Mit seinem Club muss er im DFB-Pokal schon in gut einer Woche bei Drittligist Türkgücü München antreten.


Karlsruhe feiert gegen coronageplagte Darmstädter zweiten Saisonsieg

KARLSRUHE/PADERBORN: Der Karlsruher SC hat gegen den stark ersatzgeschwächten SV Darmstadt 98 als erstes Team der 2. Fußball-Bundesliga den zweiten Saisonsieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner gewann am Freitag mit 3:0 (1:0) und steht vor dem Wochenende auf Rang eins. Darmstadt musste auf sieben positiv auf das Coronavirus getestete Profis und zwei weitere verletzte Spieler verzichten. Im zweiten Freitags-Spiel trennten sich der SC Paderborn und der 1. FC Nürnberg 2:2 (1:0).


Podolski verliert bei Debüt für Gornik Zabrze

ZABRZE: Ex-Weltmeister Lukas Podolski hat beim Einstand für seinen neuen polnischen Club Gornik Zabrze eine Niederlage hinnehmen müssen. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte frühere Fußball-Nationalspieler unterlag mit Zabrze am Freitagabend daheim 1:3 (1:1) gegen Lech Posen. Damit verlor das Team des 36-Jährigen auch sein zweites Saisonspiel in der polnischen Ekstraklasa. Beim 0:2 bei Pogon Stettin stand Podolski am vergangenen Sonntag noch nicht im Kader.


RB Leipzig gewinnt Test gegen Al-Hilal mit 1:0

GRÖDIG: RB Leipzig hat ein kurzfristig vereinbartes Testspiel gegen Al-Hilal aus Saudi Arabien mit 1:0 gewonnen. Wenige Stunden vor der letzten Begegnung vor dem Saisonstart gegen Ajax Amsterdam setzte sich der sächsische Fußball-Bundesligist am Samstagnachmittag im österreichischen Grödig mit 1:0 durch. In der unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragenen Partie über 2 x 30 Minuten war nach RB-Angaben Emil Forsberg mit einem Foulelfmeter der Schütze des Siegtores. Bei RB gaben die Neuzugänge Andre Silva, Josko Gvardiol und Brian Brobbey ihr Debüt. Das Spiel war angesetzt worden, um zum Abschluss des Trainingslagers auch den Spielern Einsatzzeit zu geben, die gegen Ajax nicht aufgeboten werden.


Verbleibende Clubs der Super League berichten von Erfolg vor Gericht

MADRID: Die drei verbleibenden Clubs der faktisch gescheiterten Super League - Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin - haben von einem weiteren juristischen Erfolg berichtet. Ein spanisches Gericht habe entschieden, dass die Europäische Fußball-Union UEFA alle bisher ergriffenen Maßnahmen gegen die ursprünglich zwölf Gründungsmitglieder des geplanten Elite-Wettbewerbs zurücknehmen müsse, schrieben die drei Clubs am Freitag auf ihren jeweiligen Internetseiten. Bereits am 9. Juni hatte die UEFA allerdings mitgeteilt, dass die Verfahren gegen Real, Barcelona und Juventus ausgesetzt seien.

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