Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Die britische Chijindu Ujah in East London. Foto: epa/Sean Dempsey
Die britische Chijindu Ujah in East London. Foto: epa/Sean Dempsey

Beach-EM: Alle vier Frauenteams und Thole/Wickler im Achtelfinale

WIEN: Alle vier Damen-Teams und die Vize-Weltmeister Julius Thole und Clemens Wickler sind bei den Beachvolleyball-Europameisterschaften in Wien in das Achtelfinale eingezogen. Nachdem Karla Borger/Julia Sude und Chantal Laboureur/Cinja Tillmann bereits am Mittwoch mit zwei Siegen direkt die Runde der letzten 16 erreicht hatten, zogen Victoria Bieneck/Isabel Schneider sowie Kim Behrens und ihre neue Partnerin Sandra Ittlinger am Donnerstag in der Zwischenrunde nach.

Bieneck/Schneider gewannen gegen die Russinnen Duo Mariia Bocharowa und Maria Woronina, Behrens/Ittlinger setzten sich gegen die Norwegerinnen Ingrid Lunde und Emilie Olimstad durch.

Bei den Männern erreichten lediglich Thole/Wickler mit zwei Siegen auf dem direkten Weg das Achtelfinale. Zunächst bezwangen die Olympia-Fünften in einem deutschen Duell Alexander Walkenhorst/Sven Winter. Später erreichten sie ein 2:1 (18:21, 21:12, 17:15) gegen die Italiener Paolo Nicolai/Daniele Lupo, gegen die sie in der Vorrunde bei den Olympischen Spielen in Tokio noch mit 1:2 verloren hatten.

Walkenhorst/Winter entschieden das zweite Spiel gegen die Russen Ruslan Bykanow und Alexander Likoletow mit 2:0 (21:14, 21:18) für sich und hatten damit noch die Chance auf den Achtelfinal-Einzug. Auch Nils Ehlers und Lukas Pfretzschner haben sich nach der 0:2-Niederlage am Vormittag gegen das niederländische Duo Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen die Chance auf das Achtelfinale erhalten. Im zweiten Spiel bezwang das Duo die Lokalmatadoren Alexander Huber/Christoph Dressler mit 2:0 (21:13, 21:12).


Brite Ujah unter Dopingverdacht: Olympia Staffel droht Silber-Verlust

BERLIN: Der britische Sprinter Chijindu Ujah, der bei den Olympischen Spielen in Tokio mit der 4x100-Meter-Staffel Silber gewann, steht unter Dopingverdacht und ist deswegen vorläufig gesperrt worden. Das teilte die unabhängige Integritätskommission des Leichtathletik-Weltverbandes (Aiu) am Donnerstag mit.

Ujah ist einer von vier Athleten, die bei den Spielen positiv auf eine verbotene Substanz getestet und am Donnerstag von der AIU namentlich genannt wurden. Laut AIU sei Ujah positiv auf zwei androgenrezeptorbindende Substanzen (SARMS), die in ihrer Wirkung anabolen und androgenen Steroiden ähneln, getestet worden.

Bestätigt die B-Probe den Befund, wird nicht nur dem 27-Jährigen Olympia-Silber aberkannt, sondern auch seinen Staffelkollegen Nethaneel Mitchell-Blake, Richard Kilty und Zharnel Hughes. Bei einer nachträglichen Disqualifikation würde Kanada auf den Silberrang rücken und China Bronze bekommen. Das deutsche Quartett wäre dann Fünfter statt Sechster.

Zudem stehen der Mittelstreckenläufer Sadik Mikhou aus Marokko, der georgische Kugelstoßer Benik Abrahamyan und der kenianische 100-Meter-Sprinter Mark Otieno Odhiambo unter Dopingverdacht und wurden gesperrt.


Nagelsmann sorgt sich um deutsche Clubs im europäischen Wettbewerb

MÜNCHEN: Trainer Julian Nagelsmann sorgt sich angesichts der hohen Investitionen anderer europäischer Fußball-Clubs in Corona-Zeiten um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Vereine. «Ja absolut, die Gefahr besteht. Für Bayern München ist es noch einen Tick einfacher und trotzdem kompliziert. Aber für andere deutsche Clubs, die international spielen, ist es noch mal schwieriger», sagte Nagelsmann am Donnerstag vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison.


Rose: Reus muss über Rückkehr in die Nationalelf entscheiden

DORTMUND: Eine Rückkehr von Marco Reus in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist offenbar nicht sicher. «Die Frage wird sein, inwieweit Marco den Schritt noch mal gehen möchte. Das muss Marco mit sich, seiner Familie und dem Bundestrainer klären. Und wenn er mir zwischendrin noch Bescheid sagt, wäre das auch ganz nett», sagte sein neuer Vereinstrainer bei Borussia Dortmund, Marco Rose: «Grundsätzlich muss Marco in seiner jetzigen Verfassung und der vom Ende der letzten Saison immer ein Thema für die Nationalmannschaft sein. Und ich denke, dass Hansi Flick ihn auch auf dem Schirm hat.»


Bayer setzt indirekt auf 2G - Ungeimpft dürfen nur Kinder ins Stadion

LEVERKUSEN: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen setzt bei der Rückkehr der Zuschauer indirekt auf die 2G- statt auf die 3G-Regel und will ungeimpft und nicht genesen nur Kinder und Jugendliche mit negativem Test ins Stadion lassen. Bayer dürfe «entsprechend der aktuellen NRW-Coronaschutzverordnung 1000 Personen zulassen, die nicht geimpft oder genesen sind», teilte Bayer am Donnerstag mit. Man habe sich entschieden, diese Plätze ausschließlich Kindern zwischen 4 und 19 Jahren mit Dauerkarten zur Verfügung zu stellen. Diese müssen einen negativen Test vorlegen. Insgesamt werden beim ersten Heimspiel am 2. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach 15.105 Zuschauer zugelassen sein.


Vertragsverlängerung: Mintzlaff bleibt bis 2026 RB Leipzig-Chef

LEIPZIG: Oliver Mintzlaff bleibt bis mindestens 2026 Vorsitzender der Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig. Wie der Verein am Donnerstag bekanntgab, wurde der zunächst bis 2024 laufende Kontrakt vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Der 45-Jährige ist seit 2016 RB-Geschäftsführer und bereits seit 2014 Vorstandsvorsitzender.


Union Berlin in Playoffs zur Conference League gegen Kuopio PS

BERLIN: Der 1. FC Union trifft in den Playoffs zur Conference League auf Kuopio PS. Der finnische Fußball-Pokalsieger gewann nach dem 1:1 im Hinspiel das Rückspiel in der dritten Qualifikationsrunde am Donnerstag beim FK Astana in Kasachstan mit 4:3 (0:2). Dem Berliner Bundesligisten bleibt somit in der kommenden Woche eine Fernreise über vier Zeitzonen in die kasachische Hauptstadt Nur-Sultan erspart. Stattdessen geht es für die Eisernen zum Playoff-Hinspiel nach Helsinki.


Münster-Einspruch gegen Pokalwertung wird am Montag verhandelt

FRANKFURT/MAIN: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird am kommenden Montag den Einspruch des SC Preußen Münster gegen die Wertung des verlorenen DFB-Pokalspiels gegen den VfL Wolfsburg mündlich verhandeln. Das teilte der DFB am Donnerstag in Frankfurt/Main mit. Das Erstrundenspiel hatte Münster am vergangenen Sonntag mit 1:3 nach Verlängerung gegen die Wölfe verloren. Der VfL hatte aber insgesamt sechs Spielerwechsel vorgenommen. Nur fünf waren aber erlaubt. Dem Bundesligisten droht nun das Pokal-Aus.


Vettel-Team zieht Einspruch gegen Disqualifikation zurück

BERLIN: Sebastian Vettels Aston-Martin-Team hat seinen Einspruch gegen die Disqualifikation des deutschen Formel-1-Piloten nach dem Ungarn-Rennen zurückgezogen. Die Vorteile einer Anhörung vor einem Berufungsgericht seien nicht groß genug, begründete der Rennstall am Donnerstag seine Entscheidung, den eher aussichtslosen Kampf in der Sache aufzugeben. Zuvor hatten die Rennkommissare nach Beratungen am Montag bekanntgegeben, ein Aufrollen des Verfahrens abzulehnen. Aston Martin habe nicht die erforderlichen neuen «signifikanten Beweise» vorlegen können, hieß es.


Yamaha-Werksteam suspendiert MotoGP-Fahrer Maverick Vinales

SPIELBERG: Der spanische Motorrad-Fahrer Maverick Vinales ist vor dem elften Lauf der MotoGP-Weltmeisterschaft in Österreich von seinem Rennstall suspendiert worden. Vinales hatte beim ersten Rennen in Österreich seinen Motor vor dem Neustart abgewürgt und aus der Boxengasse starten müssen. Laut Monster Energy Yamaha vom Donnerstag sei das Werksteam zum Schluss gekommen, «dass die Handlungen des Fahrers möglicherweise einen erheblichen Schaden am Motor seiner YZR-M1 verursacht haben könnten, was zu einer ernsthaften Gefährdung des Fahrers selbst und möglicherweise zu einer Gefahr für alle anderen Fahrer hätte führen können.»


NBA: Nationalspieler Bonga unterschreibt bei den Toronto Raptors

TORONTO: Der deutsche Basketball-Nationalspieler Isaac Bonga trägt in der neuen Saison der nordamerikanischen Profiliga NBA das Trikot der Toronto Raptors. Der Meister von 2019 machte die Verpflichtung in der Nacht auf Donnerstag auf seinem Twitter-Kanal öffentlich. Über Vertragsinhalte informierten die Verantwortlichen des kanadischen Clubs noch nicht. Für den 21 Jahre alten Olympia-Teilnehmer dürfte es zunächst darum gehen, sich im Trainingscamp für den 15-Mann-Kader zu empfehlen. Bonga spielte in den vergangenen beiden Spielzeiten für die Washington Wizards. Beim Hauptstadt-Club war sein Kontrakt ausgelaufen. Die neue NBA-Saison beginnt am 19. Oktober.


Berichte: Eishockey-Profi Tom Kühnhackl vor Wechsel nach Schweden

BERLIN: Eishockey-Nationalspieler Tom Kühnhackl steht offenbar kurz vor einem Wechsel zum schwedischen Club Skelleftea AIK. Das meldet die schwedische Tageszeitung «Expressen». Zuvor hatte am Mittwochabend bereits die Fachzeitschrift «Eishockey News» über einen möglichen Wechsel nach Schweden berichtet. Kühnhackl stand in der vergangenen Saison in der zweithöchsten Liga Nordamerikas für die Bridgeport Sound Tigers auf dem Eis. Zuvor spielte der 29-jährige Angreifer, der mit den Pittsburgh Penguins zweimal NHL-Meister war und den Stanley Cup gewann, zwei Jahre lang für die New York Islanders in der besten Liga der Welt.


Werder-Torwart Kapino wechselt zu Arminia Bielefeld

BREMEN: Der griechische Torwart Stefanos Kapino bleibt der Fußball-Bundesliga erhalten und wechselt von Absteiger Werder Bremen zu Arminia Bielefeld. Das gaben die Ostwestfalen am Donnerstag bekannt. Der 27-Jährige unterschrieb bei der Arminia einen Zweijahresvertrag. Die Bremer hatten ihn bereits in der vergangenen Saison an den SV Sandhausen ausgeliehen. Nach seiner Rückkehr machte er sich große Hoffnungen, zur neuen Nummer eins bei Werder aufzusteigen. Doch während der Saisonvorbereitung verlor der Grieche das Duell mit Michael Zetterer. Zudem verhandelt der bisherige Stammkeeper Jiri Pavlenka mit den Bremern überraschend doch über eine Verlängerung seines Vertrags.


Weiter positiv getestet: VfB auch gegen Fürth ohne Kalajdzic

STUTTGART: Der VfB Stuttgart muss auch beim Bundesliga-Auftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr/Sky) noch auf Torjäger Sasa Kalajdzic verzichten. Trotz abgelaufener Corona-Quarantäne ist der 24-Jährige am Mittwoch nochmals positiv getestet worden, wie VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag sagte. «Wir gehen aber bei Sasa davon aus, dass es in den nächsten Tagen wieder besser ausschaut und er dann auch wieder ins Training einsteigen kann.» Auch die ebenfalls aufgrund von Corona isolierten Tanguy Coulibaly und Nikolas Nartey sind für den ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga noch keine Option.


Deutschland in der FIFA-Weltrangliste nur noch auf Platz 16

ZÜRICH: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist nach dem frühen Aus bei der Europameisterschaft in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 16 abgerutscht. Das ist noch einmal vier Plätze schlechter im Vergleich zur letzten Ausgabe des Rankings im Mai. Das DFB-Team war bei der EM im Achtelfinale an England gescheitert. Spitzenreiter bleibt Belgien trotz des Aus im Viertelfinale. Dahinter folgen Brasilien und Weltmeister Frankreich, die jeweils die Plätze tauschten. Europameister Italien machte einen Sprung auf Platz fünf und liegt nun direkt hinter EM-Finalist England. Auch Argentinien rückte nach dem Gewinn der Copa América vor und ist nun Sechster.


Keine Gästezuschauer bei Fußball-WM-Qualifikation

FRANKFURT/MAIN: Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft können das Team momentan nicht bei Auswärtsspielen unterstützen. Damit wird auch das Debüt des neuen Bundestrainers Hansi Flick ohne deutsche Anhänger stattfinden. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag in Frankfurt/Main mitteilte, lässt der Fußball-Weltverband FIFA aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen in Europa keine Gästefans zu den WM-Qualifikationsspielen im September zu. Somit muss die DFB-Elf bei ihren Partien am 2. September (20.45 Uhr/RTL) im schweizerischen St. Gallen gegen Liechtenstein und am 8. September (20.45 Uhr/RTL) in Island auf ihre Anhänger verzichten. Das Heimspiel gegen Armenien am 5. September (20.45 Uhr/RTL) in Stuttgart findet dann ebenfalls ohne Fanunterstützung der Gäste statt. Die Entscheidung betrifft erst einmal nur die Begegnungen im September.


Radprofi Schachmann vor Vuelta: Fokus liegt auf Etappensiegen

BURGOS: Deutschlands Top-Radprofi Maximilian Schachmann geht mit großen Zielen in die am Samstag beginnende Vuelta in Spanien. «Ich werde versuchen, auf Etappenjagd zu gehen, und werde dafür auch die nötigen Freiheiten bekommen. Wenn man durch eine offensive Fahrweise vielleicht dann nach zwei Wochen in einer guten Position in der Gesamtwertung ist, würde uns das auch taktische Möglichkeiten geben», sagte Schachmann vor dem Beginn der dreiwöchigen Rundfahrt der Deutschen Presse-Agentur. Der 27 Jahre alte Berliner dürfte im achtköpfigen Aufgebot des Teams Bora-hansgrohe mit die größten Chancen auf Tagessiege haben. Schachmann verzichtete 2021 auf die Tour de France, um seine Chance bei den Olympischen Spielen von Tokio zu suchen. Dort verpasste er aber eine Medaille.


Ex-Kapitän Daniel Baier kehrt als Scout zum FC Augsburg zurück

AUGSBURG: Der langjährige Kapitän Daniel Baier kehrt ein Jahr nach seinem Karriereende als Fußball-Profi zum FC Augsburg zurück. Der 37-Jährige unterstützt künftig die Scouting-Abteilung, wie der Bundesligist am Donnerstag mitteilte. Baier soll vom 1. September an im Bereich Scouting International tätig werden.


Corona-Lage in Paralympics-Stadt Tokio spitzt sich zu

TOKIO: Die Corona-Situation in der Paralympics-Stadt Tokio wird immer ernster. Ein Expertenteam der Regierung verglich die Infektionslage in der Hauptstadt am Donnerstag mit der einer Katastrophe, die «außer Kontrolle» sei, wie japanische Medien berichteten. Die Fachleute warnten davor, dass die medizinische Versorgung einschließlich normaler Patienten zu kollabieren drohe. Am Donnerstag registrierte Tokio, das sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand befindet, 4989 Neuinfektionen. Das ist der bisher zweithöchste Stand an Neuinfektionen. Die Zahl der Patienten mit schweren Symptomen stieg dabei auf den Höchstwert von 218 Fällen.


Gefühls-Mix bei Nagelsmann vor Start - Davies-Comeback in Gladbach

MÜNCHEN: Der neue Bayern-Coach Julian Nagelsmann sieht dem Saisonstart in der Fußball-Bundesliga mit einer Mischung «aus Vorfreude und gespannt sein» entgegen. Borussia Mönchengladbach sei «ein anspruchsvoller Gegner», sagte der 34-Jährige vor seinem ersten Pflichtspiel mit dem deutschen Rekordmeister am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) im Borussia-Park. Zum Saisonstart fällt Benjamin Pavard aus. Der Franzose werde mit einer Fußverletzung ein paar Wochen fehlen. Nationalspieler Niklas Süle könnte Pavard rechts hinten ersetzen. Nach einer Fußverletzung steht der Kanadier Alphonso Davies als linker Verteidiger vor seinem Comeback.


Ex-Weltmeister Haye kehrt nach drei Jahren in den Boxring zurück

LOS ANGELES: Der frühere Box-Weltmeister David Haye kehrt in den Ring zurück und bestreitet einen Kampf gegen seinen englischen Landsmann Joe Fournier. Das Duell im Staples Center von Los Angeles gehört am 11. September zum Vorprogramm des Höhepunkts, bei dem Oscar de la Hoya auf Vitor Belfort trifft. Haye war vor drei Jahren zurückgetreten, nachdem er in seiner Karriere 28 seiner 32 Kämpfe gewonnen hatte. «Ich bin glücklich darüber, dass ich mich vom Boxen zurückgezogen habe, und ich habe nicht vor, ein traditionelles Comeback zu geben, aber ich bin fit und bereit, mich gegen meinen übermütigen Milliardärskumpel zu beweisen», schrieb der inzwischen 40-jährige Haye auf seiner Homepage über den Unternehmer Fournier.


Freiburger Streich findet Moster-Entgleisung schlimm: «Es ist da»

KONSTANZ: Fußballtrainer Christian Streich hat die rassistische Entgleisung von Sportdirektor Patrick Moster vom Bund Deutscher Radfahrer während der Olympischen Spiele als «schlimm» bezeichnet. «Weil du das nicht einfach einmal sagst. Es ist da! Es ist im Bewusstsein!», erklärte der Coach des Bundesligisten SC Freiburg in einem Interview, das am Donnerstag unter anderem im «Südkurier» erschien. Weil aus diesem Bewusstsein der Menschen vieles nur schwer wieder rausgehe, sei es «richtig und wichtig, dass man den Umgang mit der Sprache, mit Wörtern, thematisiert».

Moster hatte in Tokio im Einzelzeitfahren den Kölner Nikias Arndt an der Strecke mit den Worten «Hol' die Kameltreiber, hol' die Kameltreiber, komm» angefeuert. Moster war daraufhin vom BDR schriftlich abgemahnt und von seinen internationalen Aufgaben bis auf Weiteres entbunden worden.

Auch der Fußball sollte Rassismus mit Haltung und mit Mut begegnen, meinte Streich. «Der Fußball, gerade unser Sport, ist multikulturell, wenn wir nicht, wer dann?» Im Kader des SC Freiburg gebe es Spieler aus unterschiedlichsten Ländern. «Da ist doch kein Platz für Rassismus», sagte Streich. «Sie stehen für das Multikulturelle und auch wir müssen dazu stehen und uns dazu äußern.»


Wickler/Thole gewinnen deutsches Duell bei Beach-EM

WIEN: Julius Thole und Clemens Wickler haben bei der Beachvolleyball-Europameisterschaft das deutsche Duell gegen Alexander Walkenhorst und Sven Winter gewonnen. Die Vize-Weltmeister setzen sich am Donnerstag in Wien mit 21:12, 21:19 durch. Im Gruppenfinale treffen sie nun auf die Italiener Paolo Nicolai und Daniele Lupo. Mit einem weiteren Erfolg wäre der Einzug ins Achtelfinale perfekt. Walkenhorst/Winter müssen gegen die Russen Ruslan Bykanow/Alexander Licholetow hingegen um ihre Achtefinal-Chance spielen. Bei einer weiteren Niederlage wäre die EM für das Duo bereits vorbei.


Bericht: Shaqiri möglicherweise vor Wechsel von Liverpool nach Lyon

LYON: Der frühere Bundesligaprofi Xherdan Shaqiri vom FC Liverpool soll laut französischen Medienberichten über einen Wechsel zu Olympique Lyon verhandeln. Der einstige Serienmeister Frankreichs wird seit dieser Saison vom ehemaligen Leverkusener Coach Peter Bosz trainiert.

Shaqiri habe sich mit Lyon geeinigt, allerdings gäbe es zwischen Lyon und dem von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool noch keine Übereinkunft über eine Ablöse für den 29-Jährigen, schrieb die Sportzeitung «L'Equipe». Der frühere Bayern-Profi, der mit der Schweizer Nationalmannschaft zuletzt das EM-Viertelfinale erreichte, spielt seit 2018 beim einstigen Champions-League-Sieger und englischen Meister Liverpool und soll in Lyon den Angaben zufolge einen Dreijahresvertrag erhalten.

Der Club hat im Niederländer Memphis Depay, der zum FC Barcelona gewechselt ist, seinen größten Star verloren und startet in der kommenden Saison nicht in der Champions League, sondern in der Europa League.


Japanische Olympionikin bekommt nach Bürgermeister-Biss neue Medaille

TOKIO: Weil der Bürgermeister auf ihre Gold-Medaille gebissen hat, bekommt eine japanische Olympionikin eine neue Medaille. Wie örtliche Medien am Donnerstag berichteten, entschied das Organisationskomitee der am Sonntag in Tokio beendeten Spiele, die Gold-Medaille für die Softball-Athletin Miu Goto durch eine neue zu ersetzen. Sie hatte dem Bürgermeister ihrer Heimatstadt Nagoya, Takashi Kawamura, kürzlich bei einem Empfang im Rathaus ihre Medaille umgehängt, woraufhin der 72-Jährige vor laufenden Kameras die Trophäe in seine Hand nahm und dann plötzlich auf sie biss.

Die Bilder sorgen seitdem für einen Sturm der Entrüstung. Kawamura entschuldigte sich für den Vorfall. Auch andere japanische Olympioniken fanden das Verhalten des Bürgermeisters abstoßend. «Erstens fehlt ihm der Respekt vor den Athleten, die sich im Rahmen der Anti-Infektions-Maßnahmen ihre Medaillen um den Hals legen oder ihre Teamkollegen dazu auffordern mussten. Und jetzt beißt er in die Medaille? Das ist für mich unfassbar», entrüstete sich Yuki Ota, Japans erster Olympia-Sieger im Fechten. Auch der ortsansässige japanische Autoriese Toyota, bei dessen Softballmanschaft Goto trainiert, beschwerte sich in einem Brief bei dem Bürgermeister.


Psychiater: Mentale Stärke entscheidet vor allem bei Olympia

BERLIN: Experte Stefan Kropp hält die mentale Stärke für ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg bei Olympischen Spielen. «Es ist die ultimative Prüfung, und einige Sportler müssen dann feststellen, sie sind zwar körperlich in der Lage, die Leistung zu erbringen, aber mental nicht so stark, dass sie dem Druck standhalten können», erklärte der 1966 in Hannover geborene Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag).

«Die Leistung, die man dann eigentlich erprobt bringen kann, kann man plötzlich in wichtigen Momenten nicht abrufen. Die Sportler sind dem Druck nicht gewachsen und können in diesem Moment ihren absoluten Willen und ihre Energie nicht auf die Leistung fokussieren», sagte Kropp, der auch dem Vorstand der Landesärztekammer Brandenburg angehört.

Der Weg zu Olympischen Spielen bestehe aus «dauernder Selektion. Wer aber letztlich vor der ultimativen Prüfung steht und diese besteht, das entscheidet vor allem die mentale Stärke. Und nicht jeder ist dafür gemacht und geeignet». Rauszufinden sei dies aber nur, wenn es soweit ist. «Vorher ist alles nur graue Theorie», sagte der Experte.

Die Entscheidung der amerikanischen Super-Turnerin Simone Biles, bei den vergangenen Spielen in Tokio aus mentalen Gründen teilweise nicht anzutreten, bezeichnete er als «eine sehr reife und gesunde Haltung». So etwas mache Athleten menschlicher und fast noch glaubwürdiger. «Einen Mensch ohne Zweifel, ohne innere Kämpfe, ohne Auseinandersetzungen und Niederlagen, den kenne ich persönlich nicht. Nur diejenigen, die solche Tiefpunkte durchlebt haben, können auch daran wachsen», sagte Kropp.

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