Nachrichten aus der Sportwelt am Freitag


Herren-Coach al Saadi nominiert Hockey-Kader für Olympia und EM

HAMBURG: Hockey-Bundestrainer Kais al Saadi hat am Freitag in Hamburg seinen Kader für die Europameisterschaft im Juni und die Ende Juli beginnenden Olympischen Spiele in Tokio veröffentlicht. Die Nominierung sei noch vorbehaltlich der Zustimmung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), teilte der Deutsche Hockey-Bund am Freitag mit. Für Tokio hat Al Saadi 15 von 16 möglichen Plätzen vergeben. Der zurzeit verletzte Kölner Mats Grambusch soll Ende Juni bei einem Lehrgang in Valencia seine Form präsentieren. Sollte er bis dahin nicht fit sein, wird über den Nachrücker entschieden.

Im DHB-Team für Tokio sind in Tobias Hauke (2008 und 2012) und Florian Fuchs (2012) aus Hamburg und Martin Häner (2012) aus Berlin drei Olympiasieger vertreten. Sollte Grambusch fit werden, wären noch zehn Bronzemedaillen-Gewinner von Rio 2016 dabei.

«Diese Nominierung ist das Ergebnis einer eineinhalbjährigen Kampagne», sagte der Hamburger al Saadi. «Wir haben nicht die besten Einzelspieler gesucht, sondern die beste Mannschaft und damit den Mix, der einem Team, das bei Olympia mit 16 Aktiven recht klein ist, Flexibilität erlaubt und es im Turnier auf möglichst alle Unwägbarkeiten vorbereitet.»


Erstes DFB-Training mit 19 Spielern - Musiala mit Schonprogramm

SEEFELD: Mit 19 Spielern hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der EM-Vorbereitung in Seefeld ihr erstes Teamtraining bestritten. Auf dem bestens vorbereiteten Rasen in der Olympiaregion direkt unter den zwei großen Sprungschanzen waren am Freitag auch die prominenten Rückkehrer Thomas Müller vom FC Bayern und Mats Hummels von Borussia Dortmund dabei. Nach der Verbannung aus dem DFB-Team vor mehr als zwei Jahren hat Bundestrainer Joachim Löw die beiden Weltmeister von 2014 für die Europameisterschaft in diesem Sommer wieder nominiert.

Jamal Musiala absolvierte im Fitnesszelt auf dem Trainingsgelände und abseits des Teams ein individuelles Fitness-Programm. Der 18 Jahre alte Offensivspieler vom FC Bayern, der mit bisher nur einem Länderspiel-Einsatz im insgesamt 26-köpfigen EM-Aufgebot dabei ist, laboriert an muskulären Problemen an der Hüfte.

Neben den vier Champions-League-Finalisten Ilkay Gündogan von Manchester City sowie Timo Werner, Antonio Rüdiger und Kai Havertz vom FC Chelsea fehlen in Seefeld noch der mit dem Coronavirus infizierte Toni Kroos von Real Madrid und Bayern-Profi Leon Goretzka, der einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel auskuriert.


Zehnkampf-Weltmeister Kaul kämpft um Olympia-Ticket in Götzis

GÖTZIS: Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul kämpft am Samstag (11.05 Uhr) und Sonntag (10.05 Uhr) im österreichischen Götzis um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Tokio. Für den 23-jährigen Mainzer ist es der erste Mehrkampf seit dem WM-Sieg im Oktober 2019 in Doha/Katar.

Gute Chancen auf ein Olympia-Ticket hat in Götzis auch der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied. Beide Leichtathleten müssen die Olympia-Norm von 8350 Punkten überbieten, um so gut wie sicher nach Japan reisen zu können. Im Siebenkampf fehlt die Vizeweltmeisterin von 2017, Carolin Schäfer. Die Frankfurterin musste geschwächt durch Nebenwirkungen ihrer Corona-Impfung passen.


Bierhoff stolz: DFB stach beim Kampf um Flick auch Real Madrid aus

SEEFELD: Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff ist stolz darauf, dass der Deutsche Fußball-Bund im Werben um Hansi Flick als künftigem Bundestrainer auch europäische Topclubs wie Real Madrid ausstechen konnte. «Mich freut es riesig, dass sich Hansi für die Nationalmannschaft entschieden hat. Die Konkurrenz war ja groß», berichtete Bierhoff am Freitag im Trainingslager des DFB-Teams für die Europameisterschaft im österreichischen Seefeld.

Flick habe nach seinen sieben Titeln mit dem FC Bayern München als begehrter Coach auch lukrativere Angebote als beim DFB vorliegen gehabt. «Da hat er wirtschaftlich andere Möglichkeiten gehabt und auch sportlich interessante Aufgaben», sagte Bierhoff. Flicks Entscheidung für die Nachfolge von Joachim Löw zeige, «wie sehr ihm die Nationalmannschaft am Herzen liegt». Der Job des Bundestrainers, sei ein besonderer für den 56-jährigen Flick, «auch wenn er viel Gewicht auf den Schultern hat. Er hat richtig Lust auf die Arbeit».

Flick hatte Anfang der Woche einen Vertrag als Bundestrainer bis nach der Heim-EM 2024 unterzeichnet. «Das gibt uns Planungssicherheit», sagte Bierhoff: «Es war für mich wichtig, diese Personalie vor der Europameisterschaft klarzumachen.»

Er hätte sonst in den kommenden EM-Wochen Unsicherheiten gehabt, «wenn da auf einmal der Präsident von Real Madrid um die Ecke schaut und mit dem Flieger beim Hansi vor der Türe steht», erzählte der DFB-Direktor: «Du bist erst beruhigt, wenn die Unterschrift da ist.»


Teamarzt Meyer: Keine Impfungen von Nationalspielern während EM

SEEFELD: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geht ohne bereits zweimal geimpfte Spieler in die Europameisterschaft. Es sei «nicht vorgesehen, dass wir während des Turniers impfen», sagte Teamarzt Tim Meyer am Freitag im Trainingslager in Seefeld. Keiner der 26 Akteure im deutschen EM-Kader sei schon «durchgeimpft». Einige haben aber bereits eine erste Impfung gegen Corona erhalten.

Auf zweite Impfungen soll auch deswegen verzichtet werden, weil es Nebenwirkungen geben könnte, die das Leistungsvermögen der Spieler beeinflussen könnten. Etliche Mitglieder des Betrauerstabes sind dafür schon zweimal geimpft. Meyer betonte, dass die «pandemische Lage in den letzten Wochen deutlich besser geworden» sei. Das verringere die Ansteckungswahrscheinlichkeit in jeglichem Umfeld, sagte Meyer.

Das Team bewegt sich zudem in einer eigenen Corona-Blase. «Die Zeit arbeitet für uns», glaubt Meyer. «Am Anfang müssen wir sehr streng sein.»


Löw startet mit 20 EM-Spielern - Warten auf Kroos und Goretzka

SEEFELD: Fußball-Bundestrainer Joachim Löw startet mit 20 Nationalspielern in die Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Neben den vier Champions-League-Finalisten von Manchester City und dem FC Chelsea werden auch Real-Madrid-Star Toni Kroos nach einer Corona-Erkrankung und Bayern-Profi Leon Goretzka nach einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel erst später zum Team stoßen. Bei Kroos hofft DFB-Direktor Oliver Bierhoff, dass der Vize-Kapitän bereits «in den nächsten zwei, drei Tagen eintreffen» könne.

Die in England beschäftigten Profis wurden derweil von der österreichischen Regierung von der Quarantäne-Pflicht befreit. Dadurch durften auch Arsenal-Torwart Bernd Leno und Abwehrspieler Robin Koch von Leeds United pünktlich nach Tirol anreisen.

«Kopfzerbrechen» bereitet Bierhoff, dass es derzeit keine ähnliche Sonderregelung für eine Einreise nach Deutschland gelte. England war von der Bundesregierung zum Virusmutantengebiet erklärt worden. Nach der Einreise nach Deutschland ist eine Quarantäne verpflichtend. Am 7. Juni spielt das DFB-Team in Düsseldorf gegen Lettland.

Bierhoff erhofft sich derweil große Impulse von den Rückkehrern Thomas Müller und Mats Hummels. Die vom Bundestrainer reaktivierten Weltmeister von 2014 sollen «mit ihrer Einstellung und Leitung vorangehen», sagte der Nationalmannschafts-Direktor. Bierhoff glaubt an einen EM-Erfolg: «Wir haben eine hohe Qualität.»


Premierminister Johnson: Olympia kann ungefährdet stattfinden

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson ist überzeugt davon, dass die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio «in sicherer Umgebung stattfinden» können. Dies habe Johnson in einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen Yoshihide Suga zum Ausdruck gebracht, teilte eine Downing-Street-Sprecherin am Freitag in London mit. Premier Johnson habe Suga seine Unterstützung für die Sommerspiele in der japanischen Metropole versichert und die Bemühungen der Gastgeber um sichere Spiele gewürdigt.

Die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt sollen vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Sie waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verlegt worden. In Umfragen hat sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele ausgesprochen.


Wolfsburgs Schlager: Trainerwechsel erwartbar, aber nicht optimal

BAD TATZMANNSDORF: Der Trainerwechsel beim VfL Wolfsburg kam für Österreichs Fußball-Nationalspieler Xaver Schlager nicht überraschend. Richtig glücklich ist der Mittelfeldspieler des VfL mit dem Abgang von Oliver Glasner aber nicht. «Das hat sich ja angedeutet, war nicht die größte Überraschung. Nach so einem Erfolg ist es natürlich nicht optimal», sagte Schlager am Freitag im Trainingslager der Österreicher in Bad Tatzmannsdorf, wo sich das Team Austria derzeit auf die Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) vorbereitet. «Weil wir uns zwei Jahre an das System gewöhnt und eine super Truppe haben.»

Die Wolfsburger hatten am Mittwoch bekanntgegeben, dass Glasner die Niedersachsen trotz der Qualifikation für die Champions League nach zwei Jahren verlässt und in Frankfurt die Nachfolge des zu Borussia Mönchengladbach wechselnden Adi Hüter antritt. Vor allem Probleme zwischen dem österreichischen Coach und VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke gelten als Hauptgrund für die Personalie.

Als Nachfolger ist in Wolfsburg der Niederländer Mark van Bommel im Gespräch. Die Verpflichtung des früheren Bayern-Profis soll nach übereinstimmenden Medienberichten in der kommenden Woche perfekt gemacht werden. «Durch einen neuen Trainer gibt es einen neuen Input. Wir freuen uns alle auf die Champions League», sagte Schlager.


Nadal respektiert Osakas Presse-Boykott - Aber: Medien sind wichtig

PARIS: Tennis-Superstar Rafael Nadal hat teilweise Verständnis für die Entscheidung von Naomi Osaka gezeigt, bei den French Open nicht mit den Medien sprechen zu wollen. «Ich respektiere ihre Entscheidung», sagte Nadal am Freitag in Paris. Zugleich machte er aber deutlich, dass er sich Osaka nicht anschließen werde. «Die Medien sind wichtig für unseren Sport. Sie sorgen mit dafür, dass wir die Athleten sind, die wir sind», sagte der 13-fache Paris-Sieger.

Australian-Open-Champion Osaka hatte überraschend verkündet, dass sie beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres nicht mit Journalisten sprechen wolle. «Ich hatte schon oft das Gefühl, dass die Menschen keine Rücksicht auf die psychische Gesundheit von Sportlern nehmen, und dies trifft besonders zu, wenn ich eine Pressekonferenz sehe oder an einer teilnehme», hatte die 23-Jährige auf Instagram verkündet.

Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic kann das Vorgehen seiner Kollegin nicht verstehen. Osaka habe zwar sicherlich ihre Gründe, dennoch sei Medienarbeit Teil des Jobs. «Es ist nicht etwas, was man immer genießt, besonders nach Niederlagen», sagte der Serbe. «Aber es ist Teil unseres Sports und unseres Lebens auf der Tour.»

Die Tennisprofis sind verpflichtet, sich nach ihren Matches den Medien zu stellen. Erscheinen sie nicht zur Pressekonferenz, müssen sie eine Geldstrafe bezahlen. Noch ist unklar, wie die WTA, die Damen-Organisation im Tennis, in Paris reagiert, wenn Osaka ihre Ankündigung in die Tat umsetzt. Am offiziellen Media Day am Freitag nahm die Japanerin schon einmal nicht teil.


Goretzka will Prominenz nutzen: Kein Fußball den Faschisten

SEEFELD: Leon Goretzka will sich als prominenter Fußball-Nationalspieler verstärkt in den Kampf gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit einbringen. «Das berührt mich sehr. Und ich werde weiter bei jeder Gelegenheit dazu Stellung beziehen», sagte der Profi des FC Bayern München im Interview des Kundenmagazins der Deutschen Bahn, das zum Start der EM-Vorbereitung des DFB-Kaders in Seefeld in Tirol erschien. Goretzka kann derzeit nach einem Muskelfaserriss noch nicht mit der DFB-Mannschaft trainieren.

«Mannschaftssport ist ja das perfekte Sinnbild dafür, wie eine Gesellschaft funktionieren sollte: Es ist egal, wo du herkommst, welche Sprache du sprichst und was für eine Kultur du lebst. Und ich wünsche mir, dass das auch zu 100 Prozent für unser Land gilt», betonte Goretzka. Der Münchner will die öffentliche Aufmerksamkeit und die Reichweite nutzen, die ihm der sportliche Erfolg beschert.

Auf einem Foto im Magazin «DB mobil» schwenkt der 26-Jährige eine Fahne mit der Aufschrift: «kein fußball den faschisten». Die üblen rassistischen Beleidigungen, die seine Nationalmannschaftskollegen Leroy Sané und Ilkay Gündogan beim Länderspiel gegen Serbien im März 2019 erlebten, hätten ihn schockiert. «Das war die Initialzündung, mich jederzeit klar und deutlich zu äußern», sagte Goretzka.

Klar stellte sich der gebürtige Bochumer mit Blick auf die Bundestagswahl in diesem September gegen die AfD, «die in der Pandemie wiederholt bewiesen hat, dass sie keine Alternative ist». Wenn er für sein Land spiele, möchte er auch für «unsere Werte und Verfassung» spielen, sagte Goretzka: «Nicht für ein Land, das in Geschichte nicht aufgepasst hat. Schwarz-Rot-Gold sind die Farben der Demokratie, nicht der Rechten.»


Basketball-Nationalteam: Lehrgang in Köln - Supercup in Hamburg

KÖLN: Die deutschen Basketballer beginnen am 7. Juni mit der Vorbereitung auf das olympische Qualifikationsturnier. Bundestrainer Henrik Rödl nominierte am Freitag insgesamt 15 Spieler für einen fünftägigen Lehrgang in Köln. Dabei handelt es sich aber überwiegend um Spieler, die nur zum erweiterten Kader gehören. Die Profis aus der NBA fehlen dann ebenso noch wie die Spieler der Euroleage-Clubs und der vier Vereine, die derzeit im Playoff-Halbfinale der Bundesliga beschäftigt sind.

Mit ihnen rechnet Rödl erst zum Supercup in Hamburg, wo das deutsche Team vom 18. bis 20. Juni auf Italien, Tschechien und Tunesien trifft. «Der Supercup 2021 ist der zentrale Bestandteil unserer sehr kurzen Vorbereitung auf dem Weg zur Olympia-Qualifikation», sagte der Bundestrainer. «Mit Italien, Tschechien und Tunesien haben wir sehr starke und attraktive Gegner, die uns eine gute Standortbestimmung geben werden.» Nach derzeitigem Stand findet der Supercup wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Zuschauer statt.

Das olympische Qualifikationsturnier wird vom 29. Juni bis 4. Juli im kroatischen Split ausgetragen. Deutschland trifft dort in der Vorrunde auf Mexiko und Russland. Das Rödl-Team muss das Turnier gewinnen, um sich das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) zu sichern.


24-Stunden-Rennen als Modellprojekt mit bis zu 11.600 Zuschauern

AHRWEILER: Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring sind im Rahmen eines Modellprojekts bis zu 11.600 Zuschauer täglich zugelassen. Das hat die Kreisverwaltung Ahrweiler im Einvernehmen mit dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz beschlossen und eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen, wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag heißt. Die Veranstaltung findet vom 3. bis 6. Juni statt.

Gemäß der 21. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes seien die Besucher auf den vier Tribünen der Grand-Prix-Strecke und in den VIP-Lounges zugelassen. Die Nordschleife bleibt geschlossen. Durch ein umfassendes Hygiene- und Multibarrieren-Konzept werde sichergestellt, dass alle Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Das Projekt wird wissenschaftlich durch das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn begleitet. Kontrollen führen die Ordnungsämter des Kreises und der Verbandsgemeinde Adenau durch. Das Traditionsrennen für Tourenwagen wird seit 1970 ausgetragen.


Ankunft in Seefeld: Müller und Hummels wieder im DFB-Kreis

SEEFELD: Die prominenten Rückkehrer Thomas Müller und Mats Hummels sind wieder im Kreis der Fußball-Nationalmannschaft. Die beiden Rio-Weltmeister, die von Bundestrainer Joachim Löw nach mehr als zwei Jahren in die DFB-Auswahl zurückgeholt wurden, reisten am Freitagmittag wie der Großteil der EM-Spieler ins Trainingslager nach Seefeld an. Der Dortmunder Abwehrspieler Hummels traf in einer Limousine des DFB-Fahrdienstes bei strahlend blauem Himmel im Teamhotel Nidum ein. Der Münchner Müller folgte wenige Minuten später zusammen mit Kapitän Manuel Neuer in einem Kleinbus.

Für das Team war für den späten Nachmittag in den Tiroler Alpen das erste Training angesetzt. «Das Trainingslager ist ein wichtiger Schlüssel für das Turnier», sagte Löw, der mit Abschluss der EM nach 15 Jahren als Bundestrainer aufhört. Das DFB-Team will in den zehn Tagen in Tirol die Grundlagen für ein erfolgreiches Turnier legen.


Japan verlängert erneut Corona-Notstand für Olympia-Stadt Tokio

TOKIO: Keine zwei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio hat Japan den Corona-Notstand abermals verlängert. Der Notstand für Tokio sowie acht weitere Präfekturen werde bis zum 20. Juni verlängert, entschied Ministerpräsident Yoshihide Suga am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gehe zwar in einigen Gebieten wie Tokio zurück, aber man müsse wachsam bleiben. Insgesamt sei die Situation weiter «unberechenbar». Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: So sollen Restaurants weiter keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen, ebenso Kaufhäuser und Kinos. Größere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5000 Zuschauern.

Dass die Regierung das vorläufige neue Ende des Notstand auf den 20. Juni gelegt hat, könnte damit zusammenhängen, dass Japans Olympia-Macher bis spätestens Ende Juni darüber entscheiden wollen, ob heimische Zuschauer bei den Spielen zugelassen werden sollen oder nicht. Ausländischen Fans ist die Einreise nach Japan bereits untersagt worden. Die Gouverneure von Tokio und anderer Präfekturen hatten die Zentralregierung in den vergangenen Tagen aufgefordert, den Notstand nochmals zu verlängern. Er war zuvor schon wiederholt verlängert und ausgeweitet worden. Suga steht wegen seiner Corona-Politik und des langsamen Impfprozesses unter Druck.

Die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt sollen vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Sie waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. In Umfragen spricht sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele aus. Auch Medizinier fordern angesichts neuer Corona-Mutationen eine Absage des Spektakels. Japans Olympia-Macher und das Internationale Olympische Komitee (IOC) würden die Risiken unterschätzen. Diese wollen die Spiele jedoch wie geplant und für jedermann «sicher» durchziehen.


Kreuzbandriss bei Trainingsunfall: Olympia-Aus für Turn-Ass Nguyen

STUTTGART: Für Turn-Ass Marcel Nguyen ist der Traum von den vierten Olympischen Spielen geplatzt. Der zweimalige Olympia-Zweite zog sich am Donnerstag bei einem Trainingsunfall in Stuttgart einen Kreuzbandriss zu. Der 33-Jährige soll zeitnah, wenn möglich in der kommenden Woche, operiert werden, teilte sein Manager Jens Zimmermann am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Nguyen wollte nach längerer Verletzungspause bei den Deutschen Meisterschaften vom 3. bis 6. Juni in Dortmund sein Comeback geben und sich für seine vierten Olympischen Spielen nach 2008, 2012 und 2016 qualifizieren.

Nguyen, der bei den Olympischen Spielen 2012 in London jeweils Silber im Mehrkampf und am Barren gewonnen hatte, hatte immer wieder mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Bei den Heim-Weltmeisterschaften 2019 in Stuttgart fehlte er wegen Schulterproblemen. Im vergangenen Jahr hatte er lediglich zwei Bundesliga-Wettkämpfe bestritten. Zuletzt konnte der 33-Jährige wegen Problemen mit dem rechten Handgelenk nur eingeschränkt trainieren und fehlte deswegen auch bei den Europameisterschaften im April in Basel.

Ein missglückter Abgang von den Ringen im Training sorgte nun für das Olympia-Aus. «Ich bin total deprimiert», sagte Marcel Nguyen. Ob der dreimalige Europameister nun neben der olympischen auch seine sportliche Karriere überhaupt beenden muss, ist offen. Sein Ziel, bis zu den EM im kommenden Jahr in München weiter zu turnen, «ist nun in weite Ferne gerückt».


Reindl: Entscheidung über Olympia-Teilnahme von NHL-Spieler naht

RIGA: Laut DEB-Chef Franz Reindl steht die endgültige Einigung über eine Rückkehr der NHL-Spieler zu Olympia bevor. «Die finale Entscheidung dazu gibt es vielleicht noch bei dieser WM», sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, der auch Mitglied des Exekutiv-Komitees des Weltverbandes IIHF ist, am Rande der Weltmeisterschaft in Riga. «Die grundsätzlichen Einigungen sind erzielt», sagte Reindl weiter.

2018 bei den Winterspielen in Pyeongchang hatte sich die nordamerikanische Profiliga NHL geweigert, die Saison zu unterbrechen. Dies war im Nachhinein in Nordamerika als Fehler gewertet worden. Ohne NHL-Spieler hatte auch das deutsche Team ohne einige wichtige Cracks wie etwa Leon Draisaitl auskommen müssen, trotzdem aber die Silbermedaille gewonnen und damit für den größten deutschen Eishockey-Erfolg überhaupt gesorgt. Die nächsten Winterspiele finden im kommenden Februar in Peking statt.


Ingolstadt vor Zweitliga-Rückkehr - 3:0 in Relegation gegen Osnabrück

INGOLSTADT: Der FC Ingolstadt steht vor der Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Tomas Oral setzte sich im Relegationshinspiel am Donnerstag gegen den harmlosen Noch-Zweitligisten VfL Osnabrück klar mit 3:0 (2:0) durch und will im Rückspiel am Sonntag (13.30 Uhr) den Aufstieg perfekt machen. Tobias Schröck (2. Minute), Fatih Kaya (35.) und der eingewechselte Dennis Eckert Ayensa (81.) trafen vor 250 Zuschauern für den Drittliga-Dritten. Ingolstadt war 2019 in der Relegation aus der 2. Liga abgestiegen. Osnabrück hatte vor zwei Jahren den Aufstieg ins Unterhaus geschafft.


Finnland überholt Deutschland bei Eishockey-WM

RIGA: Finnland hat vor dem Duell mit Deutschland am Samstag bei der Eishockey-WM in Riga die Tabellenführung der Gruppe B übernommen. Der Titelverteidiger gewann am Donnerstagabend locker und unspektakulär mit 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) gegen den noch punktlosen Tabellenletzten Italien. Nach vier Spielen zogen die Finnen nun mit zehn Punkten vorbei an Deutschland und den USA (beide 9), die zuvor Gastgeber Lettland die zweite Niederlage im Turnier verpasst hatten. Die Letten unterlagen den USA mit 2:4 (2:2, 0:2, 0:0) und geraten damit im Hinblick auf eine mögliche Viertelfinal-Teilnahme unter Druck. Der WM-Gastgeber ist am Dienstag letzter Vorrundengegner Deutschlands, das auch am Freitag spielfrei hat.


Klarer Sieg gegen Bamberg: Ludwigsburg erreicht Basketball-Halbfinale

LUDWIGSBURG: Die Basketballer der MHP Riesen Ludwigsburg komplettieren das Playoff-Halbfinale der Bundesliga. Der Erstplatzierte der Hauptrunde gewann am Donnerstag im Entscheidungsspiel der Best-of-Five-Serie deutlich mit 95:73 gegen den früheren Serienchampion Brose Bamberg. In der Runde der letzten Vier bekommen es die Ludwigsburger nun mit dem FC Bayern München zu tun, der sich in vier Partien gegen die Hakro Merlins Crailsheim durchgesetzt hatte. Im zweiten Halbfinale stehen sich Alba Berlin und ratiopharm Ulm gegenüber.


Kiels Handballer schlagen Leipzig - Flensburg nur unentschieden

LEIPZIG: Die Handballer des THW Kiel haben den Patzer der SG Flensburg-Handewitt ausgenutzt und einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht. Der THW setzte sich am Donnerstag vor 1000 Zuschauern mit 33:26 (18:14) beim SC DHfK Leipzig durch. Die SG holte im 200. Spiel von Cheftrainer Maik Machulla nur ein 26:26 (11:16) im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. In der Tabelle liegen die Kieler jetzt mit 57:5 Punkten vor Flensburg mit 54:6 Zählern.


Eintracht Braunschweig trennt sich nach Abstieg von Trainer Meyer

BRAUNSCHWEIG: Eintracht Braunschweig hat sich nach dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga wie erwartet von Trainer Daniel Meyer getrennt. Der Club gab am Donnerstag die Freistellung des 41-Jährigen bekannt, dessen Vertrag in Braunschweig noch bis 2022 läuft. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann kündigte jedoch eine «zeitnahe Vorstellung» an.


Golf-Superstar Woods nach Unfall: Erstes Ziel «eigenständig laufen»

JUPITER: Golf-Superstar Tiger Woods hat gut drei Monate nach seinem schweren Autounfall erstmals Details von der schmerzhaftesten Reha seiner langen Karriere berichtet. «Meine Physiotherapie hält mich auf Trab. Ich mache jeden Tag meine Übungen und ich bin derzeit auf mein Ziel Nummer eins fokussiert: eigenständig laufen», sagte der 45 Jahre alte Amerikaner in einem Interview von «Golf Digest» (Donnerstag). Er nehme es «einen Schritt nach dem anderen.» Auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr in den Profisport habe Woods keine direkte Antwort gegeben, schrieb das Fachmagazin.


Gute Paris-Auslosung für Zverev

PARIS: Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev hat für die French Open eine günstige Auslosung erwischt. Der 24-Jährige bekommt es beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison zum Auftakt mit einem Qualifikanten zu tun. Auch in der zweiten Runde würde Zverev auf den Gewinner eines Duells zweier Qualifikanten treffen. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Paris.


Tennisspielerin Niemeier in Straßburg überraschend im Halbfinale

STRAßBURG: Tennisspielerin Jule Niemeier steht überraschend zum ersten Mal im Halbfinale eines WTA-Turniers. Die 21 Jahre alte Dortmunderin gewann am Donnerstag in Straßburg 6:4, 6:1 gegen die Niederländerin Arantxa Rus, nachdem sie einige Stunden zuvor bereits ihr Achtelfinale siegreich beendet hatte. Dort setzte sich Niemeier in der Fortsetzung mit 6:4, 7:6 (8:6) gegen Shelby Rogers durch. Die Amerikanerin war an Nummer sieben gesetzt. Das Match war wegen Regens am Mittwochabend abgebrochen und verschoben worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.