Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Deutscher Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel vom Aston Martin Cognizant F1 Team. Foto: epa/Antonin Vincent
Deutscher Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel vom Aston Martin Cognizant F1 Team. Foto: epa/Antonin Vincent

Vettel-Team legt Protest gegen Ungarn-Disqualifikation ein

BUDAPEST: Aston Martin hat Protest gegen die Disqualifikation von Sebastian Vettel nach dessen zweitem Platz beim Großen Preis von Ungarn eingelegt. Das teilte der britische Formel-1-Rennstall am Donnerstagabend mit. Das Team hatte bereits nach dem spektakulären Grand Prix am vergangenen Sonntag auf dem Hungaroring eine entsprechende Absichtserklärung hinterlegt und sich dadurch 96 Stunden Zeit für eine Entscheidung verschafft.

Im Wagen von Vettel waren nach Angaben des Technischen Delegierten nur 0,3 Liter Treibstoff nach dem Rennende festgestellt worden. Vorgeschrieben ist aber mindestes ein Liter. In der Mitteilung bekräftigte Aston Martin, dass laut eigener Daten noch 1,74 Liter im Wagen gewesen seien. Zudem gebe es neue Hinweise, die zum Zeitpunkt der Bestrafung nicht vorgelegen hätten.

Vettel hatte sich in dem Rennen nur Sensationssieger Esteban Ocon aus Frankreich im Alpine geschlagen geben müssen. Lewis Hamilton, der mit Mercedes Dritter geworden war, rückte durch Vettels Disqualifikation auf Platz zwei vor. Der siebenmalige Weltmeister aus Großbritannien übernahm mit acht Punkten Vorsprung die Führung in der Gesamtwertung vor Max Verstappen von Red Bull.


Zverev sagt für Turnier in Toronto ab - Federer weiter verletzt

BERLIN: Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev wird nicht beim Masters-Turnier in Toronto in der kommenden Woche starten. Dies teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. «Aufgrund der intensiven letzten Wochen und meiner unglaublichen Erfahrung bei Olympia brauche ich mehr Zeit zur Erholung», sagte der 24-jährige Hamburger in einer Mitteilung der Veranstalter. «Es war eine schwierige Entscheidung für mich, weil ich gute Erinnerungen an Kanada habe», fügte der Sieger von 2017 hinzu.

Zverev war am Montagabend aus Tokio nach Deutschland gekommen. Er hatte sich danach unter anderem in das Goldene Buch seiner Geburtsstadt Hamburg eingetragen und die offizielle Teampräsentation von Fußball-Rekordmeister Bayern München besucht.

Direkt nach dem Turnier in Toronto folgt in Cincinnati eine weitere Masters-Veranstaltung als Vorbereitung auf die US Open, die am 30. August beginnen. Im Vorjahr hatte Zverev in New York das Endspiel erreicht und seinen ersten Grand-Slam-Titel nur hauchdünn verpasst.

Der langjährige Weltranglisten-Erste Roger Federer wird in Toronto und in Cincinnati fehlen. Der an diesem Sonntag 40 Jahre alt werdende Schweizer hat weiter mit Knieproblemen zu kämpfen und sagte seine Teilnahmen nach Angaben der Organisatoren ab. Nach seinem Viertelfinal-Aus in Wimbledon hatte Federer bereits auf die Olympischen Spielen in Tokio verzichtet. Der Gewinner von 20 Grand-Slam-Titeln wurde im vorigen Jahr zweimal am rechten Knie operiert.


Goldmedaillen-Gewinner Daley zeigt selbst gestrickten Olympia-Pulli

LONDON: Der britische Olympiasieger Tom Daley hat seinen Fans auf Instagram präsentiert, was er während der Olympischen Spiele in Tokio gestrickt hat. Der 27-Jährige postete am Donnerstag ein Video und einige Fotos, auf denen er in einem Olympia-Pullover mit dem Logo des Teams GB und den Olympischen Ringen auf dem Rücken posiert. «Als ich nach Tokyo kam, wollte ich etwas machen, das mich an diese Spiele erinnert», schrieb Daley dazu. «Etwas, von dem ich sagen kann, dass ich es in Tokio während der Olympischen Spiele gemacht habe!»

Daley hatte im Synchronspringen vom Turm mit seinem Partner Matty Lee die Goldmedaille gewonnen. Kurz darauf war er fotografiert worden, als er während des Kunstspringens der Damen am Beckenrand entspannt strickte. Auf seinem Instagram-Account @madewithlovebytomdaley (auf Deutsch: mit Liebe gemacht von Tom Daley) begeistert er seine Follower schon länger mit selbst gestrickten und gehäkelten Jacken, Decken und Kuscheltieren. Nach seinem Gold-Triumph hatte er eine Tasche für seine Goldmedaille gestrickt, die er gut gelaunt in einem amüsanten Video zeigte.

Unter seinem jüngsten Beitrag warb der Brite auch noch für ein ernsteres Anliegen. Er bat um Spenden für eine Stiftung, die sich der Gehirntumor-Forschung verschrieben hat. Daleys Vater war vor zehn Jahren im Alter von 40 Jahren an einem Gehirntumor gestorben.


Tischtennis-Männer hoffen auf Olympia-Sensation gegen China

TOKIO: Die deutschen Tischtennis-Männer planen am Freitag (12.30 Uhr) eine Sensation im Olympia-Finale.

Als krasse Außenseiter treffen Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska im Finale in Tokio auf die Tischtennis-Supermacht China und wollen ihre Minimal-Chance auf Gold ergreifen. Auf Edelmetall hofft auch Speerwerferin Christin Hussong bei den Leichtathletik-Wettbewerben im Olympiastadion. Am Start sind dann auch die beiden deutschen Sprintstaffeln über die 4 x 100 Meter. Mit einer sehr guten Ausgangsposition geht Annika Schleu in den Finaltag der Modernen Fünfkämpferinnen. Die Berlinerin führt nach dem Fechten.


Radprofi John Degenkolb wieder zurück beim Team DSM

DEVENTER: Radprofi John Degenkolb aus Gera kehrt zum deutschen Team DSM zurück. Wie der Rennstall am Donnerstag mitteilte, unterschrieb der 32-Jährige einen Vertrag bis Ende 2024. Schon zwischen 2012 und 2016 fuhr er für das Team, das damals allerdings noch unter anderen Namen unterwegs war. Zuletzt trug Degenkolb noch das Trikot des belgischen Rennstalls Lotto Soudal. Seine größten Erfolge feierte er aber zuvor. Der Sieger der Klassiker Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo gewann außerdem das Punktetrikot bei der Spanien-Rundfahrt und sammelte insgesamt 36 Erfolge mit dem Team DSM.


RB Leipzig in Sandhausen ohne Halstenberg, Henrichs und Poulsen

LEIPZIG: RB Leipzig muss im Pokalspiel am Samstag beim SV Sandhausen auf die Fußball-Nationalspieler Marcel Halstenberg und Benjamin Henrichs sowie auf den dänischen EM-Halbfinalisten Yussuf Poulsen verzichten. Trainer Jesse Marsch sagte am Donnerstag, Halstenberg laboriere an einer Sprunggelenksverletzung, Henrichs sei mit einer leichten Knieverletzung von den Olympischen Spielen aus Tokio zurückgekehrt. Poulsen ist nach seinem EM-Einsatz erst zu Wochenbeginn wieder ins Training eingestiegen.


Umworbener Marcel Sabitzer bleibt Kapitän von RB Leipzig

LEIPZIG: Der umworbene österreichische Nationalspieler Marcel Sabitzer bleibt Kapitän von Fußball-Bundesligist RB Leipzig. Das bekräftigte Trainer Jesse Marsch am Donnerstag ungeachtet der anhaltenden Diskussionen um Sabitzer, der in sein letztes Vertragsjahr bei RB geht und noch nicht auf eine Vertragsverlängerung eingegangen ist. Zuletzt war auch der FC Bayern München mit dem bisherigen RB-Trainer Julian Nagelsmann als ein Interessent genannt worden. «Er ist unser Spieler, er war unser Kapitän letztes Jahr und hat eine super Saison gespielt. Er war ein guter Anführer und er bleibt Kapitän», sagte Marsch vor dem Pokalspiel am Samstag beim SV Sandhausen.


Aufatmen beim BVB: Keine weiteren Corona-Fälle

DORTMUND: Bei Borussia Dortmund sind die befürchteten weiteren Corona-Fälle ausgeblieben. Wie der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mitteilte, fielen alle am Morgen durchgeführten PCR-Tests negativ aus. Damit ist die Austragung der Partie in der ersten Runde des DFB-Pokals am Samstag beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden nicht gefährdet. Noch am Dienstag hatte der BVB mit Julian Brandt und Thomas Meunier zwei Coronafälle vermeldet. Beide Profis befinden sich seither in häuslicher Isolation.


Indische Boxerin mit Olympia-Medaille erhält Straße zu ihrem Dorf

NEU DELHI: Die indische Olympia-Boxerin Lovlina Borgohai erhält nach dem Gewinn der Bronzemedaille in Tokio eine richtige Straße zu ihrem abgelegenen Dorf im Nordosten des Landes. Ein Abgeordneter der regionalen gesetzgebenden Versammlung hatte dazu die Initiative übernommen, wie er kürzlich mitteilte. «Lovlina ist eine Inspiration für all die vielen Mädchen von so kleinen Distrikten», sagte er laut der Zeitung «India Today».

In Indien gibt es verglichen mit reicheren Staaten wenig Sportförderung, besonders abseits der beliebten Sportarten Kricket oder Rugby. Viele junge Menschen können wegen Mangelernährung und Armut keine Karriere im Leistungssport machen. Die 23 Jahre alte Borgohai kommt zudem wie viele andere indische Olympia-Athletinnen aus ärmeren Familien vom Land - wo es noch ganz andere Hürden gibt: Bereits von jungen Mädchen wird erwartet, dass sie sich um Hausarbeiten kümmern und früh heiraten. Schaffen es Sportlerinnen aber zu Erfolg, können sie oft ihren Familien zu einem besseren Leben verhelfen und den Zwängen der patriarchalen Gesellschaft entfliehen.

Die Kapitänin des indischen Frauen-Hockey-Teams Rani Rampal sagte indischen Medien, dass ein Trainer sie zunächst abgewiesen habe, da sie zu mangelernährt ausgesehen habe. Auch seien ihre Eltern - eine Hausangestellte und ein Tagelöhner - zunächst gegen ihre sportlichen Ambitionen gewesen, da sie dadurch kurze Röcke tragen und reisen müsste, statt zu heiraten. Inzwischen konnte die 26-Jährige ein Haus für ihre Eltern kaufen - und verheiratet ist sie auch noch nicht. Das indische Frauen-Hockey-Team spielt am Freitag um Bronze.


Motorrad-Ikone Valentino Rossi verkündet Rücktritt zum Saisonende

SPIELBERG: Superstar Valentino Rossi beendet nach dieser Saison seine Motorrad-Karriere. Das gab der 42 Jahre alte Italiener am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz im österreichischen Spielberg bekannt. Seit der Saison 1996 war Rossi Stammpilot in der Motorrad-WM, sammelte in vier verschiedenen Klassen insgesamt neun Weltmeistertitel. Der letzte Triumph gelang ihm 2009 in der Königsklasse, der MotoGP. Mit insgesamt 115 Grand-Prix-Siegen fehlen Rossi nur sieben Erfolge zur Bestmarke seines legendären Landsmanns Giacomo Agostini.


Deutscher Schwimm-Verband: Medaillenfreude, aber Steigerungsbedarf

TOKIO: Der Deutsche Schwimm-Verband sieht nach Gold für Florian Wellbrock abseits seiner erfolgreichen Langstreckenschwimmer und Kunstspringer Steigerungsbedarf. «Der Olympiasieg, den Florian Wellbrock im Freiwasser für Deutschland und den DSV geholt hat, ist eine exorbitant schöne Sache», sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow am Donnerstag in Tokio. Intern müsse man aber analysieren, dass im Schwimmen die Erwartungen auf Kurz- und Mittelstrecke nicht wie erhofft erfüllt worden seien.

Mit einmal Gold und insgesamt fünf Medaillen (1-0-4) hat der DSV bei den Spielen in Tokio klar besser als in Rio 2016 (0-0-1) und London 2012 (0-1-0) abgeschnitten. Erfolgreicher war der Verband zuletzt in Peking 2008 (2-1-2). Während die Wasserspringer in Tokio mit zweimal Bronze vor dem abschließenden Turmspringen der Männer gut lieferten, standen bei den Schwimmern den Langstrecken-Erfolgen von Wellbrock und Sarah Köhler eben viele Enttäuschungen auf Kurz- und Mittelstrecke gegenüber. Die Staffeln schnitten schwach ab. Wasserballer und Synchronschwimmerinnen waren nicht in Tokio dabei.

Präsident Marco Troll fand das Abschneiden der Aktiven in Tokio «wirklich erste Sahne». Nach Ärger in der Olympia-Vorbereitung, als Troll in zwei Briefen von Landesverbänden und Bundestrainern kritisiert worden war, wünscht der Präsident eine andere Art der Kommunikation. Man werde das noch einmal analysieren und mit den Personen sprechen, sagte Troll. Auch Athletensprecherin Sarah Köhler zählte zu den Unterschreiberinnen eines Briefes. Es habe mit ihr Gespräche mit sehr guten Ergebnissen gegeben, sagte Troll.

Auf der Suche nach einem neuen Leistungssportdirektor gibt es noch keine Entscheidung. Es hätten sich «mehrere Kandidaten beworben», noch sei man nicht in der Auswahl. Der frühere Leistungssportdirektor Buschkow war für die Spiele eingesprungen, nachdem der Posten vakant war. Der Verband hatte Thomas Kurschilgen freigestellt, der verpflichtete Nachfolger durfte den Posten einen Tag nach seiner Vorstellung doch nicht antreten.


Neuauflage von Rio: Dänische Handball-Weltmeister gegen Frankreich

TOKIO: Die dänischen Handball-Männer und Rekord-Weltmeister Frankreich spielen bei den Olympischen Spielen in Tokio erneut um Gold. Im Halbfinale in Tokio setzte sich Weltmeister Dänemark am Donnerstag gegen Europameister Spanien mit 27:23 (14:10) durch. Zuvor hatte Frankreich gegen Deutschland-Bezwinger Ägypten 27:23 (13:13) gewonnen. Bereits vor fünf Jahren waren beide Mannschaften im Endspiel aufeinander getroffen. Damals gewannen die Dänen.

Die Franzosen stehen damit zum vierten Mal nacheinander in einem olympischen Finale. Das Endspiel wird am Samstag (14.00 Uhr MESZ) angepfiffen. Davor spielt Ägypten als erstes afrikanisches Team gegen Spanien um Bronze (10.00 Uhr MESZ).

Die Dänen und die Spanier lieferten sich ein nicht immer hochklassiges Spiel. In der ersten Halbzeit war es vor allem der starke Kieler Torhüter Niklas Landin, der den Dänen Rückhalt gab. In der zweiten Hälfte wurde es noch einmal spannend, als die Spanier bis auf ein Tor herankamen. Am Ende reichte es für die Dänen. Neben Keeper Landin überragte Mikkel Hansen mit zwölf Treffern.

Zwei Tage nach dem überzeugenden Viertelfinal-Erfolg (31:26) gegen die deutsche Mannschaft überraschten die Ägypter zunächst auch Frankreich. Der Afrika-Meister zog schnell auf 5:1 (8.) davon. Die Franzosen, die in der Vorrunde die DHB-Auswahl mit einem Tor Vorsprung bezwungen hatten, fingen sich aber. Vor allem Torwart Vincent Gerard von Paris Saint-Germain mit deutlich über 40 Prozent gehaltener Bälle war Garant des Erfolges für den zweimaligen Olympiasieger.


Belarussische Sprinterin Timanowskaja in Polen: «Fühle mich sicher»

WARSCHAU: Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat sich nach ihrer Flucht nach Polen erleichtert gezeigt. «Hier fühle ich mich sicher», sagte die 24-Jährige während einer Pressekonferenz in Warschau am Donnerstag. Auch ihr Ehemann sei bereits mit dem Auto auf dem Weg nach Polen und werde am Abend erwartet. «Ich hoffe, dass wir hier bleiben können, dass ich meine Karriere fortsetzen und dass mein Mann hier Arbeit finden kann.»

Sorgen mache sie sich hingegen um ihre Eltern, die in Belarus zurückgeblieben seien, erzählte die Athletin, die am Mittwoch unter hohen Sicherheitsvorkehrungen aus Tokio nach Warschau geflogen war. «Vor allem, weil mein Vater krank ist. Er hat Herzprobleme, und in den vergangenen Tagen hat sich sein Gesundheitszustand verschlechtert.» Die Eltern hätten ihr aber zuletzt versichert, dass es ihnen soweit gut gehe.

Nach Kritik an Sportfunktionären ihres autoritär geführten Heimatlandes sollte Timanowskaja nach eigener Darstellung gegen ihren Willen von den Olympischen Spielen nach Hause geflogen werden. Sie widersetzte sich, indem sie am Flughafen in Tokio den Schutz der japanischen Polizei suchte. Mehrere Länder - darunter Polen - boten ihr Hilfe an.


Spanier Gines Lopez gewinnt überraschend Gold bei Kletter-Premiere

TOKIO: Alberto Gines Lopez aus Spanien ist der erste Kletter-Olympiasieger. Der 18-Jährige holte bei der Premiere der Sportart in Tokio überraschend Gold und düpierte die Favoriten. Der Youngster setzte sich am Donnerstag im Aomi Sports Park im Hafen der japanischen Hauptstadt vor Nathaniel Coleman aus den USA und dem Österreicher Jakob Schubert durch, die Silber und Bronze holten. Der Japaner Tomoa Narasaki (4.) und Szenestar Adam Ondra aus Tschechien (6.) verpassten dagegen als erste Anwärter auf Edelmetall das Podium.

Gines Lopez legte den Grundstein zu Gold in der ersten Disziplin Speed, die er überraschend gewann. Beim Bouldern, dem Klettern von drei schwierigen Elementen in Absprunghöhe, war er zwar der Schwächste der sieben gestarteten Finalisten. Im abschließenden Lead-Klettern, also dem traditionellen Seilklettern, reichte dem Teenager dann die viertbeste Höhe, um Olympiasieger zu werden.

In der Endabrechnung werden die drei Platzierungen der Teilnehmer multipliziert - der Sportler mit dem niedrigsten Ergebnis gewinnt. Durch die Arithmetik wurde die Medaillenvergabe am Ende dramatisch: Als letzter Starter im Lead konnte nur Schubert vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach die gesamte Route bis zum sogenannten Top durchklettern und noch auf den Bronze-Rang vordringen. Ondra, der zweitbeste Lead-Kletterer, fiel dagegen aus den Medaillenplätzen.

Die beiden deutschen Olympia-Starter Alexander Megos und Jan Hojer hatten in der Qualifikation am Dienstag den Finaleinzug der besten Acht verpasst. Megos fehlte auf Rang neun nicht viel; der Erlanger konnte auch nicht nachrücken, obwohl Bassa Mawem aus Frankreich wegen einer Verletzung in der Quali früh seinen Finalstart abgesagt hatte. Am Freitag (10.30 Uhr MESZ) kämpfen die Frauen um die Medaillen - deutsche Kletterinnen waren bei Olympia in Japan nicht dabei.


Warner gewinnt Olympia-Gold im Zehnkampf - Kazmirek auf Platz 14

TOKIO: Der Kanadier Damian Warner ist Olympiasieger im Zehnkampf. Der 31-jährige Leichtathlet holte sich am Donnerstagabend in Tokio mit dem olympischen Rekord von 9018 Punkten die Goldmedaille. Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich landete nach dem abschließenden 1500-Meter-Lauf wie schon vor fünf Jahren in Rio de Janeiro auf dem zweiten Platz (8726). Bronze nach zwei Wettkampftagen gewann der Australier Ashley Moloney (8649).

Als bester Deutscher kam Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied mit 8126 Punkten nur auf den 14. Platz. Medaillenmitfavorit Niklas Kaul aus Mainz hatte bei seinem Olympia-Debüt am Mittwoch im Rennen über 400 Meter wegen einer Fußverletzung aufgeben müssen. 2012 in London und 2016 in Rio hatte der US-Amerikaner Ashton Eaton Gold gewonnen.

Die Frankfurter Siebenkämpferin Carolin Schäfer wurde nach dem abschließenden 800-Meter-Lauf Siebte mit 6419 Punkten. Vor fünf Jahren in Rio hatte sie es auf Rang fünf geschafft. Vanessa Grimm aus Königstein im Taunus musste sich mit Position 19 für 6114 Punkte begnügen.

Wie schon 2016 kürte sich Nafissatou Thiam aus Belgien mit 6791 Punkten zur Olympiasiegerin. Silber gewann die Niederländerin Anouk Vetter mit 6689 Punkten vor ihrer Landsfrau Emma Oosterwegel (6590).


Chinesisches Frauen-Team gewinnt wie erwartet Tischtennis-Gold

TOKIO: Die Tischtennisspielerinnen aus China haben wie erwartet Team-Gold bei den Sommerspielen in Tokio gewonnen.

Die Mannschaft um Einzel-Olympiasiegerin Chen Meng und deren Landsfrau und Final-Gegnerin Sun Yingsha setzte sich am Donnerstag im Endspiel gegen die Japanerinnen mit 3:0 durch. Damit geht auch das vierte Mannschaftsgold bei den Frauen seit Einführung des Wettbewerbs bei Olympia 2008 in Peking an die Chinesinnen. Im Halbfinale hatte der Topfavorit die deutschen Frauen geschlagen, die am Donnerstag im Spiel um Bronze der Auswahl aus Hongkong unterlagen. Am Freitag treten die chinesischen Männer im Finale gegen Deutschland an.


Nach WM- auch Olympia-Gold: Steven Gardiner gewinnt 400 Meter

TOKIO: Steven Gardiner hat nach seinem Titel bei der Leichtathletik-WM 2019 in Doha auch Olympia-Gold in Tokio über 400 Meter gewonnen. Der 25-Jährige von den Bahamas setzte sich am Donnerstag in 43,85 Sekunden durch. Silber eroberte der Kolumbianer Anthony José Zambrano in 44,08 Sekunden vor Kirani James aus Grenada (44,19), der seinen Medaillensatz nach Gold 2012 und Silber 2016 komplett machte.

Leer ging das hoch gehandelte US-Duo aus: Michael Cherry wurde Vierter, Michael Norman Fünfter. Die Amerikaner hatten bei Sommerspielen von 1984 bis 2008 die Distanz über eine Stadionrunde dominiert, ehe James 2012 und der Südafrikaner Wayde van Niekerk 2016 mit dem bis heutige gültigen Weltrekord von 43,03 Sekunden siegten.


Olympisches Finale im Frauen-Fußball nach Yokohama verlegt

TOKIO: Das Finale im Frauen-Fußball bei den Olympischen Spielen in Tokio ist verlegt worden. Wie das Organisationskomitee am Donnerstag mitteilte, spielen Kanada und Schweden am Freitag (14.00 Uhr MESZ) im International Stadium in Yokohama. Ursprünglich sollte das Endspiel zehn Stunden früher und im Olympiastadion in Tokio stattfinden. Die Organisatoren begründeten die Verlegung mit den Witterungsbedingungen der vergangenen Tage. Zuletzt war die Temperatur in Tokio weit über 30 Grad gestiegen. Mit der Entscheidung sollen den Spielerinnen die bestmöglichen Bedingungen geschaffen werden.

Die Verlegung hat auch Auswirkungen auf das kleine Finale der Männer. Die Partie im Saitama Stadion zwischen Mexiko und Japan wurde um zwei Stunden auf 11.00 Uhr (MESZ) vorgezogen. Dass die Sommerspiele in Tokio wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden, erleichterte die kurzfristige Verlegung deutlich.


Amerikanerin Katie Nageotte holt Gold im Stabhochspringen

TOKIO: Die Amerikanerin Katie Nageotte ist erstmals Olympiasiegerin im Stabhochspringen.

Die favorisierte 30 Jahre alte US-Meisterin gewann am Donnerstag in Tokio mit 4,90 Metern. Weltmeisterin Anschelika Sidorowa - die Russin startet unter neutraler Flagge - holte mit fünf Zentimetern weniger Silber vor der höhengleichen Britin Holly Bradshaw. Rio-Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi aus Griechenland verpasste als Vierte mit 4,80 Meter Edelmetall. Die einzige nominierte deutsche Teilnehmerin, Lisa Ryzih aus Ludwigshafen, hatte kurz vor den Spielen wegen einer Rückenverletzung abgesagt.


Belgiens Männer erstmals Hockey-Olympiasieger

TOKIO: Belgiens Männer sind erstmals Hockey-Olympiasieger. Der Weltmeister gewann am Donnerstag das packende Finale bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen Australien mit 3:2 im Shoot-Out. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Florent van Aubel hatte die Belgier in der 32. Minute in Führung geschossen. Tom Joseph Wickham sorgte in der 47. Minute für den Ausgleich. Held des Shoot-Outs war Torhüter Vincent Vanasch, der in der Entscheidung drei Bälle Australier parierte.

Zuvor hatte die deutsche Nationalmannschaft das Spiel um Platz drei verloren und kehrt erstmals seit 21 Jahren ohne Medaille von Olympischen Spielen zurück. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes unterlag trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung gegen Indien mit 4:5 (3:3). Zuletzt war das DHB-Team 2000 in Sydney ohne Edelmetall geblieben. Danach hatte es 2004 in Athen und 2016 in Rio jeweils Bronze sowie 2008 in Peking und 2012 in London sogar Gold gegeben.


1500-Meter-Läufer Farken raus im Olympia-Halbfinale

TOKIO: Der Leipziger Robert Farken hat bei den Olympischen Spielen in Tokio den Einzug ins Finale über die 1500 Meter verpasst. Der 23-Jährige kam nach einem mutigen Rennen über Platz acht in seinem Halbfinal-Lauf in 3:35,21 Minuten nicht hinaus.

«Ich habe versucht, mich was zu trauen. Ich glaube, das ist mir gelungen. Es ist schade, dass ich auf der Gegengeraden das Rennen verliere und wichtige Plätze abgebe», sagte Farken. Das tue «schon weh, egal wie die Papierform vorher ist.»

Farken hätte nach eigener Einschätzung seine vordere Position «bis aufs Messer verteidigen» müssen. Amos Bartelsmeyer aus Frankfurt hatte am Dienstag seinen Vorlauf nicht überstanden.


Springreiter Tebbel, Deußer und Thieme reiten im Olympia-Team

TOKIO: Bei der letzten Medaillen-Chance in Tokio setzt Bundestrainer Otto Becker auf die Springreiter Daniel Deußer mit Killer Queen und André Thieme mit Chakaria sowie Maurice Tebbel mit Don Diarado. Tebbel war nicht für das vorherige Einzel nominiert worden, worüber der 27-Jährige aus Emsbüren «riesig» enttäuscht war.

Nicht im Team ist Christian Kukuk. Der Reiter aus Riesenbeck war mit Mumbai nach einem Abwurf bereits in der Einzel-Qualifikation wie Thieme gescheitert, der nun für die Freitag beginnende Mannschaftwertung (10.00 Uhr) den Vorzug erhielt. Die besten zehn Teams qualifizieren sich für das Finale am Samstag (10.00 Uhr). Anders als bei den vorherigen Spielen besteht eine Olympia-Mannschaft nur noch aus drei statt vier Reitern.


Frauen-Staffel über 4 x 400 Meter scheidet in Tokio nach Vorlauf aus

TOKIO: Die deutsche Staffel über die 4 x 400 Meter der Frauen hat bei den Leichtathletik-Wettbewerben der Olympischen Spielen in Tokio das Finale verpasst. Corinna Schwab, Carolina Krafzik, Laura Müller und als Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer-Preuss schieden nach Platz vier im ersten Vorlauf aus. Die Zeit des deutschen Quartetts von 3:24,77 Minuten reichte nicht für den Einzug in den Endlauf am Samstag (14.30 Uhr/MESZ). Die Bestzeit legte die US-Staffel mit 3:20,86 Minuten hin.

«Es ist super enttäuschend, super frustrierend», sagte Spelmeyer-Preuss im ZDF. Schwab meinte: «Ich hab' alles gegeben. Es ist schon schade, wenn man mit so einer Zeit ausscheidet.»


Olympiasiegerin Steffen nach Wellbrock-Coup: «Kann das nur bewundern»

TOKIO: Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen hat nach dem ersten Schwimmergold seit mehr als einem Jahrzehnt die Bedeutung eines Erfolgs bei Sommerspielen hervorgehoben. «Für jeden Athleten ist der Olympiasieg das höchste der Gefühle. Eine Medaille ist mega, aber Gold bedeutet: Ich hab' Historie geschrieben. Du bist nie Ex-Olympiasieger, das ist wirklich schön, dass man diesen Titel trägt wie den eigenen Namen, er gehört zu dir - für immer!», sagte Steffen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Wellbrock hatte über zehn Kilometer das erste Gold für den Deutschen Schwimm-Verband seit Steffens zwei Siegen bei Olympia in Peking gewonnen. Zuvor hatte er sich bereits über Bronze über 1500 Meter Freistil gefreut. «Einfach großartig. Ich kann das nur bewundern. Im Becken und Freiwasser Medaillen zu gewinnen, das ist einfach fantastisch!», sagte die 37-jährige Steffen. «Ich finde seine Entwicklung sehr stark und da er so jung ist, wird er uns sicher auch in Richtung Paris wiederbegegnen.» In Paris finden 2024 die nächsten Olympischen Spiele statt.

«Seit 1990 gibt es nur Dagmar Hase, ihn und mich. Das ist schon überwältigend, eine oder einer der drei Titelträgerinnen und Titelträger in 31 Jahren zu sein», sagte Steffen.

Die viermalige Olympia-Teilnehmerin sieht im Abschneiden des Deutschen Schwimm-Verbandes in Tokio «gute Tendenzen». «Insgesamt hätten wir bei Wunsch auf Verbesserung viel Arbeit vor uns», sagte Steffen. Sie regte an, direkt die Trainer zu fragen. «Was brauchen wir, um uns in Richtung Amerika und Australien zu entwickeln? Was machen die besser als wir?»


Dank Rapinoe und Lloyd: US-Fußballerinnen gewinnen Olympia-Bronze

KASHIMA: Die Star-Spielerinnen Megan Rapinoe und Carli Lloyd haben die amerikanische Fußball-Auswahl bei den Olympischen Spielen zu Bronze geschossen. Dank der zwei Doppelpacks des erfahrenen Duos gewann die USA am Donnerstag das Spiel um Platz drei gegen Australien mit 4:3 (3:1). In Kashima profitierte der Favorit von einigen Abwehrpatzern der Australierinnen und verabschiedete sich nach der geplatzten Gold-Mission immerhin noch versöhnlich aus Japan.

Rapinoe brachte die USA mit einem direkt verwandelten Eckball (8. Minute) und einem Volleyschuss in den Winkel nach einem Querschläger von Australien (21.) zweimal in Führung. Lloyd erhöhte vor der Pause (45.+1) und traf später nach einem Konter (51.). Die Australierinnen wehrten sich gegen die Niederlage und brachten die lange souverän erscheinenden Amerikanerinnen mit den Toren durch Sam Kerr (17.), Caitlin Foord (54.) und Emily Gielnik (90.) in Bedrängnis.

Am Ende aber jubelte der Rekord-Olympiasieger aus den USA, der nach vier Gold-Erfolgen (1996, 2004, 2008, 2012) und zuletzt zwei WM-Titeln in Serie eigentlich auch in Tokio Gold-Favorit war. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft von Trainer Vlatko Andonovski den Kanadierinnen, die am Freitag gegen Schweden im Finale stehen. Die deutschen Rio-Olympiasiegerinnen hatten sich nicht qualifiziert.


Papendick moderiert Formel 1 und Fußball bei RTL

BERLIN: Laura Papendick wird bei RTL neben Fußball auch Motorsport moderieren.

Die 32 Jahre alte Reporterin soll nach Angaben des Senders vom Donnerstag am 12. September erstmals die Formel 1 aus Monza präsentieren. RTL überträgt den Großen Preis von Italien als drittes von insgesamt vier Saisonrennen. Neben Papendick setzt der Sender auch zukünftig auf Moderator Florian König, der außerdem für Sport1 den «Doppelpass» moderiert. Papendick kam von Sky und ist Nachfolgerin von Laura Wontorra, die zum Streamingdienst DAZN gewechselt ist.


Polens Vize-Außenminister: Timanowskaja ruht sich an sicherem Ort aus

WARSCHAU: Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja ist nach ihrer Abreise von den Olympischen Spielen in Polen an einem sicheren Ort. Die 24-Jährige ruhe sich nun aus, sagte der polnische Vize-Außenminister Marcin Przydacz nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP am Donnerstag. «Wir hoffen, dass ihr Ehemann bald zu ihr stößt. Anschließend wird sie entscheiden, wie es weitergeht.» Timanowskaja war am Mittwochabend nach einem Zwischenstopp in Wien in Warschau gelandet.

Polen hat der Sportlerin und ihrem Mann Arseni Sdanewitsch humanitäre Visa ausgestellt. Dort kann sie nun im Exil bleiben. Nach eigenen Angaben sollte Timanowskaja nach einem Konflikt mit Sportfunktionären bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen ihren Willen in ihr Heimatland zurückgebracht werden, das von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird.


Corona-Infektionen in Olympia-Stadt Tokio steigen auf über 5000 Fälle

TOKIO: Die Corona-Infektionen in der Olympiastadt Tokio sind erstmals über die Marke von 5000 Fällen gestiegen und schüren die Sorge vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Die Stadt registrierte am Donnerstag in Folge der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Virus 5042 Neuinfektionen und damit den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie. Experten befürchten, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten zwei Wochen auf 10.000 Fälle steigen könnte.

Um einen Mangel an Klinikbetten zu verhindern, dürfen nach einer heftig umstrittenen Entscheidung der Zentralregierung in Gebieten mit steigenden Infektionszahlen nur noch Patienten mit schweren Symptomen beziehungsweise solche, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung besteht, ins Krankenhaus. Der plötzliche Kurswechsel der Regierung sorgte für einen Sturm der Empörung.

Die Delta-Variante sei ein «extrem starker Feind», sagte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Inzwischen denkt man in der Regierung über Ausgangssperren nach. Doch vorerst bleibt es bei den Appellen der Behörden an die Bürger, trotz der Sommerferien und des bevorstehenden buddhistischen Ahnenfestes Obon zu Hause zu bleiben.

Die Olympia-Stadt befindet sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand. Das ist jedoch kein Lockdown. Es geht im wesentlichen darum, dass Restaurants und Bars keinen Alkohol ausschenken sollen und früher schließen. Derweil ist die Zahl der Infektionen in der olympischen Blase erneut gestiegen. Die Organisatoren meldeten 31 neue Fälle. Das ist ein Tageshöchstwert seit Beginn der Erfassung am 1. Juli. Betroffen ist auch ein Athlet oder eine Athletin.


IOC äußert sich zu Instagram-Sperre für Sprinterin Thompson-Herah

TOKIO: Nachdem der Instagram-Account von Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah aus Jamaika zwischenzeitlich gesperrt wurde, hat sich das IOC dazu geäußert. «Wir ermutigen alle, Fotos von ihren Wettkämpfen zu teilen, aber das Videomaterial gehört offensichtlich den rechtehaltenden Sendern», sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Freitag zu dem Fall. Die 29-Jährige hatte nach dem Gewinn der Goldmedaillen über die 100 und 200 Meter Szenen des Rennens in dem sozialen Netzwerk gepostet und damit gegen die Urheberrechte verstoßen. Instagram bestätigte der Nachrichtenagentur PA die Verletzung der Regeln und die Sperrung, sprach aber von einem Fehler, der schnell behoben worden sei.

Thompson-Herah hatte relativ schnell wieder Zugriff, im Internet hagelte es aber trotzdem Kritik. Adams verwies auf die größeren Zusammenhänge. «90 Prozent unserer Einnahmen werden weiterverteilt, dieses Geld kommt der olympischen Bewegung zugute», sagte er mit Blick auf die TV-Sender, die für die Übertragungsrechte an den Olympischen Spielen hohe Summen bezahlen. «Wir müssen deren Rechte schützen und damit auch das Einkommen, das wir an die Athleten und den Sport verteilen können.»


Michael Groß sieht in Wellbrock-Gold ein Zeichen für den Nachwuchs

TOKIO: Der dreimalige Schwimm-Olympiasieger Michael Groß hat die Bedeutung der Goldmedaille von Florian Wellbrock hervorgehoben und sieht in dessen Triumph ein Signal für Talente. «Der Olympiasieg von Florian Wellbrock ist ein Zeichen. Es geht dabei nicht um den Verband, sondern um den Schwimmnachwuchs. Junge Sportler sehen, dass auch Deutschland bei Olympia im Schwimmen ganz vorne dabei sein kann. Aber das fällt nicht vom Himmel, dafür muss man sich anstrengen», sagte der 57-Jährige am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Wellbrock hatte über zehn Kilometer überlegen Gold im Freiwasser gewonnen. Bei den Herren musste der Deutsche Schwimm-Verband seit dem Erfolg von «Albatros» Groß vor 33 Jahren auf einen Schwimm-Olympiasieg warten. Damals gewann auch Uwe Daßler Gold für die DDR.

«Der Stellenwert eines Olympiasieges ist etwas ganz besonderes. Olympiasieger ist man sein Leben lang, als Weltmeister wird man irgendwann zum Ex-Weltmeister. Der Wettbewerbsdruck ist bei Olympia ungleich größer als bei einer Weltmeisterschaft», sagte Groß. «Der Olympiasieg nach solch einem Auftritt ist extrem wohlverdient. Er selbst spricht von einem persönlichen Sommermärchen, das kann ich nach vielen Jahren des Trainings absolut nachvollziehen. Chapeau und herzlichen Glückwunsch.»

Die Schwimmer gewannen drei Medaillen in Tokio, für das Highlight sorgte Wellbrock am Donnerstag. «Bei aller Freude über den großen Erfolg: Es gibt viele Disziplinen, in denen der Schwimmsport in Deutschland Nachholbedarf hat», sagte Groß. «Es war der erste Schritt aus dem absoluten Tal von 2012 und 2016. Von 35 Disziplinen im Becken gehen nur 8 über 400 oder mehr Meter und 27 über Kurz- oder Mittelstrecke, da gibt es noch viel zu tun.»


«Nesawissimaja»: Lukaschenko ist Symbol für Graumsamkeit geworden

MOSKAU: Nach der Flucht der belarussischen Olympia-Sportlerin Kristina Timanowskaja nach Polen schreibt die russische Tageszeitung «Nesawissimaja Gaseta» am Donnerstag:

««Zurzeit kann man in Belarus nicht nur seine Freiheit verlieren, sondern auch sein Leben», schrieb die belarussische Mehrkämpferin Jana Maximowa in den sozialen Netzwerken. Sie erklärte, dass sie und Leichtathlet Andrej Krawtschenko beschlossen hätten, nicht nach Belarus zurückzukehren, sondern in Deutschland zu bleiben.

Die belarussischen Sportler trafen diese Entscheidung, nachdem die Leichtathletin Kristina Timanowskaja aus Tokio heraus politisches Asyl in westlichen Ländern gesucht hatte. Und nachdem der Leiter des «Belarussischen Hauses in der Ukraine», Witali Schischow, in Kiew tot aufgefunden worden war. (...)

Belarus verändert sich. Die Anmut und die Selbstgefälligkeit, die Minsk im letzten Jahrzehnt ausstrahlte, sind weg. Alexander Lukaschenko hat sich vom «Väterchen» zu einem Symbol für Autokratie und der Grausamkeit gegenüber Andersdenkenden und Protestierenden gewandelt.»


Moderne Fünfkämpferin Schleu nach Fechten vorn - Männer enttäuschen

CHOFU: Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu liegt bei den Olympischen Spielen nach dem ersten Wettkampf-Tag in Führung. Die Berlinerin erzielte am Donnerstag in der ersten Disziplin Fechten die meisten Siege und steht vor dem Finaltag am Freitag (ab 7.30 Uhr/MESZ) mit 274 Punkten auf Platz eins. «Fechten verlief für mich in einer Art und Weise, wie ich es noch nie geschafft habe», sagte die Olympia-Vierte von Rio und gab zu: «Vor den Spielen habe ich schon ein bisschen Richtung Medaille geschielt.» Jetzt gelte es, die Nerven zu bewahren. «Ich bin plötzlich in einer Situation, in der ich noch nie war.»

Teamkollegin Rebecca Langrehr startete zwar nicht ganz so gut in den Wettbewerb, zeigte sich mit ihrem neunten Platz dennoch zufrieden. «Es ist ein Top-Ten-Platz, das ist schon ziemlich gut für mich», sagte die 23-jährige Olympia-Debütantin, die das Teilnehmerfeld lange angeführt hatte.

Deutlich schlechter schnitten die deutschen Männer im Fechten ab. Patrick Dogue belegte als Olympia-Sechster von Rio de Janeiro einen enttäuschenden 32. Platz - für Fabian Liebig lief es mit Rang 24 auch kaum besser. «Es ist schade. Die Medaillen sind sehr, sehr weit weg», sagte Dogue.

Insgesamt kämpfen in Tokio je 36 Frauen und Männer um Medaillen. Neben dem Fechten treten die Athleten auch im Schwimmen, Reiten und einem Kombinations-Wettkampf aus Laufen und Schießen gegeneinander an. In den ersten drei Disziplinen werden erzielte Leistungen in Punkte umgerechnet, um so die Startreihenfolge für den abschließenden sogenannten Laser Run zu ermitteln.


TV-Quoten: Ringen und Tischtennis vor Leichtathletik

BERLIN: Die meisten TV-Zuschauer hatten am Mittwoch bei den Olympia-Übertragungen Ringen und Tischtennis. Durchschnittlich 2,87 Millionen Menschen sahen den Bericht der ARD über den Bronze-Gewinn des Ringers Denis Kudla bei den Olympischen Spielen in Tokio gegen den Ägypter Mohamed Metwally. Der elfminütige Beitrag kam auf einen Marktanteil von 32,5 Prozent und lag vor der siebenminütigen Tischtennis-Berichterstattung mit 2,69 Millionen und 29,4 Prozent.

Bei den längeren Live-Übertragungen gab es erneut Spitzenwerte für die Leichtathletik. Durchschnittlich 2,61 Millionen Menschen sahen gegen Mittag länger als eine Stunde die Wettkämpfe und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 31,5 Prozent.


Traumrunde: US-Golfstar Nelly Korda dominiert Olympia-Turnier

TOKIO: Golfstar Nelly Korda hat mit einer Traumrunde von 62 Schlägen einen großen Schritt in Richtung Olympia-Gold gemacht. Die 23 Jahre alte Weltrangliste-Erste aus den USA setzte sich am Donnerstag im Kasumigaseki Country Club mit insgesamt 129 Schlägen an die Spitze. Die Konkurrentinnen auf dem zweiten Platz, die Däninnen Nanna Koerstz Madsen und Emily Kristine Pedersen sowie Aditi Ashok aus Indien, haben mit jeweils 133 Schlägen bereits vier Schläge Rückstand auf Korda.

Die Tochter des ehemaligen tschechischen Tennis-Stars Petr Korda spielte am zweiten Tag auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio mit einem Eagle und sieben Birdies fast perfektes Golf. Nur ein Doppel-Bogey (zwei Schlagverluste) auf der Schlussbahn verhinderten eine noch deutlichere Führung der 23-Jährigen.

Die deutsche Golferin Caroline Masson aus Gladbeck lag am Donnerstag nach einer 70er-Runde und insgesamt 141 Schlägen auf dem geteilten 30. Rang. Die British-Open-Siegerin Sophia Popov schloss den zweiten Tag mit einer 72er-Runde und 143 Schlägen auf Position 39 ab.

Wann das olympische Turnier beendet wird, steht noch nicht fest. Wegen eines möglichen Unwetters wird von den Organisatoren eine Verkürzung von drei auf vier Runden in Betracht gezogen. Am Samstag, dem eigentlichen Finaltag, könnte nach den Vorhersagen der Meteorologen eine tropische Wetterlage über dem Kasumigaseki Country Club entstehen. «Wir haben den Spielerinnen mitgeteilt, dass wir möglicherweise gezwungen sind, das Turnier auf 54 Löcher zu reduzieren», sagte die technische Delegierte des Turniers, Heather Daly-Donofrio. «Wir werden die Wetterlage weiter verfolgen.»


Bahnrad-Star Hinze nur Siebte im olympischen Keirin

IZU: Dreifach-Weltmeisterin Emma Hinze hat bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben im Keirin nur Platz sieben belegt. Die 23-Jährige aus Cottbus gewann nach ihrem Aus im Halbfinale am Donnerstag immerhin das kleine Finale, blieb aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Teamkollegin Lea Sophie Friedrich (Dassow) war bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Den Olmypiasieg in Izu sicherte sich Shanne Braspennincx aus den Niederlanden vor Ellesse Andrews aus Neuseeland und der Kanadierin Lauriane Genest.

Hinze hatte bei der WM 2020 in Berlin überlegen den WM-Titel im Kampfsprint gewonnen. Im laufenden Olympia-Wettbewerb kam sie aber nicht auf Touren. Die erste Runde am Mittwoch meisterte sie erst über den Hoffnungslauf. Im Viertelfinale reichte nach einem Sturz ihrer Rivalinnen Laurine van Riessen (Niederlande) und Katy Marchant (Großbritannien) Platz vier zum Weiterkommen.


Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

UEFA: WM-Qualifikation ab sofort mit Videobeweis

NYON: Die Europäische Fußball-Union setzt im weiteren Verlauf der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar den Videobeweis ein.

Wie der Verband am Donnerstag mitteilte, hat das UEFA-Exekutivkomitee bereits im Juli eine entsprechende Entscheidung gefällt. Zunächst war der Einsatz wegen des logistischen Aufwands und der Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verschoben worden. Die deutsche Nationalmannschaft spielt im September in der Qualifikation drei Partien: Gegen Liechtenstein in St. Gallen (2.9.), in Stuttgart gegen Tabellenführer Armenien (5.9.) und erneut auswärts in Reykjavik gegen Island (8.9.).


Olympische Bahnrad-Wettbewerbe: Levy Fünfter im Sprint

IZU: Routinier Maximilian Levy ist bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben im Sprint-Viertelfinale ausgeschieden.

Der 34 Jahre alte Cottbuser verlor am Donnerstag in zwei Läufen gegen den Briten Jack Carlin und belegte am Ende Platz fünf. Damit ist kein deutscher Fahrer mehr in der Königsdisziplin vertreten. Ex-Weltmeister Stefan Bötticher (Chemnitz) war bereits am Mittwoch früh gescheitert. Topfavoriten für die Entscheidung am Freitag sind die beiden Niederländer Jeffrey Hoogland und Harrie Lavreysen.


US-Basketballer im Olympia-Finale gegen Frankreich

SAITAMA: Die US-Basketballer stehen im Endspiel von Tokio und können zum vierten Mal nacheinander olympisches Gold gewinnen. Die Mannschaft um Superstar Kevin Durant setzte sich am Donnerstag in Saitama gegen Australien 97:78 (42:45) durch und holte im Halbfinale einen zwischenzeitlichen Rückstand von 15 Punkten locker wieder auf. In Japan geht es am Samstag (4.30 Uhr MESZ) im Finale gegen Frankreich. Der WM-Dritte setzte sich im zweiten Semifinale mit 90:89 (42:44) gegen Europameister Slowenien um Luka Doncic durch.

Schon zum Auftakt der Sommerspiele standen sich die Franzosen und die Amerikaner gegenüber. Dabei fügten die weiter ungeschlagenen Europäer dem Gold-Favoriten in der Gruppenphase die ersten Niederlage bei Olympia seit 17 Jahren zu. Schon bei der vergangenen WM 2019 hatte Frankreich, das erstmals seit 21 Jahren um Olympia-Gold kämpft, die USA im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen. Nach 1948 und 2000 kommt es zum dritten Mal zum Finale zwischen den USA und Frankreich.

Die zuvor ungeschlagenen Australier hatten den Amerikanern auf dem Weg dorthin nur zu Beginn Probleme gemacht. Nach dem starken ersten Viertel (24:18) bauten sie den Vorsprung weiter aus (41:26). Erst danach drehten die Amerikaner auf und ließen den Boomers nicht den Hauch einer Chance. Vor dem Schlussviertel stand es nach einer offensiven Galavorstellung 74:55 für die USA. Australien und Slowenien, das Deutschland im Viertelfinale problemlos ausgeschaltet hatte, können im Spiel um Platz drei jeweils ihre erste Medaille überhaupt in diesem Wettbewerb gewinnen.


Tischtennis-Frauen verlieren Spiel um Bronze bei Olympia in Tokio

TOKIO: Deutschlands Tischtennis-Frauen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille verpasst. Fünf Jahre nach der überraschenden Silbermedaille von Rio mussten sich Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona am Donnerstag Hongkong mit 1:3 geschlagen geben. Der Sieg im Doppel von Solja und Shan war im Spiel um Platz drei zu wenig.

Damit bleibt der Erfolg von 2016 vorerst die einzige olympische Medaille für die deutschen Tischtennis-Frauen. Die Männer um Einzel-Bronzegewinner Dimitrij Ovtcharov wollen am Freitag (12.30 Uhr MESZ) ihren Finaleinzug im Team-Wettbewerb mit der erhofften Goldmedaille veredeln. Gegner im Endspiel ist allerdings das an ein eins gesetzte China.


Erste Olympia-Medaille für Burkina Faso: Zango macht Land glücklich

TOKIO: Ein besseres Timing hätte Dreispringer Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso kaum finden können. «Ich bin richtig glücklich für Burkina Faso, weil heute der Unabhängigkeitstag meines Landes ist und ich die erste Medaille für mein Land geholt habe», sagte der 28-Jährige am Donnerstag über die Medaillenpremiere. Zango holte in Tokio mit einer Weite von 17,47 Metern Bronze für das westafrikanische Land.

Zum Olympiasieger in Abwesenheit des verletzten US-Amerikaners Christian Taylor, 2012 und 2016 jeweils Gewinner von Gold, krönte sich der Portugiese Pedro Pichardo (17,98) vor Zhu Yaming aus China (17,57). «Burkina Faso ist echt glücklich, alle sind glücklich. Ich denke, die werden eine große Party für mich schmeißen, wenn ich zurückkomme», meinte Zango nach dem Wettkampf.

«Jeder in Burkina Faso träumt von dieser olympischen Medaille», hatte der WM-Dritte zuvor schon gesagt. «Das ist eine der einzigen Chancen, die wir in den nächsten 20 Jahren haben, um eine Medaille zu gewinnen, also muss ich es jetzt tun. Ich habe keine andere Wahl, für mich ist es eine Mission.» Und diese ist nun beendet.


Mit Armbruch: Skateboarder Edtmayer in Qualifikation ausgeschieden

TOKIO: Der durch einen Armbruch beeinträchtigte Skateboarder Tyler Edtmayer ist im Park-Wettbewerb der Olympischen Spiele von Tokio in der Qualifikation gescheitert. Der 20-Jährige aus Lenggries konnte am Donnerstag im Urban Sports Park nicht sein gewohntes Programm abspulen, erreichte dennoch 61,78 Punkte und Platz 15. Nur die besten Acht erreichten das Finale. Dort setzte sich der Australier Keegan Palmer mit 95,83 Punkten überlegen durch und wurde erster Olympiasieger im Park. Silber holte der Brasilianer Pedro Barros, Bronze der Amerikaner Cory Juneau.

«Mit ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Das war vor allem mental eine extrem harte Woche mit viel Schmerz, Schweiß und Tränen. Mit den Punkten bin ich mehr als zufrieden, wirklich megacool», sagte Edtmayer. «Beim Wettkampf ist so viel Adrenalin involviert, da habe ich den Arm gar nicht gemerkt.» Dennoch wird er in Deutschland direkt nach der Rückkehr operiert: «Um mein Handgelenk wieder gerade zu stellen. Das steht nämlich gerade schief.»

Edtmayer hatte sich im Training in der vergangenen Woche den Arm gebrochen. Trotz der Verletzung wollte der Bayer bei der olympischen Premiere seines Sports nichts auf seinen Start verzichten. Der Bruch beeinträchtigte Edtmayer bei vielen Bewegungen, unter anderem beim Schwung holen. Vor seiner Verletzung hatte sich der 18. der Weltmeisterschaften die Top Ten als Ziel gesetzt. In seinen drei Läufen stürzte Edtmayer einmal, fiel allerdings nicht auf den Arm.


Freistilringer Cudinovic nach Viertelfinal-Niederlage ausgeschieden

TOKIO: Freistilringer Gennadij Cudinovic ist bei den Olympischen Spielen in Tokio im Viertelfinale ausgeschieden. Der 27-Jährige aus Heusweiler unterlag Lkhagvagerel Munkhtur aus der Mongolei in einem spannenden Kampf am Donnerstag unglücklich mit 5:6. Zuvor hatte er sich überraschend gegen den an Position zwei gesetzten Kasachen Jusup Batirmursajew durchgesetzt. Da Munkhtur später das Finale der Gewichtsklasse bis 125 Kilogramm verpasste, durfte Cudinovic auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde um Bronze kämpfen.

Für das deutsche Team sind die Wettkämpfe in der Makuhari Messe-Halle damit beendet. Cudinovic war der einzige männliche Freistil-Ringer, der sich für Olympia qualifiziert hatte. Da Aline Rotter-Focken in der Klasse bis 76 Kilogramm Gold sowie die Griechisch-römisch-Athleten Frank Stäbler (bis 67 kg) und Denis Kudla (bis 87 kg) jeweils Bronze gewonnen haben, waren es für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) aber die erfolgreichsten Spiele seit Barcelona 1992.


Russland statt Ukraine: Olympia-Macher entschuldigen sich für Panne

TOKIO: Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio haben sich für eine Verwechslung bei einer Siegerehrung entschuldigt.

Während der Feier für die Medaillengewinner des Synchronschwimm-Duetts waren die drittplatzierten Ukrainerinnen Marta Fiedina/Anastasia Sawschuk am Mittwoch als Athletinnen des Russischen Olympischen Komitees angekündigt worden. Dies sei ein Fehler gewesen, sagte OK-Sprecher Masa Tanaka bei einer Pressekonferenz am Donnerstag und entschuldigte sich dafür.


Hochspringerin Jungfleisch mit Saisonbestleistung ins Finale

TOKIO: Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch hat das Olympia-Finale in Tokio erreicht. Die 30-Jährige aus Stuttgart überstand mit 1,95 Metern im zweiten Versuch die Qualifikation. Es war eine Saisonbestleistung für Jungfleisch. Insgesamt überwanden 14 Athletinnen die Marke von 1,95 Metern. Imke Onnen aus Hannover schaffte am Donnerstag nur 1,86 Meter und schied aus.

«Ich habe gemerkt, dass ich leider nicht zu 100 Prozent fit hier angekommen bin», sagte Onnen, die ihre Corona-Zweitimpfung ordentlich gemerkt habe mit Rückenschmerzen und Nervenproblemen. Die Beschwerden hätten sich im Flieger nach Tokio verstärkt.

Jungfleisch dagegen war zufrieden. «Es war ein richtig großes Ziel ins Finale zu kommen, ich bin überglücklich», sagte sie. «Ich gehe jetzt schon mit einem grinsenden Gesicht nach Hause». Das Finale findet am Samstag (12.35 Uhr/MESZ) statt. Vor fünf Jahren beim Olympiasieg der Spanierin Ruth Beitia in Rio de Janeiro war Jungfleisch Siebte geworden.


Hockey-Herren erstmals seit 21 Jahren ohne Olympia-Medaille

TOKIO: Deutschlands Hockey-Herren kehren erstmals seit 21 Jahren ohne Medaille von Olympischen Spielen zurück. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes verlor am Donnerstag in Tokio das kleine Finale gegen Indien mit 4:5 (3:3) und ging als Vierter leer aus. Zuletzt war das DHB-Team 2000 in Sydney ohne Edelmetall geblieben. Danach hatte es 2004 in Athen und 2016 in Rio jeweils Bronze sowie 2008 in Peking und 2012 in London sogar Gold gegeben.

In einer dramatischen Partie erzielten Timur Oruz in der 2. Minute, Niklas Wellen (24.), Benedikt Furk (25.) und Lukas Windfeder (48.) die deutschen Tore. Für Indien trafen Simranjeet Singh (17./34.), Hardik Singh (27.), Harmanpreet Singh (29.) und Rupinder Pal Singh (31.) per Siebenmeter.


Parchment beschert Jamaika erneut Gold über 110 Meter Hürden

TOKIO: Der Jamaikaner Hansle Parchment hat überraschend Olympia-Gold über die 110 Meter Hürden gewonnen. Der 31-Jährige setzte sich am Donnerstag auf den letzten Metern in 13,04 Sekunden vor Weltmeister Grant Holloway aus den USA durch (13,09). Parchments Landsmann Ronald Levy holte in 13,10 Sekunden Bronze.

Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro hatte der Jamaikaner Omar McLeod Gold gewonnen. Parchment wiederum war 2012 in London zu Bronze gesprintet. Der EM-Vierte Georg Traber aus Tübingen war in Tokio im Vorlauf ausgeschieden.


Amerikanerin Harrison holt im Canadier-Einer das erste Olympia-Gold

TOKIO: Die US-Amerikanerin Nevin Harrison hat das erste Olympia-Gold in der neuen Disziplin Canadier-Einer geholt.

Die erst 19-jährige Topfavoritin setzte sich am Donnerstag im Finale über 200 Meter gegen die Kanadierin Laurence Vincent-Lapointe durch. Dritte wurde die Ukrainerin Ludmila Lusan. Lisa Jahn aus Berlin verpasste das A-Finale und fuhr im B-Finale auf dem Sea Forest Waterway auf Rang fünf.


Elena Wassen wird Olympia-Achte im Turmspringen - 14-Jährige siegt

TOKIO: Wasserspringerin Elena Wassen hat bei den Olympischen Spielen den achten Platz vom Turm belegt. Die 20-Jährige erhielt für ihre fünf Sprünge aus zehn Metern Höhe im Finale am Donnerstag in Tokio 291,90 Punkte. Gold gewann die überragende Chinesin Quan Hongchan mit 466,20 Zählern. Die 14-Jährige bekam bei ihrer beeindruckenden Show mehrfach die Höchstnote 10,0 von der Jury. Silber ging an ihre Landsfrau Chen Yuxi, Bronze sicherte sich die Australierin Melissa Wu.

«Es war einfach eine grandiose Leistung», sagte Wassen zur Gewinnerin. Stolz jubelten die beiden Chinesinnen nach der Siegerehrung mit ihrer Landesflagge vor ihrem Team. «Wir haben ein sehr hochkarätiges Finale gesehen, was von den Chinesinnen geprägt war mit exzellenten und lehrbuchreifen Sprüngen», sagte Bundestrainer Lutz Buschkow.

Wassen nahm in Tokio bereits an ihren zweiten Olympischen Spielen teil. «Ich kann auf jeden Fall mit dem achten Platz zufrieden sein», sagte die Berlinerin. «Sie ist sehr konzentriert an ihre Sprünge rangegangen», lobte Buschkow. «Ich freue mich riesig über die Leistung von Elena.»

In Rio de Janeiro war Wassen 2016 als 15-Jährige dabei gewesen und hatte im Turmspringen den 17. Rang belegt. Nun hat sie auch die Sommerspiele 2024 im Blick. «Ich hoffe, dass es verletzungsfrei weitergeht und dann ist Paris auf jeden Fall mein Ziel», sagte sie. Ihre Schwester Christina Wassen schied am Donnerstagvormittag (Ortszeit) bei ihrer Olympia-Premiere im Halbfinale aus.


Organisatoren melden 31 neue Corona-Fälle im Olympia-Umfeld

TOKIO: Die Zahl der Corona-Infektionen im Umfeld der Olympischen Spiele ist erneut angestiegen. Die Organisatoren meldeten am Donnerstag 31 neue Fälle. Das ist ein Tageshöchstwert seit Beginn der Erfassung am 1. Juli. Betroffen ist auch ein Athlet oder eine Athletin. Namen werden in den täglichen Mitteilungen nicht genannt. Die Zahl der positiven Tests rund um die Spiele stieg auf 358. Der Höchstwert war am Mittwoch mit 29 Infektionen erreicht worden.

Nach Auskunft von OK-Sprecher Masa Takaya wurde ein weiteres Mitglied des griechischen Synchronschwimm-Teams positiv getestet. Damit sind nun sechs Team-Mitglieder, fünf Schwimmerinnen und ein Betreuer, betroffen. Sie wurden in ein Quarantäne-Hotel gebracht.


Karateka Jüttner verpasst Finale bei Olympia

TOKIO: Die energischen Schreie haben nicht gereicht: Deutschlands Karate-Hoffnung Jasmin Jüttner ist bei den Olympischen Spielen in Tokio bereits nach dem Vorkampf ausgeschieden. Die Aschaffenburgerin wurde am Donnerstag in der Kata-Disziplin nur Gruppenvierte und verpasste den ersehnten Podestplatz deutlich. «Ich bin schon enttäuscht. Mein Ziel war hier klar, eine Medaille zu holen», sagte die 28-Jährige. Sie sei dennoch glücklich, der Welt ihr Können auf dieser großen Bühne präsentiert zuhaben.

Karate ist in Tokio zum ersten Mal olympisch. «Ich kann immer sagen, ich war die erste Karate-Athletin der Welt, die jemals bei Olympia aufgetreten ist» sagte Jüttner, die den Wettkampf am Donnerstag eröffnet hatte. Für die Karate-Kämpferin war Tokio die wohl einzige Chance in ihrer Karriere auf eine olympische Medaille - bei den Sommerspielen 2024 in Paris wird Karate nicht mehr dabei sind.

Die Kata-Disziplin ist eine Abfolge genau festgelegter Angriffs- und Abwehrtechniken ohne Gegner. Bewertet wird die dreiminütige Vorführung anhand bestimmter Kriterien wie etwa Ausdruck, Athletik und Technik. Was zunächst an Schauspiel oder Tanz erinnern mag, ist laut Deutschlands bester Kata-Kämpferin viel mehr.

«Es ist eine Kampfkunst», sagte die 1,57 Meter große Athletin auf die Frage, wie sie ihren Sport definiere. Es komme an auf Schnelligkeit, Kraft, Dynamik, Haltung und Ausdruck an. «Also eigentlich alles», sagte Jüttner und verglich die Kata-Disziplin mit Turnen. «Wir haben eine festgelegte Performance, die wir so gut es geht abrufen.»


Siebenkämpferin Schäfer mit empfindlichem Dämpfer im Weitsprung

TOKIO: Die Frankfurter Weltklasse-Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat einen empfindlichen Rückschlag am zweiten Wettkampftag in Tokio erlebt.

Im Weitsprung kam die 29-Jährige am Donnerstag nur auf schwache 5,78 Meter und rangiert auf Rang zwölf mit 4584 Punkten. Die Bestleistung der früheren WM-Zweiten und Olympia-Fünften steht bei 6,57 Metern. Vanessa Grimm (24) vom Königsteiner LV sprang in der glühenden Hitze des Olympiastadions auf 5,94 Meter und steht vor dem ausstehenden Diskuswurf und dem 800-Meter-Lauf mit 4480 Punkten auf dem 18. Platz. Ein enges Rennen um den Olympiasieg liefern sich die niederländische Ex-Europameisterin Anouk Vetter (4965 Punkte) und Nafissatou Thiam (Belgien), die nur vier Zähler weniger sammelte.


Bundestrainerin Dörre-Heinig sehnt Marathon-Medaille herbei

TOKIO: 33 Jahre nach ihrem historischen Bronze-Marathon in Seoul hofft Bundestrainerin Katrin Dörre-Heinig auf eine Medaille der Deutschen bei den Olympischen Spielen in Tokio. «Es wird ja mal Zeit», sagte sie vor dem Start in Sapporo bei den Frauen am Samstag (0.00 Uhr/MESZ) und bei den Männern am Sonntag (0.00 Uhr/MESZ) lachend der Deutschen Presse-Agentur. Dörre-Heinig hat 1988 als bislang einzige Deutsche eine Olympia-Medaille im Marathon gewonnen. «Ich hoffe auf sehr gute Ergebnisse», sagte die 59-Jährige.

Bei den Frauen starten Melat Kejeta (Kassel), die bei der Halbmarathon-WM 2020 Silber geholt hat, sowie Deborah Schöneborn (Berlin) und Dörre-Heinigs Tochter Katharina Steinruck (Frankfurt). Auch bei den Männern ist ein Trio dabei: Amanal Petros, Hendrik Pfeiffer (beide Wattenscheid) und Richard Ringer (Rehlingen).

«Es braucht sich keiner zu verstecken», sagte Dörre-Heinig, die sich mit der Mannschaft in einem Trainingslager in Shibetsu nördlich von Sapporo vorbereitet hat. Sie verwies aber auf die schwierigen klimatischen Bedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Hitze. «Meisterschaftsrennen haben ihre eigenen Gesetze. Die Bedingungen sind sehr sehr schwierig», sagte Dörre-Heinig.


Deutsche Sprint-Staffel im Finale: «Wir wollen eine Medaille»

TOKIO: Das deutsche Sprint-Quartett mit Schlussläuferin Gina Lückenkemper hat das Olympia-Finale von Tokio erreicht - und will nun eine Medaille holen. In 42,00 Sekunden verwies die EM-Zweite am Donnerstag zusammen mit Rebekka Haase, Alexandra Burghardt und Tatjana Pinto im Vorlauf die Schweiz (42,05 Sekunden) und China (42,82) auf die Ränge zwei und drei. «Auf jeden Fall wollen wir auf einen vorderen Platz, wir wollen eine Medaille», kündigte Pinto an. «Dafür geben wir tausend Prozent.»

Auch die Männer schafften es in den Medaillenwettstreit. Julian Reus, Joshua Hartmann, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah wurden zwar nur Vierte ihres Vorlaufs in 38,06 Sekunden. Als eine der beiden zeitschnellsten Staffeln sicherten sie sich aber einen Platz im Finale am Freitag (15.50 Uhr/MESZ).

Die 24-jährige für den SSC Berlin startende und in den USA trainierende Lückenkemper konnte nach einer Muskelverletzung die Olympia-Norm nicht mehr erfüllen, reiste aber als Ersatzläuferin mit in das Trainingslager nach Miyazki vor den Tokio-Spielen. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Lisa Mayer und Lisa Nippgen, die vorzeitig in die Heimat zurückreisen mussten, rückte sie in die Staffel-Formation.

«Der Sport ist schnelllebig, das musste ich auch vor Olympia erfahren. Ich bin nun megazufrieden», sagte Lückenkemper, die 2016 in Rio mit der Sprint-Staffel auf den vierten Rang gelaufen war. «Wir haben jetzt die Chance auf eine Medaille. Eine für alle, alle für eine», sagte sie vor dem Finale am Freitag (15.30 Uhr/MESZ).


Kajak-Zweier Max Hoff/Jacob Schopf gewinnt Olympia-Silber

TOKIO: Die Kanuten Max Hoff und Jacob Schopf haben im Kajak-Zweier in Tokio Olympia-Silber gewonnen.

Das Weltmeister-Duo aus Essen und Potsdam musste am Donnerstag über die 1000 Meter nur den Australiern Jean van der Westhuyzen und Thomas Green den Vortritt lassen. 0,304 Sekunden fehlten dem deutschen Team auf dem Sea Forest Waterway zum Olympiasieg. Dritte wurden die Tschechen Josef Dostal und Radek Slouf.


Sabrina Hering-Pradler erreicht im Kajak-Einer nur das B-Finale

TOKIO: Sabrina Hering-Pradler aus Hannover hat nur das olympische B-Finale im Kajak-Einer über 500 Meter erreicht.

Nach einem guten Start kam sie am Donnerstag auf dem Sea Forest Waterway in Tokio auf Rang vier im Halbfinale. Für das A-Finale wäre ein Platz unter den ersten Zwei notwendig gewesen. Jule Hake aus Lünen fuhr im selben Halbfinallauf auf Rang fünf und fährt nun im C-Finale.


Zehnkämpfer Kazmirek nach mäßigem Hürdensprint auf Platz 13

TOKIO: Der Olympia-Vierte Kai Kazmirek hat einen schwachen Start in den zweiten Tag des Zehnkampfes der Tokio-Spiele gehabt. Im Hürdensprint reichte es am Donnerstag nur zu 14,53 Sekunden. Damit konnte der 30-Jährige von der LG Rhein-Wied aber seinen 13. Platz mit 5113 Punkten verteidigen. Mit der Medaillenvergabe dürfte er nichts mehr zu tun haben. Nach sechs Disziplinen liegt bisher unangefochten der Kanadier Damian Warner mit 5767 Punkten an der Spitze. Zweiter ist der Australier Ashley Moloney mit 5605 Punkten. Weltrekordler Kevin Mayer aus Frankreich ist mit 5327 Zählern nur Vierter.

Medaillenmitfavorit Niklas Kaul hatte bei seinem Olympia-Debüt am Mittwoch im Rennen über 400 Meter nach der Hälfte aufgegeben. Wegen einer Fußverletzung, die sich der Weltmeister im Hochsprung zugezogen hatte, konnte er nicht mehr am Wettkampf teilnehmen.

Der 23-jährige Mainzer lag nach vier Disziplinen, in denen er persönliche Bestleistungen im Weitsprung (7,36 Meter) und im Hochsprung (2,11 Meter) schaffte, aussichtsreich im Medaillenrennen. Ein MRT am Donnerstag sollte Auskunft über eine genaue Diagnose seiner Verletzung geben.


Berlinerin Lisa Jahn verpasst das Olympia-Finale im Canadier

TOKIO: Canadier-Fahrerin Lisa Jahn aus Berlin hat das olympische Finale bei der Premiere dieser Disziplin in Tokio verpasst.

Die 27-Jährige Berlinerin paddelte am Donnerstag im Einer-Halbfinale über 200 Meter auf Rang sieben und fährt somit nur im B-Finale auf dem Sea Forest Waterway. Sophie Koch aus Karlsruhe hatte zuvor den Einzug ins Halbfinale verpasst. Im Zweier-Wettbewerb haben beide gemeinsam noch eine weitere Chance.


Van Almsick begeistert von Wellbrocks «mentaler Stärke»

TOKIO: Der frühere deutsche Schwimm-Star Franziska van Almsick hat das Auftreten und Selbstbewusstsein von Olympiasieger Florian Wellbrock gelobt.

«Er ist zu einem fokussierten, klaren und ruhigen Athleten geworden, der meinen großen Respekt verdient. Es ist vor allem seine mentale Stärke, die mich begeistert und dieser klare, ruhige Wille zu gewinnen», sagte die einstige Freistil-Spezialistin am Donnerstag. Wellbrock hatte sich mit großem Vorsprung Gold über zehn Kilometer gesichert. Es war das erste Gold für Deutschland in dieser Disziplin und das erste für den Deutschen Schwimm-Verband seit 13 Jahren. «Florian ist von Anfang an sein eigenes Rennen geschwommen und hat das Rennen klar in der Hand gehabt», sagte die 43 Jahre alte van Almsick.


BMX-Fahrer Fields wird nach schwerem Sturz aus Krankenhaus entlassen

TOKIO: Rio-Olympiasieger Connor Fields wird nach seinem schweren Sturz bei den BMX-Rennen in Tokio noch am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen. Der 28 Jahre alte Amerikaner sei auf dem «Weg der Besserung», teilte der US-Verband am Donnerstag mit. Fields, der zu den Stars der Szene gehört, war bei den Olympischen Spielen in seinem dritten Halbfinal-Lauf im Ariake Urban Sports Park kurz nach dem Start schwer gestürzt und hatte eine Gehirnblutung erlitten.

Nach einer Nacht auf der Intensivstation war er zunächst zur weiteren Beobachtung im St. Luke's International Hospital von Tokio geblieben. Fields werde nun nach Hause fliegen und die Rehabilitation beginnen, schrieb der Verband. «Ich bin zurück», twitterte Fields. Er könne im Moment nur fünf bis zehn Minuten stehen, «aber wir arbeiten daran».


Mögliches Unwetter: Olympia-Turnier der Golf-Damen droht Verkürzung

TOKIO: Dem olympischen Golf-Turnier der Damen droht wegen eines möglichen Unwetters eine Verkürzung auf drei statt vier Runden. Am Samstag, dem eigentlichen Finaltag, könnte nach den Vorhersagen der Meteorologen eine tropische Wetterlage über dem Kasumigaseki Country Club entstehen. Für Deutschland sind Sophia Popov und Caroline Masson auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio am Start.

«Wir haben den Spielerinnen mitgeteilt, dass wir möglicherweise gezwungen sind, das Turnier auf 54 Löcher zu reduzieren», sagte die technische Delegierte des Turniers, Heather Daly-Donofrio. «Wir werden die Wetterlage weiter verfolgen.» Wann diese Entscheidung getroffen wird, steht noch nicht fest. «In einer idealen Welt würden wir das entscheiden, bevor die Spielerinnen in ihre dritten Runde starten. Wir hoffen, dass sich die Wetterlage ändert und wir dann am Samstag unsere letzte Runde sauber zu Ende spielen können», sagte Daly-Donofrio.


Lurz und Biedermann rühmen Wellbrock: «Gigantisch» und «historisch»

TOKIO: Freiwasser-Rekordweltmeister Thomas Lurz und Schwimm-Weltrekordler Paul Biedermann haben den Stellenwert des Olympiasieges von Florian Wellbrock hervorgehoben. «Florian hat von Anfang an das Teilnehmerfeld dominiert und war einfach nicht zu stoppen! Er hat Historisches geschafft mit dem ersten Olympiasieg im Freiwasser für Deutschland», sagte Weltrekordler Paul Biedermann. «Eine Medaille im Becken und im Freiwasser zu gewinnen, ist eine ganz eigene Liga und spricht für das Ausnahmetalent Florian Wellbrock.»

Lurz wies auf die Ausnahmestellung in einem grandiosen Rennen hin. «Das war ein absolut gigantisches Rennen von Florian Wellbrock. Die Konkurrenz war letztlich chancenlos. Es war ein Klassenunterschied zum Zweiten und zum Dritten und zum Rest waren es wirklich Welten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Wellbrock hatte sich mit großem Vorsprung den Olympiasieg über zehn Kilometer gesichert. Es war das erste Gold für Deutschland in dieser Disziplin und das erste für den Deutschen Schwimm-Verband seit 2008.

«Es gibt nichts Größeres, was man gewinnen kann», sagte Lurz. Er traut dem 23-Jährigen zu, dass er eine Ära prägen kann. Wellbrock sei noch jung, sagte Lurz. «Ich glaube, es hat noch nie in Deutschland einen so guten Schwimmer mit solchen Möglichkeiten gegeben, sowohl stilistisch als auch von der Vielseitigkeit her.»

Das erste deutsche Schwimm-Gold seit 13 Jahren sei «wichtig», sagte Lurz. «Ich denke aber, dass die guten Schwimmer, die wir haben, nicht aus dem System kommen, sondern individuell sehr gute Sportler sind.» Insgesamt sieht der 41-Jährige bei seinem Fazit Einiges an Nachholbedarf für den Verband. Auf den Langstrecken war das Abschneiden «sehr gut», sagte er. «Der Rest ist leider nicht gut. Die Staffeln existieren nicht mehr.» Im Becken hatten sich nur zwei von sieben Staffeln für die Endläufe qualifiziert.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.