Nachrichten aus der Sportwelt am Montag

Der paraguayische Nationalspieler Omar Alderete köpft den Ball gegen Uruguay, während der südamerikanischen Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022. Foto: epa/Sandro Pereyra
Der paraguayische Nationalspieler Omar Alderete köpft den Ball gegen Uruguay, während der südamerikanischen Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022. Foto: epa/Sandro Pereyra

Hertha verleiht Alderete nach Valencia - Test gegen Liverpool

BERLIN: Fußball-Bundesligist Hertha BSC verleiht Omar Alderete für die kommende Spielzeit an den FC Valencia. Für den Abwehrspieler kann zudem nach der Spielzeit eine Kaufoption für den Verteidiger greifen, teilte Hertha am Montag mit. «Omar ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, in die Primera División wechseln zu können. Diesem Wunsch haben wir entsprochen», wird Fredi Bobic, Geschäftsführer Sport, auf der Internetseite des Vereins zitiert.

Der Nationalspieler aus Paraguay, der sich nach der Copa America noch im Urlaub befindet, kam im Oktober 2020 vom FC Basel nach Berlin. Insgesamt absolvierte der 24-Jährige 17 Bundesligaspiele, wurde aber in der Rückrunde von Marton Dardai immer häufiger auf die Bank verdrängt.

Am Montag hat Hertha zudem noch einen hochkarätigen Testspielgegner erhalten. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai trifft im Rahmen des zweiten Trainingslagers im österreichischen Leogang auf den FC Liverpool. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp bereitet sich ebenfalls in Österreich auf die Saison vor. Beide Mannschaften spielen am 29. Juli im Tivoli Stadion Tirol in Innsbruck (20:20 Uhr/ServusTV) gegeneinander.


Turn-Asse Toba und Seitz von Fahnenträger-Nominierung geehrt

JOETSU: Die Turn-Asse Andreas Toba und Elisabeth Seitz fühlen sich geehrt von der Nominierung für die Wahl zum Fahnenträger-Duo bei den Olympischen Spielen und würden in Tokio gern das deutsche Team ins Stadion führen. «Zur Wahl aufgestellt zu werden, ist eine riesengroße Ehre. Ich bin extrem dankbar dafür, dass ich Teil dieser Wahl sein darf», sagte der 30 Jahre alte Toba am Montag in einer Videokonferenz aus dem Trainingslager im japanischen Joetsu. Für Toba und Seitz sind es jeweils die dritten Olympiaschen Spiele nach London 2012 und Rio de Janeiro 2016.

Er sei im Vorfeld gefragt worden, ob er dazu bereit sei. «Das ist eine einmalige Sache. Ich konnte da nicht Nein sagen», sagte der Hannoveraner, der in Rio trotz eines Kreuzbandrisses weiter geturnt hatte und danach als «Hero de Janeiro» bekannt wurde.

Da die Turner bereits am Tag nach der Eröffnungsfeier am 23. Juli zu ihrer Qualifikation im Team-Mehrkampf antreten, hatte der EM-Dritte am Reck seine Mitstreiter um Zustimmung gefragt. «Ich habe auch mit der Mannschaft gesprochen, Rücksprache gehalten und mich abgesichert, dass auch die Mannschaft hinter mir steht, das Trainerteam hinter mir steht», sagte Toba. Alle hätten gesagt, wenn er es sich zutraue, dürfe er es machen.

Elisabeth Seitz hatte sich keine Zustimmung eingeholt. «Ich war so begeistert und aufgeregt, dass ich gleich gesagt habe, ich würde mich total freuen, wenn ich das mache», sagte die 27 Jahre alte deutsche Rekordmeisterin. Auch sei es bei den Turnerinnen nicht so problematisch, weil die Qualifikation erst am 25. Juli auf dem Programm steht. «Das ist eine Riesenehre, da war ich auch extrem erfreut und konnte es erst gar nicht fassen. Ich konnte das auch erst nicht glauben, weil ich mir nicht erträumen konnte, dass mein Name mal unter den Nominierten als Fahnenträger steht», sagte die Stuttgarterin.


«Etwas besser geworden»: Bolls Olympia-Start wohl nicht in Gefahr

DÜSSELDORF: Tischtennis-Europameister Timo Boll kann trotz seiner Hüftverletzung offenbar an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen. «Wir müssen mit Wasserstandsmeldungen vorsichtig sein. Aber wir gehen aktuell nicht davon aus, dass sein Olympia-Start in Gefahr ist», sagte Sportdirektor Richard Prause der Deutschen Presse-Agentur am Montag. «Stand jetzt ist es wieder etwas besser geworden.»

Der 40 Jahre alte Boll hatte sich am Freitagabend beim internen deutschen Vorbereitungsturnier mit dem Namen «Tokio Challenge» in Düsseldorf an der Hüfte verletzt. Der Rekord-Europameister brach das Match gegen seinen Nationalmannschafts-Kollegen Benedikt Duda sofort ab. In Tokio möchte Boll im Einzel- und im Mannschafts-Wettbewerb spielen.


Wechsel von Ex-Nationalspieler Badstuber zum FC Luzern perfekt

STUTTGART: Der frühere Fußball-Nationalspieler Holger Badstuber wechselt wie erwartet zum FC Luzern. Der Abwehrspieler unterschrieb einen Einjahresvertrag bis zum 30. Juni 2022, wie der Schweizer Pokalsieger am Montag mitteilte. «Der FC Luzern hat bei mir einen ambitionierten Eindruck hinterlassen und genau diese Herausforderung habe ich in der aktuellen Phase meiner Karriere gesucht», wurde der 32-jährige Badstuber zitiert. Zuvor hatte bereits die «Bild» über die anstehende Verpflichtung berichtet.

Badstubers Vertrag beim VfB Stuttgart war Ende Juni nach vier Jahren ausgelaufen. Im vergangenen Sommer war der langjährige Profi des FC Bayern München bei den Schwaben von der Bundesliga- in die Regionalliga-Mannschaft degradiert worden. Mit den Bayern hatte er zuvor unter anderem sechsmal die deutsche Meisterschaft, viermal den DFB-Pokal und 2013 die Champions League gewonnen.

«Mit seiner großen Erfahrung und Spielintelligenz wird uns Holger enorm helfen können», sagte Luzerns Sportchef Remo Meyer. «Er wird uns nicht nur zusätzliche defensive Stabilität verleihen, sondern mit seiner ausgesprochenen Siegermentalität die Mannschaft auch zusätzlich prägen.»


Handball-Bundestrainer Gislason bestätigt Kaderauswahl für Olympia

HERZOGENAURACH: Handball-Bundestrainer Alfred Gislason hat seine Personalplanungen für die Olympischen Spiele in Tokio bestätigt. Erster Ersatzmann wird Kreisläufer Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen sein, teilte Gislason am Montag mit. Die weiteren Ersatzleute im 17-köpfigen Aufgebot sind Torwart Silvio Heinevetter und Rechtsaußen Tobias Reichmann (beide MT Melsungen). Das Duo darf - anders als Kohlbacher - nicht mit der Mannschaft im Olympischen Dorf wohnen.

Die DHB-Auswahl fliegt am Mittwoch nach Japan, wo sie ein einwöchiges Trainingslager in Tokushima absolviert. Am 22. Juli geht es dann nach Tokio, wo zwei Tage später der Turnierauftakt gegen Europameister Spanien ansteht. Weitere deutsche Vorrundengegner sind Rekord-Weltmeister Frankreich, der EM-Dritte Norwegen, Argentinien und Brasilien.


Nach Wimbledon: Kerber nun Weltranglisten-22. - Zverev Fünfter

BERLIN: Durch den Halbfinaleinzug in Wimbledon ist Angelique Kerber wieder dichter an die Top 20 der Weltrangliste herangerückt. Die 33-jährige Kielerin verbesserte sich um sechs Ränge auf den 22. Platz, wie aus der neuen Rangliste vom Montag hervorgeht. In London hatte sie erstmals seit dem Wimbledonsieg 2018 wieder das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht. Bei den Herren kletterte Alexander Zverev vom sechsten auf den fünften Platz, der Hamburger war im Achtelfinale ausgeschieden. An der Spitze beider Ranglisten stehen nach ihren jeweiligen Triumphen in Wimbledon unverändert die Australierin Ashleigh Barty und der Serbe Novak Djokovic.


Cavendish-Team liegt bei Tour-Preisgeld vorn

ANDORRA LA VELLA: Die Erfolge von Sprintstar Mark Cavendish bei der 108. Tour de France haben sich für sein Team auch finanziell gelohnt. Das belgische Rennstall Deceuninck-QuickStep hat nach zwei Dritteln der Rundfahrt bisher 95.320 Euro verdient und damit über 30.000 Euro mehr als das zweitplatzierte Team Jumbo-Visma (62.640 Euro). Das teilte die Tour-Organisation ASO am Montag mit. Die deutsche Mannschaft Bora-hansgrohe hat bisher 34.280 Euro an Preisgeldern eingenommen, Schlusslicht ist das Team Qhubeka mit 4980 Euro.


Erste DFB-Pokalrunde: FC Bayern und Gladbach im Free-TV zu sehen

FRANKFURT/MAIN: In der ersten Runde des DFB-Pokals sind die Spiele von Meister FC Bayern und Borussia Mönchengladbach live im Free-TV zu sehen. Die Münchner bestreiten ihr erstes Pflichtspiel unter dem neuen Cheftrainer Julian Nagelsmann am 6. August, die Partie beim Bremer SV am Freitagabend (20.45 Uhr) wird auf Sport1 übertragen, wie aus der Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom Montag hervorgeht. Zum Abschluss der ersten Hauptrunde zeigt die ARD am Montag (9. August, 20.45 Uhr) das Aufeinandertreffen von 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach.


Medien: Leverkusen kurz vor der Verpflichtung von Bakker

LEVERKUSEN: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen steht offenbar kurz vor der Verpflichtung des niederländischen Linksverteidigers Mitchel Bakker von Paris Saint-Germain. Nach Informationen des «Algemeen Dagblad» aus den Niederlanden und der französischen «L'Equipe» befindet sich der 21-Jährige schon beim Medizincheck in Leverkusen. Er soll einen Vertrag über fünf Jahre unterschreiben, PSG aber eine Rückkaufoption haben.


Achter-Schlagmann Ocik: «Dann würde ich mich lächerlich machen»

ROSTOCK: Schlagmann Hannes Ocik aus dem Deutschland-Achter hat für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio eine Menge privater und zeitlicher Opfer gebracht. «Meine Großeltern habe ich das letzte Mal Weihnachten 2019 gesehen. Ich bin bei der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern, in der Sportfördergruppe - und seit rund zwei Jahren für das Training freigestellt.» Man fühle sich «wie in einem Raum, aus dem man möglichst schnell wieder raus will», sagte der 30 Jahre alte Ruderer in einem «Kicker»-Interview.

Ocik kommt aus Rostock und ist seit 2015 der Schlagmann des wichtigsten deutschen Bootes. 2016 holte er mit dem Achter die olympische Silbermedaille in Rio de Janeiro. Danach wurde er von 2017 bis 2019 dreimal Weltmeister. «Als Vorleistungen in diesem olympischen Zyklus - von Rio 2016 bis jetzt - haben wir vier EM-Titel und dreimal WM-Gold gewonnen. Wenn ich mich jetzt hinstelle und sage: Wir schauen mal... Dann würde ich mich lächerlich machen», sagte Ocik. «Nach dem, wie wir trainiert haben, als Mannschaft zusammenstehen, und mit der Einstellung, die wir an den Tag legen, muss es unser Ziel sein, in Tokio um den Olympiasieg mitzufahren.»

Die coronabedingte Verschiebung der Olympischen Spiele hat seiner Meinung nach aber nicht nur Nachteile. «Aufgrund der Pandemie und der Politik des Verbandes, die Bootsmannschaften zu lassen, wie sie sind, konnten wir viele, viele Kilometer mehr zusammen fahren als in den Jahren davor», sagte Ocik. «Im Fußball heißt es immer: Die Mannschaft muss sich erst einspielen. Wir hatten jetzt ein Jahr zusätzlich, um Bewegungsabläufe einzustudieren. Das sehe ich als Vorteil.»


Vorzeitiges Aus wegen Olympia: Radprofi Nibali verlässt die Tour

ANDORRA LA VELLA: Der italienische Radprofi Vincenzo Nibali verlässt vorzeitig die Tour de France, um sich auf die Olympischen Spiele in Tokio vorzubereiten. Dies teilte sein Team Trek-Segafredo am Montag mit. Die Olympischen Spiele in Japan beginnen am 23. Juli, das extrem anspruchsvolle Straßenrennen steht direkt zum Beginn der Wettkämpfe am 24. Juli an.


Planungen Richtung Olympia: Kerber entscheidet diese Woche

BERLIN: Anderthalb Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele will Tennis-Star Angelique Kerber im Lauf dieser Woche über ihre weitere Planung informieren. Dies teilte ihr Management am Montag mit. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von Rio 2016 zählt zu den fünf Kandidatinnen, die bei der Eröffnungsfeier am 23. Juli in Tokio die deutschen Fahne tragen könnten. Einen Tag später beginnt das olympische Tennis-Turnier.


«The Age»: Gesundheitlicher und politischer Drahtseilakt in Japan

SYDNEY: Zum Zuschauerverbot bei den Olympischen Spielen in Tokio schreibt die australische Zeitung «The Age» am Montag:

«Am Sonntag waren 60.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion und 20.000 in Wimbledon, aber keiner wird bei der Eröffnungsfeier in Tokio im Stadion sein, in einer Stadt, die nur einen Bruchteil der Coronavirus-Fälle hat. (...) Die Entscheidung, Zuschauer zu verbieten, zeigt den gesundheitlichen und politischen Drahtseilakt, den die Suga-Regierung nicht nur angesichts einer anstehenden Wahl nach den Olympischen Spielen beschreitet. Es geht auch um die Unzulänglichkeiten in der Struktur des japanischen Ausnahmezustands und die Anfälligkeit einer weitgehend ungeimpften japanischen Bevölkerung für die Delta-Variante des Coronavirus. (...)

In einem Land, in dem die Einhaltung der Maßnahmen größtenteils freiwillig ist, ging es bei der Entscheidung (...) mehr um die Optik als um die Übertragung von Viren.»


Leipzig-Profi Henrichs: Olympia ist Kindheitstraum

LEIPZIG: Der für Olympia nominierte Fußballprofi Benjamin Henrichs würde in Tokio gerne die Leichtathletin Gina Lückenkemper treffen. «Sie habe ich bereits bei einem anderen Event kennenlernen dürfen. Irgendwie verfolgt man danach den weiteren sportlichen Weg. Daher würde ich mich freuen, sie mal wieder zu sehen», sagte der fünfmalige Nationalspieler vom Bundesligisten RB Leipzig in einem am Sonntag auf der Homepage seines Vereins veröffentlichten Interview. Sprinterin Lückenkemper steckt im Formtief, sie ist für Olympia nur als Ersatz nominiert.

Henrichs verriet auch, dass Auswahl-Trainer Stefan Kuntz ihm bereits recht früh signalisiert habe, dass er für Tokio mit ihm plane. Danach sei es in die Gespräche mit dem Verein gegangen und um das Abwägen, welche Vor- und Nachteile eine Teilnahme mit sich bringen würde. «Als Sportler bei den Olympischen Spielen mit dabei zu sein, ist eine einmalige Chance, deswegen habe ich mich am Ende für eine Teilnahme entschieden», sagte der 24-Jährige.

«Olympia kennt man sonst nur aus dem Fernsehen mit vielen Sport-Stars über die Jahre hinweg, wie Michael Phelps oder Usain Bolt», sagte Henrichs. «Jetzt bist du quasi einer davon - damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Und es ist eine große Ehre, mein Land zu vertreten.»


Jüngste deutsche Olympionikin Stoephasius nimmt Biles als Vorbild

BERLIN: Skateboarderin Lilly Stoephasius hat als jüngste deutsche Olympiateilnehmerin ihr erstes Ziel schon vor der Eröffnung der Sommerspiele erreicht. «Ich habe mich auf Olympia hingekämpft und wollte es unbedingt», sagte die 14-Jährige der Deutschen Presse-Agentur, «die Qualifikation für Olympia war für mich das Ziel.» Skateboard ist in Tokio erstmals eine olympische Disziplin.

In Japan selbst steht für die Schülerin, die bereits WM-Dritte sowie Vize-Europameisterin war, der Spaß im Vordergrund. «Natürlich werde ich mein Bestes geben und vielleicht unter die Top Ten fahren. Aber wenn das nicht klappt, bin ich nicht enttäuscht», sagte sie. Stoephasius geht in der Disziplin «Park» an den Start. In einem Schwimmbecken ähnlichen und mit einigen Hügeln ausgestatten Areal stellen die Sportler ihre Fahrkünste rund 40 bis 45 Sekunden lang unter Beweis. Eine Altersgrenze gibt es nicht.

Begleitet wird Stoephasius von ihrem Vater, der auch ihr Trainer ist. Bei den Spielen würde die Sportlerin vom 1. Berliner Skateboardverein gern Simone Biles treffen, die für sie ein Vorbild darstellt. Bei der amerikanischen Ausnahme-Turnerin könne man «permanent sehen, wie viel Spaß sie beim Turnen hat. Das finde ich voll schön.»

Als jüngste deutsche Sportlerin fühle sie sich geehrt, mit nach Tokio zu fliegen. Durch ihre jahrelange Wettkampferfahrung hat Lilly Stoephasius aber auch schon genug Selbstvertrauen gesammelt, um sich zu behaupten: «Ich sehe es nicht als so wichtig an, die Jüngste zu sein. Ich sehe mich als Mitglied des Teams.»


Olympia-Stadt Tokio erneut im Notstand - Klagen über Impfstoff-Mangel

TOKIO: Begleitet von Klagen über Impfstoffmangel ist in Tokio für die Dauer der Olympischen Spiele erneut der Corona-Notstand in Kraft getreten. Restaurants dürfen seit Montag keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen ebenso wie große Kaufhäuser bereits um 20.00 Uhr schließen. Sport- und Kulturveranstaltungen sind maximal 5000 Zuschauer erlaubt, sofern die Hälfte der Platzkapazitäten nicht überschritten wird. Die Bürger sind aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Am Vorabend des inzwischen vierten Notstands in Tokio, der vorerst bis 22. August gilt, beklagten Japans Gouverneure Chaos beim Impfprozess im Land angesichts eines Mangels an Impfdosen.

Sie warfen der Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga vor, in dem äußerst spät angelaufenen Impfprozess für Verwirrung zu sorgen. Der Staat hatte Druck auf die Lokalregierungen ausgeübt, die Impfungen zu beschleunigen mit dem Ziel, jedem Bürger bis Oktober oder November ein Impfangebot zu machen. Doch nun hapert es plötzlich an genügend Impfdosen, weswegen immer mehr Orte keine weiteren Impftermine mehr annehmen beziehungsweise wieder stornieren müssen. Viele Menschen in Japan werfen der Regierung von Ministerpräsident Suga mangelhaftes Krisenmanagement im Umgang mit der Pandemie vor.

Kritiker beklagen, dass ein Großteil der japanischen Bevölkerung zu Beginn der Olympischen Spiele am 23. Juli nicht geimpft sein werde. Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Virus haben Japans Olympia-Macher Zuschauer von nahezu allen Wettkämpfen ausgeschlossen. Viele Japaner befürchten dennoch, dass die Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Die Verantwortlichen und das Internationale Olympische Komitee behaupten jedoch immer wieder, alles sei «sicher».


Die deutschen Fahnenträger bei Sommerspielen seit Wiedervereinigung

BERLIN: In Tokio wird es erstmals ein deutsches Fahnenträger-Duo bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele geben - eine Sportlerin und ein Sportler. Insgesamt führten seit 1908 nur vier Frauen die deutsche Mannschaft an. Bei der Schlussfeier trägt meistens der erfolgreichste deutsche Athlet der Spiele die Fahne durch das Stadion. Die deutschen Fahnenträger bei den Eröffnungsfeiern von Sommerspielen seit der Wiedervereinigung:

Jahr Gastgeber-Stadt Fahnenträger 1992 Barcelona Manfred Klein (Rudern) 1996 Atlanta Arnd Schmitt (Fechten) 2000 Sydney Birgit Fischer (Kanu) 2004 Athen Ludger Beerbaum (Reiten) 2008 Peking Dirk Nowitzki (Basketball) 2012 London Natascha Keller (Hockey) 2016 Rio de Janeiro Timo Boll (Tischtennis)

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.