Nachrichten aus der Sportwelt am Freitag

Johannes Lochner und Florian Bauer beim Bob-Weltcup in Winterberg. Foto: epa/Friedemann Vogel
Johannes Lochner und Florian Bauer beim Bob-Weltcup in Winterberg. Foto: epa/Friedemann Vogel

Doppelführung: Lochner nach Lauf eins vor Friedrich im Viererbob

YANQING: Johannes Lochner kämpft in der Königsklasse Viererbob mit Francesco Friedrich erneut um olympisches Gold. Der Berchtesgadener überbot am Samstag den von Zweierbob-Olympiasieger Friedrich zuvor aufgestellten Bahnrekord und schraubte die Bestmarke auf 58,13 Sekunden. Lochner fuhr fast fehlerfrei, erreichte die beste Spitzen-Geschwindigkeit und hat vor dem zweiten von insgesamt vier Wertungsläufen 0,16 Sekunden Vorsprung auf Friedrich.

Der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang stellt mit seiner Crew in 4,85 Sekunden den Startrekord auf. Doch in Kurve sieben leistete sich Friedrich einen kleinen Fehler. Auf den drittplatzierten Kanadier Justin Kripps hat er nur neun Hundertstelsekunden Vorsprung.

Der nur mit Startnummer zwölf ins Rennen gegangene Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach liegt als Fünfter ebenfalls noch in Reichweite zu den Medaillen. Auf Bronze hat er 22 Hundertstelsekunden Rückstand.


Andretti-Sohn will 2024 mit eigenem Team in die Formel 1

NEW YORK: Der Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Mario Andretti will mit einem eigenen Team in die Rennserie einsteigen. Michael Andretti habe beim Motorsport-Weltverband Fia einen Antrag für einen Start zur Saison 2024 hinterlegt, teilte Vater Mario via Twitter mit. Das Unternehmen Andretti Global besitze alle nötigen Ressourcen und erfülle sämtliche Voraussetzungen, schrieb der ehemalige Rennfahrer weiter. Michael Andretti erwarte nun die Entscheidung der Fia.

Im Vorjahr hatte sich Michael Andretti vergeblich um die Übernahme des in der Schweiz beheimateten Rennstalls Alfa Romeo bemüht. Nun startet er offenkundig sein eigenes Projekt. In der Formel 1 fahren derzeit zehn Teams. Zuletzt war 2016 der US-Rennstall Haas neu hinzugekommen.

Auch durch den großen Erfolg der Netflix-Serie «Drive to Survive» ist in den USA das Interesse an der Motorsport-Königsklasse deutlich gestiegen. In der neuen Saison rückt das Rennen in Miami als zweiter Grand Prix in den USA in den Rennkalender. Erst am Freitag verkündete die Rennserie die Verlängerung des Vertrags mit Austin bis 2026. Im Gespräch ist auch ein Gastspiel in Las Vegas.

Die Familie Andretti ist ein großer Name im amerikanischen Motorsport. Mario Andretti (81) wurde 1978 im Lotus Formel-1-Weltmeister. Sohn Michael (59) fuhr 1993 ebenfalls in der Formel 1, blieb dabei aber erfolglos. Später feiert er als Team-Besitzer in der IndyCar-Serie eine Reihe von Siegen.


Ski-Freestyler aus Ukraine nach Umarmung mit Russen: Hat sich ergeben

PEKING: Der ukrainische Ski-Freestyler Oleksandr Abramenko will der Umarmung mit seinem russischen Kontrahenten Ilja Burow nicht zu viel Symbolik beimessen. Nach dem Wettkampf bei den Olympischen Winterspielen in Peking hatten sich Bronzemedaillen-Gewinner Burow und der Zweitplatzierte Abramenko am Mittwoch umarmt. Dabei hatte der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt noch Anfang des Monats die Empfehlung ausgesprochen, dass sich ukrainische Athletinnen und Athleten während der Spiele vom russischen Team fernhalten sollten.

In einer «patriotischen Online-Besprechung» sei auch den Trainern empfohlen worden, «dass sie nicht mit russischen Athleten zusammenstehen und keine Fotos machen», hatte Hutzajt in einem Interview für die Onlinezeitung «Tribuna.com» gesagt.

Auf die Frage, ob diese Geste ein Beispiel für olympischen Geist sei, sagte Abramenko der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag): «Das ist natürlich sehr schwierig, eine solche Frage zu behandeln. Es gab ja schon 2018 dieses gemeinsame Foto mit uns beiden, ich meine, ich wurde fotografiert, als ich Ilja gratulierte. Bei diesen Spielen wollte ich natürlich vermeiden, dass es sich wiederholt, und da hab ich darum gebeten, ich meine, was heißt das schon, gebeten ... Es hat sich dann halt eben ergeben, dass er mich umarmt hat. Na ja. Es ist halt so, wie es ist.»


Auch NRW-Verfassungsgerichtshof weist Antrag des 1. FC Köln ab

KÖLN: Im Streit um mehr Zuschauer bei den Spielen der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Köln am Freitagabend auch vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen keinen Erfolg gehabt. Die Verfassungsrichter lehnten den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die Beschränkung auf 10.000 Zuschauer bei Fußballspielen durch das Land Nordrhein-Westfalen ab. Die Entscheidung fiel mit vier zu drei Stimmen aus, wie es am Abend in einer Mitteilung ohne Nennung einer Begründung hieß. Diese soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.


3. Liga: DFB sanktioniert Türkgücü München mit Abzug von elf Punkten

MÜNCHEN: Der insolvente Drittligist Türkgücü München ist vom Deutschen Fußball-Bund mit dem Abzug von elf Punkten bestraft worden und steht vor dem Abstieg. «Neun Punkte werden Türkgücü aufgrund des Insolvenzantrags aberkannt, den der Club Ende Januar gestellt hatte», teilte der DFB am Freitag mit. «Weitere zwei Punkte verliert Türkgücü aufgrund eines Auflagenverstoßes.» Türkgücü kann binnen einer Woche Einspruch einlegen. Mit 15 Punkten und elf Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz belegen die Münchner nun den letzten Rang der 3. Liga.


Bericht: FC Bayern an Verpflichtung von Gravenberch interessiert

MÜNCHEN: Fußball-Rekordmeister FC Bayern soll niederländischen Medienberichten zufolge an einer Verpflichtung von Toptalent Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam interessiert sein. Wie die Zeitung «De Telegraaf» am Freitag berichtet, befinden sich die Gespräche angeblich in einem frühen Stadium. Der Vertrag des 19 Jahre alten Mittelfeldspielers, der im vergangenen Jahr in der niederländischen Nationalmannschaft debütierte, läuft noch bis 2023. In der aktuellen Spielzeit der Eredivisie absolvierte er bislang 21 Partien für den Tabellenführer.


Erlösender Sieg für Schalke - Heidenheim patzt in Dresden

GELSENKIRCHEN/DRESDEN: Der FC Schalke 04 hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga einen erlösenden Sieg gefeiert. Fünf Tage nach dem ernüchternden 1:2 in Düsseldorf gewann der Absteiger gegen den auswärts bis dahin ungeschlagenen SC Paderborn mit 2:0 (1:0) und nahm auch etwas den Druck von Trainer Dimitrios Grammozis. Die Schalker zogen vorübergehend mit dem Hamburger SV auf dem Relegationsplatz gleich. Der 1. FC Heidenheim lies derweil zwei Punkte liegen und kam nur zu einem 1:1 (0:0) bei Dynamo Dresden. Heidenheim belegt vorerst Platz sechs.


Leverkusener Siegesserie endet beim FSV Mainz 05

MAINZ: Der heimstarke FSV Mainz 05 hat auch den Offensivkünstlern von Bayer Leverkusen getrotzt. Die Rheinhessen gewannen am Freitagabend zum Auftakt des 23. Spieltages der Fußball-Bundesliga mit 3:2 (0:1) und kletterten vorerst auf Platz sieben. Bayer verpasste die Chance, den Rückstand auf den Zweiten Borussia Dortmund zu verkürzen und verlor nach zuletzt vier Siegen in Serie wieder. Patrik Schick (35. Minute) mit seinem 20. Saisontor und Lucas Alario (74.) trafen für die Gäste, doch Aarón Martín (57.) sowie die eingewechselten Jean-Paul Boëtius (84.) und Marcus Ingvartsen (88.) sorgten für den Mainzer Sieg.


Neureuther über IOC-Chef: «Bach hat sich chinesischem System gebeugt»

BERLIN: Der ehemalige deutsche Alpin-Star Felix Neureuther hat erneut die Rolle von IOC-Präsident Thomas Bach bei den Olympischen Winterspielen in Peking kritisiert. «Thomas Bach hat sich dem chinesischen System gebeugt, er war ein Teil davon. Diese Spiele waren ein politischer Spielball», sagte der 37-Jährige in einem Interview der «Mediengruppe Münchner Merkur tz» (Wochenendausgabe). Menschenrechtler hatten zuletzt ihre Kritik an China erneuert und Menschenrechtsverletzungen wie die Verfolgung der Minderheit der Uiguren und chinesische Zensur angeprangert.

Neureuther kritisierte auch die Aktion um die Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt, als Bach anwesend war, doch nach dem Siegerfoto nach Angaben der Rodler noch vor der Medaillenübergabe direkt wieder verschwand. «In dem Augenblick ging es nur um die mediale Aufmerksamkeit und nicht um die Athleten und Medaillengewinner. Für mich war die Aktion ein Sinnbild, wo sich das IOC hinbewegt hat. Es geht nicht um die Sportler, sondern um den Effekt», sagte der ehemalige Skirennläufer.


Cas-Urteil zum Dopingfall: Britische Sprintstaffel verliert Silber

LONDON: Der britischen 4x100-Meter-Staffel ist wegen eines Dopingfalls nachträglich die bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio gewonnene Silbermedaille aberkannt worden. Das teilte der Internationale Sportgerichtshof Cas am Freitag mit. Konkret geht es um das Dopingvergehen von Chijindu Ujah (27), das der Cas nun bestätigte. Bereits Mitte September war auch Ujahs B-Probe positiv gewesen, gefunden wurden zwei Substanzen, die in ihrer Wirkung anabolen und androgenen Steroiden ähneln.


DOSB engagiert Michaela Röhrbein als Vorstand Sportentwicklung

FRANKFURT/MAIN: Der Deutsche Olympische Sportbund hat Michaela Röhrbein als Vorstand Sportentwicklung eingestellt. Wie der DOSB am Freitag mitteilte, war die 47-Jährige seit 2016 Generalsekretärin des Deutschen Turner-Bundes. «Wir sind davon überzeugt, dass sie aufgrund der wertvollen und vielfältigen Erfahrungen, die sie als Generalsekretärin beim DTB gesammelt hat, ein Gewinn für den DOSB ist und dem Bereich Sportentwicklung neue Impulse geben wird», sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.


Sprinterin Okagbare wegen Dopings für zehn Jahre gesperrt

MONACO: Die nigerianische Sprinterin Blessing Okagbare ist wegen Dopingverstößen für zehn Jahre gesperrt worden. Das teilte die unabhängige Integrationskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes am Freitag mit. Okagbare sei laut Kommission an einem «organisierten Dopingprogramm» im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio beteiligt gewesen.


Hütter stellt Gladbach auf Haaland-Rückkehr im BVB-Angriff ein

MÖNCHENGLADBACH: Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter will seine Mannschaft vor dem Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) auf eine Rückkehr von Erling Haaland im BVB-Angriff vorbereiten. «Haaland ist mit seiner Wucht, Dynamik und Mentalität in Dortmund der Garant für Tore und Punkte. Ob er am Sonntag dabei ist, werden wir sehen. Wir müssen uns auf beide Möglichkeiten einstellen», sagte Hütter am Freitag.


Wolfsburg verlängert mit Geschäftsführer Schmadtke um sieben Monate

WOLFSBURG: Der VfL Wolfsburg hat den Vertrag mit seinem Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke bis zum 31. Januar 2023 verlängert. «Wir sind in den Gesprächen übereingekommen, dass ich dem Verein auf Wunsch des Aufsichtsrats noch bis zum Ende der übernächsten Transferperiode zur Verfügung stehe», sagte Schmadtke in einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten vom Freitag.


Eiskunstläuferin Walijewa mit Applaus in Moskau empfangen

MOSKAU: Nach dem tagelangen Doping-Wirbel und ihrer verpatzten Olympia-Kür ist die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Walijewa mit Jubel und Applaus von Fans in Moskau empfangen worden. Russische Medien veröffentlichten am Freitag Videos von der Ankunft der Europameisterin am Flughafen Scheremetjewo. Zu sehen war, wie Anhänger Fahnen schwenkten, Porträts der Sportlerin hoch hielten und laut «Dankeschön» riefen. Walijewa bekam auch Blumen. Sie äußerte sich selbst aber nicht vor Kameras. Walijewa trug eine schwarze Corona-Schutzmaske. Zu erkennen war, wie sie sich augenscheinlich über den Empfang freute.

Eine Teamkollegin sagte, dass Walijewa auf der Rückreise trotz der Enttäuschung auch schon habe wieder lachen können. Die 15-Jährige hatte Peking direkt am Tag nach dem Einzel-Wettbewerb, in dem sie durch die verpatzte Kür auf Rang vier zurückgefallen war, verlassen.

Nach dem tagelangen Wirbel um ihre positive Dopingprobe bei den Olympischen Winterspielen und dem Kampf um den Olympia-Start im Einzel hatte die Topfavoritin Walijewa in der Kür durch grobe Sprungfehler ihre Chance auf eine Medaille vergeben. Gold ging an die russische Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa, Silber an Teamkollegin Alexandra Trusowa. Bronze holte Kaori Sakamoto aus Japan.


Italiens Olympia-Komitee: Olympia 2026 als Vorbild für die Zukunft

PEKING: Die italienischen Organisatoren erwarten nach den nächsten Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Zukunft weitere Winterspiele in mehreren Regionen. «Wir haben einen neuen Weg geebnet und eine neue Ära begonnen», sagte Giovanni Malagò, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens, am Freitag in Peking. Dort übernehmen die Italiener als Gastgeber der nächsten Winterspiele am Sonntag die olympische Flagge vom aktuellen Olympia-Gastgeber. Die Wettkampfstätten der Spiele 2026 sind teils Hunderte Kilometer voneinander entfernt.

Malagò sagte, dass die Logistik die größte Hürde bei der Organisation der Spiele sein werde. «Für uns ist die Herausforderung, die Logistik und den Transport in einem so großen Gebiet zu organisieren», sagte er. Um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und geringe Kosten vereinen zu können, sei es jedoch wichtig, bereits bestehende Wettkampfstätten zu nutzen. Für die Zukunft erwartet Malagò als kommende Gastgeber von Winterspielen «entweder Städte, wo bereits solche Wettbewerbe stattgefunden haben. Oder unser Modell wird kopiert von mehreren Regionen eines Landes oder sogar von Regionen verschiedener Länder».


Berliner Paarläufer starten mit 14. Platz - Chinesen auf Gold-Kurs

PEKING: Die deutschen Paarlauf-Meister Minerva Hase und Nolan Seegert haben sich für das olympische Kür-Finale im Eiskunstlauf in Peking qualifiziert. Im Kurzprogramm am Freitag kamen die Berliner mit 62,37 Punkten allerdings nur auf den 14. Platz. Mit einem Sturz beim dreifachen Wurf-Salchow und nicht synchronen Pirouetten am Ende des Vortrages vergaben die EM-Fünften von 2020 bei ihrem Olympia-Debüt ein besseres Resultat. Beeinträchtigt war das Duo zudem durch die zehntägige Corona-Quarantäne, die der 29 Jahre alte Seegert nach einem positiven Test bei der Einreise absolvieren musste.

«Wir sind glücklich mit der Leistung, die Elemente waren solide, bis auf eines, das nicht funktionierte», sagte Hase. Für das Paar war es nach der Isolation von Seegert schwierig, in der einen Woche bis zum Wettkampf wieder die Technik zu automatisieren und die spezielle Kondition zu erreichen. «Es war nicht einfach nach der Quarantäne», meinte Seegert.

Goldkurs haben die Chinesen Sui Wenjing/Han Cong eingeschlagen. Nach einer starken Darbietung erhielten sie mit 84,41 Punkten die beste Wertung. Auf Rang zwei folgen vor der Kür die Vize-Europameister Jewgenija Tarassowa/Wladimir Morosow aus Russland mit knappem Rückstand mit 84,25 Punkten. Dritte sind die russischen Weltmeister Anastasia Mischina/Aleksander Galliamow mit 82,76 Punkten (Russland).


Neuer Formel-1-Vertrag für Austin

AUSTIN: Die Formel 1 treibt die langfristigen Kalenderplanungen weiter voran.

Am Freitag verkündete die Motorsport-Königsklasse die Verlängerung des Vertrags mit dem Circuit of the Americas in Austin. Der Kurs im US-Bundesstaat Texas wird nun bis einschließlich 2026 Gastgeber der Formel 1 bleiben. Zuletzt hatte die Rennserie erst einen neuen Vertrag mit den Betreibern in Bahrain bis einschließlich 2036 verkündet. Ende vergangenen Jahres hatte sich Abu Dhabi bei einer Verlängerung auch das Recht als Finalort bis einschließlich 2030 zusichern lassen.


Paar vom Bodensee wegen Skidiebstahls in großem Stil festgenommen

ISCHGL: Ein Paar aus dem Landkreis Konstanz ist im Tiroler Skiort Ischgl wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Skidiebstahl festgenommen worden. Das sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol in Innsbruck der Deutschen Presse-Agentur. Ein 49-Jähriger und seine 46-jährige Partnerin hatten nach Angaben der Polizei online mehrere Hundert Paar Ski zum Verkauf angeboten. «Nach jetzigem Ermittlungsstand gehen wir davon aus, dass sie größtenteils gestohlen waren», sagte ein Beamter in Ischgl am Freitag der dpa.

Das Paar sei aus einer kleinen Gemeinde im Landkreis Konstanz, sagte der Sprecher der Landespolizeidirektion, ohne weitere Details zu nennen. Laut den Ermittlern entwendeten sie Skis und andere Ausrüstungsteile nicht nur in Ischgl, sondern an mehreren Tatorten: in den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg, im italienischen Südtirol sowie in der Schweiz. Der 49 Jahre alte Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, sei teilweise geständig, hieß es. Die Frau wurde nach der Festnahme freigelassen.

Der Fall flog auf, nachdem eine Wintersportlerin ihre gestohlenen Ski versperrt an einem Skiständer bei einem Lift in Ischgl gefunden hatte. Die Polizei beobachtete danach, wie die Verdächtigen die Beute in ihre Ferienunterkunft trugen. Dort stellten Beamte 24 Paar Ski sicher. Es folgte eine Hausdurchsuchung in Deutschland, bei der mehr als ein Dutzend Paar Ski sowie Snowboards gefunden wurden.


Zweierbob: Nolte führt zur Halbzeit vor Jamanka

PEKING: Die deutschen Bob-Pilotinnen liefern sich bei den Winterspielen in China einen Zweikampf um die Goldmedaille. Zur Halbzeit der Zweierbob-Konkurrenz liegt Laura Nolte mit Anschieberin Deborah Levi 0,50 Sekunden vor Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka. Dritte ist die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor. Vize-Weltmeisterin Kim Kalicki ist als Sechste dagegen schon abgeschlagen, hat auf Nolte 1,34 Sekunden Rückstand.

Nach dem ersten Lauf lag Nolte trotz Bahnrekords von 1:01,04 Minuten nur 0,06 Sekunden vor Jamanka. Im zweiten Durchgang patzte Jamanka jedoch leicht, Nolte nutzte die Chance und drückte den Bahnrekord auf 1:01,01 Minuten.


Bietigheim Steelers verlängern mit Eishockey-Trainer Naud

BIETIGHEIM-BISSINGEN: Die Bietigheim Steelers setzen auch in der kommenden Saison auf Trainer Daniel Naud. Das teilte der Club aus der Deutschen Eishockey Liga am Freitag mit. Der 59 Jahre alte Kanadier Naud hatte die Steelers in der vergangenen Saison zum Aufstieg geführt. Momentan kämpft der Club gegen den Abstieg aus der höchsten deutschen Eishockey-Liga.


Bielefeld vorerst ohne Prietl - Wimmer kehrt gegen Union zurück

BIELEFELD: Arminia Bielefeld muss in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen den 1. FC Union Berlin ohne Mittelfeldspieler Manuel Prietl auskommen. «Prietl hat immer wieder gesundheitliche Probleme gehabt. Das wird jetzt mal gecheckt», sagte Arminia-Trainer Frank Kramer am Freitag. Wie lange Prietl, der laut Information des Clubs im Dezember 2021 positiv auf Corona getestet wurde, fehlen wird, ist noch unklar.


THW Kiel verpflichtet schwedischen Europameister Eric Johansson

KIEL: Handball-Bundesligist THW Kiel hat einen schwedischen Europameister unter Vertrag genommen. Wie der Club am Freitag mitteilte, wechselt Rückraumspieler Eric Johansson zur neuen Saison zu den «Zebras». Der 21 Jahre alte Rückraumspieler kommt vom norwegischen Meister Elverum HB. Er erhält einen Dreijahresvertrag.


Einsatz von VfB-Stürmer Kalajdzic gegen Bochum offen

STUTTGART: Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart bangt vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum um den Einsatz von Sasa Kalajdzic. Der österreichische Fußball-Nationalstürmer soll nach seinem Bluterguss in der Wade erst an diesem Freitag wieder ins Training einsteigen, wie VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo sagte. Sein Einsatz am Samstag hänge davon ab, wie seine Wade auf die Belastung reagiere. Auch Offensivspieler Omar Marmoush ist nach seinem positiven Corona-Test fraglich.


Lieberknecht vor Rückkehr auf Trainerbank von Darmstadt

DARMSTADT: Torsten Lieberknecht wird voraussichtlich zum Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Hansa Rostock an die Seitenlinie des SV Darmstadt 98 zurückkehren. Er habe bereits zwei negative Schnelltestergebnisse vorliegen, erklärte der Trainer des Fußball-Zweitligisten am Freitag. Der 48-Jährige wartet nun auf ein negatives PCR-Testergebnis, um auf der Bank Platz nehmen zu dürfen.


NHL-Toptorjäger Draisaitl trifft doppelt bei Oilers-Sieg

EDMONTON: Die Edmonton Oilers um Eishockey-Nationalspieler Leon Draisaitl haben auch das vierte Spiel unter dem neuen Cheftrainer Jay Woodcroft gewonnen. Beim 7:3 im Heimspiel gegen die Anaheim Ducks traf Draisaitl am Donnerstagabend (Ortszeit) doppelt zum 4:2 und 6:3. Einen Sieg gab es auch für Moritz Seider und Thomas Greiss mit den Detroit Red Wings. Gegen die New York Rangers gelang nach Penalty-Schießen ein 3:2. Tim Stützle holte mit den Ottawa Senators unterdessen ein 3:1 gegen die Buffalo Sabres. Nationaltorwart Philipp Grubauer verlor mit den Seattle Kraken 3:5 bei den Winnipeg Jets.


Kleber mit Saisonbestwert in der NBA - Doncic überragt bei Mavs-Sieg

NEW ORLEANS: Basketball-Nationalspieler Maxi Kleber hat seinen persönlichen Punkterekord in dieser NBA-Saison erneut verbessert und beim Sieg der Dallas Mavericks gegen die New Orleans Pelicans 20 Zähler verbucht. Beim 125:118 gegen die Pelicans stand Kleber aber klar im Schatten von Mavericks-Star Luka Doncic, der starke 49 Punkte, 15 Rebounds und acht Vorlagen auflegte. Im Spitzenspiel der Eastern Conference bezwangen die Philadelphia 76ers Titelverteidiger Milwaukee Bucks 123:120. Dennis Schröder musste auch im dritten Spiel für die Houston Rockets eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Los Angeles Clippers war das Schlusslicht der Western Conference nahezu chancenlos und verlor 111:142.


Eintracht-Oldie Makoto Hasebe hängt noch ein Jahr dran

FRANKFURT/MAIN: Makoto Hasebe, mit 38 Jahren der älteste in dieser Bundesliga-Saison eingesetzte Fußballprofi, hängt bei Eintracht Frankfurt noch ein Jahr dran. Der im Sommer auslaufende Vertrag des Japaners wurde verlängert, wie die Hessen am Freitag bekanntgaben. Nach einem weiteren Jahr als Spieler bis 2023 soll Hasebe eine Funktion im Trainerteam erhalten. Dafür wurde der Abwehrspieler bis 2027 an den Club gebunden.


Deutsche Eishockey Liga ändert wegen Corona-Krise Abstiegsregel

NEUSS: In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) droht in dieser Saison doch nur einem Club der Abstieg. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sei die Regelung angepasst worden, und es werde keinen zweiten Absteiger geben, teilten die DEL und die DEL2 am Freitag mit. Darauf habe man sich in Gesprächen geeinigt. Der Aufstieg des Meisters aus der Zweiten Liga sei aber weiter möglich.


BVB dementiert Spekulationen über Krisentreffen

DORTMUND: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat Medienberichte über ein angebliches Krisentreffen nach dem 2:4 (0:2) gegen die Glasgow Rangers dementiert. Demnach gab es am Donnerstag kein nächtliches Gespräch zwischen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc, Lizenzspielerchef Sebastian Kehl und Trainer Marco Rose. Fußball-Lehrer Rose hatte im Anschluss an die Partie bei RTL eine Mitschuld an dem schwachen Auftritt des Teams im ersten Zwischenrunden-Duell der Europa League eingeräumt: «Die Mannschaft tritt so auf, wie der Trainer sie einstellt. Ich bin verantwortlich für das große Ganze.»


TV-Quote: Kombinierer hängen RB Leipzig ab

PEKING: Die Olympia-Berichterstattung lockt weiter Millionen vor den Fernseher und war am Donnerstag sogar erfolgreicher als Fußball. Die Nordische Kombination sahen am Mittag durchschnittlich 3,73 Millionen Menschen in der ARD und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 35,7 Prozent - das ist die höchste TV-Quote des gesamten Tages. Das 2:2 von RB Leipzig gegen Real Sociedad San Sebastian verfolgten bei RTL im Schnitt 2,73 Millionen Menschen mit einem Marktanteil von 13 Prozent in der zweiten Halbzeit.

Erfolgreicher als das Leipzig-Spiel war auch die Live-Übertragung vom Eiskunstlauf. Die Kür der Frauen mit dem Drama um Kamila Walijewa schauten 2,80 Millionen und sorgten für einen Marktanteil von 26,5 Prozent. Bis zum Nachmittag lag die Quote der Olympia-Berichte durchgängig über 20 Prozent.


Rekordjäger Bö: Dominanter Biathlet auf Björndalens Spuren

ZHANGJIAKOU: Rekordjäger Johannes Thingnes Bö machte es sich inmitten seines norwegischen Erfolgsteams gemütlich. Seine vierte Goldmedaille im Massenstart genoss der Biathlon-Superstar zum Ende der Olympischen Winterspiele trotz Temperaturen von minus 17 Grad am Freitag sichtlich. Nur Ikone Ole Einar Björndalen schaffte es bislang auch zu gleich vier Olympiasiegen bei den gleichen Spielen im Biathlon, der 28-Jährige aus Stryn zog nun nach und ist mit insgesamt fünfmal Gold einer der erfolgreichsten Wintersportler der Geschichte.

«Es bedeutet mir sehr viel, denn man weiß nie, wie es bei Olympia läuft. Die letzten Jahre waren für mich fantastisch, aber bei den Spielen zählt es», sagte Bö. Er trat in den Bergen nordwestlich von Peking dominant auf, war in einem eigentlich ausgeglichenen Männer-Feld klar der Beste. «Ich bin sehr froh, dass ich hier mein bestes Biathlon zeigen konnte - nicht nur davor und danach. Ich bin wirklich erleichtert», sagte der zwölfmalige Weltmeister.

Ganz nebenbei stellte Norwegen noch einen Gold-Rekord auf. 15 Mal aufs oberste Podest schaffte es bei den gleichen Spielen bislang noch keine Nation. Und daran hatte eine von Bös Teamkolleginnen auch großen Anteil. Marte Olsbu Röiseland feierte Olympiasiege in Sprint und Verfolgung - und war gemeinsam mit Bö in der Mixedstaffel dabei.


Ukraine plant weiter Bewerbung für Olympische Winterspiele 2030

KIEW: Trotz der schweren Spannungen mit Russland hält die Ukraine an einer Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2030 fest. «Ja, wir haben eine unzureichende Infrastruktur für die Wintersportarten, aber wir arbeiten daran», sagte Sportminister Wadym Hutzajt am Freitag der Agentur Ukrinform zufolge im Parlament. Kiew schaue gerade, wie eine Olympia-Bewerbung zu bewerkstelligen sei. Das osteuropäische Land erhofft sich von der Zusage einen Prestigegewinn.

Bei den Winterspielen im chinesischen Peking hat das Land aktuell nur eine Silbermedaille durch Ski-Freestyler Olexander Abramenko im Sprungwettbewerb gewonnen. Die Ukraine ist nach den Statistiken des Internationalen Währungsfonds das ärmste Land Europas.

Die kommenden Winterspiele 2026 finden in Mailand und Cortina d'Ampezzo statt. Zum Kandidatenkreis für 2030 gehören auch das japanische Sapporo, Salt Lake City in den USA und das kanadische Vancouver. Zudem gelten auch Buenos Aires und Georgien als angebliche Interessenten für die Gastgeber-Rolle bei den Spielen 2030.


Er ist wieder silber: Neuer Mercedes für Hamiltons Angriff

SILVERSTONE: Der neue Formel-1-Mercedes ist wieder silber. Der W13 des deutschen Werksrennstalls wurde am Freitag in Silverstone vorgestellt. «Wir haben keine Ahnung, wie er sich fahren lässt», sagte Superstar Lewis Hamilton bei der Präsentation des komplett neuen Modells. «Es fühlt sich ein bisschen an, wie in meinem ersten Jahr», erklärte er.

Durch umfassende Regeländerungen basieren die Autos für die kommende Saison auf ganz neuen Konzepten. Das Lenkrad sei das einzige Element, das von seinem Vorgänger übernommen wurde, hieß es von Mercedes.

«Wir starten wieder bei Null», betonte Teamchef Toto Wolff. «Acht Titel, aber Erfolge aus der Vergangenheit garantieren gar nichts», sagte er mit Blick auf die zurückliegenden Serien-Triumphe in der Konstrukteurswertung. Zuletzt war der Silberpfeil schwarz lackiert. In dem hatte Hamilton in einem dramatischen Finale im vergangenen Jahr seinen achten Fahrertitel im Dezember 2021 verpasst.

Nun will er Weltmeister Max Verstappen im Red Bull angreifen. «Ich habe ihn noch nie entschlossener gesehen», sagte Wolff. An Hamiltons Seite wird Landsmann George Russell fahren, der von Williams als Nachfolger für Valtteri Bottas geholt wurde.


Russischer Politiker über Bach-Aussagen: «Unangemessen und falsch»

PEKING: Russlands Vize-Ministerpräsident Dimitri Tschernischenko hat die Äußerungen von IOC-Chef Thomas Bach über die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa und deren Umfeld zurückgewiesen. «Wir sind zutiefst enttäuscht darüber, einen IOC-Präsidenten zu erleben, der sein eigenes fiktives Narrativ zu den Gefühlen unserer Athleten spinnt und diese dann öffentlich als Stimme des IOC präsentiert», sagte Tschernischenko am Freitag während der Winterspiele in Peking dem Branchendienst «insidethegames».

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees hatte zuvor sein Mitgefühl für Walijewa nach deren bitterem Olympia-Finale mit Platz vier geäußert und das Umfeld mit Trainerin Eteri Tutberidse kritisiert. «Als ich gesehen habe, wie sie von ihrem Umfeld empfangen wurde, mit etwas, was mir wie eine enorme Kälte vorkam - mir lief es kalt über den Rücken, zu sehen, was da geschah», sagte Bach. «Statt sie zu trösten, statt ihr zu helfen, nachdem was geschehen war, konnte man spüren, wie eiskalt die Atmosphäre war.»

Tschernischenko, Organisationschef der Spiele von Sotschi 2014, bezeichnete Bachs Worte als «unangemessen und falsch». Olympische Spiele seien für alle Athleten der «Höhepunkt des Profisports» verbunden mit «Hoffnungen und Träumen einer gesamten Nation». Dies sei für die Sportler ein «bekannter Druck, und das ist es auch, was sie mit ihrem Kampfgeist antreibt», sagte Tschernischenko.

Nach dem Doping-Wirbel und einer Führung aus dem Kurzprogramm hatte Gold-Favoritin Walijewa am Donnerstagabend mehrere Fehler in ihrer Kür gemacht und war Vierte geworden. Von Tutberidse erhielt die 15-Jährige keinen Trost, sondern harsche und verstörende Worte.


Lewis Hamilton: «Nie gesagt, dass ich aufhören würde»

SILVERSTONE: Lewis Hamilton hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit mehreren Wochen von einer «schweren Zeit» nach dem bitter verlorenen Saisonfinale im vergangenen Jahr gesprochen. Bei der Frage nach einem möglichen vorzeitigen Karriereende musste er ein wenig schmunzeln. «Ich habe nie gesagt, dass ich aufhören würde. Ich liebe, was ich tue», sagte der mittlerweile 37 Jahre Rekordweltmeister der Formel 1 am Freitag bei der Präsentation des neuen Mercedes in Silverstone.


Dufter auch über 1000 Meter nicht in Top 20 - Niederländer Krol siegt

PEKING: Joel Dufter hat auch in seinem zweiten Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Peking einen Platz unter den besten 20 klar verfehlt. Der 26 Jahre alte Sprinter aus Inzell lief am Freitag über 1000 Meter 1:10,16 Minuten. Damit reichte es für den Sprinter am Ende nur zum 26. Platz. Der nach einer Corona-Infektion verspätet nach China gereiste deutsche Rekordhalter hatte bereits über 500 Meter in 35,37 Sekunden lediglich Rang 26 unter 30 Startern belegt.

Damit drohen der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) zum dritten Mal hintereinander medaillenlose Olympische Winterspiele. Verhindern können dies nur noch Felix Rijhnen (Frankfurt/Main) sowie Claudia Pechstein und Michelle Uhrig (beide Berlin) jeweils in den Massenstartrennen zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe an diesem Samstag.

Zuletzt hatte es für die DESG mit einmal Gold in der Mannschaftsverfolgung sowie dreimal Silber durch Stephanie Beckert (3000 m/5000 m) und Jenny Wolf (500 m) in Vancouver 2010 Medaillen gegeben.

Olympiasieger von Peking über 1000 Meter wurde der Niederländer Thomas Krol in 1:07,92 Minuten vor dem Kanadier Laurent Dubreuil in 1:08,32 Minuten. Die Bronzemedaille gewann Haavard Holmefjord Lorentzen in 1:08,48 Minuten.


Skifahrerin Dürr vor abschließendem Teamevent heiß auf «Revanche»

YANQING: Skirennfahrerin Lena Dürr glaubt fest an einen versöhnlichen Abschluss für die bislang noch medaillenlose deutsche Alpin-Riege bei den Olympischen Winterspielen in China. «Wir hoffen, dass wir zusammen als Team hier nochmal eine kleine Revanche starten können», sagte die Münchnerin einen Tag vor dem Mannschaftswettbewerb (Samstag, 3.00 Uhr MEZ). «Wir sind alle gut drauf, die Stimmung ist gut. Wir haben uns super vorbereitet und sind jetzt nochmal heiß.»

Dürr war im Slalom als Vierte genauso knapp am Podest vorbeigefahren wie Kira Weidle in der Abfahrt. Gemeinsam mit Emma Aicher, die im Slalom 18. wurde, habe sie in den vergangenen Tagen «nochmal einige Schwünge fahren können und viele Starts geübt», so die 30-Jährige. «Wir freuen uns jetzt brutal auf unseren Abschlusswettkampf.»

Bei der WM in Cortina d'Ampezzo vor einem Jahr hatten die Deutschen im Teamevent überraschend Bronze geholt. Dürr und Linus Straßer, der im Slalom am Mittwoch Siebter wurde, waren damals Ersatzfahrer. Nun dürften beide zu den vier Stammkräften gehören. Man wolle nach den Enttäuschungen der letzten Tage nochmal «angreifen», sagte Straßer. Die Parallelrennen seien aber «eine ganz eigene Veranstaltung. Da ist alles drin: von erster Runde ausscheiden bis Medaille.» Für die deutschen Alpinen wäre es das erste Olympia-Edelmetall seit 2014.


DOSB-Chef Weikert zu Walijewa-Auftritt: «Für mich sehr verstörend»

PEKING: DOSB-Präsident Thomas Weikert hält den umstrittenen olympischen Kür-Start der 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa und das Verhalten ihrer Betreuer für fragwürdig. «Für mich war es sehr verstörend, die Bilder von Kamila Walijewa gestern Abend zu sehen, insbesondere die kalte, unempathische Reaktion ihrer Trainerin im Anschluss», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes am Freitag in Peking.

Walijewa-Trainerin Eteri Tutberidse hatte die Gold-Favoritin nach Kür-Ende nicht getröstet, sondern hart kritisiert. «Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört zu kämpfen» Erklär mir das!», sagte die wegen ihrer harten Methoden bekannte Tutberidse, wie auf Videos zu hören war.

Nach tagelangem Wirbel um ihre positive Dopingprobe vom Dezember, die erst bei den Winterspielen in China bekannt geworden war, hatte Walijewa mit einer fehlerhaften Kür am Donnerstag als Vierte hinter der Japanerin Kaori Sakamoto eine Medaille verpasst. Nach dem Kurzprogramm hatte Walijewa noch vorn gelegen. Gold und Silber gingen an die weiteren Tutberidse-Schülerinnen Anna Schtscherbakowa und Alexandra Trusowa.

«Eine 15-jährige Sportlerin einer solchen Situation auszusetzen, ist unverantwortlich. Hier muss das Wohl der Athletin an oberster Stelle stehen», betonte Weikert. Man müsse eine Diskussion darüber führen, welchen Leistungssport man wolle, sowohl in Deutschland als auch international.


Wada hält Cas-Urteil im Walijewa-Fall für «besorgniserregend»

PEKING: Für die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada ist die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs im Dopingfall Kamila Walijewa ein «gefährlicher Präzedenzfall». Die Wada wirft den Sportrichtern vor, die «unmissverständlichen Bestimmungen» des Wada-Kodex' bei der Aufhebung einer vorläufigen Suspendierung ignoriert zu haben, hieß es in der Stellungnahme zu der am Freitag veröffentlichten Urteilsbegründung

Der positive Dopingtest der 15 Jahre alten Eiskunstlauf-Europameisterin aus Russland vom 25. Dezember war erst während der Winterspiele in Peking bekannt geworden. Die Ad-hoc-Kammer des Cas entschied dennoch, mit Blick auf ihren Status als Minderjährige und das nicht abgeschlossene Dopingverfahren einen Start im olympischen Damen-Einzel zu erlauben. Walijewa verpasste nach dem Doping-Wirbel mit einer fehlerhaften Kür am Donnerstag als Vierte eine Medaille.

Es sei «überraschend» und für die Wada sehr «besorgniserregend», dass ein Cas-Gremium es für angebracht hält, «von den klaren Bestimmungen des Codes abzuweichen», hieß es in der Mitteilung. Schließlich habe der Code über einen Zeitraum von zwei Jahren drei Konsultationsphasen unter Einbeziehung aller Anti-Doping-Akteure durchlaufen. Im November 2019 sei er einstimmig angenommen worden. Die Wada hoffe und erwarte, dass der Cas-Entscheid von Peking «von künftigen Cas-Panels korrigiert wird».


Biathlon-Frauen verpassen Olympia-Medaille im Massenstart

ZHANGJIAKOU: Die deutschen Biathletinnen sind zum Abschluss der Olympischen Winterspiele in China ohne weitere Medaille geblieben. Zwei Tage nach Bronze für die Frauen-Staffel belegte Franziska Preuß am Freitag im abschließenden Massenstart den achten Platz. Die 27-Jährige aus Haag leistete sich vier Schießfehler und hatte im Ziel nach 12,5 Kilometern 1:26,4 Minuten Sekunden Rückstand auf die neue Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich. In den Bergen im Nordwesten von Peking ging Silber an die Norwegerin Tiril Eckhoff, Bronze sicherte sich Eckhoffs Landsfrau Marte Olsbu Roeiseland.

Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann wurde nach fünf Fehlschüssen 13., Vanessa Hinz kam auf Rang 15, Vanessa Voigt auf Platz 18. Die letzte deutsche Olympiasiegerin im Massenstart war Magdalena Neuner 2010 in Vancouver.


Finnland spielt um Eishockey-Gold - Sieg gegen Slowakei

PEKING: Finnland hat das Eishockey-Endspiel bei den Olympischen Winterspielen in Peking erreicht. Der WM-Zweite setzte sich am Freitag im ersten Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Slowakei mit 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) durch. Sakari Manninen (16. Minute) und Harri Pesonen (60.) trafen für den Favoriten. Im zweiten Vorschlussrundenspiel treffen am Abend Ortszeit (14.10 Uhr MEZ/ARD und Eurosport) Rekord-Olympiasieger Russland und Schweden aufeinander. Das Finale ist für Sonntag (05.10 Uhr/ZDF und Eurosport) angesetzt.

Schon in der Vorrunde hatten sich die Finnen gegen die Slowaken durchgesetzt. Doch anders als beim 6:2 taten sich die Finnen diesmal gegen den defensivstarken Gegner schwer. Am Ende reichte es aber für den ersten Einzug ins Olympia-Finale seit 2006 in Turin. Damals hatten die Finnen die Goldmedaille durch eine Niederlage gegen Schweden verpasst.

Die Slowaken sind seit der Trennung von Tschechien noch ohne eigene Olympia-Medaille. Am Samstag (14.10 Uhr/ZDF und Eurosport) haben sie im Spiel um Platz drei noch die Chance auf Bronze. In der Qualifikation für das Viertelfinale hatten sie Deutschland mit 4:0 bezwungen.

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