Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Stevan Jovetic in Riga. Foto: epa/Ms Kalnins
Stevan Jovetic in Riga. Foto: epa/Ms Kalnins

Doppelpack von Neuzugang Jovetic: Hertha im Test 4:3 gegen Liverpool

INNSBRUCK: Ein Einstand nach Maß von Neuzugang Stevan Jovetic hat Hertha BSC einen Testspielsieg gegen den FC Liverpool beschert. Der 31 Jahre alte Montenegriner, erst zwei Tage zuvor vom Berliner Fußball-Bundesligisten neu verpflichtet, markierte gleich in seinem ersten Spiel als Einwechsler die entscheidenden beiden Tore (66. und 80.) zum 4:3 (2:2)-Sieg. Jovetic war zuletzt bei AS Monaco aktiv und hatte auch schon in England, Italien und Spanien gespielt.

Santiago Ascacibar (21.) und Suat Serdar (31.) hatten Hertha am Donnerstag im Tivoli-Stadion von Innsbruck vor über 10.000 Fans in Führung gebracht. Sadio Mané (37.) und Minamino Takumi (42.) schafften zwischendurch den Ausgleich für das Team von Trainer Jürgen Klopp. Das dritte Tor für die Reds durch Alex Oxlade-Chamberlain (88.) kam zu spät. Bei Liverpool feierte der niederländische Star Virgil van Dijk neun Monate nach seinem Kreuzbandriss ein Comeback.


Weitsprung-Weltmeisterin Mihambo: Keine Zweifel an Können

BERLIN: Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo ist vor ihrem Olympia-Start in Tokio nicht beunruhigt, dass sie in dieser Saison mit einem veränderten Anlauf die sieben Meter noch nicht geknackt hat. Sie hege keine Zweifel daran, das auch in Tokio wieder schaffen zu können. «Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass mein Körper das Weitspringen nicht verlernt hat. Von daher ist es auch mit der holprigeren Vorbereitung noch möglich, Weitsprünge wie 2019 anzusteuern, weil der Körper nicht so schnell vergisst», sagte Mihambo im Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitag).

Ihren wegen der Corona-Pandemie verschobenen Wechsel in die USA zu US-Legende Carl Lewis will Mihambo demnächst angehen. «Für mich steht das an, aber erst im Herbst. Von daher mache ich erst mal meine Saisonpause, konzentriere mich aufs Entspannen und versuche so wenig wie möglich über den Sport nachzudenken. Um ihn dann im Oktober wieder mit vollem Herzen und Motivation anzugehen», sagte die 27-Jährige. Der Kontakt zu Lewis sei noch da, «aber der Fokus ist im Hier und Jetzt, bei der Vorbereitung auf den olympischen Wettkampf.»

Mihambo wollte ihren Trainingsmittelpunkt eigentlich schon im vergangenen Sommer in die USA verlegen, um mit dem neunmaligen Olympiasieger Lewis zu trainieren. Doch durch die Corona-Pandemie musste sie ihr Projekt vorerst auf Eis legen. Bis dahin trainiert sie mit ihrem neuen Trainer Uli Knapp, der auch zeitgleich Bundestrainer ist. «Ich denke auch, dass es genau der richtige Schritt war, 2020 ein neues Trainingsumfeld zu suchen. Für mich persönlich war es einfach an der Zeit. Es ist einfach schön, zu sehen, dass man sich auch mit einem neuen Trainer auf Augenhöhe befinden kann», sagte Mihambo.


Keine nachträgliche Strafe für Hamilton: Red Bull scheitert

BUDAPEST: Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton wird nicht noch nachträglich für den Rennunfall vor knapp zwei Wochen bei seinem Heimsieg in Silverstone bestraft. Nach einer Anhörung der Teamverantwortlichen von Red Bull und Mercedes am Donnerstag auf dem Hungaroring in Budapest entschieden die Rennkommissare, es bei der Zehn-Sekunden-Strafe zu belassen, die Hamilton (36) nach seinem Unfall mit Max Verstappen (23) noch während des Rennens bekommen hatte. Den Rennkommissaren reichten die von Red Bull vorgelegten angeblichen neuen Beweise nicht aus. Sie seien weder neu noch signifikant und eher erstellt als entdeckt worden, hieß es: «Aus diesem Grund weisen die Stewards den Antrag auf Überprüfung ab.»

Red Bull hatte sich von der erneuten Betrachtung des Hergangs mehr versprochen. Teamchef Christian Horner hatte mehrfach sein Unverständnis über die seiner Meinung nach zu lasche Strafe für Hamilton geäußert. Verstappen hatte nach der Berührung kurz nach dem Start die Kontrolle über seinen Wagen verloren und war mit enormer Wucht in die Reifenstapel eingeschlagen. Der Niederländer war danach in einem Krankenhaus noch mal durchgecheckt worden. Der Unfall soll laut Red Bull einen Schaden von 1,5 Millionen Euro verursacht haben.

Durch den Sieg bei seinem Heimrennen in Großbritannien und das gleichzeitige Aus von Verstappen hatte Hamilton in der WM-Wertung den Rückstand auf nur noch acht Punkte im Klassement verkürzt. In Ungarn kann er beim letzten Rennen vor der Sommerpause die Gesamtführung zurückerobern.


Duell gegen Djokovic: Bruder Mischa glaubt an Alexander Zverev

TOKIO: Alexander Zverev (24) ist im olympischen Tennis-Halbfinale gegen Ausnahmekönner Novak Djokovic keinesfalls chancenlos. Das glaubt zumindest sein Bruder Mischa. «Gegen so ein Mentalitätsmonster zu gewinnen, mit solch einem unbändigen Willen - das wird eine Riesenherausforderung für Sascha. Aber er liebt so was. Er will die Top-Spieler stoppen, damit kennt er sich aus», sagte der 33-Jährige im Interview mit «t-online.de» (Donnerstag). «Sascha ist keinesfalls chancenlos.»

Deutschlands Nummer eins fordert am deutschen Freitagvormittag (2. Spiel nach 08.00 Uhr/MESZ) in Tokio die in dieser Saison überragende Nummer eins der Welt heraus. Zur ersten deutschen Olympia-Medaille im Einzel bei den Herren seit 21 Jahren fehlt nur ein weiterer Sieg. «Darüber haben wir nicht gesprochen. Aber uns ist schon klar, dass die Tennis-Herren jetzt nicht so viel Edelmetall in den vergangenen Jahren nach Deutschland geholt haben», sagte Mischa Zverev, der nach dessen Viertelfinalsieg mit seinem Bruder telefonierte. «Für ihn zählt nur die Medaille. Er weiß, dass das Turnier nur alle vier Jahre stattfindet, darum ist der Stellenwert noch mal ein ganz anderer.»


Nach Verzicht: Biles gratuliert Teamkollegin zum Olympiasieg

TOKIO: Nach ihrem Verzicht auf das olympische Mehrkampffinale hat US-Turn-Superstar Simone Biles ihrer Teamkollegin Sunisa Lee zum Olympiasieg gratuliert. «Herzlichen Glückwunsch Prinzessin. Absolut super gemacht. Olympiasiegerin hier und jetzt!!!So so so mehr als stolz auf dich!!!!», schrieb die vierfache Rio-Olympiasiegerin am Donnerstag auf Instagram.

Lee (18) krönte sich einen Tag nach dem Startverzicht von Biles zur besten Mehrkämpferin von Tokio. Biles hatte am Mittwoch ihren Rückzug mit psychischen Problemen begründet. Die Mehrkampf-Olympiasiegerin von 2016 hatte die Probleme öffentlich gemacht, nachdem sie das Mannschaftsfinale nach nur einem Gerät abgebrochen hatte. Die 24-Jährige hatte die Mehrkampf-Qualifikation trotz einiger Schnitzer als Beste abgeschlossen. Im Teamwettbewerb wurde die US-Riege Zweite.


Deutschland-Achter Gold-Hoffnung - Leichtathletik beginnt

TOKIO: Der Deutschland-Achter ist am Freitag bei den Olympischen Spielen in Tokio die große Gold-Hoffnung. Das Team von Bundestrainer Uwe Bender hatte sich genau wie die Niederlande direkt für das Finale qualifiziert. Mit diversen Qualifikationen beginnen die Leichtathletik-Wettbewerbe. Die ersten Medaillen werden über die 10.000 Meter vergeben - deutsche Männer sind nicht dabei.

Im Tischtennis spielt Dimitrij Ovtcharov um Bronze. Der frühere Weltranglistenerste trifft auf Lin Yun-Ju aus Taiwan. Im Kanuslalom könnte der Augsburger Hannes Aigner im Kajak eine weitere Medaille für sein bislang mit dreimal Edelmetall dekoriertes Team gewinnen.

Tennis-Ass Alexander Zverev trifft im Halbfinale auf den den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic - ein Sieg trennt ihn von der Olympia-Medaille. Für die Handballer geht es nach der Niederlage gegen Rekord-Weltmeister Frankreich gegen den EM-Dritten Norwegen - der ersehnte erste Sieg gegen einen Großen des Welthandballs soll endlich gelingen.


Rassismus-Eklat: Weltverband suspendiert Rad-Sportdirekor Moster

TOKIO: Rad-Sportdirektor Patrick Moster ist vom Weltverband UCI nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio vorläufig suspendiert worden. Die Disziplinarkommission des Verbandes habe sich mit dem Fall beschäftigt und entschieden, dass Mosters Aussagen «diskriminierend» seien und gegen die Grundregeln des Anstands verstießen, teilte die UCI am Donnerstag mit. Der Verband verurteile «jede Form rassistischen und diskriminierenden Verhaltens» und wolle für Integrität, Vielfalt und Gleichheit sorgen.

Moster hatte bei den Spielen in Tokio am Mittwoch den Kölner Nikias Arndt an der Strecke mit den Worten «Hol' die Kameltreiber, hol' die Kameltreiber, komm» angefeuert, die vor ihm fahrenden Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea) noch einzuholen. Die Rufe waren vom Fernsehen eingefangen und live übertragen worden. Moster entschuldigte sich später dafür.


DFB terminiert Nachholspiele des MSV Duisburg in der 3. Liga

FRANKFURT/MAIN: Der Deutsche Fußball-Bund hat die Nachholspiele des Drittligisten MSV Duisburg neu angesetzt. Wie der DFB am Donnerstag mitteilte, spielen die Duisburger am 8. August daheim gegen Aufsteiger TSV Havelse. Zehn Tage später bestreitet der MSV seine zweite Nachholpartie. In einem Abendspiel gastieren die Zebras am 18. August beim Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück. Duisburg musste wegen einer Mannschaftsquarantäne die ersten beiden Spieltage absagen. Es standen keine 16 Spieler zur Verfügung.


Kubanische Hammerwerferin Osorio erliegt schwerer Trainingsverletzung

FRANKFURT/MAIN: Die kubanische Hammerwerferin Alegna Osorio ist an den Folgen eines schweren Trainingsunfalls gestorben. Nach übereinstimmenden Medienberichten ereignete sich der Vorfall bereits im April in Havanna. Demnach wurde die Vierte der Olympischen Jugendspiele 2018 und Dritte der U20-Panamerika-Spiele 2019 vom Hammer eines Trainingskollegen getroffen und erlitt schwere Verletzungen. Nun ist die 19-Jährige diesen erlegen.


FC Aberdeen baut Denkmal für Erfolgstrainer Ferguson

ABERDEEN: Der schottische Fußballerstligist FC Aberdeen setzt seinem Erfolgstrainer Sir Alex Ferguson (79) ein Denkmal. Die Bronzestatue soll vor dem Stadion der nordostschottischen Stadt entstehen, wie der Club am Donnerstag mitteilte. Ferguson, der später jahrzehntelang mit dem englischen Topclub Manchester United Dutzende Titel sammelte, führte den FC Aberdeen in der ersten Hälfte der 1980er Jahre zu je drei Meistertiteln und Pokalerfolgen und brach damit die Dominanz der Glasgower Vereine Celtic und Rangers. Der größte Erfolg war der Sieg im Europapokal der Pokalsieger 1983.


Can hofft auf Neuanfang in der Nationalelf: Weltspitze als Ziel

BAD RAGAZ: Emre Can will nach der für ihn enttäuschenden Europameisterschaft einen neuen Anlauf im Kampf um einen Stammplatz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nehmen. «Ich hatte mir mehr erhofft und mehr erwartet», bekannte der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund am Donnerstag im Trainingslager des Bundesligisten in der Schweiz. Der Defensiv-Allrounder hatte bei keinem der vier Turnierspiele der DFB-Elf bis zum Achtelfinale-Aus gegen England in der Startelf gestanden. Gute Leistungen im Verein sollen seine Chancen verbessern, gibt sich Can kämpferisch: «Ich will Gas geben und mich wieder anbieten.»


Turnerinnen Seitz und Bui zollen Biles Respekt für Startverzicht

TOKIO: Die deutschen Turnerinnen Elisabeth Seitz und Kim Bui haben US-Superstar Simone Biles für deren Verzicht auf das olympischen Mehrkampf-Finale Respekt gezollt. «Ich finde, das zeigt Stärke, dass sie sagt, dass Gesundheit vorgeht und nicht der Erfolg», sagte Seitz am Donnerstag bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Da könne sich jeder ein Scheibchen von abschneiden. «Gesundheit bedeutet eben nicht nur, körperlich gesund zu sein, sondern auch mental. Und da hat sie allen nochmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass es eben die zwei Sachen sind, auf die es ankommt», sagte die 27-Jährige, die den Mehrkampf im Ariake Gymnastics Center als hervorragende Neunte beendet hatte.

«Am Ende ist sie auch nur ein Mensch», sagte Kim Bui über die Entscheidung von Biles. Wenn es ihr nicht gut gehe und sie das auch äußere, müsse man das respektieren.

Simone Biles hatte am Mittwoch ihren Startverzicht erklärt und dies mit psychischen Problemen begründet. Die Mehrkampf-Olympiasiegerin von 2016 in Rio de Janeiro hatte zuvor mentale Probleme öffentlich gemacht, nachdem sie das Mannschafts-Finale nach nur einem Gerät abgebrochen hatte.


Hamilton nach Silverstone-Crash: Würde wieder so fahren

BUDAPEST: Lewis Hamilton hat den Vorwurf von Max Verstappen und Red Bull zurückgewiesen, dass sein Verhalten nach dem Sieg in Silverstone respektlos gewesen sei. Zudem betonte der siebenmalige Weltmeister, dass er das Manöver wieder genauso machen würde. «Ich würde nichts ändern», sagte der Formel-1-Superstar am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Großen Preis von Ungarn. Auf dem Hungaroring kommt es nach dem folgenreichen Crash zum Wiedersehen und letzten Duell der beiden WM-Rivalen vor der Sommerpause.

«Ich denke, alles, was zu sagen war, wurde beim vergangenen Rennen gesagt», begann Hamilton bei seiner Fragerunde, ehe er sich aber zu einigen Aspekten doch nochmals äußerte. «Keiner von uns will, dass ein anderer Fahrer verletzt wird», betonte der Brite, nachdem Verstappen mit enormer Wucht in die Reifenstapel gekracht war. Er hatte im Krankenhaus durchgecheckt werden müssen. Dass die Silberpfeile währenddessen Hamiltons Sieg ausgiebig feierten, missfiel Verstappen und den Red-Bull-Bossen.

«Es ist eine Sache, es zu wissen und zu feiern und es nicht zu wissen und zu feiern», sagte Hamilton. Er habe zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, dass Verstappen im Krankenhaus sei. Aber es sei auch sein Heimrennen gewesen und ein «monumentaler Moment» für das Mercedes-Team.

Die heftige und mitunter rassistische Kritik an ihm in den Sozialen Medien nach dem Sieg, durch den er auf acht Punkte an Verstappen herankam, sei für ihn nichts Neues, erklärte Hamilton. Er habe aber viel Zuspruch bekommen, auch aus der Formel 1. «Ich habe zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass ich nicht allein bin in diesem Sport», sagte Hamilton.


Vettel und Hamilton kritisieren Ungarn-Referendum

BUDAPEST: Sebastian Vettel und Lewis Hamilton haben vor dem Formel-1-Rennen in Budapest zu dem geplanten Referendum gegen Rechte nicht-heterosexueller Menschen (LGBT) in Ungarn deutlich Stellung bezogen. «Es ist beschämend für das Land», sagte Vettel am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf dem Kurs nordwestlich der ungarischen Hauptstadt. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hatte kürzlich ein Referendum über ein umstrittenes Gesetz angekündigt, das sich gegen nicht-heterosexuelle Menschen richtet. Hamilton sicherte via Instagram denen seine Unterstützung zu, die von dem Gesetz betroffen seien. «Es ist inakzeptabel, feige und irreführend von den Machthabern, ein solches Gesetz vorzuschlagen», schrieb der 36-Jährige.


Golfer McIlroy begrüßt Debatte über Mentalprobleme im Spitzensport

TOKIO: Golfer Rory McIlroy hat die durch den Olympia-Rückzug von Turn-Superstar Simone Biles weiter entfachte Debatte um mentale Probleme im Spitzensport begrüßt. «Ich glaube, im Sport gibt es immer noch die Vorstellung, dass man sich durchkämpfen muss, dass man sich durchbeißen muss und dass man kein Wettkämpfer ist, wenn man diese Dinge nicht übersteht», sagte der Nordire am Donnerstag. «Ich bin froh, dass zumindest das Gespräch darüber begonnen hat.»

Die 24 Jahre alte Biles hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin nach nur einem Gerät aus dem Mehrkampf-Finale ausgestiegen. Dafür hatte die Amerikanerin weltweit Zuspruch erhalten.

Auch McIlroy äußerte Verständnis für diese Entscheidung. «Ich lebe in den Vereinigten Staaten und alles, was im Fernsehen, auf NBC oder in der Werbung über die Olympischen Spiele lief, war Simone Biles. Ich meine, es waren die Olympischen Spiele von Simone Biles. Das Gewicht, das auf ihren Schultern lastet, ist also enorm», sagte der 32-Jährige.

Seiner Ansicht habe zuvor schon der Ausstieg von Japans Tennis-Star Naomi Osaka bei den French Open das Thema stärker in den Fokus gerückt. «Ich fand es richtig, dass Naomi Osaka das getan hat und ich stimme Simone hundertprozentig zu», sagte der ehemalige Weltranglistenerste. «Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesen beiden Frauen, dass sie sich selbst an die erste Stelle gesetzt haben.» Dies könne mehr Menschen mit ähnlichen Problemen dazu ermutigen, «sich zu outen und ihre Gefühle mitzuteilen», so McIlroy.


Basketballer von Slowenien und Spanien im olympischen Viertelfinale

SAITAMA: Europameister Slowenien und Weltmeister Spanien haben beim olympischen Basketball-Turnier vorzeitig das Viertelfinale erreicht. Slowenien bezwang Japan am Donnerstag in Saitama mit 116:81 und feierte damit den zweiten Erfolg im zweiten Gruppenspiel bei den Sommerspielen von Tokio. Nach seiner 48-Punkte-Gala beim Auftaktsieg gegen Argentinien kam NBA-Topstar Luka Doncic im Duell mit dem Gastgeber auf 25 Zähler. Spanien bezwang Argentinien mit 81:71, Aufbauspieler Ricky Rubio ragte mit 26 Punkten heraus.

Zuvor hatten bereits Frankreich und Australien, letzter Vorrundengegner der deutschen Basketballer, die Runde der besten acht Teams erreicht. Nach ihrem 99:92-Sieg gegen Nigeria besitzt auch die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds sehr gute Chancen auf das Weiterkommen. Ein Sieg zum Abschluss gegen Medaillenkandidat Australien würde definitiv reichen, auch eine Niederlage könnte in Abhängigkeit anderer Ergebnisse genug sein. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe und zwei von drei Tabellendritten kommen weiter.


Verstappen über Mercedes: «Zeigt, wie sie wirklich sind»

BUDAPEST: Max Verstappen hat die deutliche Kritik an Lewis Hamilton und dem Mercedes-Rennstall für deren Jubel nach dem Sieg von Silverstone bekräftigt. «Das zeigt, wie sie wirklich sind», betonte der 23 Jahre alte Niederländer von Red Bull am Donnerstag. Er wolle so nicht wahrgenommen werden. Verstappen war bei dem Rennen nach einer Berührung durch Hamiltons Formel-1-Mercedes von der Strecke in Silverstone abgekommen und in die Streckenbegrenzung gekracht. Während Verstappen untersucht und ins Krankenhaus gebracht wurde, hatten Hamilton und die Silberpfeile den Heimerfolg des siebenmaligen Weltmeisters euphorisch bejubelt. «So feiert man so einen Sieg nicht», meinte Verstappen.


FIFA-Beschwerde in Verfahren gegen Blatter abgeschmettert

ZÜRICH: Ein Verfahren gegen den früheren FIFA-Präsidenten Joseph Blatter wegen der Vergabe von Fernsehrechten wird nicht wieder aufgerollt. Der Fußball-Weltverband hatte Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens eingereicht, doch schmetterte das Bundesstrafgericht die Beschwerde ab, wie es am Donnerstag publik machte. In dem Verfahren ging es um Fernsehrechte an Fußball-Weltmeisterschaften, die Blatter weit unter Marktwert vergeben haben soll.


Russell rechnet mit Cockpit-Entscheidung in der Sommerpause

BUDAPEST: In den Fahrermarkt der Formel 1 könnte in den kommenden Wochen neuer Schwung kommen. Der britische Rennfahrer George Russell rechnet mit einer Entscheidung über seine Zukunft in der Sommerpause, die nach dem Großen Preis von Ungarn an diesem Sonntag beginnt und bis zum Rennen in Spa-Francorchamps Ende August dauert. Ob die Entscheidung dann auch verkündet werde, wisse er nicht, sagte Williams-Pilot Russell am Donnerstag bei einer Pressekonferenz auf dem Hungaroring.

Der 23 Jahre alte Brite gilt als Anwärter auf ein Cockpit bei Mercedes. Der Vertrag von Valtteri Bottas bei den Silberpfeilen endet nach der laufenden Saison. Der Finne, der am 28. August 32 Jahre alt wird, war nach dem Rücktritt von Nico Rosberg nach dessen WM-Triumph 2016 von Williams zu Mercedes gewechselt. Gegen Rekordweltmeister Lewis Hamilton hatte er seitdem aber keine große Chance. Er gewann neun Rennen. Aktuell belegt Bottas den vierten Platz.

Russell überzeugte im vergangenen Jahr auch, als er als Aushilfe für Hamilton einsprang, nachdem dieser sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. In Bahrain im Dezember dominierte er lange das Rennen und fuhr seinem ersten Karrieresieg entgegen, ehe ihn Teampatzer und viel Pech zurückwarfen.

«Ich bin sehr entspannt», sagte Russell nun in Ungarn mit Blick auf seine Zukunft: «Was passiert, passiert.» Er glaube nicht an Glück oder Pech. «Du kriegst, was du verdient. Und meine Ziele sind klar: Ich will Weltmeister werden und in einem Auto sitzen, mit dem ich die Möglichkeit dazu habe.»


US-Turnerin Sunisa Lee Mehrkampf-Olympiasiegerin - Seitz in Top Ten

TOKIO: Einen Tag nach dem Startverzicht von US-Turnstar Simone Biles hat ihre Landsfrau Sunisa Lee Olympia-Gold im Mehrkampf gewonnen. Die 18 Jahre alte Dritte der Qualifikation siegte am Donnerstag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 57,433 Punkten. Zweite wurde Rebeca Andrade aus Brasilien mit 57,298 Zählern vor der Russin Angelina Melnikowa mit 57,199 Punkten.

Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz belegte mit 54,066 Punkten den hervorragenden neunten Rang. Ihre Stuttgarter Vereinskollegin Kim Bui landete mit 52,998 Zählern auf dem 17. Platz.

Simone Biles hatte am Mittwoch ihren Startverzicht erklärt und dies mit psychischen Problemen begründet. Die Mehrkampf-Olympiasiegerin von 2016 in Rio de Janeiro hatte zuvor mentale Probleme öffentlich gemacht, nachdem sie das Mannschafts-Finale nach nur einem Gerät abgebrochen hatte.


Rad-Präsident Scharping: Weitere Sanktionen für Moster möglich

TOKIO: Rad-Sportdirektor Patrick Moster muss nach dem Ausschluss aus dem Olympia-Team in Tokio wegen seiner rassistischen Entgleisung mit weiteren Sanktionen rechnen. Er könne sich vorstellen, «dass es eine gewisse Zeit der Suspendierung geben kann, was internationale Sportereignisse angeht», sagte Rudolf Scharping als Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) am Donnerstag dem Deutschlandfunk. Darüber sei auch schon mit dem Weltverband UCI gesprochen worden, meinte der frühere Bundesverteidigungsminister weiter.

Der BDR wolle zudem Moster schriftlich mitteilen, dass es im Wiederholungsfall arbeitsrechtliche Folgen geben werden, sagte Scharping. Er begrüßte die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vom Donnerstag, den 54-jährigen Moster nach dessen Äußerungen beim olympischen Einzelzeitfahren am Mittwoch nach Hause zu schicken. «Das ist eine gute Entscheidung seitens des DOSB», sagte Scharping. Möglicherweise werde der BDR schon am Freitag mit Moster über den Vorfall sprechen.

Moster hatte am Mittwoch den Kölner Nikias Arndt an der Strecke mit den rassistischen Worten «Hol' die Kameltreiber, hol' die Kameltreiber, komm» angefeuert, die vor ihm fahrenden Azzedine Lagab (Algerien) und Amanuel Ghebreigzabhier (Eritrea) noch einzuholen. Die Rufe waren vom Fernsehen eingefangen und live übertragen worden. Moster entschuldigte sich wenig später dafür.

Der Sportdirektor habe sich bislang niemals rassistisch geäußert, betonte Scharping. Er nannte Mosters Äußerung «völlig inakzeptabel», betonte zugleich, dass man sie auch im Kontext bewerten müsse, «sowohl des Menschen, seines Lebensweges als auch der Umstände, die in Tokio ganz besondere waren».


Tennisprofi Zverev trennt ein Sieg von Olympia-Medaille

TOKIO: Alexander Zverev fehlt nur noch ein Sieg zur Olympia-Medaille. Der beste deutsche Tennisprofi gewann am Donnerstag in Tokio gegen den französischen Außenseiter Jeremy Chardy 6:4, 6:1 und zog ins Halbfinale ein. Mit seinem ungefährdeten Erfolg machte der Hamburger das Duell mit dem serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic perfekt. Will Zverev gleich die erste Medaillenchance nutzen, muss er im Halbfinale am Freitag den dominanten Spieler der bisherigen Tennis-Saison besiegen. Im Falle einer Niederlage bliebe das Spiel um Bronze. Die bisher letzte deutsche Einzel-Medaille bei den Herren holte Tommy Haas 2000 mit Silber. Bei den Damen kehrte Angelique Kerber 2016 ebenfalls mit Silber zurück.

Zverev ist die letzte verbliebene Medaillenchance bei den Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt für den Deutschen Tennis Bund. Im Mixed-Wettbewerb schieden Laura Siegemund und Kevin Krawietz im Viertelfinale aus. Die deutsche Paarung musste sich dem serbischen Weltranglistenersten Djokovic und dessen Partnerin Nina Stojanovic deutlich 1:6, 2:6 geschlagen geben.


BUDAPEST: Sebastian Vettel hatte eine kleine Überraschung mitgebracht.

Der gebürtige Heppenheimer bestritt seine Pressekonferenz auf dem Hungaroring mit Fernando Alonso. Und der Spanier feierte am Donnerstag seinen 40. Geburtstag. Also gab es von Vettel ein kleines Tisch-Konfettifeuerwerk. Auf die Frage, ob er selbst in sechs Jahren mit dann ebenfalls 40 Jahren in der Formel 1 noch fahren werde, antwortete Vettel recht fix: «Nein. Ich denke nicht.».


Mick Schumacher: Näher an oder in die Punkte fahren

BUDAPEST: Mick Schumacher hat vor dem letzten Rennen der ersten Saisonhälfte ein positives Fazit seiner ersten Monate in der Formel 1 gezogen. «Ich glaube, dass ich mich recht schnell wohlgefühlt habe im Auto, was auch geholfen hat, schnell gute Resultate einzufahren», sagte der 22 Jahre alte Pilot des amerikanischen Haas-Rennstalls am Donnerstag bei einer Videokonferenz auf dem Hungaroring: «Generell können wir recht zufrieden sein, wie unser erstes halbes Jahr verlaufen ist.»

Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher (52) belegte in den bisherigen zehn Rennen einmal den 19. Platz, viermal wurde er 18., einmal 17., er kam dreimal auf den 16. Rang und fuhr in Aserbaidschan auf Position 13 vor. Im unterlegenen Haas-Auto hatte Mick Schumacher seinen russischen Teamkollege Nikita Masepin, ebenfalls im ersten Formel-1-Jahr, meist fest im Griff.

Der Abstand zu den Teams vor ihnen sei aber ein bisschen größer geworden. «Es war zu erwarten, es ist aber schade», kommentierte Mick Schumacher. Sein Team hatte von Beginn an klargemacht, das aktuelle Auto während der Saison aus Kostengründen nicht weiterzuentwickeln und sich stattdessen schon auf den Wagen für 2022 zu konzentrieren.

Dennoch hofft Mick Schumacher, in der zweiten Saisonhälfte noch ein bisschen weiter vorn ankommen zu können. Wenn noch mal ein verrücktes Rennen komme, wolle er näher an oder auch in die Punkte fahren. Das seien seine Ambitionen für das zweite halbe Jahr.


Geschäftsführerin Orgeldinger verlässt Deutschen Skiverband

BERLIN: Sportvorständin und Geschäftsführerin Karin Orgeldinger verlässt auf eigenen Wunsch den Deutschen Skiverband. Die 53-Jährige werde zum November 2021 eine neue berufliche Aufgabe als Vorständin «Athletenförderung» bei der Deutschen Sporthilfe übernehmen, teilte der DSV am Donnerstag mit. Orgeldinger war seit 2014 in verantwortlicher Position tätig, zunächst als Sportdirektorin «Nordisch/Biathlon», seit 2017 als Geschäftsführerin und Mitglied des DSV-Vorstands. Über eine Nachfolgeregelung ist noch nicht entschieden worden.


Umbruch bei Bora-hansgrohe: Sagan und Ackermann verlassen Rad-Team

RAUBLING: Der deutsche Rad-Rennstall Bora-hansgrohe hat einen Umbruch eingeleitet und lässt seine Top-Sprinter Peter Sagan und Pascal Ackermann ziehen. Das teilte das Team am Donnerstag mit. «Was Peter betrifft, da waren wir bis zuletzt in Verhandlungen», sagte Teamchef Ralph Denk. Letztlich wolle man aber das Team weiterentwickeln. Ackermann habe für sich entschieden, dass es Zeit für etwas Neues sei. Nach dpa-Informationen wechselt Ackermann zum Team UAE von Tour-Sieger Tadej Pogacar. Sagan soll es zur französischen Mannschaft TotalEnergies ziehen. Offiziell sind beide Wechsel noch nicht, sie dürfen nach den Regeln des Weltverbandes UCI erst ab 1. August verkündet werden.


32 Jahre nach Hillsborough-Katastrophe: 97. Todesopfer festgestellt

LIVERPOOL: Mehr als 30 Jahre nach der Tragödie im Hillsborough-Stadion im englischen Sheffield ist die Zahl der Todesopfer noch einmal gestiegen. Der 55-jährige Andrew Devine, der seiner Familie zufolge am Dienstag gestorben war, gilt nach Feststellung eines Gerichts als 97. Todesopfer der Katastrophe, wie die BBC am Donnerstag berichtete. Am 15. April 1989 waren beim Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest in Sheffield mehr als 90 Menschen im Gedränge einer völlig überfüllten Zuschauertribüne ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren Fußball-Anhänger des FC Liverpool.


DFB zeichnet Trainer Peter Bosz mit Fair-Play-Medaille aus

FRANKFURT: Trainer Peter Bosz ist vom Deutschen Fußball-Bund mit der Fair-Play-Medaille in der Kategorie «Profifußball» ausgezeichnet worden. Das teilte der Verband am Donnerstag mit. Der DFB würdigt damit eine Szene aus der vergangenen Saison, als der 57-jährige Niederländer noch beim Bundesligisten Bayer Leverkusen an der Seitenlinie stand. Am fünften Spieltag wies Bosz seinen Spieler Exequiel Palacios nach einer falschen Freistoßentscheidung des Schiedsrichters an, den Ballbesitz freiwillig an den FC Augsburg abzugeben.


Ehemaliger DFB-Chef-Ethiker Schneider: Katar «schwieriger Partner»

FRANKFURT/MAIN: Der frühere Vorsitzende der DFB-Ethikkommission, Nikolaus Schneider, hält einen möglichen Werbevertrag des Deutschen Fußball-Bundes mit Quatar Airways für keine gute Idee. «In den Ethik-Richtlinien des DFB steht einiges zum Thema Menschenrechte und Integrität. Katar ist ein schwieriger Partner», sagte der Theologe in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag). Er habe «schon die Vergabe der WM nach Katar für unmöglich gehalten. Nicht nur wegen der Umstände der Vergabe, die ja auch noch nicht aufgeklärt sind», erläuterte der 73-Jährige. Schneider war Mitte Juni nach der Wahl der Personalberaterin Irina Kummert zur Vorsitzenden der DFB-Ethikkommission aus dem Gremium zurückgetreten.


Dahoud bleibt beim BVB: Neuer Vertrag bis 2023

BAD RAGAZ: Mahmoud Dahoud und Borussia Dortmund gehen weiter gemeinsame Wege. Wie der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mitteilte, hat der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag bis 2023 verlängert. Der in Syrien geborene Dahoud war 2017 für zwölf Millionen Euro aus Mönchengladbach nach Dortmund gewechselt und hatte sich in den ersten Jahren schwergetan. Erst in dieser Saison wurde der U21-Europameister von 2017 mehr und mehr zu einer festen Größe im defensiven Mittelfeld des Revierclubs. Lohn für den Aufschwung war sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft im Oktober 2020 beim Test gegen die Türkei.


Neuer Bundestrainer Flick legt los: Vorstellung vor Ligastart

FRANKFURT/MAIN: Der neue Bundestrainer Hansi Flick wird drei Tage vor dem Bundesligastart seine Pläne mit der deutschen Nationalmannschaft erläutern. Die Vorstellung des 56-Jährigen ist für den 10. August in Frankfurt/Main geplant, wie am Donnerstag auch der «Kicker» berichtete. Seinen ersten offiziellen Tag im neuen Job begeht der frühere Trainer des FC Bayern bereits an diesem Sonntag. Seine Arbeit hat Flick aber längst begonnen. Flick startet Anfang September mit dem Quali-Dreierpack gegen Liechtenstein in St. Gallen, Armenien in Stuttgart und in Reykjavik gegen Island. Nach dem blamablen 1:2 gegen Nordmazedonien im März steht Deutschland als Dritter der Gruppe J auf dem Weg zur Katar-WM 2022 unter Druck.


Corona-Fall bei Juventus Turin - Mannschaft in Quarantäne

TURIN: Nach einem Corona-Fall befindet sich die erste Mannschaft des italienischen Fußball-Rekordmeisters Juventus Turin in Quarantäne. Bei den routinemäßigen Kontrollen sei der Tunesier Hamza Rafia positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Erstligist am Donnerstag mit. Rafia spielt eigentlich im Angriff des U23-Teams der Bianconeri. Weil er aber mit der ersten Mannschaft um den portugiesischen Superstar Cristiano Ronaldo trainiert habe, müsse sich diese nun in Isolation begeben, erklärte eine Sprecherin des Vereins auf Nachfrage.


Eintracht-Profi Ajdin Hrustic positiv auf Corona getestet

FRANKFURT/MAIN: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt muss bis auf Weiteres auf Ajdin Hrustic verzichten. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, wurde der Australier positiv auf Covid-19 getestet. Der Mittelfeldspieler hatte bereits am Mittwoch das Training verpasst, da er wie auch Filip Kostic über Erkältungssymptome geklagt hatte. Hrustic, der bisher noch nicht geimpft ist, befindet sich in häuslicher Isolation. Aufgrund der großen Durchimpfung innerhalb des Teams und der frühzeitigen Testung sowie Separation des Spielers gebe es aktuell keine weiteren positive Fälle, twitterten die Hessen.


VfB-Torjäger Kalajdzic positiv auf Corona getestet

STUTTGART: Torjäger Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit verpasst der österreichische Nationalspieler auch das Testspiel der Schwaben am Samstag gegen den FC Barcelona, wie der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mitteilte. Der 24-Jährige sei zu Beginn der Trainingswoche bei einer routinemäßigen Untersuchung positiv getestet worden und befinde sich seitdem in häuslicher Isolation, hieß es weiter. Alle weiteren Profis sowie das Trainer- und Betreuerteam wurden dagegen wiederholt negativ getestet, weshalb der Trainingsbetrieb planmäßig fortgesetzt werden kann.


IOC zu Moster-Aus: Bei den Olympischen Spielen keinen Platz

TOKIO: Das Internationale Olympische Komitee hält die Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes nach dem Rassismus-Eklat um Rad-Sportdirektor Patrick Moster für richtig. «Wir begrüßen die schnelle Reaktion des DOSB, ihn seine Funktion nicht weiterführen zu lassen und ihn zu bitten, Tokio zu verlassen, um nach Deutschland zurückzukehren. Kommentare wie diese haben bei den Olympischen Spielen keinen Platz», hieß es in einer Erklärung am Donnerstag.

Nach seiner rassistischen Entgleisung bei den Olympischen Spielen in Tokio muss Moster vorzeitig die Heimreise antreten. Das hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Donnerstag entschieden. Der Fall hätte möglicherweise auch vor der IOC-Disziplinarkommission landen können.

Moster hatte am Mittwoch den deutschen Radsportler Nikias Arndt beim olympischen Einzelzeitfahren angefeuert und dabei eine rassistische Bemerkung über einen vor Arndt fahrenden Algerier gemacht. Der Funktionär bat nach dem Vorfall sofort um Entschuldigung.


Fahnenträger Hausding: «Sehr zufrieden» mit Olympia in Tokio

TOKIO: Fahnenträger Patrick Hausding hat eine positive Zwischenbilanz der Olympischen Spiele in Tokio gezogen. «Es war klar, dass hier nicht alles perfekt ablaufen wird. Da würden wir uns belügen», sagte der 32 Jahre alte Wasserspringer am Donnerstag. «Es scheint bisher nach außen so zu sein, dass wir sehr gute Spiele haben und die Organisatoren in Japan einen sehr guten Job in Sachen Corona-Prävention gemacht haben. Ich bin sehr zufrieden», ergänzte Hausding, der gemeinsam mit Lars Rüdiger Olympia-Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gewonnen hatte.

Dass er als Fahnenträger des deutschen Teams für die Eröffnungsfeier gewählt worden war, sei eine große Ehre und eine große Last zugleich gewesen. «Als Fahnenträger hat man auch die Belastung, dass man von ihm eine Medaille erwartet», sagte Hausding. «Ich hatte einen Rucksack zu tragen.» Für ihn sind es die vierten Olympischen Spiele. 2008 in Peking hatte er bereits Silber und 2016 in Rio Bronze gewonnen.


Tennis-Topstar Djokovic wahrt Chance auf Golden Slam

TOKIO: Dank eines schnellen Viertelfinalerfolgs trennen Topstar Novak Djokovic nur noch zwei Siege vom erhofften Olympia-Gold in Tokio. Der Bronzemedaillengewinner von 2008 erreichte am Donnerstag mit einem deklassierenden 6:2, 6:0 gegen den Japaner Kei Nishikori das Halbfinale. Dort würde der serbische Weltranglisten-Erste am Freitag auf den Hamburger Alexander Zverev treffen, falls dieser im Viertelfinale den Franzosen Jeremy Chardy besiegt.

Mit dem Gewinn von Olympia-Gold in Tokio würde sich der 34-Jährige die Chance auf den Golden Slam bewahren. Djokovic kann in diesem Jahr als erster Tennisprofi nach Steffi Graf 1988 die Kombination aus allen vier Grand-Slam-Turnieren und der olympischen Goldmedaille gewinnen. Die ersten drei Turniere dieser Kategorie hat er in diesem Jahr schon für sich entschieden.

Überraschend ausgeschieden ist Daniil Medwedew. Der russische Weltranglisten-Zweite verlor sein Viertelfinale gegen den Spanier Pablo Carreno-Busta 2:6, 6:7 (5:7). Im anderen Halbfinale stehen sich damit der an sechs gesetzte Spanier Carreno-Busta und der russische Tennisprofi Karen Chatschanow gegenüber, der an Position zwölf gesetzt ist.


Olympia-TV-Quote: Turnen vor Handball

BERLIN: Die Turner haben am Mittwoch für die Top-Quote bei den TV-Übertragungen von den Olympischen Spiele in Tokio gesorgt.

Durchschnittlich 2,42 Millionen Menschen sahen den achtminütigen Beitrag im ZDF und sorgten für einen Marktanteil von 23,7 Prozent. Die zuvor ausgestrahlte zweite Halbzeit vom Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Frankreich schauten 2,34 Millionen Interessierte (22,5 Prozent). Auch andere Übertragungen wie das Dressur-Finale kamen über die Zwei-Millionen-Marke.


Emotionale Olympia-Momente: Ovtcharov ruft Familie an

TOKIO: In einer denkwürdigen Szene bei den Olympischen Spielen in Tokio hat Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov nach seinem verpassten Finaleinzug die Ruhe auf der leeren Tribüne gesucht. Der frühere Weltranglistenerste unterlag am Donnerstag in einem Weltklasseduell Ma Long aus China erst nach sieben Sätzen und griff danach zum Handy. Der 32-Jährige kämpfte mit seinen Gefühlen und rief seine Frau Jenny sowie seinen Vater Michail an.

«Ohne meine Familie könnte ich das gar nicht machen. Die ganzen Turniere und das harte Training, was ich durchziehe, das ist im Sport wirklich sehr, sehr hart. Das ist schwer, alles allein so zu bewältigen. Da wollte ich einfach die Stimme von ihnen hören», sagte der hochemotionale Ovtcharov nach einem der besten Spiele seiner Karriere. «Sie haben mir sehr aufmunternde Worte zugerufen, und das tut natürlich gut in diesem harten Moment.» Ovtcharov kämpft am Freitag aber noch um Bronze.


Erfolgreiche Wasserspringer freuen sich auf Einzel-Wettbewerbe

TOKIO: Nach zweimal Bronze in den Synchronsprung-Disziplinen freuen sich die deutschen Wasserspringer um Rekordeuropameister Patrick Hausding auf die Einzel-Wettbewerbe. Den Anfang macht an diesem Freitag (08.00 Uhr) die viermalige Europameisterin Tina Punzel im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett, wo der Vorkampf ansteht. «Im Einzel ist Patrick immer zu allem in der Lage. Er wird es den anderen nicht einfach machen», sagte Bundestrainer Lutz Buschkow. «Martin Wolfram oder Tina Punzel sind in der Lage, um gute Finalplätze zu kämpfen.»

Zwei Bronzemedaillen stehen bereits in der Olympia-Bilanz der deutschen Wasserspringer, besser waren sie zuletzt in Peking 2008. Damals gab es Silber und Bronze. «Ein bis zwei Medaillen sind für uns immer eine gute Leistung», sagte der dreimalige Olympiamedaillengewinner Hausding. Der Verband habe sein Soll schon nach drei besetzten Disziplinen erfüllt. Zudem durften sich die Springer über Hausding als Fahnenträger freuen. «Überragend», sagte Hausding.

Er ist am Montag im Vorkampf vom Drei-Meter-Brett zusammen mit Wolfram am Start. Punzel macht im Einzel den Anfang. «Ich denke, dass mich der Erfolg sehr beflügeln wird und mir hilft, an den Wettkampf vom Kopf her ein bisschen entspannter heranzugehen», sagte die Dresdnerin, die zusammen mit Lena Hentschel Platz drei vom Drei-Meter-Brett belegt hatte. «Ich möchte natürlich nochmal eine gute bis sehr gute Leistung abrufen.»


Long mit solidem Start bei Olympia-Golfturnier - Kieffer patzt am Ende

TOKIO: Der deutsche Golfprofi Hurly Long ist solide in das olympische Turnier gestartet. Der gebürtige Heidelberger spielte am Donnerstag eine 70er-Auftaktrunde im Kasumigaseki Country Club im Norden von Tokio und lag damit auf dem geteilten 31. Rang. Maximilian Kieffer kehrte mit 73 Schlägen auf Position 52 ins Clubhaus zurück. Zwei Schlagverluste auf der Schlussbahn verhinderten eine bessere Platzierung des Düsseldorfers.

Die Führung nach dem ersten Tag auf dem Par-71-Kurs übernahm der Österreicher Sepp Straka mit einer hervorragenden 63er-Runde vor dem Thailänder Jazz Janewattananond (64 Schläge) sowie Thomas Pieters aus Belgien und dem Mexikaner Carlos Ortiz (beide 65 Schläge). Japans Golf-Idol und Masters-Sieger Hideki Matsuyama beendete den ersten Tag wie auch der Ire Rory McIlroy mit 69 Schlägen auf dem geteilten 20. Platz.

«Es war ein solider Start ins Turnier», sagte der 26-jährige Long nach seiner Auftaktrunde. «Vor allem auf den zweiten Neun hatte ich sehr viele Birdie-Chancen. Leider konnte ich die nicht verwerten. Ich bin damit zufrieden, obwohl es hätte besser laufen können.» Dagegen war Kieffer nach dem Doppel-Bogey zum Schluss der Runde enttäuscht. «Das ist schon sehr, sehr bitter», sagte er. Die Auftaktrunde des Turniers musste um 14.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ) wegen eines Gewitters über der Anlage für über zwei Stunden unterbrochen werden.


Radprofi Geschke kann auf Quarantäne-Ende am Sonntag hoffen

TOKIO: Radprofi Simon Geschke wird voraussichtlich noch diese Woche aus der Corona-Quarantäne entlassen. «Wir hoffen, dass er am Sonntag Tokio verlassen kann», sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Ein PCR-Test am Mittwoch sei negativ gewesen. «Wir gehen davon aus, dass der zweite Test ein ähnliches Bild zeigen wird.» Der 35-Jährige ist seit Samstag in einem Quarantäne-Hotel in Tokio, nachdem er einen Tag zuvor kurz vor dem Olympia-Start positiv getestet wurde.

Nach den Regularien wäre für Geschke erst sechs Tage nach dem Einzug in die Quarantäne, nämlich an diesem Freitag, der erste PCR-Test und 24 Stunden später ein weiterer vorgeschrieben gewesen.


Schweizerin Bencic spielt gegen Vondrousova um Tennis-Gold von Tokio

TOKIO: In Abwesenheit von Weltstar Roger Federer hat die Schweiz zwei olympische Medaillen im Tennis sicher. Belinda Bencic zog bei den Sommerspielen in Tokio im Einzel und im Doppel gemeinsam mit Viktorija Golubic ins Endspiel ein. Im Einzel-Halbfinale gewann die Weltranglisten-Zwölfte Bencic mit 7:6 (7:2), 4:6, 6:3 gegen Jelena Rybakina aus Kasachstan. Damit spielt Bencic am Samstag im Finale gegen die frühere French-Open-Finalistin Marketa Vondrousova. Die Tschechin besiegte im zweiten Halbfinale überraschend glatt die an Position vier gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina 6:3, 6:1.

Im Damen-Einzel hat es - wie auch bei den vergangenen Grand-Slam-Turnieren - zahlreiche Überraschungen gegeben. Die Topfavoritinnen Ashleigh Barty aus Australien und Naomi Osaka aus Japan scheiterten unerwartet schnell. Für die deutschen Außenseiterinnen Laura Siegemund, Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam kam ebenfalls früh das Aus. Rio-Silbermedaillengewinnerin Angelique Kerber hatte ebenso verletzungsbedingt auf ihre Teilnahme verzichtet wie 2016-Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico.


Ovtcharov verpasst Olympia-Finale im Tischtennis - Kampf um Bronze

TOKIO: Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov hat bei den Olympischen Spielen in Tokio den Einzug ins Endspiel nur knapp verpasst und kämpft nun um Bronze. Der letzte im Einzel verbliebene Deutsche unterlag am Donnerstag Rio-Gewinner Ma Long aus China nach einem packenden Schlagabtausch hauchdünn mit 3:4 (11:13, 8:11, 11:9, 11:9, 7:11, 11:5, 9:11).

Ovtcharov glich dank seiner starken Rückhand zwar erneut einen 0:2-Satzrückstand aus und erzwang einen Entscheidungsdurchgang. Er musste am Ende aber die 19. Niederlage im 19. Duell mit dem Weltklassespieler hinnehmen, der sich auf Gewinnschläge mit seiner Vorhand verlassen konnte.

Ovtcharov kann sich den Traum von seiner zweiten Olympia-Medaille im Einzel nach Bronze 2012 in London aber noch erfüllen. Der frühere Weltranglistenerste trifft am Freitag (13.00 Uhr/MESZ) im Tokyo Metropolitan Gymnasium auf Lin Yun-Ju aus Taiwan, der Gold-Favorit Fan Zhendong aus China ebenfalls knapp mit 3:4 unterlag.


Judoka Frey scheitert bei Olympia in Hoffnungsrunde

TOKIO: Judoka Karl-Richard Frey hat die Bronze-Kämpfe bei den Olympischen Spielen in Tokio verpasst. Der Leverkusener unterlag in der Hoffnungsrunde am Donnerstag dem Russen Niias Iliasow durch Waza-ari und qualifizierte sich somit nicht für eines der kleinen Finals der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm.

Zuvor war der 30-Jährige mit Siegen über Mikita Swirid (Belarus) und den Niederländer Michael Korrel ins Viertelfinale eingezogen. Dort hatte er sich dem früheren Weltmeister Gu-ham Cho aus Südkorea geschlagen geben müssen. Bei den Spielen in Rio de Janeiro 2016 hatte Frey eine Medaille noch knapper verpasst und war Fünfter geworden.


Lachend zum Karriereende: Philip Heintz nach Olympia-Aus nicht böse

TOKIO: Philip Heintz hätte frustriert sein können. Oder traurig. Doch er lachte viel nach seinem letzten Rennen auf der ganz großen Schwimm-Bühne. «Als ich so 14, 15 war und mit der Bahn in die Schule gefahren bin, habe ich immer gedacht: Wie cool wäre es, mal Profisportler zu sein», sagte der 30-Jährige nach seinem Halbfinal-Aus über 200 Meter Lagen am Donnerstag in Tokio. «Schade, dass es nie für eine WM- oder Olympiamedaille auf der Langbahn gereicht hat. Aber ich habe zehn Jahre meinen Traum gelebt.»

Natürlich hätte er gerne nochmal ein olympisches Finale erreicht, sagte er. Er habe aber alles gegeben. «Ich kann mir nichts vorwerfen.» In Heintz verlässt ein langjähriger Leistungsträger des deutschen Schwimmens bald die internationale Szene. Bei der lukrativen Schwimmserie ISL will er im August und September noch antreten. «Das ist für mich eine schöne Abschiedstour nochmal.»

In 1:55,76 Minuten hält der Heidelberger den deutschen Rekord auf seiner Spezialstrecke. Bei Olympia in Rio de Janeiro wurde der Vize-Europameister von 2014 und 2018 Sechster, kein deutscher Beckenschwimmer war in Brasilien besser gewesen.

Heintz ging gerne eigene Wege, eckte auch mal an. Wenn er aufhört, verliert das deutsche Schwimmen einen meinungsstarken Athleten.


Laser-Weltmeister Buhl bei Olympia-Regatta mit starkem Comeback

ENOSHIMA: Laser-Weltmeister Philipp Buhl hat sich im Kampf um die vorderen Plätze bei der Olympia-Regatta vor Enoshima zurückgemeldet. Nach schwachen Ergebnissen am Dienstag, dem Absturz auf Position 13 im Klassement und einem Ruhetag gelang dem Segler aus Sonthofen am Donnerstag mit den Rängen vier und drei ein starkes Comeback. Er rückte auf Gesamt-Platz sieben vor. «Meine Starts waren gut, mein Speed war gut, mein Biss war gut. Ich habe mich nicht geschont», sagte der 31-Jährige nach den Rennen sieben und acht.

Zwei Durchgänge am Freitag bleiben Buhl, um noch dichter an die Spitzenreiter heranzurücken und seine Chancen für das Medaillenrennen der besten zehn Lasersegler am Sonntag zu erhöhen. Erster nach acht von zehn Rennen bis zum Finale ist der Australier Matt Wearn.

Neben Buhl konnten auch die anderen deutschen Crews am fünften Regatta-Tag in der Sagami-Bucht überzeugen. Die Hamburger 470er-Crew Luise Wanser/Anastasiya Winkel hatten den Schock ihrer Doppel-Disqualifizierung vom Vortag weggesteckt und arbeiteten sich mit den Rängen fünf und vier vom 19. auf den 12. Platz vor.

Auch Erik Heil und Thomas Plößel glänzten im 49er als Dritte und Vierte in den beiden Wettfahrten und sind nach sechs Rennen auf Platz fünf im Zwischenklassement. Die Kieler Katamaran-Segler Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer setzten am Donnerstag mit zwei dritten Rängen zunächst ihre Erfolgsserie vom Vortag fort. In der dritten Wettfahrt des Tages kenterte das Duo in einer unterschätzten Welle, konnte den Nacra 17 aber blitzschnell wieder aufrichten und noch Rang elf sowie Gesamt-Platz drei nach sechs Rennen ins Ziel retten.


Japans Regierungsberater warnt vor Überlastung des Gesundheitssystems

TOKIO: Der wichtigste Coronavirus-Berater der japanischen Regierung hat angesichts der rasant gestiegenen Infektionszahlen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt. «Wenn das Krisenbewusstsein nicht geteilt wird, wird der Druck auf das Gesundheitssystem früher oder später noch gravierender», warnte der Mediziner Shigeru Omi am Donnerstag bei einer Ausschusssitzung im Parlament. Am Donnerstag stieg die Zahl der registrierten Neuinfektionen am dritten Tag in Serie auf einen Höchststand von 3865 Fällen. Am Vortag waren es binnen 24 Stunden 3177 Fälle gewesen.

«Außer Impfungen gibt es nicht viele andere Faktoren, die Infektionen zu senken», sagte Omi. Viele Bürger hätten sich inzwischen an die Corona-Lage gewöhnt, was zum Anstieg der Infektionen beitrage. Andere Faktoren seien neben der Delta-Variante des Virus die Ferienzeit sowie die Olympischen Spiele. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike rief die jüngeren Bürger auf, sich impfen zu lassen, zu Hause zu bleiben und die Corona-Maßnahmen zu befolgen. «Die Aktivitäten junger Menschen sind der Schlüssel (um die Infektionen einzudämmen).»

Der Anstieg der Infektionen habe nichts mit Olympia zu tun, sagte Koike am Donnerstag. Der japanische Psychologie-Professor Harada Takayuki von der Universität Tsukuba erklärte gegenüber dem japanischen Fernsehsender NHK, dass im Zuge der fröhlichen Olympia-Stimmung und der Erfolge der japanischen Athletinnen und Athleten viele Menschen das Coronavirus nicht mehr so ernst nähmen.

Sie sähen, dass es scheinbar kein Problem ist, dass Menschen aus aller Welt zu den Spielen kommen und würden nun glauben, Corona sei «keine große Sache». Angesichts des nunmehr vierten Notstands für Tokio setze ein Gewöhnungseffekt ein, die Wirkung der Corona-Maßnahmen schwinde. Gerade jüngeren Japanern wird vorgeworfen, nachts nach Schließung der Restaurants, die keinen Alkohol servieren dürfen, noch auf den Straßen unterwegs zu sein und dort zu trinken.


Pferde der Vielseitigkeits-Mannschaft bestehen Vet-Check

TOKIO: Die Pferde des deutschen Vielseitigkeits-Teams sind fit und haben die Verfassungsprüfung bei den Olympischen Spielen bestanden. Bei der tierärztlichen Untersuchung in Tokio gab es am Donnerstag keine Probleme. Der Vet-Check ist Pflicht vor dem Beginn der Prüfungen.

Erste Starterin des deutschen Teams ist am Freitag in der Dressur Julia Krajewski aus Warendorf mit Amande. Am Samstag reiten Sandra Auffarth aus Ganderkesee mit Viamant und der dreimalige Olympiasieger Michael Jung aus Horb mit Chipmunk. Nach dem Geländeritt am Sonntag fällt die Entscheidung im abschließenden Springen am Montag.


Borger/Sude nach dritter Niederlage bei Olympia ausgeschieden

TOKIO: Die Beachvolleyballerinnen Julia Sude und Karla Borger sind nach der dritten Niederlage in Tokio bei den Olympischen Spielen als Gruppenletzte ausgeschieden. Gegen Raisa Schoon und Katja Stam aus den Niederlanden gab es am Donnerstag ein 0:2 (22:24, 16:21). Nur durch einen Sieg hätte sich das Duo aus Stuttgart noch auf Rang drei der Tabelle verbessert und eine Chance aufs Achtelfinale gehabt.

«Wir hatten eine starke Gruppe, haben drei Mal verloren und es ist megaenttäuschend, dass wir nicht wenigstens ein Spiel gewinnen konnten», sagte Sude. «Wir wissen: In der K.o.-Runde geht es erst richtig los, aber wir mussten im Prinzip erst mal die Gruppe überleben und das haben wir nicht geschafft.» Sportdirektor Niclas Hildebrand sagte: «Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Das Aus nach der Vorrunde ist schon sehr bitter.»

Nach schwachem Beginn liefen Borger/Sude im ersten Durchgang lange einem Fünf-Punkte-Rückstand hinterher, behielten aber trotz dreier Satzbälle gegen sich die Nerven und schafften beim 20:20 den Ausgleich. In Führung zu gehen gelang bei schwierigen Windbedingungen aber nicht mehr, nach dem sechsten Satzball gegen sich mussten sie den Satzverlust schließlich hinnehmen. Der enge Kampf setzte sich im zweiten Durchgang fort, erst beim 13:11 für Borger/Sude gab es eine Führung von mehr als einem Punkt. Die Niederländerinnen konnten aber sofort kontern und das Spiel auf ihre Seite ziehen. «Sie hatten im zweiten Satz mehr Arsch in der Hose, haben im Aufschlag gut gearbeitet und haben uns da mehr unter Druck gesetzt», sagte Borger.

Olympiasiegerin Laura Ludwig gelang mit ihrer Partnerin Margareta Kozuch auf Rang zwei der Einzug ins Achtelfinale. Beim einzigen Herren-Duo, Clemens Wickler und Julius Thole, hängt es vom Ausgang des dritten Gruppenspiels am Samstag (4.00 Uhr MESZ) ab.


Japans verhinderte Olympia-Helfer schmettern Nationalhymnen im Netz

TOKIO: Mit Gesangseinlagen der ganz besonderen Art sorgen mehr als 1000 japanische Freiwillige bei den Olympischen Spielen in Tokio am Rande des Spektakels für Furore im Internet. Weil es für sie wegen der Corona-Pandemie keine Verwendung mehr bei den Spielen gab, haben sie sich kurzerhand dazu entschlossen, die Nationalhymnen von allen 204 teilnehmenden Nationen und Regionen zu singen und auf YouTube hochzuladen. Dort sind nun die 1318 Volunteers mit ihren Familien und Freunden zu sehen, wie sie aus Leibeskräften «Einigkeit und Recht und Freiheit» und all die anderen Hymnen schmettern. Damit wollen sie nicht nur die Athleten aufmuntern, sondern auch all die Fans in anderen Ländern, die wegen Corona nicht nach Japan einreisen durften.

«Wir wollen der Welt mitteilen, dass wir die Sportler anfeuern», teilte das Nippon Foundation Volunteer Support Center mit, das die Initiative mit dem amüsanten Titel «Yell for one» (Schrei für einen) ins Leben gerufen hatte. Anlass für das fröhliche Projekt war, dass viele Freiwillige in Japan erklärt hatten, dass sie weiterhin an den Spielen teilnehmen wollten. Rund 80.000 Freiwillige hatten sich als Volunteers für die Spiele und die anschließenden Paralympics gemeldet. Doch rund 10.000 verzichteten am Ende, aus Sorge über die Pandemie oder weil ihre Terminplanung nach der Verschiebung der Spiele um ein Jahr dies nicht mehr zuließ. Außerdem wurden viele ihrer geplanten Einsätze wegen des Zuschauerausschlusses gestrichen.


Australisches Leichtathletik-Team nicht mehr in Quarantäne

TOKIO: Das australische Leichtathletik-Team befindet sich bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht mehr in Quarantäne. Die 41 Athletinnen und Athleten plus 13 Offizielle hatten sich am Donnerstag kurzzeitig isoliert, nachdem der amerikanische Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks positiv auf Corona getestet worden war. Drei australische Sportler hatten nach eigenen Angaben in Japan gelegentlich Kontakt zu dem 28-Jährigen gehabt.

Das australische Olympische Komitee gab später bekannt, dass die Tests des Trios negativ ausgefallen sind und alle seine Athletinnen und Athleten bis auf die drei wieder aus der Isolation durften. Die drei Sportler durften allerdings unter noch strengeren Maßnahmen ihr Training wieder aufnehmen. Die australische Delegation ging davon aus, das alle an den Wettkämpfen in Tokio teilnehmen dürfen.

Für Kendricks sind die olympischen Wettbewerbe durch die Infektion hingegen schon vor dem Start beendet. Der Olympia-Dritte von Rio 2016 wurde ins Quarantäne-Hotel von Tokio gebracht, wo sich aktuell auch der positiv getestete deutsche Radprofi Simon Geschke befindet.


Slalomkanutin Andrea Herzog holt Canadier-Bronze - Fox gewinnt

TOKIO: Slalomkanutin Andrea Herzog hat Olympia-Bronze im Canadier gewonnen. Die 21 Jahre alte Weltmeisterin aus Leipzig musste am Donnerstag im Finale nur den mehrmaligen Weltmeisterinnen Jessica Fox aus Australien und Mallory Franklin aus Großbritannien den Vortritt lassen. Für das deutsche Kanuslalom-Team ist es nach Gold durch Ricarda Funk und Bronze durch Sideris Tasiadis bereits die dritte Medaille bei den Sommerspielen in Tokio. Dies gelang zuletzt bei Olympia 1996 in Atlanta.

Die Sportsoldatin hatte auf der anspruchsvollen Strecke im 25-Stangen-Labyrinth Sekunden Rückstand auf 6,09 Sekunden auf die Olympiasiegerin. Herzog leistete sich genau wie Franklin einen Fehler, Fox blieb bei ihrem Lauf dagegen ohne Fehler.


Gewitter über der Anlage: Olympisches Golfturnier unterbrochen

TOKIO: Die Auftaktrunde des olympischen Golfturniers ist wegen eines Gewitters über der Anlage des Kasumigaseki Country Clubs unterbrochen worden.

Um 14.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ) wurden die Spieler am Donnerstag vom Platz geholt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der deutsche Golfprofi Hurly Long seine erste Runde bereits beendet. Der 26 Jahre alte gebürtige Heidelberger kehrte mit 70 Schlägen ins Clubhaus zurück. Der zweite deutsche Starter, Maximilian Kieffer (31) aus Düsseldorf, war zum Zeitpunkt der Unterbrechung noch auf dem Par-71-Kurs im Norden von Tokio unterwegs.


Stabhochsprung-Weltmeister Kendricks nach Positivtest in Quarantäne

TOKIO: Der amerikanische Stabhochsprung-Weltmeister Sam Kendricks ist bei den Olympischen Spielen positiv auf Corona getestet worden und muss in Quarantäne. Damit fällt der Olympia-Dritte von Rio für die Leichtathletik-Wettbewerbe aus. Das teilte das US-Team am Donnerstag mit. Kendricks sei ein Leistungsträger des US-Teams, seine Anwesenheit werde fehlen, schrieb das Team USA auf Twitter. Der 28-Jährige wurde ins Quarantäne-Hotel von Tokio gebracht, wo sich derzeit auch der ebenfalls positiv getestete deutsche Radprofi Simon Geschke befindet.

Kendricks ist seit Jahren ein Medaillen-Garant für die amerikanische Mannschaft. 2017 und 2019 wurde er Weltmeister, dazu holte er zweimal Silber bei der Hallen-WM 2016 und 2018. Seine persönliche Bestmarke steht bei 6,06 Metern, aufgestellt am 27. Juli 2019.

Insgesamt infizierten sich bislang 20 Sportler bei den Tokio-Spielen mit dem Coronavirus. Ihnen wurde eine zehntägige Quarantäne unter strikten Auflagen in einem Hotel verordnet.


Judo-Weltmeisterin Wagner gewinnt Olympia-Bronze

TOKIO: Weltmeisterin Anna-Maria Wagner hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die zweite Medaille für den Deutschen Judo-Bund erkämpft.

Die 25-Jährige besiegte am Donnerstag im kleinen Finale die Kubanerin Kaliema Antomarchi durch Waza-ari und sicherte sich die Bronzemedaille. Zuvor hatte die Ravensburgerin in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm das Halbfinale gegen die japanische Ex-Weltmeisterin Shori Hamada verloren und damit den Endkampf verpasst. Wagner war gut einen Monat nach ihrem WM-Titel mit großen Ambitionen nach Tokio gereist und gehörte im ehrwürdigen Judo-Tempel Nippon Budokan zum engsten Favoritenkreis. Für das deutsche Judo-Team war es die zweite Medaille in Tokio nach Silber für Eduard Trippel am Mittwoch.


IOC zu Klagen über Quarantäne-Hotels: Wir arbeiten an Verbesserung

TOKIO: Nach Beschwerden über die harschen Bedingungen in Japans Quarantäne-Hotels bei den Sommerspielen in Tokio hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) Unterstützung für die betroffenen Athleten zugesichert. Man arbeite daran, dass die «Prozesse verbessert» werden, sagte Kirsty Coventry, Chefin der Athletenkommission beim IOC, am Donnerstag. Man stehe in Kontakt mit den betroffenen Athleten, ihre Beschwerden würden angegangen. Die IOC-Funktionärin wies allerdings zugleich darauf hin, dass die Quarantäne-Hotels Einrichtungen der japanischen Regierung seien.

Die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs hatte in einer Video-Botschaft aus dem Quarantänehotel die Bedingungen dort als «unmenschlich« beschrieben. Auch der positiv getestete Radsportler Simon Geschke kritisierte in mehreren Interviews die Umstände in der ihm zugewiesenen Unterkunft.

Richard Budgett, für medizinische Fragen zuständiger Direktor beim IOC, zeigte einerseits Mitgefühl für die betroffenen Athleten. Im Quarantäne-Hotel zu landen, sei «wirklich hart». Doch die Regularien besagten nun einmal, dass positiv getestete Athleten isoliert werden. «Da gibt es keinen Weg dran vorbei», sagte Budgett, fügte jedoch hinzu: «Es wird alles dafür getan, sie zu unterstützen.» Trotzdem bedeute die Isolation großen Stress.

Die NOKs hätten inzwischen Kontakt zu ihren betroffenen Athleten. Das IOC dankte dem japanischen Organisationskomitee, «unermüdlich» daran zu arbeiten, sicherzustellen, dass die Bedingungen in den vom Staat kontrollierten Quarantäne-Hotels so gut wie irgend möglich sind. Der Technische Direktor der niederländischen Delegation, Maurits Hendriks, hatte die Umstände für die Sportler in Hotel-Quarantäne als «inakzeptabel» bezeichnet. Neben dem eher auf japanische Bedürfnisse abgestimmten Essen beklagte er die geringe Größe der Zimmer, in denen kein Fenster geöffnet werden darf, und den Mangel an Tageslicht.


Pistolenschützinnen Karsch und Vennekamp enttäuschen

TOKIO: Die Pistolenschützinnen Monika Karsch aus Regensburg und Doreen Vennekamp aus Kriftel müssen sich bei Olympia deutlich steigern. Das Duo kam am Donnerstag in Tokio im ersten Teil der Qualifikation auf der Asaka Shooting Range in der Präzision nur auf die Plätze 23 und 32. Im zweiten Teil mit dem Schnellfeuer ist eine deutliche Leistungssteigerung notwendig. Allerdings gibt es kaum noch Chancen auf das Finale der besten Acht.

Karsch, die Olympia-Zweite von Rio mit der Sportpistole, galt als Mitfavoritin. Sie begann mit einer guten 98er Serie, leistete sich dann einige Aussetzer und schoss insgesamt nur 288 Ringe. Olympia-Debütantin Vennekamp begann nervös mit einer 94er Serie, steigerte sich dann, hat aber mit 287 Ringen kaum noch Finalchancen.


Dressur-Olympiasiegerin von Bredow-Werndl: «Es fühlte sich unecht an»

TOKIO: Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl hat ihr Glück auch einen Tag nach ihrem zweiten Goldgewinn bei den Tokio-Spielen nicht fassen können. «Ich bin aufgewacht, und es fühlte sich so unecht an», sagte die 35 Jahre alte Reiterin nach weniger als vier Stunden Schlaf am Donnerstag. «Ich bin glücklich, müde und wahnsinnig dankbar, dass es so gekommen ist.» Bereits zur Mittagszeit flog von Bredow-Werndl heim nach Deutschland, während Isabell Werths Rückflug mit den Pferden für Samstag geplant ist.

Nach dem Sieg am Mittwoch mussten die Siegerin und Werth, die Silber gewann, eine kalte Dusche über sich ergehen lassen. «Wir wurden hinterhältig am Stall überrascht und mit Wassereimern und -schläuchen nass gespritzt, wie es sich gehört, wenn man Meister wird. Das ist bei uns Brauch», berichtete von Bredow-Werndl. «Dann wurde angestoßen und mit den Pferden gefeiert.»

Mit großem Respekt äußerten sich die beiden Medaillengewinnerinnen noch einmal zum Lehrerin-Schülerin-Verhältnis. Von Bredow-Werndl war nach großen Erfolgen im Junioren-Alter und Problemen beim Übergang zu den Senioren - gemeinsam mit Bruder Benjamin Werndl - fünf Jahre von Werth trainiert worden. Zuvor hatte die Reiterin insgesamt sechs Goldmedaillen bei Nachwuchs-Europameisterschaften gewonnen.

«Das Gefühl, jetzt habe ich ihr es gezeigt, hatte ich nicht eine Sekunde», sagte von Bredow-Werndl. «Es war total Ego getrieben, habe mich nur auf mich konzentriert.» Sie freue sich auch nicht, nun besser als Werth gewesen zu sein, sondern sie freue sich «in die Liga von Isabell» aufsteigen zu können. Die 52 Jahre alte siebenmalige Olympiasiegerin bezeichnete den Silbergewinn als «Riesenerfolg, unabhängig, ob es von Außenstehenden als Niederlage» gewertet werde.


Lagenschwimmer Heintz nicht im Olympia-Finale

TOKIO: Philip Heintz hat das Finale über 200 Meter Lagen bei Olympia in Tokio verpasst. Der 30-Jährige schlug am Donnerstag nach 1:58,13 Minuten an und war damit Siebter in seinem Halbfinale. Schnellster war Wang Shun aus China mit einer Zeit von 1:56,22 Minuten. Jacob Heidtmann war trotz persönlicher Bestzeit im Vorlauf am Vortag ausgeschieden. Für Heintz sind es die letzten Olympischen Spiele der Karriere. Er war schon in London 2012 und 2016 dabei.

«Ich hätte gerne noch eins gemacht, muss ich ehrlich sagen, aber ich habe wirklich alles gegeben. Ich kann mir nichts vorwerfen», sagte Heintz. «Schade, dass es jetzt nicht so geklappt hat, ich hätte schon gerne noch mal ein olympisches Finale mitgenommen.»

In Rio de Janeiro hatte der Heidelberger den sechsten Platz auf seiner Spezialstrecke belegt. Besser war in Brasilien kein deutscher Beckenschwimmer gewesen. «Das ist jetzt definitiv das letzte Rennen für mich auf der großen Bühne gewesen», sagte Heintz und resümierte mit Rückblick auf seine Karriere: «Es war sehr, sehr schön, ich würde es jederzeit wieder genauso machen.»


Nach Silber in Tokio: Ruderer Osborne wird Radprofi

TOKIO: Nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille wechselt Leichtgewichts-Ruderer Jason Osborne wie erwartet in den Radsport. «Ich schließe es nicht aus, dass wir in Paris noch am Start sein werden. Für mich gibt es jetzt aber erst einmal eine andere Challenge mit dem Radfahren. Ich würde das gern mal versuchen und gucken, was da so geht», sagte Osborne am Donnerstag in Tokio. Zuvor hatte der Mainzer mit seinem Krefelder Teamkollegen Jonathan Rommelmann Silber im Leichtgewichts-Doppelvierer gewonnen. Rommelmann will nun sein Medizin-Studium abschließen.

Zu konkreten Plänen wollte sich Osborne, der in der Vergangenheit bereits bei den deutschen Straßenradmeisterschaften im Einzelzeitfahren teilgenommen hatte, nicht äußern. «Genaue Infos kann ich nicht geben», sagte der 27-Jährige. «Im Hintergrund habe ich da sehr gute Leute, die für mich gute Arbeit geleistet haben. Ich bin zuversichtlich, dass man einen guten Rennstall findet.»

Infrage käme das österreichische Team Tirol-KTM, dass durch den früheren Biathleten Florian Lipowitz bereits gute Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht hat. Auch der deutsche Top-Rennstall Bora-hansgrohe folgt diesem Trend, nahm in diesem Jahr den Skibergsteiger Anton Palzer unter Vertrag.


Chanoyu - Die Teezeremonie ist in Japan ein Erkenntnisweg

TOKIO: Die Teezeremonie gehört zu Japan wie Sumo oder Sushi. Die Kunstform «Chanoyu» - zu deutsch heißes Wasser für Tee - ist ein Erkenntnisweg. Der Mensch soll sich innerlich sammeln und mit reiner Seele zu einem harmonischen Verhältnis mit der Natur und dem Kosmos gelangen. Der Teekult war ursprünglich mit dem Buddhismus nach Japan gelangt, wo er lange Sache der Mönche und Aristokraten war. Als der Zen-Mönch Yosai im 12. Jahrhundert in China den Brauch kennenlernte, schaumig geschlagenen Pulvertee zu trinken, fand Tee allmählich auch im Volk Verbreitung. Ein eigener Stil für Teezusammenkünfte entwickelte sich. Unter dem Teemeister Sen-no-Rikyu wurde er zu einer Kunstform perfektioniert, die bis heute «Chanoyu» genannt wird.

An den Teeschalen wird das für die Teekunst zentrale ästhetische Ideal des «wabi» sichtbar, auf das der Zen-Buddhismus starken Einfluss hatte. Die «wabi»-Ästhetik zeichnet sich durch Schlichtheit, Unvollkommenheit und Natürlichkeit aus. Mit seiner Ästhetik hat der Teeweg auch andere Kunstbereiche wie die Architektur und die Gartenkunst beeinflusst. Eine Ästethik, die junge Künstler nutzen. So kommen im modernen Alltag des Landes Schlichtheit und Funktionalität auch im Design von Möbeln oder auch in der Mode zum Ausdruck.

Das Erlernen der Teezeremonie ist zwar heutzutage längst nicht mehr so verbreitet wie früher - ein Schicksal, das die Kunstform mit anderen traditionellen Künsten Japans teilt: das Weben von Kimonos, das Herstellen von Lackwaren oder die Töpferei. Nicht zuletzt in Folge der Überalterung der Gesellschaft kam es auch im Kunsthandwerk zu Nachwuchsmangel. Doch in jüngster Zeit nimmt das Interesse unter jungen Japanern an der traditionellen Kultur des Landes wieder zu.


Deutsche Freistil-Frauen belegen Platz sechs über 4 x 200 Meter

TOKIO: Die deutsche Freistil-Staffel der Frauen über 4 x 200 Meter hat bei den Olympischen Spielen in Tokio den sechsten Platz belegt.

Isabel Gose, Leonie Kullmann, Marie Pietruschka und Annika Bruhn schlugen am Donnerstag nach 7:53,89 Minuten an. Den Sieg sicherte sich das Quartett aus China in der Weltrekordzeit von 7:40,33 Minuten. Silber holten die USA in 7:40,73, Bronze ging an Australien in 7:41,29. Auch diese beiden Teams blieben mit ihren Zeiten unter der bisherigen Bestmarke. In Rio de Janeiro hatte es die deutsche Staffel auf dieser Strecke nicht ins Finale geschafft.


Deutsche Mixed-Staffel erreicht als Zehnte nicht das Premieren-Finale

TOKIO: Die deutsche Mixed-Staffel über 4 x 100 Meter Lagen hat sich nicht für das Finale bei den olympischen Schwimm-Wettbewerben qualifiziert.

Marek Ulrich, Fabian Schwingenschlögl, Lisa Höpink und Annika Bruhn schlugen am Donnerstag in Tokio bei der Olympia-Premiere in dieser Disziplin als insgesamt Zehnte der Vorläufe an. Beim Mixed-Wettbewerb werden alle vier Lagen geschwommen, jede Staffel besteht aus zwei Männern und zwei Frauen.


Lagenschwimmer Heintz nicht im Olympia-Finale

TOKIO: Philip Heintz hat das Finale über 200 Meter Lagen bei Olympia in Tokio verpasst. Der 30-Jährige schlug am Donnerstag nach 1:58,13 Minuten an und war damit Siebter in seinem Halbfinale. Schnellster war Wang Shun aus China mit einer Zeit von 1:56,22 Minuten. Jacob Heidtmann war trotz persönlicher Bestzeit im Vorlauf am Vortag ausgeschieden. Für Heintz sind es die letzten Olympischen Spiele der Karriere. Er war schon in London 2012 und 2016 dabei.

In Rio de Janeiro hatte der Heidelberger den sechsten Platz auf seiner Spezialstrecke belegt. Besser war in Brasilien kein deutscher Beckenschwimmer gewesen.


Judoka Frey im Achtelfinale - Wagner startet gegen Portugiesin

TOKIO: Judoka Karl-Richard Frey ist bei den Olympischen Spielen in Tokio ins Achtelfinale eingezogen. Der Leverkusener besiegte zum Auftakt in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm am Donnerstag Mikita Swirid aus Belarus durch Ippon im Golden Score. Sein nächster Gegner ist der WM-Fünfte Michael Korrel (Niederlande).

Weltmeisterin Anna-Maria Wagner startet nach einem Freilos direkt im Achtelfinale der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm. Die Ravensburgerin, die in diesem Jahr auch schon die Grand Slams in Tel Aviv und Kasan gewonnen hat, trifft in ihrem ersten Duell im ehrwürdigen Judo-Tempel Nippon Budokan auf die Portugiesin Patricia Sampaio.


Höchstwert bei Olympia: 24 neue Corona-Fälle im Umfeld der Spiele

TOKIO: Parallel zu den stark steigenden Corona-Zahlen in Tokio ist auch bei den Olympischen Spielen ein neuer Tages-Höchstwert an positiven Fällen registriert worden. Insgesamt 24 weitere Personen sind im Umfeld der Spiele positiv getestet worden. Das gaben die Organisatoren der Spiele am Donnerstag bekannt. So viele Fälle sind seit Beginn der Erfassung am 1. Juli nicht an einem Tag verzeichnet worden. Unter den Positivfällen sind auch drei Athleten. Die Namen der Sportler werden von den Organisatoren nicht veröffentlicht.

Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 193. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 20 Athletinnen oder Athleten mit dem Coronavirus. Im deutschen Team hatte es am vergangenen Freitag in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben. Die Hauptstadt Tokio hatte am Vortag mit 3177 Neuinfektionen einen Höchstwert in der Corona-Pandemie vermeldet.

Das IOC sieht bislang keinen Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Soweit ihm bewusst sei, sei keine Infektion von Beteiligten an den Sommerspielen auf die japanische Bevölkerung übergegangen, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Bei den Spielen seien bislang 310.000 Tests durchgeführt worden, nur ein kleiner Bruchteil davon waren positiv. «Ich bin sicher, dass die Olympischen Spiele keine Auswirkungen auf die Situation in den Krankenhäusern in Japan haben werden», ergänzte IOC-Chefmediziner Richard Budgett. Aktuell werden zwei Olympia-Fälle im Krankenhaus behandelt, keiner davon schwer.


Biles bedankt sich für Zuspruch nach Aussagen über mentale Probleme

TOKIO: Turn-Superstar Simone Biles aus den USA hat sich für den großen Zuspruch nach den offenen Worten über ihre mentale Gesundheit bedankt. «Die überströmende Liebe und Unterstützung, die ich erhalten habe, haben mir klar gemacht, dass ich mehr bin als meine Leistungen und das Turnen. Daran habe ich vorher nie wirklich geglaubt», twitterte Biles am Donnerstag.

Die 24-jährige Biles hatte wegen mentaler Probleme am Mittwoch ihren Start im Einzel-Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio abgesagt. Einen Tag zuvor war die viermalige Olympiasiegerin aus dem Mehrkampf-Finale nach nur einem Gerät ausgestiegen.

«Ich sage, die mentale Gesundheit steht an erster Stelle. Daher ist es manchmal in Ordnung, die großen Wettbewerbe sogar auszusitzen, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Es zeigt, wie stark du als Wettkämpfer und Person wirklich bist anstatt sich einfach durchzukämpfen», hatte Biles gesagt und sprach vom «Kampf gegen Dämonen» vor dem Wettkampf.

Ohne sie hatten die anderen drei US-Teammitglieder Sunisa Lee, Jordan Chiles und Grace McCallum die Silbermedaille hinter den russischen Turnerinnen gesichert.


Brasiliens Volleyballer Lucas Saatkamp spielt mit Mund-Nasen-Schutz

TOKIO: Brasiliens Volleyballer Lucas Saatkamp ist in Tokio eine Ausnahmeerscheinung. Der 35 Jahre alte Mittelblocker fällt schon durch seine Körpergröße von 2,09 Metern auf. Er trägt aber während der Olympischen Spiele im Wettkampf sogar einen Mund-Nasen-Schutz.

«Ich sehe ehrlich gesagt keine Schwierigkeit. Mit und ohne Maske zu trainieren ist die gleiche Sache, also sehe ich keinen Grund, sie nicht zu benutzen, weil ich weiß, dass sie nicht nur mich, sondern auch meine Kollegen schützen und verhindern kann, dass ich mich erneut mit dem Virus anstecke», erzählte Lucas Saatkamp, der mit seinem Team 2016 in Rio schon Gold gewann, «globo.com».

Er hatte sich Ende vergangenen Jahres mit dem Coronavirus infiziert, wies aber nur milde Symptome auf. Seitdem behält er auch auf dem Spielfeld den Mund-Nasen-Schutz auf - auch aus Rücksicht und Sorge um seine Frau Beatriz und Söhnchen Theo. Neben Lucas, der in Taubaté östlich von São Paulo spielt, trug auch Vereinskollege Mauricio Borges in Tokio im Wettkampf einen Mund-Nasen-Schutz.

Die Regierung von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat die Pandemie von Anfang an verharmlost und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Mittlerweile prüft ein Untersuchungsausschuss das Krisenmanagement.


DOSB-Chef Hörmann: Mehr Anerkennung von Olympia durch Fußball

TOKIO: Der Deutsche Olympische Sportbund nimmt die Fußball-Bundesliga nach dem frühen Aus des deutschen Teams bei den Tokio-Spielen in die Pflicht. «Es wäre schön, wenn künftig auch im Bereich des Fußballs die besondere Bedeutung der Olympischen Spiele mehr Anerkennung erfährt», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Wie es U21-Trainer Stefan Kuntz selbst thematisierte habe, sei es bedauernswert, dass der Deutsche Fußball-Bund nicht das Maximalkontingent an Spielern ausschöpfte, «womit die Mannschaft zweifelsohne geschwächt» worden sei. Das DFB-Team reiste nur mit 18 statt der erlaubten 22 Spieler nach Japan. Eine Reihe von Clubs gab angefragte Profis nicht frei, andere Spieler verzichteten selbst auf eine Teilnahme.

Die deutsche Olympia-Mannschaft war am Mittwoch durch ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste bereits nach der Vorrunde bei Olympia ausgeschieden. Schon am Donnerstag wollte die Mannschaft die Heimreise nach Deutschland antreten. Hörmann sagte: «Natürlich ist es schade, dass sich das DFB-Team um Stefan Kuntz nicht für die Finalrunde qualifizieren konnte. Wir hätten das Team gerne im olympischen Dorf für die kommenden Spiele begrüßt.»


Trapschütze Löw verpasst olympisches Finale

TOKIO: Trapschütze Andreas Löw hat das olympische Finale verpasst.

Der 39 Jahre alte Sportsoldat aus Ansbach, der in Rio 2016 Sechster im Doppeltrap wurde, kam am Donnerstag in Tokio nach zweitägiger Qualifikation auf der Asaka Shooting Range auf Rang 14. Der Weltcup-Zweite aus dem Vorjahr in Nikosia leistete sich nach nur zwei Fehlern am Vortag erneut zwei Fehlschüsse. Das reichte mit insgesamt 121 Scheiben im hochkarätigen Feld nicht für das Finale der besten Sechs.


Max Kruse: «Wahrheit ist, dass ich Dilara nicht betrogen habe»

TOKIO: Fußballprofi Max Kruse hat auf Behauptungen über sein Liebesleben reagiert. «Leider muss ich mich nach dem Ausscheiden bei den Olympischen Spielen direkt zu einem privaten Thema äußern», schrieb Kruse am Donnerstag in seiner Instagram-Story. Tags zuvor waren die deutschen Fußballer beim olympischen Turnier nach einem 1:1 gegen die Elfenbeinküste bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

Nach dem zweiten Gruppenspiel hatte der Bundesliga-Profi von Union Berlin vor laufender Kamera seiner Freundin Dilara einen Heiratsantrag gemacht. In der «Bild»-Zeitung meldete sich nun ein Model zu Wort und berichtete von einer angeblichen Affäre mit dem 33-Jährigen im Januar.

«Die Wahrheit ist, dass ich Dilara nicht betrogen habe. Dies als wichtige Klarstellung zur Behauptung oder Fragestellung», schrieb Kruse in den sozialen Netzwerken. «Unsere Beziehung ist vollkommen intakt, wir sind ehrlich zueinander und vor allem glücklich!!! Gerade deshalb beschäftigen wir uns auch nicht mit Frauen, die versuchen, auf unsere Kosten Aufmerksamkeit zu bekommen», schrieb Kruse zudem. Freundin Dilara versah Kruses Beitrag bei Instagram mit einem roten Herz.


Köhler schwimmt ins Finale über 800 Meter Freistil - Gose gute Neunte

TOKIO: Bronzemedaillengewinnerin Sarah Köhler hat bei den Olympischen Spielen in Tokio sicher ihr zweites Final-Ticket gebucht und Hoffnungen auf das nächste deutsche Edelmetall der Schwimmer geweckt. Die 27-Jährige belegte am Donnerstag im Vorlauf über 800 Meter Freistil in 8:17,33 Minuten den insgesamt vierten Platz. Das Finale findet in der deutschen Nacht zum Samstag statt.

Olympia-Debütantin Isabel Gose verpasste am Donnerstag in Tokio nur knapp ihr zweites Einzelfinale bei den Sommerspielen. Die klare persönliche Bestzeit von 8:21,79 Minuten reichte am Ende zu Platz neun. Vorlaufbeste war die sechsmalige Olympiasiegerin Katie Ledecky aus den USA in 8:15,67

Köhler hatte am Mittwoch Köhler über 1500 Meter Freistil Bronze gewonnen. Es war die erste deutsche Schwimm-Medaille im Becken seit Doppel-Gold von Britta Steffen im Jahr 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking.


DFB-Trainer Kuntz: Körper gibt Signale, dass er an der Grenze ist

RIFU: Die Strapazen der vergangenen Monate haben auch bei DFB-Trainer Stefan Kuntz deutliche Spuren hinterlassen. «Mein Körper gibt deutliche Signale, dass er an der Grenze ist», sagte der 58-Jährige nach dem verpassten Einzug der deutschen Fußballer ins Olympia-Viertelfinale. Der Saarländer will nun ein paar Wochen wegfahren und das Handy ausschalten. Erst dann mache er sich Gedanken über seine berufliche Zukunft, sagte er.

Zuletzt war über einen Abschied von Kuntz spekuliert worden. Auch die Mannschaft hält anscheinend einen Verbleib des Trainers für nicht sicher. «Falls es das letzte Spiel von Stefan Kuntz war, ist es bitter. Er hat uns zu einer Einheit geformt», sagte Abwehrspieler Jordan Torunarigha nach dem Olympia-Aus.

Für Kuntz war es mit zwei großen Turnieren ein kräftezehrender Sommer. Im Juni hatte er mit der U21 noch den EM-Titel geholt, schon rund einen Monat später ging es zu den Olympischen Spielen nach Japan. Dazwischen war er als TV-Experte für die ARD bei der EM im Einsatz.

Am Mittwoch war Kuntz mit seinem Team durch ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste bereits nach der Vorrunde bei Olympia ausgeschieden. Schon am Donnerstag wollte die Mannschaft die Heimreise nach Deutschland antreten.


Algerischer Radsportler: Keine Entschuldigung von Moster oder Team

TOKIO: Der algerische Olympia-Radrennfahrer Azzedine Lagab ist nach dem Rassismus-Skandal um den deutschen Funktionär Patrick Moster nach eigenen Angaben nicht direkt kontaktiert worden. «Das offizielle Statement habe ich gesehen», sagte der 35-Jährige dem «Spiegel» am Donnerstag. «Es haben sich auch einige Fahrer von dem Verhalten distanziert. Aber eine persönliche Nachricht und Entschuldigung habe ich bisher weder von Moster noch vom deutschen Team erhalten.»

Der deutsche Sportdirektor hatte beim Einzelzeitfahren seinen Schützling Nikias Arndt angefeuert und die zwei vor diesem fahrenden Athleten - einer davon war Lagab - als «Kameltreiber» verunglimpft. Der Vorfall war live im Fernsehen zu sehen und zu hören. Moster sagte danach, dass ihm die Aussagen leid täten, dass er kein Rassist sei und dass er um Entschuldigung bitte. Er wurde dennoch vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorzeitig nach Hause geschickt.

Ob dies die richtige Sanktion war, das wollte Lagab nicht bewerten, auch weil er Moster nicht persönlich kenne. Er wünscht sich, dass der Kampf gegen Rassismus durch diese Causa aber weiter intensiviert wird. «Ich hoffe, solche Vorfälle haben in Zukunft auch Konsequenzen, wenn es sie mal nicht auf Video geben sollte.»

Der Algerier, der für kein namhaftes Team fährt, kenne Rassismus nur zu gut. «Leider muss ich sagen, dass es nicht das erste Mal gewesen ist, dass ich solche Kommentare gegen mich erlebe. Oft ist es allerdings viel aggressiver, dann werde ich Araber oder Afrikaner genannt, manche sagen auch Terrorist zu mir», berichtete er.


FC Bayern verliert Test gegen Gladbach 0:2

MÜNCHEN: 16 Tage vor dem Duell um Punkte im Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga hat der FC Bayern München ein Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Beim 0:2 (0:0) des deutschen Fußball-Meisters traten beide Mannschaften am Mittwochabend vor 6000 Zuschauern in der Münchner Allianz Arena allerdings noch ohne etliche Topspieler an. Julian Nagelsmann wartet in der Vorbereitung auch nach dem dritten Testspiel weiter auf den ersten Sieg als Bayern-Coach. Hannes Wolf (59. Minute) mit einem Volleyschuss und Michael Wentzel (76.), der erfolgreich abstaubte, erzielten die Tore für das Team des ebenfalls neuen Gladbach-Trainers Adi Hütter.


Özil hofft auf Besuch von Löw bei Fenerbahce-Heimspiel

BERLIN: Drei Jahre nach seinem von Rassismusvorwürfen begleiteten Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat Mesut Özil Bereitschaft zu einem Treffen mit dem ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw signalisiert. Im am Mittwoch erschienenen neuen DFB-Journal schrieb Özil im Rahmen der Würdigungen für den nach der Europameisterschaft ausgeschiedenen Löw: «Ich weiß ja von Jogi, dass er Sympathien für Fenerbahce hat. Daher hoffe ich, dass er uns in der kommenden Saison auch mal bei einem Heimspiel in Istanbul besuchen wird. Er wäre auf jeden Fall eingeladen!» Löw hatte nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM erklärt, er rechne fest mit einer Aussprache mit Özil, der inzwischen bei Fenerbahce Istanbul spielt.


Götze mit Eindhoven in nächster Quali-Runde für Champions League

ISTANBUL: Mario Götze hat mit der PSV Eindhoven souverän die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation erreicht. Der Fußball-Weltmeister von 2014 siegte mit dem niederländischen Club im Rückspiel der zweiten Runde 2:1 (1:0) bei Galatasaray Istanbul. Den Grundstein zum Weiterkommen hatte Eindhoven schon mit dem 5:1 daheim im Hinspiel gelegt, zu dem Götze zwei Treffer beisteuerte. Auch an beiden Toren in Istanbul war Götze am Mittwochabend beteiligt. In der dritten Runde trifft Ex-Meister PSV auf den FC Midtjylland aus Dänemark, der Celtic Glasgow nach dem 1:1 im Hinspiel daheim mit 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung bezwang.


Weitere Darmstädter Spieler positiv getestet - Spielabsage droht

DARMSTADT: Bei Fußball-Zweitligist Darmstadt 98 gibt es vier weitere Corona-Fälle. Der Zweitliga-Partie an diesem Freitag beim Karlsruher SC droht daher eine Absage. «Aktuell haben wir 14 Feldspieler, davon vier U19-Spieler. Die Wettbewerbsgleichheit ist damit in Frage gestellt. Sofern eine Absetzung möglich wäre, werden wir dies anstreben», sagte Tom Eilers, bestellter Vertreter des Präsidiums für den Lizenzspielerbereich, am Mittwoch in Darmstadt. Schon in der Vorwoche waren drei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden, fünf weitere Profis mussten in Quarantäne.


Bayer 1:5 im 135-Minuten-Test - Schweigeminute für Explosions-Opfer

LEVERKUSEN: Im zweiten Test unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane hat Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen eine klare Niederlage kassiert. Wenige Tage nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg musste die Werkself am Mittwoch in dem ungewöhnlichen Format über drei Halbzeiten und insgesamt 135 Minuten Spielzeit ein 1:5 gegen den niederländischen Ehrendivisionär FC Utrecht hinnehmen. Bayer ging im neben der BayArena gelegenen Ulrich-Haberland-Stadion zwar durch Neuzugang Mitchel Bakker (50. Minute) in Führung. Doch dann drehten die Gäste die Partie. Der vom Schweizer Serienmeister Young Boys Bern gekommene Seoane vereinbarte das Format, um allen Spielern genug Einsatzzeit zu geben.


Eishockey-Torwart Grubauer wechselt zu NHL-Neuling Seattle

SEATTLE: Der deutsche Eishockey-Nationaltorwart Philipp Grubauer wechselt innerhalb der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL von Colorado Avalanche zu Seattle Kraken. Wie der zur künftigen Saison neu in die Liga aufgenommene Club am Mittwoch mitteilte, erhält Grubauer einen Sechsjahresvertrag, der mit insgesamt 35,4 Millionen Dollar dotiert ist. Der 29 Jahre alte gebürtige Rosenheimer hütete in den vergangenen drei Spielzeiten das Tor von Ex-Meister Colorado und gehört inzwischen zu den Top-Keepern der NHL. 2018 gehörte er als zweiter Torwart zum Team von Meister Washington Capitals, für das er seit der Saison 2012/2013 spielte.


Bayerns Basketballer in erster Pokalrunde gegen Bamberg

KÖLN: Titelverteidiger FC Bayern München empfängt in der ersten Runde des deutschen Basketball-Pokals den früheren Serienmeister Brose Bamberg. Das ergab die Auslosung durch Bundesliga-Geschäftsführer Stefan Holz und den Boxer Nelvie Tiafack am Mittwoch in Köln. Auch Meister und Pokalfinalist Alba Berlin startet mit einem Heimspiel und erwartet die Telekom Baskets Bonn. Der Hauptrunden-Sieger der vergangenen BBL-Spielzeit, MHP Riesen Ludwigsburg, trifft auswärts auf die Hakro Merlins Crailsheim. Die erste Runde wird am 2. und 3. Oktober ausgespielt, das Top Four ist für den 19. und 20. Februar geplant.


Altmaier erreicht Halbfinale bei Tennisturnier in Kitzbühel

KITZBÜHEL: Zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche ist der deutsche Tennisprofi Daniel Altmaier in das Halbfinale eines ATP-Turniers eingezogen. Der 22-Jährige aus Kempen gewann am Donnerstag sein Viertelfinale in Kitzbühel 6:1, 6:7 (5:7), 6:3 gegen den Italiener Gianluca Mager. Gegen den Weltranglisten-74. hatte sich der 61 Ränge schlechter platzierte Altmaier auch schon in der Vorwoche im Achtelfinale im kroatischen Umag durchgesetzt. Diesmal musste er nach einer 4:1-Führung im zweiten Satz noch hart kämpfen, behielt aber nach 2:32 Stunden erneut die Oberhand.

Nächster Gegner ist an diesem Freitag der Spanier Pedro Martinez. Bisher stand Altmaier noch nie im Finale einer ATP-Veranstaltung. Das Sandplatzturnier im österreichischen Kitzbühel ist mit knapp 420.000 Euro dotiert.

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