Nachrichten aus der Sportwelt am Montag

Der Wolfsburger Renato Steffen jubelt. Foto: epa/Friedemann Vogel
Der Wolfsburger Renato Steffen jubelt. Foto: epa/Friedemann Vogel

Saison- und EM-Aus für Wolfsburgs Renato Steffen

WOLFSBURG: Der Wolfsburger Renato Steffen kommt wegen einer Sprunggelenkverletzung in den restlichen beiden Saisonspielen nicht mehr zum Einsatz und verpasst auch die Europameisterschaft mit der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft. Das teilte der Bundesligist am Montag mit. Der 29 Jahre alte Offensivspieler hatte sich die Verletzung am 6. März bei der 1:2-Niederlage in Hoffenheim zugezogen.

«Ich bin natürlich sehr traurig, dass ich dem VfL nicht mehr dabei helfen kann, die Qualifikation für die Champions League unter Dach und Fach zu bringen», sagte Steffen. «Und dass ich auch die EM mit der Schweiz verpasse, ist bitter und tut ziemlich weh.» Die Schweiz trifft bei der paneuropäischen EM vom 11. Juni bis 11. Juli auf Italien, die Türkei und Wales.


Paralympics: Gute Goalball-Gruppe für Medaillenkandidat Deutschland

TOKIO: Medaillen-Kandidat Deutschland hat bei der Gruppen-Auslosung für das Goalball-Turnier bei den Paralympics in Tokio machbare Aufgaben bekommen. Stärkster Gegner der Mannschaft von Cheftrainer Johannes Günther ist wohl die Ukraine, gegen die das deutsche Team im EM-Finale 2019 siegte. Zudem gehören der WM-Dritte Belgien, Asienmeister China und die Türkei zur Gruppe B. In Gruppe A treffen Weltmeister Brasilien, Paralympics-Sieger Litauen, Afrika-Meister Algerien, die USA und Gastgeber Japan aufeinander.

«Wir sind mit der Auslosung zufrieden», sagte Günther: «Jetzt wissen wir, was uns erwartet. Das gibt uns einen richtigen Energieschub, so dass wir voller Euphorie in die detaillierten Planungen einsteigen können.»


Trotz EM-Bronze: Taekwondo-Premiere bei Paralympics ohne Deutsche

SOFIA: Die Teakwondo-Premiere bei den Paralympics in Tokio wird ohne deutsche Athleten stattfinden. Der Nürnberger Hasim Celik erkämpfte bei der EM in Sofia zwar die Bronze-Medaille, verpasste damit aber trotzdem das Paralympics-Ticket. Im Vorfeld war klar, dass nur eine Gold-Medaille die Qualifikation sichern würde.

«Es war ein langer Weg und ein lang ersehnter Traum», sagte Celik: «Ich arbeite seit Jahren Vollzeit und mache den Sport eher nebenbei - es ist also nur mein Hobby. Trotzdem ist die Enttäuschung groß und meine Trauer tief. Die Konkurrenz war deutlich stärker als ich, aber ich habe mein Bestes gegeben.»


Hertha im Abstiegskampf vorerst ohne Mittelstädt und Matheus Cunha

BERLIN: Hertha BSC hat nach dem 0:0 gegen Arminia Bielefeld weitere Ausfälle zu beklagen. Offensivspieler Matheus Cunha wird den Berlinern im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga in dieser Woche in den Partien bei Schalke 04 am Mittwoch und gegen den 1. FC Köln am Samstag nicht zur Verfügung stehen. Grund ist eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk des 21 Jahre alten Brasilianers, wie die Hertha am Montag mitteilte. Zumindest gegen Schalke wird auch Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt nicht mitwirken können.


Nächste Vertragsverlängerung: Auch Haidara bleibt bei RB Leipzig

LEIPZIG: Amadou Haidara bleibt bei Fußball-Bundesligist RB Leipzig. Der 23-Jährige verlängerte am Montag seinen Kontrakt vorzeitig um zwei Jahre bis 2025. Das gab der Verein bekannt. Haidara kam 2019 vom Schwesterclub RB Salzburg nach Leipzig und absolvierte seitdem 80 Pflichtspiele. Dabei markierte er sieben Tore. In dieser Saison schaffte der malische Nationalspieler den Sprung zum Stammspieler und stand in 40 von bislang 45 Begegnungen auf dem Platz. Vor Haidara hatten bereits Verteidiger Willi Orban und Torhüter Peter Gulasci ihre Verträge vorzeitig verlängert.


Italiens Fußball-Verbandschef: Juve-Aus in Serie A möglich

NEAPEL: Im Streit um Konsequenzen für die Gründung der Super League hält Italiens Fußball-Verbandschef einen Ausschluss von Juventus Turin aus der Serie A für möglich. Wenn Juve zum Zeitpunkt der Anmeldung für die kommende Saison noch Teil der Super League sei, würde der Club nicht an der italienischen Elite-Liga teilnehmen, sagte FIGC-Chef Gabriele Gravina am Montag bei einer Pressekonferenz in Neapel. «Die Normen sind da klar». Es täte ihm zwar leid für die Fans, aber Regeln seien Regeln und würden für alle gelten, erklärte der 67-Jährige weiter.


Bayerns Profi Nianzou für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt

FRANKFURT/MAIN: Fußballprofi Tanguy Nianzou vom FC Bayern München ist nach seiner Roten Karte beim 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach für zwei Bundesliga-Spiele gesperrt worden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag nach einer Entscheidung des Sportgerichts mit. Der 18-Jährige war am Samstag kurz nach seiner Einwechslung wegen einer Notbremse vom Feld gestellt worden. Sowohl der Profi als auch der Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt. Nianzou ist damit in den Spielen beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) und gegen den FC Augsburg (22. Mai) nicht spielberechtigt.


Hörmann sieht «keinerlei Grund», sein Amt ruhen zu lassen

MÜNCHEN: DOSB-Präsident Alfons Hörmann schließt im Wirbel um schwere Vorwürfe aus dem Mitarbeiterkreis persönliche Konsequenzen vorerst aus. Angesichts der Rückendeckung von Präsidium und Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes sieht der 60-Jährige «keinerlei Grund, in irgendeiner Form» sein Amt bis zur Aufklärung der Vorwürfe ruhen zu lassen, wie er der dpa am Montag in München sagte. In der Vorwoche war ein anonym versendeter Brief im Namen von DOSB-Mitarbeitern bekannt geworden, in dem Hörmann eine Reihe von Verfehlungen vorgeworfen werden. Präsidium und Vorstand haben die Ethik-Kommission eingeschaltet, die am Mittwoch erstmals über die Anschuldigungen beraten wird.


Schnelltest fällt positiv aus: Schalke-Spieler in Isolation

GELSENKIRCHEN: Bei einem Spieler von Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 ist am Montag ein Corona-Schnelltest positiv ausgefallen. Der betroffene und nicht genannte Profi habe sich umgehend in häusliche Isolation begeben, teilte der Revierclub mit. Ob der positive Test Auswirkungen auf das Nachholspiel gegen Hertha BSC am Mittwoch (18.00 Uhr) haben werde, könne der Verein aktuell nicht beantworten, hieß es weiter. Alle anderen Mitglieder der Mannschaft seien negativ getestet worden. Dennoch sei das Training am Montag vorsichtshalber abgesagt worden.


«Abendzeitung»: Flick soll beim DFB Vertrag bis 2024 bekommen

MÜNCHEN: Hansi Flick soll nach unbestätigten Informationen der «Abendzeitung» einen Dreijahresvertrag als Fußball-Bundestrainer erhalten. Wie die in München erscheinende Zeitung am Montag berichtete, soll der Erfolgscoach des FC Bayern München nach der Europameisterschaft in diesem Sommer Nachfolger von Joachim Löw werden und die Nationalmannschaft sowohl bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar als auch bei der Heim-EM 2024 betreuen. Der 56-jährige Flick wird seit längerem als der aussichtsreichste Kandidat auf das Bundestraineramt gehandelt. Beim FC Bayern München hatte er um Auflösung seines bis 2023 datierten Vertrages zum Saisonende gebeten.


Ruderer Zeidler zu Olympia-Prämien für Gold: «Ein bisschen peinlich»

MÜNCHEN: Der Ruderer Oliver Zeidler hat die Wertschätzung des olympischen Spitzensports in Deutschland anhand der vergleichsweise kleinen Prämie für eine Goldmedaille als gering bezeichnet. Anders als in anderen Ländern, wo Olympiasieger finanziell teils für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben, bekommen Goldmedaillengewinner hierzulande 20.000 Euro von der Deutschen Sporthilfe. «20.000 Euro ist wirklich ein bisschen peinlich», sagte der Welt- und Europameister am Montag bei einem Besuch des Presseclubs München.

«Da kann man mindestens eine Null dranhängen», fand der 24 Jahre alte Medaillenfavorit für die Spiele in Tokio, «auch in einem Land wie Deutschland, wo wir wirklich viel Geld haben und sich viele Leute mit dem Sport schmücken». Die Kritik richte sich nicht gegen den Deutschen Olympischen Sportbund, dessen Chef Alfons Hörmann neben Zeidler auf dem Podium saß. Der Athlet ergänzte: «Das hat was mit der Haltung gegenüber dem Sport zu tun, die ein bisschen hinterherhinkt.»

Der DOSB-Präsident räumte ein, die meisten Olympia-Starter «leben für ihren Sport und nicht von ihrem Sport». Er wolle nicht verhehlen, dass es bei etlichen solcher Themen Verbesserungspotenzial gebe.

Auch die Frage, was eine Medaille wert sei, gehöre dazu. «Aber was uns mindestens genauso am Herzen liegt ist: Wie sichern wir jene ab, die es nicht zu Gold, Silber und Bronze bringen?», fragte Hörmann. «Weil es für die nochmal schwieriger ist, weil die auch nicht den großen und schönen Erfolg haben, der sich in einem Land wie Deutschland vernünftig für die Zukunft nützen lässt.»


Wolfsburg löst U23 auf - Kooperation mit Erstligist in Österreich

WOLFSBURG: Der VfL Wolfsburg löst seine U23 zur kommenden Saison auf und richtet seine Nachwuchsarbeit strategisch neu aus. Dafür will der niedersächsische Fußball-Bundesligist eng mit dem österreichischen Erstligisten SKN St. Pölten zusammenarbeiten. Wolfsburger Talente sollen dort Spielpraxis sammeln. «Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber sie ist nicht nur mit Blick auf die künftige Zusammenarbeit mit dem SKN St. Pölten sinnvoll», wird VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer in einer Mitteilung am Montag zitiert.


Schwimm-Weltmeister Wellbrock freut sich über Impfangebot vor Olympia

BUDAPEST: Deutschlands Top-Schwimmer Florian Wellbrock ist dankbar, dass er noch vor den Olympischen Spielen die Möglichkeit zu einer Corona-Impfung erhalten soll. «Ich denke, das ist sehr wichtig für alle, dass wir uns vor den Spielen und in Tokio nicht anstecken oder infizieren können - oder nur mit einem sehr leichten Verlauf», sagte der 23 Jahre alte Doppelweltmeister am Montag am Rande der Europameisterschaft in Budapest.

Wellbrock, der in Ungarn im Freiwasser antreten will, ergänzte: «Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass viele diesen Alptraum im Kopf haben, dass sie morgens in Tokio ihren Schnelltest oder PCR-Test machen und dann das Zimmer nicht verlassen dürfen, weil sie sich vielleicht angesteckt haben und an dem Tag ihren Wettkampf nicht wahrnehmen können. Das wäre natürlich der Worst Case und das wünsche ich keinem Sportler.»

Für alle deutschen Athletinnen und Athleten soll es noch vor Olympia ein Impfangebot geben. Die Sommerspiele sollen am 23. Juli in Japan beginnen.

Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn erklärte, wegen möglicher Nebenwirkungen bei der Impfung müsse man auch einen Trainingsausfall in der Olympia-Vorbereitung einplanen. «Aber letztendlich überwiegt da nicht nur die Sicherheit der Nichterkrankung, sondern auch das psychologische Moment: Wenn man sich sicherer fühlt bei den Wettkämpfen, ist das ein großer Fakt und ein wichtiger Fakt.»


Premierensieg: Golfer Cejka triumphiert bei Senioren-Major

BIRMINGHAM/ALABAMA: Alex Cejka hat als zweiter Deutscher nach Golf-Legende Bernhard Langer ein Turnier auf der US-Senioren-Tour gewonnen. Der 50-Jährige war bei dem Major in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama erst als Ersatzmann in das Teilnehmerfeld gerutscht. Der in Las Vegas lebende Cejka setzte sich am Sonntag (Ortszeit) im Stechen am ersten Extra-Loch gegen den US-Ryder-Cup-Kapitän und Titelverteidiger Steve Stricker durch. Nach vier Runden hatten die beiden Golfprofis mit jeweils 270 Schlägen an der Spitze gelegen, so dass ein Playoff um den Sieg nötig war. Der 63 Jahre alte Langer beendete das Turnier mit 279 Schlägen auf dem geteilten sechsten Rang.


Chicago sichert sich Rechte an Basketball-Nationalspielerin Fiebich

BERLIN: Die deutsche Basketball-Nationalspielerin Leonie Fiebich spielt in der neuen Saison für Chicago Sky in der US-Profiliga WNBA. Chicago sicherte sich die Rechte an der 21-Jährigen. Fiebich wurde gemeinsam mit Stephanie Watts von den Los Angeles Sparks im Tausch für Gabby Williams an Chicago abgegeben. Fiebich war im Vorjahr an 22. Stelle von L.A. gedraftet worden, entschied sich dann aber noch für ein Jahr beim Bundesligisten TSV Wasserburg.


DFB-Frauen im vorletzten Länderspiel der Saison gegen Frankreich

FRANKFURT/MAIN: Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft trifft im vorletzten Länderspiel der Saison auf Frankreich. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag bekannt. Die Begegnung findet am 10. Juni (21.10 Uhr/Sportschau-Livestream) in Straßburg statt. Der Gegner beim letzten Testspiel am 15. Juni wird zeitnah mitgeteilt. Ursprünglich war zum Saisonabschluss eine USA-Reise mit Spielen gegen den Weltmeister geplant. Die wurde aber wegen der unsicheren Corona-Lage schon vor Wochen abgesagt.


Rummenigge mahnt DFB zu Eile bei Flick: Wetter «wird nicht besser»

MÜNCHEN: Karl-Heinz Rummenigge hat dem Deutschen Fußball-Bund eindringlich geraten, Hansi Flick so schnell wie möglich als Bundestrainer zu verpflichten. «Hansi wäre der perfekte Trainer für die Nationalelf. Ich würde da nicht groß rummachen beim DFB, kann mir vorstellen, dass viele europäischen Clubs Interesse haben», sagte der Vorstandschef von Flicks Noch-Verein FC Bayern München der «Bild» (Montag). Der 56 Jahre alte Flick und der Verband sind bereits in Verhandlungen über den Job als Nachfolger von Joachim Löw. Dass zwischen dem DFB und dem Wunschkandidaten noch keine Einigung kommuniziert wurde, kann Rummenigge nicht verstehen.


Jan Zimmermann wird zur kommenden Saison Trainer bei Hannover 96

HANNOVER: Hannover 96 hat Jan Zimmermann als neuen Trainer zur kommenden Saison verpflichtet. Der 41-Jährige, der derzeit noch den Regionalligisten TSV Havelse trainiert, tritt beim Fußball-Zweitligisten die Nachfolge von Kenan Kocak an, dessen Vertrag zum Saisonende aufgelöst wurde. Zimmermann erhält nach Angaben der Niedersachsen vom Montag einen Zweijahresvertrag. 96-Geschäftsführer Martin Kind hatte auch mit Paderborns Trainer Steffen Baumgart über ein Engagement in Hannover gesprochen. Baumgart ist allerdings auch ein Kandidat beim 1. FC Köln und Hamburger SV und scheint dort bessere Perspektiven als in Hannover zu sehen.


Japan-Besuch von IOC-Chef Bach verschoben

TOKIO: Ein in diesem Monat geplanter Japan-Besuch von IOC-Chef Thomas Bach vor den Olympischen Spielen in Tokio ist wegen des Corona-Notstands in Japan verschoben worden. Das gaben die japanischen Organisatoren am Montag bekannt, ein neuer Termin steht noch nicht fest. «Angesichts der Verlängerung des Ausnahmezustands in der vergangenen Woche und verschiedener Umstände wurde der für den 17. und 18. Mai geplante Besuch des IOC-Präsidenten Bach in Japan verschoben», heißt es in einer Stellungnahme. Japan hat den Notstand für Tokio und weitere Regionen wegen steigender Infektionen bis 31. Mai verlängert. Der politisch zunehmend unter Druck stehende japanische Regierungschef Yoshihide Suga will an den Olympischen Spielen trotz scharfer Kritik festhalten.


Erneuter Dämpfer für Olympischen Fackellauf in Japan

TOKIO: Der Olympische Fackellauf in Japan muss wegen steigender Corona-Infektionen voraussichtlich erneut von öffentlichen Straßen verbannt werden. Der Gouverneur der westlichen Präfektur Okayama, Ryuta Ibaragi, wurde am Montag mit den Worten zitiert, es sei so gut wie unmöglich, den Fackellauf wie geplant in der kommenden Woche in den beiden größeren Städten Okayama und Kurashiki abzuhalten. Dass die Fackelläufer durch andere Städte der Präfektur laufen, sei ebenfalls schwierig. Okayama wäre die zweite Präfektur, in der der Fackellauf nicht stattfinden kann. Zuvor hatte bereits die Präfektur Fukuoka im Südwesten des Inselreichs den Lauf abgesagt.

In der Präfektur Osaka mussten die Läufer zudem auf einen leeren Park ausweichen, wo sie einsam ihre Runden drehten. Nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage der konservativen japanischen Tageszeitung «Yomiuri Shimbun» sind 59 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele. 23 Prozent sagten, die Spiele sollten ohne Zuschauer stattfinden. 16 Prozent waren der Meinung, die Zahl der Zuschauer sollte begrenzt werden. Ausländische Fans haben die Organisatoren der Spiele bereits ausgeschlossen. Die Frage der Zulassung inländischer Zuschauer wollten die japanischen Olympia-Macher im Juni beantworten.

Eine an IOC-Präsident Thomas Bach und Regierungschef Yoshihide Suga gerichtete Online-Petition zur Absage der Olympischen Spiele wurde bis zum Montag bereits von mehr als 317.000 Menschen unterzeichnet. Sie war vom japanischen Politiker und Anwalt Kenji Utsunomiya initiiert worden und trägt die zentrale Forderung im Titel: «Sagen Sie die Olympischen Spiele in Tokio ab, um unser Leben zu schützen.»

Japans Olympia-Macher, für die es um Gesichtswahrung und viel Geld geht, und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben jedoch immer wieder betont, dass die Spiele wie geplant und für alle «sicher» veranstaltet werden. Regierungschef Suga bekräftigte dies am Montag. Die Spiele sollen am 23. Juli in der japanischen Hauptstadt eröffnet werden.


Weltmeister Hamilton will bis zur Sommerpause neuen Mercedes-Vertrag

BARCELONA: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton will noch vor Beginn der Sommerpause im August einen neuen Vertrag bei Mercedes unterschreiben. «Wir wollen nichts überstürzen. Aber ich denke, wir müssen vernünftig sein und Gespräche beginnen», sagte der 36 Jahre alte Brite nach seinem Sieg beim Großen Preis von Spanien am Sonntag in Barcelona. Zu Jahresbeginn hatte Hamilton zunächst nur für eine weitere Saison beim Branchenprimus verlängert. Nach vier von 23 Rennen führt der Dauersieger das WM-Klassement einmal mehr an. Bereits seit 2013 fährt er für die Silberpfeile.


Formel-1-Teamchef: Für Mick Schumacher «einfach nicht mehr drin»

BARCELONA: Mick Schumacher macht in seinem Premierenjahr in der Formel 1 laut seines Teamchefs Günther Steiner bislang einen guten Job. «Mit unserem Auto ist einfach nicht mehr drin», sagte der Südtiroler nach dem Großen Preis von Spanien in Barcelona allerdings auch. In seinem vierten Rennen in der Motorsport-Königsklasse hatte Schumacher am Sonntag den 18. und damit vorletzten Platz in seinem Haas-Boliden belegt. Der US-Rennstall hat die Entwicklung am Wagen für dieses Jahr bereits eingestellt und fokussiert sich auf 2022.

Der 22 Jahre alte Schumacher machte nach einem starken Start von Position 18 schnell Plätze gut, konnte diese aber im Rennverlauf im unterlegenen Auto nicht verteidigen. «Manchmal wurde er schon vor der Bremszone überholt», sagte Steiner: «Es ist immer enttäuschend, wenn du so gut startest und dann die Positionen wieder verliert.» Der Neuling sei jedoch «gut zu Ende gefahren. Sein Rennen war konstant».

Einen kleinen Schockmoment erlebte Schumacher, als er beim Boxenstopp ein Stück zu weit fuhr und dabei einen Mechaniker vor seinem Auto traf. «Er hatte große Sorgen, dass er jemanden verletzt hat», sagte Steiner. Doch das war nicht der Fall. Der Team-Mitarbeiter habe laut des 56-Jährigen schon «schlimmere Pit Stops erlebt» und sei wohlauf.

Hoffnungen auf Fahrten in die Top Ten und damit erste WM-Punkte kann sich Schumacher auch in den kommenden Wochen nicht machen. «Man kann nicht glücklich sein», sagte Steiner über die bisherige Bilanz. Beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen in Monaco dürften die Haas-Schwächen noch deutlicher werden. Während Schumacher zumindest gute Ansätze zeigt, hat sein russischer Teamkollege Nikita Masepin deutlich größere Probleme. Er wurde in Spanien abgeschlagen Letzter.


Japans Regierungschef hält trotz wachsender Kritik an Olympia fest

TOKIO: Der politisch zunehmend unter Druck stehende japanische Regierungschef Yoshihide Suga will die Olympischen Spiele in Tokio trotz scharfer Kritik durchziehen. «Wir werden unser Bestes tun, um das Leben und die Gesundheit der Menschen zu schützen und ein sicheres Sportfest zu realisieren», sagte Suga am Montag im Parlament. Er reagierte damit auf Forderungen der Opposition, die Spiele nochmals zu verschieben oder gleich ganz abzusagen. Es sei nicht miteinander vereinbar, das Leben der Menschen schützen zu wollen und zugleich Olympische Spiele zu veranstalten, sagte Yukio Edano von der Konstitutionell-Demokratischen Partei. Eine Entscheidung könne nicht länger aufgeschoben werden.

Regierungschef Suga steht wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise, Bestechungsskandalen und seinem Festhalten an den Olympischen Spielen innenpolitisch zunehmend unter Druck. Ein halbes Jahr vor der turnusmäßigen Parlamentswahl hatte seine regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) kürzlich drei wichtige regionale Nachwahlen verloren. Vergangene Woche sah er sich gezwungen, den Corona-Notstand für die Olympia-Stadt Tokio weniger als drei Monate vor Beginn der Sommerspiele abermals zu verlängern, bis 31. Mai.

Eine an IOC-Präsident Thomas Bach und Suga gerichtete Online-Petition zur Absage der Olympischen Spiele wurde bis zum Montag bereits von mehr als 315.000 Menschen unterzeichnet. Sie war vom japanischen Anwalt Kenji Utsunomiya initiiert worden und trägt die zentrale Forderung im Titel: «Sagen Sie die Olympischen Spiele in Tokio ab, um unser Leben zu schützen». Japans Olympia-Macher, für die es um Gesichtswahrung und viel Geld geht, und das Internationale Olympische Komitee haben jedoch immer wieder betont, dass die Spiele wie geplant und für alle «sicher» veranstaltet werden.


Deutsche Synchronschwimmerinnen fiebern Premierenstart entgegen

BUDAPEST: Die deutschen Synchronschwimmerinnen Marlene Bojer und Michelle Zimmer fiebern einen Monat vor der Olympia-Qualifikation der gemeinsamen Wettkampfpremiere in dieser Woche entgegen. Das neuformierte Duett will bei den Europameisterschaften von diesem Montag an in Budapest ein Zeichen an die anderen europäischen Olympia-Kandidaten senden. «Wir wollen ein Statement setzen und uns vor der direkten Konkurrenz platzieren», sagte die Münchnerin Bojer am Sonntag. «Wir wollen zeigen, was wir können, und einen raushauen.»

Beim Kampf um die erste Olympia-Teilnahme deutscher Synchronschwimmerinnen seit 1992 hatte der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) im vergangenen Jahr umplanen müssen. Daniela Reinhardt hatte sich nach anhaltenden Rückenproblemen und nach der Verschiebung der Olympischen Spiele vom Leistungssport verabschiedet. Bojer versucht nun, sich mit der Berlinerin Zimmer für Tokio zu qualifizieren. Die letzten Tickets für die Sommerspiele werden vom 10. bis 13. Juni in Barcelona vergeben.

Erst seit Oktober trainieren die beiden zusammen. «Wir freuen uns superdoll, dass wir endlich an den Start gehen können», sagte Zimmer. Das Duett geht den Kampf um die Olympia-Tickets optimistisch und angriffslustig an - und will dafür schon bei der EM in Ungarn überzeugen. «Wir wollen dieses Zeichen setzen, passt auf, hier sind wir und wir sind bereit», sagte die Berlinerin. «Wir haben noch vier Wochen und konnten in sechs Monaten schon ziemlich viel rausreißen. Erwartet mal, dass wir in vier Wochen noch mehr können.»


Bayern bestätigt Muskelfaserriss bei Goretzka - Sorgen vor EM

MÜNCHEN: Leon Goretzka fällt für den Rest der Bundesligasaison wegen einer Oberschenkelverletzung aus und weckt damit Sorgen für den Auftakt der Fußball-Europameisterschaft. Der Nationalspieler des FC Bayern erlitt beim 6:0 am Samstag gegen Mönchengladbach einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel, wie der Rekordmeister am Montag mitteilte. Am Sonntag hatte der «Kicker» darüber berichtet. Eine Prognose, ob Bundestrainer Joachim Löw mit dem 26-Jährigen für die EM und das Auftaktspiel am 15. Juni gegen Frankreich rechnen kann, gab es nicht. Laut «Kicker» werde es ein Wettlauf mit der Zeit.


Alexander Zverev gewinnt Tennis-Turnier in Madrid

MADRID: Alexander Zverev hat zum zweiten Mal das topbesetzte Tennis-Turnier in Madrid gewonnen. Die deutsche Nummer eins setzte sich am Sonntagabend im Finale gegen den Italiener Matteo Berrettini nach hartem Kampf mit 6:7 (8:10), 6:4, 6:3 durch und wiederholte damit seinen Triumph aus dem Jahr 2018. Zverev verwandelte nach 2:40 Stunden seinen zweiten Matchball und holte damit seinen zweiten Titel in diesem Jahr. Zuvor hatte er bereits das Sandplatz-Turnier im mexikanischen Acapulco gewonnen. Auf dem Weg zum Titel hatte Zverev in Madrid bereits mit Siegen gegen Rafael Nadal und Dominic Thiem für Furore gesorgt.


Olympia-Silbertrainer Sturm vor Vertragsverlängerung in der NHL

LOS ANGELES: Der frühere Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm steht vor einer Vertragsverlängerung als Assistenzcoach beim NHL-Team Los Angeles Kings. «Wir haben bereits gute Gespräche gehabt, aber noch ist nichts unterschrieben», sagte der 42-Jährige dem Fachmagazin «Eishockey News». Sturm war gut ein halbes Jahr nach seinem Silbercoup mit dem deutschen Nationalteam bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang als Assistenztrainer in die NHL gewechselt. Die laufende Saison endet für die Kings am 13. Mai. Die Playoffs der nordamerikanischen Profiliga hat das Team auch diesmal verpasst.


Herthas Mittelstädt verletzt: Verdacht auf Gehirnerschütterung

BERLIN: Hertha BSC hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen weiteren Verletzungsausfall zu beklagen. Maximilian Mittelstädt musste beim 0:0 gegen Arminia Bielefeld am Sonntag nach 32 Minuten mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Zuvor war der 24 Jahre alte linke Außenverteidiger mit Bielefelds Anderson-Lenda Lucoqui zusammengeprallt und mehrere Minuten auf dem Rasen des Olympiastadions behandelt worden. Im dritten Nachholspiel nach der Corona-Quarantäne gegen den FC Schalke 04 am Mittwoch droht zudem der Ausfall von Matheus Cunha. Der Brasilianer musste in der 59. Minute mit einer Sprunggelenkverletzung vom Platz.


Frankreichs Nationalcoach Deschamps: Deutschland ein «starkes Team»

BERLIN: Der französische Fußball-Nationaltrainer Didier Deschamps zählt die deutsche Elf trotz ihrer zuletzt enttäuschenden Auftritte zum Kreis der EM-Favoriten. «Ja, ihr Kader wurde erneuert, aber sie sind immer noch ein starkes Team mit viel Körpereinsatz», sagte der Franzose dem «Kicker» (Montag). Weltmeister Frankreich ist am 15. Juni in der Münchner Allianz Arena Auftaktgegner der deutschen Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw. Weitere Gegner in der Gruppe F sind Titelverteidiger Portugal und Ungarn, das Turnier findet vom 11. Juni bis 11. Juli in insgesamt elf Städten statt.


Hussong und Craft mit Top-Ergebnissen bei Werfer-Europacup

SPLIT: Christin Hussong und Shanice Craft haben zum Abschluss des Werfer-Europacups in Split für zwei weitere deutsche Top-Ergebnisse gesorgt. Hussong musste am Sonntagabend im Speerwerfen nur der Polin Maria Andrejczyk, die das Gerät auf 71,40 Meter schleuderte, den Vortritt lassen. Die Europameisterin aus Zweibrücken kam als Zweite auf 66,44 Meter. Craft belegte im Diskuswerfen mit 62,05 Meter den dritten Rang hinter den Portugiesinnen Liliana Ca (62,80) und Irina Rodrigues (62,79). Mit 4519 Punkten belegten die deutschen Frauen in der Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Polen (4549). Noch besser lief es bei den Männern, die mit 4489 Punkten den Europacup vor Polen (4378) gewannen.


Gespräche über Verlegung von Champions-League-Finale nach London

LONDON: In der Diskussion um eine Verlegung des Endspiels der Champions League von Istanbul nach London soll es eine zeitnahe Entscheidung geben. Vertreter der britischen Regierung sollen noch am Montag mit der Europäischen Fußballunion UEFA sprechen, meldete die Nachrichtenagentur PA. Eine Entscheidung, ob die Partie zwischen Manchester City und dem FC Chelsea verlegt wird, solle dann innerhalb von 24 Stunden fallen. Demnach fordert die UEFA eine Garantie für quarantänefreie Einreise für ihre Delegierten sowie Journalisten, Medien und Ehrengäste. Für das Spiel am 29. Mai komme in Großbritannien einzig das Wembley-Stadion in London in Frage, dort sollen dann mindestens 22.500 Zuschauer Einlass erhalten. Die BBC berichtete, spätestens am Mittwoch solle Klarheit herrschen.


2:2 gegen Sevilla: Real Madrid verpasst Sprung an Tabellenspitze

MADRID: Real Madrid hat in der spanischen Fußball-Meisterschaft den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Das Team des deutschen Nationalspielers Toni Kroos musste sich am Sonntagabend im Heimspiel gegen den Tabellenvierten FC Sevilla mit einem glücklichen 2:2 (0:1) begnügen. Ein Eigentor von Sevillas Diego Carlos (90.+4) in der Nachspielzeit rettete Real einen Punkt. Zuvor hatten Fernando (22.) und der frühere Schalker Ivan Rakitic (78.) per Elfmeter für Sevilla getroffen. Marco Asencio (67.) war das zwischenzeitliche 1:1 für Madrid gelungen. Durch das Remis bleibt Real (75) zwei Punkte hinter dem Stadtrivalen Atletico Madrid (77) Zweiter vor dem punktgleichen FC Barcelona.


Juventus Turin bangt nach 0:3 gegen AC Mailand um Champions League

TURIN: Juventus Turin ist nach einer herben Heimschlappe in der italienischen Fußball-Meisterschaft aus den Champions-League-Plätzen gefallen. Das Team um Superstar Cristiano Ronaldo verlor am Sonntagabend im eigenen Stadion gegen die AC Mailand mit 0:3 (0:1). Brahim Diaz (45.+1), der frühere Bundesliga-Spieler Ante Rebic (78.) und Fikayo Tomori (82.) schossen die Tore. Während Milan sich auf den dritten Platz hinter Meister Inter Mailand (85 Punkte) und das punktgleiche Atalanta Bergamo (72) verbesserte, ist Juve (69) nur noch Fünfter. Bergamo, Team des deutschen Nationalspielers Robin Gosens, hatte sich zuvor mit 5:2 (1:0) bei Absteiger Parma Calcio durchgesetzt.


West Bromwich Albion steigt aus Premier League ab

LONDON: West Bromwich Albion steht als zweiter Absteiger nach Sheffield United aus der Premier League fest. Das Team des früheren englischen Kurzzeit-Nationaltrainers Sam Allardyce verlor am Sonntagabend beim FC Arsenal mit 1:3 (0:2) und kann bei drei ausstehenden Partien nicht mehr den Klassenverbleib schaffen. West Brom war erst in der Vorsaison in die höchste englische Fußball-Liga zurückgekehrt. Bei Arsenal trafen Emile Smith Rowe (29. Minute), Nicolas Pépé (35.) und Willian (90.), für die Gäste war der zwischenzeitliche Anschluss durch Matheus Pereira (67.) zu wenig.


Weißkirchen verliert Badminton-Finale in Portugal

CALDOS DA RAINHA/PORTUGAL: Der dreifache deutsche Badminton-Meister Max Weißkirchen hat am Sonntag das Endspiel der Portuguese International Championships verloren. Der 24-Jährige aus Lüdingshausen unterlag mit 15:21, 17:21 gegen den Dänen Ditlev Jaeger Holm. Das mit 10.000 US-Dollar dotierte Turnier in Caldos da Rainha war das vorletzte Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele. Weißkirchen wird in Tokio allerdings nicht dabei sein. Es zählen die zehn besten Turnierergebnisse innerhalb des Qualifikationsjahres. Der 24-Jährige kommt auch trotz des guten Abschneidens in Portugal im internen Duell nicht mehr an Kai Schäfer (Dortelweil) vorbei, der sich für die Olympischen Spiele qualifiziert hat.

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