Nachrichten aus der Sportwelt am Freitag

Die Bronzemedaillengewinnerin Gesa Felicitas Krause aus Deutschland. Foto: epa/Valdrin Xhemaj
Die Bronzemedaillengewinnerin Gesa Felicitas Krause aus Deutschland. Foto: epa/Valdrin Xhemaj

«Müde» Hindernisläuferin Gesa Krause Fünfte in Monte Carlo

MONACO: Lauf-Ass Gesa Krause hat bei ihrem letzten Rennen vor den Olympischen Spielen in Tokio die harte internationale Konkurrenz zu spüren bekommen. Die zweimalige WM-Dritte und Europameisterin belegte beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten am Freitagabend in Monte Carlo über 3000 Meter Hindernis den fünften Platz. Mit 9:15,03 Minuten blieb sie über ihrer Saisonbestzeit von 9:09,13 Minuten, die sie vor fünf Tagen in Stockholm vorgelegt hatte.

«Ich wäre sehr gerne viel schneller gelaufen, ich war einfach ein bisschen müde in den Beinen. Der zweite Kilometer, der in Stockholm so fluffig ging, hat heute viel Kraft gekostet», sagte Krause im Sky-Interview. Die 28-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier hofft auf ihre erste olympische Medaille. Am schnellsten war Hyvin Kiyeng in 9:03,82 Minuten vor Weltrekordlerin und Weltmeisterin Beatrice Chepkoech (9:04,94/beide Kenia).

Ein Kuriosum gab es im Männerrennen: Die Glocke für die letzte Runde schlug eine Runde zu früh und irritierte den führenden Kenianer Benjamin Kigen völlig. Er fühlte sich bereits kurz vor dem Ziel, als es erneut bimmelte - und er weitere 400 Meter laufen musste. So rannte der Äthiopier Lamecha Girma in 8:07,75 Minuten zur Weltjahresbestzeit und Kigen kam ziemlich sauer als Siebter an.

Einen kleinen Coup landete die 40 Jahre alte Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien: Die zweimalige Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin gewann das Speerwerfen gegen die weitaus jüngere Konkurrenz mit 63,08 Meter. Allerdings profitierte sie von der stark umstrittenen Meeting-Regel, wonach der letzte Versuch der besten Drei über die Platzierung entscheidet. Tagesbestweite warf nämlich Maria Andrejczyk (Polen) mit 63,63 Meter. Europameisterin Christin Hussong aus Zweibrücken blieb Rang drei mit mäßigen 61,65.


Nach diskriminierendem Fan-Verhalten: Ungarn zwei Spiele ohne Fans

NYON: Wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland muss Ungarns Fußball-Nationalteam seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer austragen. Für eine dritte Partie gilt eine Bewährung von zwei Jahren. Das entschied die Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union laut einer UEFA-Mitteilung von Freitag. Dazu muss der ungarische Verband eine Geldstrafe von 100.000 Euro zahlen und bei den Partien ohne Zuschauer ein Banner mit der Aufschrift #EqualGame präsentieren.

Wegen des Verhaltens der ungarischen Anhänger in den EM-Spielen gegen Portugal am 15. Juni (0:3) und gegen Frankreich am 19. Juni (1:1) jeweils in Budapest sowie beim Duell mit Deutschland am 23. Juni (2:2) hatte die UEFA Ermittlungen eingeleitet. Knapp zwei Stunden vor Spielbeginn in München hatten ungarische Fans nach Angaben der Polizei «homophobe Sprechchöre» skandiert, sie versuchten demnach auch «gemeinsam in einen anderen Block überzuwechseln».

Französische Spieler waren von einigen ungarischen Fans teils wüst und rassistisch beschimpft worden. Wenn der schwarze Stürmer Kylian Mbappé am Ball war, ertönten immer wieder Affenlaute von den Rängen. Dies berichtete ein dpa-Reporter aus dem Stadion. Angreifer Karim Benzema, der algerische Wurzeln hat, wurde ebenfalls vereinzelt verbal angepöbelt. Nach dem ersten Gruppenspiel in Budapest hatten portugiesische Medien berichtet, dass Superstar Cristiano Ronaldo von manchen Zuschauern in der Puskas Arena übel angefeindet wurde.

Der Zuschauerbann gilt nach Angaben der UEFA nicht für die laufende Qualifikation für die WM 2022 in Katar, sondern für Wettbewerbsspiele, die der Kontinentalverband direkt ausrichtet. Damit dürften für Ungarn die ersten Heimspiele der kommenden Auflage der Nations League betroffen sein.


Deutsche Beach-Teams bei Olympia-Generalprobe im Achtelfinale raus

BERLIN: Die drei deutschen Olympia-Duos reisen ohne das erhoffte Erfolgserlebnis nach Tokio. Bei der Generalprobe für das olympische Beachvolleyball-Turnier scheiterten sowohl Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihrer Partnerin Margareta Kozuch als auch Karla Borger und Julia Sude sowie die Vizeweltmeister Julius Thole und Clemens Wickler im Achtelfinale. Als einziges deutsches Teams kamen Nils Ehlers und Lars Flüggen beim Weltcup-Turnier im Schweizer Gstaad am Freitag unter die letzten Acht, schieden aber im Viertelfinale aus. Die Hamburger hatten die Qualifikation für Tokio schon zuvor verpasst.

Die beiden deutschen Damen-Teams in Japan glänzten mit einer makellosen Vorrunde, schlugen dabei auch brasilianische Duos. Doch im Achtelfinale unterlagen Ludwig/Kozuch (Hamburg) nach hartem Kampf im zweiten Satz den kanadischen Weltmeisterinnen Sarah Pavan und Melissa Humana-Paredes mit 0:2 (14:21, 20:22). Die Stuttgarter Kombination Borger/Sude musste sich den Polinnen Kinga Wojtasik und Katarzyna Kociolek mit 0:2 (18:21, 17:21) geschlagen geben.

Thole/Wickler hatten sich in der ersten K.o.-Runde noch gegen das starke US-Team Tri Bourne und Trevor Crabb mit 2:0 (21:19, 25:23) durchgesetzt. Dann aber kam gegen das niederländische Duo Stefan Boermans und Yorick de Groot mit 1:2 (21:19, 13:21, 8:15) das bittere Aus. Ehlers/Flüggen dagegen setzten sich im Achtelfinale gegen die Spanier Pablo Herrera und Adrián Gavira mit 2:0 (21:16, 21:17) durch. Das Aus kam dann gegen Boermans/de Groot mit 0:2 (19:21, 16:21).


Bora-Teamchef Denk dementiert Abgang von Peter Sagan

CARCASSONNE: Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk hat Medienberichte über einen feststehenden Abgang von Ex-Weltmeister Peter Sagan dementiert. «Nein, das kann man nicht sagen. Ich habe das auch mitgekriegt. Es war ein schönes Ruhetagsgerücht», sagte der 47 Jahre alte Funktionär am Freitag bei einer Live-Schalte der ARD. Der 31 Jahre alte Slowake ist Rekordgewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France und wird derzeit mit dem französischen Team TotalEnergies in Verbindung gebracht.


Operation am Knie: Augsburger Abwehrspieler Oxford fällt aus

AUGSBURG: Der FC Augsburg wird vermutlich ohne Abwehrspieler Reece Oxford in die neue Bundesliga-Saison starten müssen. Der englische Fußball-Profi musste wegen einer im Training erlittenen Meniskusverletzung am Knie operiert werden. Der 22-Jährige werde «in den kommenden Wochen der Saisonvorbereitung» fehlen, teilte der FCA am Freitag mit. Die Augsburger starten am 14. August mit einem Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim in ihre elfte Saison als Erstligist.


Roger Kluge muss Tour nach Massensturz aufgeben

CARCASSONNE: Radprofi Roger Kluge hat bei der 108. Tour de France nach einem Massensturz aufgegeben. Das bestätigte sein Rennstall Lotto-Soudal am Freitag. Der 35-Jährige war 65 Kilometer vor dem Ziel in Carcassonne in einen Massensturz verwickelt, bei dem mehrere Fahrer eine Böschung hinuntergestürzt waren. Zunächst war unklar, wie schwer sich Kluge verletzt hatte. Der Eisenhüttenstädter war Letzter des Gesamtklassements und ist bei den Olympischen Spielen in gut einer Woche bei den Bahnwettbewerben eingeplant.


Arbeitsschutzkonzept für Bundesliga: «GGG-Status» statt Inzidenzen

FRANKFURT/MAIN: Das überarbeitete medizinisch-hygienische Arbeitsschutzkonzept von DFL und DFB für die Saison 2021/22 der Bundesliga und 2. Bundesliga orientiert sich am «GGG-Status» - vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet - statt an den Inzidenzwerten. Dies geht aus dem am Freitag von der Deutschen Fußball Liga veröffentlichten Entwurf hervor, der den Vereinen in Vorbereitung auf die außerordentliche DFL-Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch zugesendet wurde.


Europaparlament will politischen Boykott von Olympia in Peking

STRAßBURG: Das Europaparlament hat aufgrund der Menschenrechtslage zu einem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking aufgerufen. Die EU-Staaten und die EU-Kommission sollten Einladungen zu dem Großereignis im kommenden Februar von Diplomaten und Regierungsvertretern ablehnen, hieß es in einer Entschließung. Es sei denn, die Situation etwa in Hongkong und der Provinz Xinjiang verbessere sich. In Xinjiang sind Menschenrechtsgruppen zufolge massenhaft Angehörige muslimischer Minderheiten inhaftiert.


Mainz holt EM-Teilnehmer Silvan Widmer aus der Schweiz

MAINZ: Der FSV Mainz 05 hat den Schweizer EM-Teilnehmer Silvan Widmer verpflichtet.

Der 28 Jahre alte Rechtsverteidiger erhält nach Angaben des Fußball-Bundesligisten vom Freitag einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Widmer kommt vom FC Basel, von 2013 bis 2018 spielte er bei Udinese Calcio in Italien. Für die Nationalmannschaft der Eidgenossen bestritt Widmer bisher 20 Länderspiele.


Trainingscamp in Trier: Basketball-Kader ohne Schröder

TRIER: Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft bereitet sich in Trier auf Olympia vor und bezieht das Trainingscamp ohne NBA-Star Dennis Schröder. Der 27-Jährige, der das Qualifikationsturnier in Split wegen ungeklärter Versicherungsfragen nicht mitspielen konnte, steht nicht auf der 14-köpfigen Liste, die der Deutsche Basketball Bund (DBB) am Freitag veröffentlichte.


Dorsch verzichtet auf Olympia - Ache und Schlotterbeck dabei

AUGSBURG: Die Olympia-Fußballer müssen bei den Sommerspielen in Japan auf den als Anführer vorgesehenen Niklas Dorsch verzichten. Nachdem der Mittelfeldspieler am Donnerstag vom Bundesligisten FC Augsburg verpflichtet worden war, verzichtet der 23-Jährige auf den Asien-Trip. Das gaben der FCA und der Deutschen Fußball-Bund am Freitag bekannt. Für Dorsch und den verletzten Josha Vagnoman vom Hamburger SV nominierte der DFB am Freitag Ragnar Ache (Eintracht Frankfurt) und Keven Schlotterbeck (SC Freiburg) nach.


Spanier Ramirez neuer Trainer der Braunschweiger Basketballer

BRAUNSCHWEIG: Die Basketball Löwen Braunschweig haben den Spanier Jesus Ramirez als neuen Cheftrainer verpflichtet. Das gab der Bundesliga-Club am Freitag bekannt. Der 41 Jahre alte Nachfolger von Pete Strobl war von 2011 bis 2017 als Assistenzcoach des BBL-Rivalen Ratiopharm Ulm tätig und arbeitete in den vergangenen vier Jahren als Trainer in Ungarn und Polen. In Braunschweig unterschrieb Ramirez einen Zweijahresvertrag.


SC Magdeburg nimmt an Club-WM in Saudi-Arabien teil

MAGDEBURG: Handball-Bundesligist SC Magdeburg wird vom 4. bis zum 10. Oktober an der inoffiziellen Club-Weltmeisterschaft in Dschidda (Saudi-Arabien) teilnehmen. Wie der Verein am Freitag mitteilte, hat der Weltverband IHF dem SCM als Sieger der European-League eine Wildcard für das Turnier erteilt. «Wir freuen uns und sind sehr stolz. Es ist eine große Ehre für uns, dass auch wir mit dem SC Magdeburg Europa bei dieser Club-WM vertreten dürfen», sagte Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt.


Braunschweiger dokumentieren Fan-Übergriffe während Abstiegssaison

BRAUNSCHWEIG: Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig hat während der Abstiegssaison in der 2. Bundesliga zahlreiche Drohungen und Übergriffe von Fans gegen Spieler und Verantwortliche dokumentiert und nun auch öffentlich gemacht. «Spieler und Funktionäre fühlten sich in dieser Zeit in ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl zum Teil stark beeinträchtigt, obwohl ihnen bewusst war, dass nur eine kleine Minderheit von Fans für solche Aktionen verantwortlich ist», heißt es in einer Stellungnahme des Vereins auf Anfrage der «Braunschweiger Zeitung» (Freitag).


Phoenix Suns führen in NBA-Finals gegen Milwaukee Bucks 2:0

PHOENIX: Die Phoenix Suns haben auch das zweite Final-Duell mit den Milwaukee Bucks gewonnen und vor den beiden anstehenden Auswärtsspielen gute Chancen auf ihre erste NBA-Meisterschaft. Das Team um Anführer Chris Paul gewann am Donnerstagabend (Ortszeit) zu Hause 118:108 und reist mit einer 2:0-Führung im Rücken nach Wisconsin. Zum Titel braucht ein Team vier Siege.


BVB-Talent Moukoko noch nicht im Teamtraining

DORTMUND: Borussia Dortmunds großes Nachwuchstalent Youssoufa Moukoko muss sich in der Vorbereitung zur neuen Saison noch ein wenig gedulden. Der 16-Jährige, der in der vergangenen Saison in 14 Bundesligaspielen drei Treffer erzielte, absolviert nach einer Bänderverletzung derzeit noch ein Integrationstraining. «Ich hoffe, dass er in den nächsten zehn bis 14 Tagen ins Mannschaftstraining einsteigen kann», sagte der neue BVB-Coach Marco Rose bei Sport1.


Liga-Chef Tebas äußert Zweifel an Messis Zukunft bei Barça

BARCELONA: Der Präsident der spanischen Fußball-Liga, Javier Tebas, hat sich skeptisch über die Chancen eines neuen Vertrages für den argentinischen Fußballstar Lionel Messi beim FC Barcelona geäußert. Auf die Frage des TV-Senders La Sexta, ob Messi auch die kommende Saison bei Barça spielen wird, antwortete der Fußballfunktionär: «Ich weiß es nicht. Wenn es keine Trennung (des FC Barcelona von anderen Spielern) gibt, ist es unmöglich.» Hintergrund sind die Regeln zum Financial Fairplay in Spanien, mit denen die Liga Obergrenzen der zulässigen Gesamtsumme bei Gehaltszahlungen der Clubs festlegt.


Nach Verpflichtung in Augsburg: Olympia-Teilnahme von Dorsch offen

AUGSBURG: Den deutschen Olympia-Fußballern droht bei den Sommerspielen in Japan der Ausfall des als Anführer vorgesehenen Niklas Dorsch. Nachdem der Mittelfeldspieler am Donnerstag vom Bundesligisten FC Augsburg verpflichtet worden war, verhandelten der Verein und der Deutsche Fußball-Bund noch um die Freigabe des 23-Jährigen. Das sagte ein DFB-Sprecher am Freitag auf Anfrage.


Tokio-Organisatoren: Keine Fans an Radstrecken und beim Triathlon

TOKIO: Die Olympia-Organisatoren haben die japanischen Fans eindringlich darum gebeten, bei den Radsport-Straßenentscheidungen und beim Triathlon nicht an die Wettkampfstrecken zu kommen. Eine entsprechende Vereinbarung sei in einer Arbeitsgruppe der lokalen Behörden am Vortag getroffen worden, wurde am Freitag mitgeteilt. Wegen der angespannten Corona-Situation in Japan waren nach den ausländischen Besuchern am Donnerstag auch die japanischen Fans von den Wettkampfstätten der Olympischen Spiele (23. Juli bis 8. August) verbannt worden.


Sportpolitikerin Freitag: Olympische Spiele «um jeden Preis»

FRANKFURT/MAIN: Die SPD-Politikerin Dagmar Freitag hält das Festhalten an den Olympischen Spielen in Tokio in Zeiten der Pandemie für höchst fragwürdig. «Zehntausende Menschen aus allen Kontinenten werden nach Tokio einfliegen, und das in Zeiten, in den immer mehr Mutationen des Coronavirus bekannt werden», sagte die Sportausschussvorsitzende des Bundestages «Mediengruppe Münchner Merkur tz».

Die Infektionszahlen in Tokio würden steigen und Japans Premierminister Yoshihide Suga habe für die Stadt den Corona-Notstand ausgerufen. «Derselbe Premierminister steht aber unerschütterlich an der Seite von IOC-Präsident Thomas Bach. Beide werden diese Spiele durchziehen. Und ich glaube, man darf anfügen, um jeden Preis», meinte Freitag. Die Erfahrungen der letzten Monate hätten gezeigt, dass die vielgerühmten Hygiene-Blasen löchrig seien und ein wirklich sicheres Hygienekonzept für Tausende aus allen Regionen der Welt kaum realisierbar sei.

«Vielleicht hätte man die Corona-Pandemie auch und gerade im internationalen Sport als Auszeit sehen und die Möglichkeit der Reflexion über Fehlentwicklungen und Missstände nutzen sollen», betonte Freitag. Dagegen stünden aber offensichtlich die wirtschaftlichen Interessen des Internationalen Olympischen Komitees und der Ausrichter. «Die aktuellen Bestimmungen, gänzlich auf Zuschauer zu verzichten, sind unter Pandemie-Gesichtspunkten wenigstens ein vernünftiger Ansatz.»


Leere Stadien in Tokio: Tennisstar Kyrgios sagt Olympia-Teilnahme ab

SYDNEY: Der australische Tennisstar Nick Kyrgios hat seine Olympia-Teilnahme nach dem Zuschauerverbot für die Spiele in Tokio abgesagt. Der 26-Jährige erklärte seine Entscheidung auf sozialen Netzwerken mit einer Verletzung, die er sich in Wimbledon zugezogen hatte - vor allem aber mit den leeren Rängen in Japan.

«Es war mein Traum, Australien bei den Olympischen Spielen zu vertreten, und ich weiß, dass ich diese Chance vielleicht nie mehr bekommen werde», schrieb Kyrgios in einer Mitteilung. «Aber ich kenne mich auch selbst. Der Gedanke, vor einem leeren Stadion zu spielen, gefällt mir einfach nicht. Das hat er nie.»

Der Publikumsliebling fügte hinzu, dass er sich nicht fit fühle und lieber einem gesunden australischen Athleten den Vortritt lassen wolle. Kyrgios musste beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon in der vergangenen Woche wegen einer Bauchmuskelverletzung in der dritten Runde aufgeben.

Nach der erneuten Verhängung des Corona-Notstands für Tokio hatten die Olympia-Organisatoren am Donnerstag den Ausschluss aller Zuschauer von den Wettbewerben in Japans Hauptstadt beschlossen.


Hobby-Rennradfahrer Liefers bei Tour de France - vor den Stars

NIMES: Unerwarteter Antritt: Der Schauspieler und Hobby-Rennradfahrer Jan Josef Liefers (56) ist nach eigenen Angaben am Donnerstag auf der zwölften Etappe der Tour de France zwischen Saint-Paul-Trois-Châteaux und Nimes gefahren. Der «Tatort»-Star zeigte am Freitag ein Foto von sich bei Instagram, worin er mit konzentriertem Gesichtsausdruck auf einem Rennrad eine Asphaltstrecke entlangfährt, bekleidet unter anderem mit Radtrikot, sportlicher Sonnenbrille und Fahrradhelm. Daneben die Angabe: «90.1 Km 8. Juli 2021.825 Hm».

Derzeit findet in Frankreich die 108. Tour de France statt. Sie gilt als wichtigstes Radrennen der Welt. Der 56-Jährige, der außerhalb des Wettbewerbs auf der 159,4 Kilometer langen Strecke fuhr, schrieb dazu: «Die letzten 40 km auf der bereits abgesperrten Strecke der 12. Etappe der Tour nach Nimes, 4 Stunden bevor die Profis da ankamen.»

Die Anwesenheit des Schauspielers, der des öfteren Bilder von sich und seinen Radtouren bei Instagram teilt, sorgte demnach sowohl für Begeisterung als auch Verwirrung: «Jubel von den Menschen am Straßenrand und irritierte Blicke von den Polizisten: Warum ist die Spitzengruppe so früh und so alt?!», so Liefers. Der Instagram-Beitrag war bis Freitagvormittag mit über 5500 Herzen markiert. Liefers tritt seit Jahren als kauziger Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne im populären Münster-«Tatort» auf.


Athletensprecher: Sportler trotz Fan-Ausschluss froh über Olympia

BERLIN: Athletensprecher Max Hartung hält aus Sicht der Sportler das Festhalten an Olympia trotz des Ausschlusses von Zuschauern in Tokio für richtig. «Ich habe jetzt fünf Jahre trainiert, ich bin froh, wenn ich antreten kann», sagte der Säbelfechter in den ARD-«Tagesthemen». Diese Rückmeldung habe er auch aus dem deutschen Team erhalten, sagte Hartung: «Die freuen sich, antreten zu können, die wollen Sport machen.»


US-Medien: Boxkampf Fury gegen Wilder soll verschoben werden

LAS VEGAS: Nach Informationen von US-Medien soll der Boxkampf zwischen Tyson Fury und Deontay Wilder ein weiteres Mal verschoben werden. Der TV-Sender ESPN berichtete, dass es im Fury-Lager zu einem Corona-Ausbruch gekommen sei. Der US-Sportsender besitzt zusammen mit Fox die Pay-per-View-Rechte an dem Kampf. ESPN berichtete zudem, dass die Verschiebung noch nicht offiziell sei, das Duell aber «unvermeidlich» verschoben werden müsste. Furys Promoter-Firma Top Rank sagte Sky Sports, dass man den Gesundheitszustand von Tyson und seines Teams überwache, der Status der Veranstaltung sich nicht geändert habe.


Fackellauf erreicht Olympia-Stadt Tokio in getrübter Stimmung

TOKIO: Vor fast leerer Kulisse hat der Olympische Fackellauf seine letzte Etappe vor Beginn der Spiele in Tokio erreicht. Einen Tag nach Japans Entscheidung, wegen steigender Infektionszahlen auch inländische Zuschauer von den Wettbewerben in der Hauptstadt auszuschließen, begann der Fackellauf am Freitag seine 15-tägige Schlussphase. Unter einem grau-trüben Himmel hielten die Organisatoren im Beisein von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike eine kleine Zeremonie im nahezu leeren Komazawa Olympic Park ab.

Normalerweise ist das der Moment, der für Vorfreude auf Olympische Spiele sorgt. Doch in Tokio ist diesmal alles anders. Bis auf wenige begrenzte Bereiche wird der Fackellauf bis zum Beginn der Spiele von den öffentlichen Straßen der Millionen-Hauptstadt verbannt. Am Tag vor der Ankunft der Fackel hat die Regierung des Landes entschieden, ab kommenden Montag bis zum 22. August Tokio zum vierten Mal unter Corona-Notstand zu stellen. Denn die Infektionen steigen wieder an.

Ursprünglich war geplant, dass mehr als 100 Läufer die Olympische Fackel am Freitag durch den Stadtbezirk Setagaya sowie drei Stadtbezirke in den westlichen Vororten tragen. Stattdessen nehmen die Läufer an einer Zeremonie ohne Zuschauer im Ort Machida teil. Seit dem Start Ende März war der Fackellauf auf seinem Weg durch die 47 Präfekturen des Inselreiches schon zuvor in vielen Gebieten des Landes von den Straßen verbannt worden. So nun auch in Tokio. Der von Japans Olympia-Machern erhoffte Effekt, doch noch für Begeisterung zu sorgen, blieb aus. Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen die Spiele.


Erster deutscher Sieg: Politt gewinnt zwölfte Tour-Etappe

NIMES: Nils Politt hat den ersten deutschen Sieg bei der 108. Tour de France gefeiert. Der Kölner vom Team Bora-hansgrohe gewann am Donnerstag die zwölfte Etappe über 159,4 Kilometer nach Nimes als Solist und verbuchte den größten Erfolg seiner Laufbahn. Hinter dem 27-Jährigen sprinteten der Spanier Imanol Erviti und der Australier Harry Sweeny auf die Plätze zwei und drei. Die Favoriten auf den Gesamtsieg erreichten mit großem Rückstand das Ziel.


Meistertrainer Simeone verlängert bei Atlético Madrid bis 2024

BERLIN: Diego Simeone bleibt Trainer bei Atlético Madrid und geht in seine elfte Saison beim spanischen Fußball-Meister. Der 51-jährige Argentinier verlängerte seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2024, wie der Verein am Donnerstag bekanntgab. Simeone ist seit Ende 2011 Chefcoach der Madrilenen. Unter seiner Leitung gewann Atlético insgesamt acht Titel, darunter 2014 und in der abgelaufenen Saison die spanische Meisterschaft sowie zwei Triumphe in der Europa League.


Zuschauer bei Olympia-Gruppenspiel der deutschen Fußballer erlaubt

BERLIN: Anders als in der Olympia-Stadt Tokio dürfen an einigen anderen Austragungsorten der Sommerspiele in Japan einheimische Zuschauer in die Arenen. So sollen unter anderem im Miyagi-Fußballstadion in Rifu Fans auf den Tribünen zugelassen werden, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. In der Arena trägt die deutsche Olympia-Auswahl von Trainer Stefan Kuntz ihr drittes Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste und möglicherweise auch ein Viertelfinale aus. In Tokio und drei Nachbarpräfekturen wurden Zuschauer dagegen wegen der Verhängung des Corona-Notstandes komplett ausgeschlossen.


DFB-Ethikkommission wieder handlungsfähig: vier neue Mitglieder

FRANKFURT/MAIN: Nach dem Streit um die Ethikkommission beim Deutschen Fußball-Bund hat der DFB das Gremium neu besetzt und damit wieder handlungsfähig gemacht. Auf einer außerordentlichen Präsidiumssitzung berief der Verband am Donnerstag Peter Büllesfeld, Ingrid Häußler, Hermann Janning und Wolfgang Schmitz-Jansen. Dies sei auf einem gemeinsamen Vorschlag der Kommissionsvorsitzenden Irina Kummert und von Ulrich Schulte-Bunert, dem Büroleiter des Gremiums, geschehen. Vergangenen Monat waren drei Kommissionsmitglieder zurückgetreten, das Gremium war damit handlungsunfähig.


Knieverletzung: Freiburgs Petersen fällt wochenlang aus

FREIBURG: Fußball-Bundesligist SC Freiburg muss für längere Zeit auf seinen Stürmerstar Nils Petersen verzichten. Der 32-Jährige habe sich im Training eine Knieverletzung zugezogen und falle voraussichtlich für sechs Wochen aus, teilte der Club am Donnerstag mit.


Ex-Kieler Lee unterschreibt für drei Jahre bei Mainz 05

MAINZ: Fußball-Bundesligist 1. FSV Mainz 05 hat wie erwartet den südkoreanischen Nationalspieler Jae-sung Lee verpflichtet. Der offensive Mittelfeldmann unterschrieb bei den Rheinhessen einen Vertrag bis 30. Juni 2024, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Sein Kontrakt beim Zweitligisten Holstein Kiel war am 30. Juni nach drei Jahren ausgelaufen.


FC Zürich verpflichtet Verteidiger Hornschuh

ZÜRICH: Innenverteidiger Marc Hornschuh spielt künftig beim Schweizer Fußball-Erstligisten FC Zürich unter dem ehemaligen Bundesliga-Trainer André Breitenreiter. Wie der Super-League-Club am Freitag weiter mitteilte, hat Hornschuh einen Vertrag für die kommende Saison mit einer Option für ein weiteres Jahr unterschrieben. Der 30-Jährige spielte zuletzt beim Hamburger SV II; beim FCZ kam der 1,88 Meter große Abwehrspieler bereits in den drei Testspielen der Saisonvorbereitung zum Einsatz.

Der ehemalige U21-Auswahlspieler des DFB absolvierte seine fußballerische Ausbildung in Jugendmannschaften von Borussia Dortmund; weitere Stationen von Hornschuh waren der FC Ingolstadt, der FSV Frankfurt und der FC St. Pauli. Breitenreiter hatte erst im Juni einen Zweijahresvertrag beim zwölfmaligen Schweizer Meister unterschrieben. In der vorigen Saison kämpfte der Traditionsverein gegen den Abstieg und wurde Achter der Super League mit zehn Teams.


Pliskova folgt Barty ins Damen-Endspiel von Wimbledon

LONDON: Die Tschechin Karolina Pliskova ist im Damen-Finale von Wimbledon am Samstag Gegnerin der Tennis-Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty aus Australien. Die 29-jährige Pliskova setzte sich am Donnerstag mit 5:7, 6:4, 6:4 gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch. Angelique Kerber unterlag zuvor im ersten Wimbledon-Halbfinale 3:6, 6:7 (3:7) gegen Barty.


Lukas Podolski unterschreibt Vertrag mit Gornik Zabrze

WARSCHAU: Der frühere Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski hat einen Einjahresvertrag beim polnischen Erstligisten Gornik Zabrze unterschrieben. «Ich freue mich, dass ich zuhause bin und in diesem Stadion spielen werde», sagte der 36-Jährige am Donnerstag nach der Unterzeichnung. Poldolski wurde in Gleiwitz, einem Nachbarort von Zabrze, geboren. Podolski hatte zuletzt eine Saison lang für Antalyaspor in der Türkei gespielt und war nach Auslaufen seines Vertrages seit 1. Juli vereinslos.


Nachrücker: Golfstar Kaymer hat Startplatz bei British Open sicher

NORTH BERWICK: Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer darf in der kommenden Woche doch bei der British Open im Royal St. Georges Golf Club abschlagen. Der 36-Jährige aus Mettmann teilte am Donnerstag über seinen Instagram-Account mit, dass er als Nachrücker einen Startplatz beim vierten Major-Turnier des Jahres bekommen hat. Zuvor hatten einige Spieler auf eine Teilnahme bei dem Traditionsturnier (15. bis 18. Juli) an der englischen Ostküste wegen der strengen Corona-Auflagen verzichtet.


Thiago Motta wird Trainer bei Spezia Calcio

BERLIN: Der frühere italienische Fußball-Nationalspieler Thiago Motta wird Trainer des italienischen Erstligisten Spezia Calcio. Der 38-jährige gebürtige Brasilianer tritt die Nachfolge von Vincenzo Italiano (43), der zum AC Florenz gewechselt war. Für Motta ist es der zweite Trainerjob in der Serie A. Sein erster war nur von kurzer Dauer: Beim FC Genua war er im Herbst 2019 nach nur zwei Monaten bereits wieder entlassen worden.


Doppel-Spezialist Krawietz in Wimbledon im Mixed-Halbfinale

LONDON: Der deutsche Tennisprofi Kevin Krawietz hat in Wimbledon das Halbfinale im Mixed erreicht. Der 29-Jährige gewann mit seiner tschechischen Partnerin Kveta Peschke am Donnerstag in London 6:3, 6:7 (3:7), 9:7 gegen Mate Pavic und Gabriela Dabrowski. Das Duo aus Kroatien und Kanada war an Nummer zwei gesetzt.

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