Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Ein Blick auf die Zeremonie mit einem riesigen Trikot von Christian Eriksen aus Dänemark vor der UEFA EURO 2020. Foto: epa/Dan Mullan
Ein Blick auf die Zeremonie mit einem riesigen Trikot von Christian Eriksen aus Dänemark vor der UEFA EURO 2020. Foto: epa/Dan Mullan

Eriksen-Karriere in Italien mit Defibrillator nicht möglich

BERLIN: Der dänische Fußball-Nationalspieler Christian Eriksen wird seine Karriere bei Meister Inter Mailand in der italienischen Serie A mit seinem implantierten Defibrillator nicht fortsetzen können. «Nur wenn ihm der Defibrillator entfernt wird und ein Spezialist zeigen kann, dass es ihm körperlich wieder gut geht, kann er wieder für Inter spielen», sagte Francesco Braconaro, Mitglied der wissenschaftlichen Kommission beim italienischen Verband FIGC, am Donnerstag dem italienischen Radio Kiss Kiss. Eine Erteilung einer Spielgenehmigung für einen Profi mit eingesetztem Defibrillator sei in Italien nicht möglich. Eriksen war im Juni zu Beginn der Europameisterschaft in Kopenhagen während des Spiels gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen und musste wiederbelebt werden. Danach wurde dem 29-Jährigen ein Defibrillator implantiert.


Corona: NFL verschärft die Regeln

BERLIN: Die amerikanische Football-Liga NFL will härtere Corona-Regeln einführen, um die kommende Saison in den anvisierten 18 Wochen durchziehen zu können. So soll nach Medienberichten geplant sein, dass ein größerer Corona-Ausbruch unter nichtgeimpften Spielern im schlimmsten Fall mit einer Niederlage für das betroffene Team gewertet wird, sollte die Austragung eines Spiels gefährdet sein. In dem Schreiben der NFL an die Clubs stehe, dass ein Spiel als verloren gewertet wird, wenn nicht genügend Profis einsatzfähig sind und das Spiel nicht verschoben werden kann. Sollte zudem das Spiel ausfallen, bekommt kein Spieler für diesen Spieltag sein Gehalt - das gelte sowohl für das Team, das den Ausfall verursacht, als auch den «unschuldigen» Gegner. Für angefallene Kosten komme das Verursacherteam auf.


3. Liga mit Trauerflor und Gedenkminute für Hochwasseropfer

FRANKFURT/MAIN: Die 20 Mannschaften der 3. Liga werden beim Auftaktspieltag mit Trauerflor auflaufen. Das kündigte der für die Spielklasse zuständige Deutsche Fußball-Bund am Donnerstag an. Die Vereine hätten sich in Abstimmung mit dem DFB zudem darauf verständigt, eine Gedenkminute für die Opfer der Flutkatastrophe in Deutschland abzuhalten.


Nowitzki hofft auf starke Basketballer bei Olympia

BERLIN: Basketball-Star Dirk Nowitzki hofft, dass die deutschen Basketballer beim olympischen Turnier für einige Überraschungen sorgen können. «Natürlich sind die besten Mannschaften der Welt dabei, aber wenn sie unbekümmert spielen, als Team auftreten und gut verteidigen, dann hoffe ich, dass sie ein gutes Turnier spielen werden», sagte der 43-Jährige im Sport1-Interview (Donnerstag). «Ich freue mich sehr, dass sie sich qualifiziert haben. Ohne Dennis Schröder, Maxi Kleber und Daniel Theis waren sie sicher Außenseiter und umso schöner, dass sie sich in Kroatien durchsetzen konnten», sagte Nowitzki. Er habe einigen Spielern, dem Präsidium und den Verantwortlichen geschrieben und gesagt, «wie sehr ich mich für sie freue.»


Henrichs nach Olympia-Fehlstart: Entschuldigung für erste Halbzeit

YOKOHAMA: Nach der bitteren Olympia-Auftaktpleite hat Bundesliga-Fußballprofi Benjamin Henrichs deutliche Selbstkritik geübt. «Wir können uns für die erste Halbzeit nur entschuldigen. Das war eine scheisse die wir zusammen gespielt haben», schrieb der 24-Jährige von RB Leipzig am Donnerstagabend auf Instagram. Die deutschen Fußballer waren mit einer 2:4 (0:3)-Niederlage gegen Olympiasieger Brasilien ins olympische Turnier gestartet. Im zweiten Turnierspiel am kommenden Sonntag gegen Saudi-Arabien, das zum Auftakt der Elfenbeinküste mit 1:2 unterlag, steht die deutsche Mannschaft schon unter Druck. Auch Torschütze Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen) zeigte sich trotz der klaren Niederlage optimistisch. «Leider ist mein Ziel heute nicht viel wert.. aber wir machen weiter!!», schrieb der 24-Jährige auf Instagram.


Von «König» zu «Königin»: Pelé würdigt Martas Olympia-Errungenschaft

SANTOS/TOKIO: Die brasilianische Fußball-Legende Pelé hat Brasiliens Superstar Marta zu ihrer Leistung bei den Olympischen Spielen in Tokio gratuliert. «Hallo, Marta! Du schläfst wahrscheinlich gerade, da Du auf der anderen Seite der Erde bist. Ich drücke die Daumen, dass Du von dem träumst, was Du vor einigen Stunden gemacht hast», hieß es in einer Veröffentlichung auf dem Instagram-Account Pelés in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit).

Marta hatte es mit ihren beiden Treffern für die brasilianische Nationalmannschaft beim olympischen Turnier gegen China (5:0) als erste Spielerin geschafft, bei fünf Olympischen Spielen ein Tor zu erzielen. Die WM-Rekordtorschützin kommt nun auf insgesamt zwölf Treffer bei olympischen Turnieren. Ihr fehlen nur noch zwei, um den olympischen Rekord der Brasilianerin Cristiane auszugleichen.

Ihre Errungenschaft bedeute viel mehr als einen persönlichen Rekord, hieß es in dem Pelé-Text weiter. Sie symbolisiere die Hoffnung einer Welt, in der die Frauen viel mehr Raum erobern. «Du hilfst, die Welt mit Deinen Füßen zu einem besseren Ort zu machen.»

«Rainha» (Königin) Marta bedankte sich bei «Rei» (König) Pelé für die Glückwünsche und das Daumendrücken und zeigte, dass sie bereits an weitere Herausforderungen denkt: «Absoluter Fokus jetzt auf den nächsten Kampf», antwortete die sechsfache Weltfußballerin. Denn Olympia-Gold fehlt Marta noch, 2004 und 2008 hatte es mit den Südamerikanerinnen jeweils «nur» zu Silber gereicht.


Leverkusen holt Innenverteidiger Kossounou vom FC Brügge

LEVERKUSEN: Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen hat die Verpflichtung von Innenverteidiger Odilon Kossounou vom FC Brügge perfekt gemacht. Der 20 Jahre alte Nationalspieler der Elfenbeinküste erhält bei den Rheinländern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Das teilte der Club am Donnerstagabend mit. Nach Medieninformationen soll die Ablösesumme zwischen 22 und 24 Millionen Euro liegen.


EHF bestätigt Spielplan: Flensburg zunächst gegen Barcelona

FLENSBURG/KIEL: Die Europäische Handball-Föderation (EHF) hat am Donnerstag die ersten zehn Spielrunden der Champions League bestätigt. Dabei trifft die SG Flensburg-Handewitt in der Gruppe B am 15. oder 16. September daheim auf Titelverteidiger FC Barcelona. Der deutsche Meister THW Kiel muss in Gruppe A beim HC Brest in Belarus antreten. Am zweiten Spieltag (22./23. September) reisen die Flensburger zum FC Porto, die Kieler empfangen Elverum HB aus Norwegen. Die Gruppenphase dauert bis 10. März 2022. Das Final-Turnier in Köln ist für den 18. und 19. Juni 2022 vorgesehen.


Eggestein lässt Zukunft bei Werder offen - «Keine Garantien»

BREMEN: Maximilian Eggestein hat seine Zukunft Fußball-Zweitligisten beim Werder Bremen kurz vor dem Saisonstart offen gelassen. «Es gibt im Moment keine Garantien», sagte der Mittelfeldspieler des Erstliga-Absteigers am Donnerstag. «Es ist für alle Seiten schwierig. Keiner weiß so richtig, mit welcher Mannschaft wir in die Saison gehen. Für den Verein ist es schwierig zu planen, für uns Spieler auch», sagte der 24-Jährige. Eggestein besitzt in Bremen noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.


FC Arsenal bindet Offensivtalent Smith Rowe langfristig

BERLIN: Der FC Arsenal hat den ursprünglich bis 2023 laufenden Vertrag mit Emile Smith Rowe vorzeitig verlängert. Der 20 Jahre alte Offensivspieler habe einen langfristigen Kontrakt unterschrieben, teilte der englische Fußball-Premier-League-Club am Donnerstag mit. Genauere Vertragsdetails nannten die Gunners nicht. 2019 hatte Smith Rowe beim Bundesligisten RB Leipzig auf Leihbasis gespielt.


96-Boss Kind kritisiert DFB: «Hat seine Hausaufgaben nicht gemacht»

HANNOVER: Martin Kind hat den Deutschen Fußball-Bund für sein Wirken in den vergangenen Monaten heftig kritisiert. Während die Deutsche Fußball Liga sehr professionell aufgestellt sei, habe der DFB «seine Hausaufgaben nicht gemacht und seinen Auftrag nicht erfüllt, für den Amateursport da zu sein», sagte der Präsident des Zweitligisten Hannover 96 in einem Interview bei deichstube.de (Donnerstag). «Es ist Zeit für einen kompletten Neubeginn, insbesondere in der Führung des DFB», sagte Kind.


Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig möchte DFB-Präsident werden

FRANKFURT/MAIN: Der ehemalige Nationalspieler und heutige DFB-Botschafter Jimmy Hartwig möchte Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden. Dies kündigte der 66-Jährige am Donnerstag beim Nachrichtensender Welt an. «Es wird Zeit für Veränderungen. Ich möchte Präsident des DFB werden», sagte Hartwig. Für einige im größten Sportfachverband der Welt gelte nun, «nicht nur Lippenbekenntnisse zu machen. Und Typen wie Jimmy Hartwig den Weg zu ebnen. Auf geht es zu neuen Ufern! Wir wollen was bewegen.»


Nordtveit, Belfodil und Stafylidis verlassen TSG-Trainingslager

ROTTACH-EGERN: Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim muss sein Trainingslager in Rottach-Egern ohne das Trio Havard Nordtveit, Ishak Belfodil und Konstantinos Stafylidis fortsetzen. Die beiden Defensivspieler und Stürmer Belfodil reisten am Donnerstag vorzeitig ab. Nordtveit hatte sich in einer Einheit am Oberschenkel verletzt, ihm droht nach einem schweren Jahr mit vielen Zwangspausen ein weiterer Ausfall. Erstmals dabei war am Donnerstag Stammkeeper Oliver Baumann, der vorher noch individuell in der Heimat trainierte.


Bayern-Basketballer Lucic nach Vorfall im Finale drei Spiele gesperrt

MÜNCHEN: Der Basketballer Vladimir Lucic vom FC Bayern ist nach einem Vorfall im entscheidenden Finalspiel der vergangenen Saison für drei Partien gesperrt worden. Darüber hinaus belegte ihn der Spielleiter der Bundesliga (BBL) mit einer Geldstrafe. Der Serbe wird «wegen Tätlichkeit gegen einen Spieler sowie unsportlichen Verhaltens gegenüber Schiedsrichtern» sanktioniert. Die drei Pflichtspiele Sperre fallen auf den Beginn der Saison 2021/22.


Schalke mit Langer im Tor zum Auftakt-Hit gegen den HSV

GELSENKIRCHEN: Mit großer Vorfreude, aber auch einigen personellen Sorgen startet der FC Schalke 04 in seine erste Zweitligasaison seit 30 Jahren. «Wir wissen, dass wir eine gute Rolle spielen müssen, wir wollen aber auch ambitioniert sein. Wir haben eine gute Mannschaft und müssen uns nicht verstecken», sagte Fußballtrainer Dimitrios Grammozis vor dem Auftaktspiel gegen den Hamburger SV am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1). Dabei muss der Chefcoach allerdings auf den positiv getesteten Torhüter Ralf Fährmann sowie den verletzten Salif Sané (Knie) und auf Matthew Hoppe (Teilnahme am Gold Cup) verzichten.


Gladbach in der Vorbereitung ohne Stindl und Bensebaini

HARSEWINKEL-MARIENFELD: Borussia Mönchengladbach muss in der Vorbereitung auf die neue Saison zunächst auf zwei Leistungsträger verzichten. Neben Kapitän Lars Stindl, der sich im Training eine Außenbandzerrung im Knie zugezogen hat, fehlt dem Fußball-Bundesligisten auch Ramy Bensebaini. Er falle «bis auf Weiteres» aus, teilte der Club am Donnerstag mit. Der 26 Jahre alte Außenverteidiger hatte bereits am Mittwoch eine Trainingseinheit wegen einer Oberschenkelmuskelverletzung abbrechen müssen.


Zweitligist SV Darmstadt 98 drohen weitere Isolationen

DARMSTADT: Darmstadt 98 muss nach drei Corona-Fällen weitere von der Behörde angeordnete Isolationen fürchten. Zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga gegen Jahn Regensburg werden die Lilien am Samstag (13.30 Uhr/Sky) auf eine Vielzahl an Akteuren verzichten müssen. Wie viele Spieler Darmstadt fehlen, entscheidet sich voraussichtlich erst am Spieltag selbst. Grund für die große Ungewissheit sind die kürzlich bestätigten Corona-Fälle von Patric Pfeiffer, Frank Ronstadt und Braydon Manu.


Zverev zum Auftakt des olympischen Tennis-Turniers im Doppel

TOKIO: Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev ist am ersten Spieltag des olympischen Turniers in Tokio noch nicht im Einzel gefordert. Die Auftaktpartie des Hamburgers gegen den Außenseiter Yen-Hsun Lu aus Taiwan ist nicht für Samstag angesetzt, wie aus dem Donnerstag veröffentlichten Spielplan hervorgeht. Im Doppel dagegen wird Zverev gemeinsam mit dem Warsteiner Jan-Lennard Struff gegen das polnische Duo Hubert Hurkacz und Lukasz Kubot antreten (4. Spiel nach 04.00 Uhr MESZ). Die deutsche Nummer zwei Struff bestreitet zuvor bereits ihr erstes Einzel gegen Thiago Monteiro aus Brasilien (2. Spiel nach 04.00 Uhr MESZ).


BMX-Fahrerin Lessmann: Schlüsselbeinbruch hat mich stärker gemacht

TOKIO: Die deutsche BMX-Hoffnung Lara Lessmann hat ihren Schlüsselbeinbruch vor eineinhalb Monaten gut verkraftet und ist bereit für die Olympischen Spiele. «Der Sturz ist sechs Wochen her. Die Zeiten haben mich geprägt und stärker gemacht. Umso mehr freue ich, dass ich dabei sein kann», sagte die 21-Jährige am Donnerstag in einer Medienrunde. «Die Vorfreude steigt immer mehr.» Bundestrainer Tobias Wicke sagte, der Heilungsprozess dauere normal bis zu zehn Wochen.

Es sei «sicher ein kleines Risiko dabei», erörterte der Chefcoach. «Wir sind guter Dinge.» Lessmann, die eine Titanplatte eingesetzt bekommen hat, gilt in Tokio als Medaillenanwärterin im BMX-Rennen. «Zum Glück war es nur ein Schlüsselbruch, das kann man ja gut behandeln», sagte Lessmann.


Nach Olympia: Sportler-Proteste auch bei Paralympics möglich

TOKIO: Nach den Olympischen Spielen dürfen auch die Teilnehmer an den folgenden Paralympics in Tokio gesellschaftspolitische Statements abgeben, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Das Internationale Paralympics Komitee erlaubt den Sportlern eingeschränkte Proteste, Demonstrationen und politische Aussagen, teilte das IPC am Donnerstag mit. Dies gelte gegenüber Medienvertretern und in den sozialen Netzwerken, nicht aber direkt bei Wettkämpfen oder offiziellen Zeremonien.


Kalajdzic schließt VfB-Abschied nicht aus - Auch Verlängerung möglich

KITZBÜHEL: Stürmer Sasa Kalajdzic hat eine Vertragsverlängerung beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart nicht ausgeschlossen. «Natürlich kann ich mir vorstellen, meinen Vertrag zu verlängern. Warum sollte ich das nicht können? Aber das müsste auch passen», sagte der 24 Jahre alte Österreicher am Donnerstag im VfB-Trainingslager in Kitzbühel. Auch ein Abschied in diesem Sommer scheint möglich. «Aber es müsste was kommen, was einfach passen würde, und dann schauen wir weiter», sagte der Nationalspieler.


Vor Tennis-Auftakt in Tokio: Djokovic mit Bewunderung für Steffi Graf

TOKIO: Der serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic hat großen Respekt vor der Leistung von Tennis-Ikone Steffi Graf. «Die Champions-Mentalität, die sie besitzt, ist definitiv etwas, was mich inspiriert. Hoffentlich kann ich das bei meinen kommenden Aufgaben nutzen», sagte der 34-Jährige am Donnerstag bei den Olympischen Spielen in Tokio. Die deutsche Ausnahmespielerin hatte 1988 den Golden Slam gewonnen, als sie bei allen vier Grand-Slam-Turnieren des Jahres triumphierte und Olympia-Gold holte. Diese außergewöhnliche Erfolgsserie kann auch Djokovic in diesem Jahr schaffen.


Mit 46: Ehemalige deutsche Turnerin Chusovitina kündigt Rücktritt an

TOKIO: Erst noch einen Rekord, dann soll Schluss sein: Die ehemalige deutsche Turnerin Oksana Chusovitina hat angekündigt, nach den Olympischen Spielen in Tokio ihre Karriere zu beenden - im Alter von 46 Jahren. Sie wolle künftig mehr Zeit mit ihrem 22 Jahre alten Sohn Alisher verbringen, sagte die Mannschafts-Olympiasiegerin von 1992, die bei der Eröffnungsfeier in Tokio an diesem Freitag Fahnenträgerin der usbekischen Mannschaft sein wird. Für Chusovitina sind es die achten Olympischen Spiele - mehr hat noch keine Turnerin erlebt.


Darts-WM 2022 vor vollen Rängen geplant - Finale am 3. Januar

LONDON: Die Darts-Weltmeisterschaft 2022 soll vor vollen Rängen ausgetragen werden. Dies teilten die Organisatoren des Weltverbandes PDC mit Blick auf das größte Darts-Turnier der Welt im Londoner Alexandra Palace mit. Insgesamt sind 28 Sessions vor jeweils mehr als 3000 Zuschauern geplant. Das Turnier soll am 15. Dezember beginnen und am 3. Januar mit dem Finale enden. Die PDC hält an der traditionellen Weihnachtspause fest, von 24. bis 26. Dezember wird nicht gespielt.


Corona: Australien und Neuseeland nicht zum Rugby League World Cup

BERLIN: Die Rugby-Großmächte Australien und Neuseeland verzichten wegen der weiter angespannten Corona-Situation in England auf ihre Teilnahme am diesjährigen Rugby League World Cup. Eines der wichtigsten Turniere nach der Weltmeisterschaft soll dort Ende Oktober beginnen. Die Australian Rugby League Commission (ARLC) und die New Zealand Rugby League (NZRL) teilten den Organisatoren ihre Entscheidung am Donnerstag mit. Die All Blacks (Neuseeland) und Wallabies (Australien) sagten wegen der angespannten und unsicheren Situation im Herbst ab, um ihre Spieler und Offiziellen zu schützen.


Trainer Reis verlässt VfL-Trainingslager - «Private Gründe»

BRUNECK: Trainer Thomas Reis hat am Donnerstag überraschend das Trainingslager von Aufsteiger VfL Bochum in Südtirol verlassen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter erklärte der Fußball-Bundesligist, dass die Abreise des 47-Jährigen aus «wichtigen privaten Gründen» erfolgen musste. «Der Coach wird aber schnellstmöglich nach Bruneck zurückkehren», schrieb der Aufsteiger, ohne Details zu nennen. Bereits am Samstag werde Reis zurückerwartet, sagte ein Vereinssprecher. Dann ist ein Testspiel gegen den FC Turin geplant, ehe am Sonntag das Trainingslager endet.


Özil wirbt um Respekt für Englands Bukayo Saka

LONDON: Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat mehr Respekt für seinen früheren Arsenal-Kollegen Bukayo Saka gefordert. Dieser hatte im EM-Finale gegen Italien den entscheidenden Elfmeter für England verschossen. «In einem Endspiel, als Letzter, die Verantwortung für eine ganze Nation zu übernehmen, als junger Spieler - Respekt», sagte Özil im Interview dem britischen Sender Sky Sports News. «Nicht viele Spieler würden sich das trauen.» Saka habe ihm sehr leidgetan, sagte der Fenerbahce-Profi. Özil hatte bis Januar in London bei den Gunners unter Vertrag gestanden.


Medien: Van Gaal kehrt als niederländischer Nationaltrainer zurück

AMSTERDAM: Louis van Gaal steht übereinstimmenden Berichten niederländischer Medien zufolge kurz vor der Rückkehr als Fußball-Nationaltrainer. Der ehemalige Coach des FC Bayern sei sich mit dem niederländischen Verband (KNVB) über ein drittes Engagement einig, hieß es. Als Assistenten für van Gaal sollen Danny Blind und Henk Fraser fungieren. Eine offizielle Bestätigung des Verbandes dafür gab es am Donnerstagmorgen noch nicht. Der in Kürze 70 Jahre alt werdende van Gaal hatte die Auswahl bereits von 2000 bis 2001 sowie von 2012 bis 2014 betreut. Vor sieben Jahren führte er die Elftal bei der Weltmeisterschaft in Brasilien auf den dritten Platz.


Betroffener aus Flutregion: 40 bis 50 Prozent der Trainer obdachlos

AHRWEILER: Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind auch die örtlichen Fußballvereine stark betroffen. Dies erzählte Gerd Treffer, Jugendleiter des Amateurclubs Ahrweiler BC, dem Fußball-Magazin «11Freunde» (Donnerstag): «So wie es aussieht sind zumindest alle unsere Spieler den Fluten lebend entkommen. Das ist das Wichtigste. Aber ungefähr 40 bis 50 Prozent unserer Trainer sind jetzt obdachlos. Die haben gar nichts mehr.» Bei der Hochwasserkatastrophe vor rund einer Woche waren im Westen Deutschlands mindestens 175 Menschen ums Leben gekommen.


World Athletics erkennt acht Olympia-Startplätze ab

MONTE CARLO: Der Leichtathletik-Weltverband hat acht Sportlern einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Tokio aberkannt. Wie die Integrationskommission AIU von World Athletics am Donnerstag mitteilte, hatte sie 17 Empfehlungen zur Untersuchung von verdächtigen Qualifikationsleistungen erhalten. Sie hätten 31 Athleten und fünf Staffeln aus 16 Ländern betroffen. «Eine Reihe von Fällen wurde von der AIU zur weiteren Untersuchung identifiziert, um festzustellen, ob betrügerisches Verhalten im Spiel war», hieß es. Welche Leistungen oder Sportler davon betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt.

«Die Arbeit der AIU geht weit über Anti-Doping hinaus», sagte der AIU-Vorsitzende David Howman. In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio war unser Team damit beschäftigt, mögliche Fälle von Wettkampf-Manipulation zu identifizieren, zu analysieren und zu untersuchen.»


Deutsche Gruppe: Elfenbeinküste gewinnt Auftakt gegen Saudi-Arabien

YOKOHAMA: Deutschlands dritter Gruppengegner Elfenbeinküste ist beim olympischen Fußballturnier mit einem knappen Sieg gestartet. Die Ivorer gewannen am Donnerstagabend (Ortszeit) in Yokohama ihr erstes Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien mit 2:1 (1:1). Das Team um Manchester United-Kicker Eric Bailly war zunächst durch ein Eigentor in Führung gegangen (39.), bevor Salem Aldawsari fünf Minuten später für Saudi-Arabien ausglich. Franck Kessie vom AC Mailand erzielte schließlich den Siegtreffer (66.) für die Afrikaner.

Die DFB-Auswahl startet ebenfalls in Yokohama gegen den amtierenden Olympia-Sieger aus Brasilien ins Turnier (13.30 Uhr MESZ/ARD und Eurosport). Am Sonntag trifft das Team von Stefan Kuntz auf Saudi-Arabien und drei Tage später auf die Elfenbeinküste. Die jeweils ersten beiden Teams der vier Vierergruppen erreichen das Viertelfinale.


Deutsche Fußballer verlieren zum Olympia-Auftakt 2:4 gegen Brasilien

YOKOHAMA: Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds hat einen Fehlstart ins Turnier bei den Olympischen Spielen hingelegt. Das Team von Trainer Stefan Kuntz verlor am Donnerstag in Yokohama gegen Brasilien mit 2:4 (0:3). Richarlison (7./22./30. Minute) erzielte für den lange Zeit überlegenen Rio-Olympiasieger einen Hattrick, Matheus Cunha (45.+1) von Hertha BSC scheiterte mit einem Handelfmeter an Florian Müller. Nadiem Amiri (56.) und Ragnar Ache (83.) ließen mit ihren Treffern Deutschland noch auf einen schmeichelhaften Punkt hoffen, Paulinho (90.+4) sorgte jedoch für die endgültige


Spaniens Fußballer starten mit Nullnummer - Frankreich verliert klar

SAPPORO/TOKIO: Mitfavorit Spanien hat zum Auftakt des olympischen Fußball-Turniers der Männer eine Enttäuschung erlebt. Die Iberer kamen im ersten Vorrundenspiel der Gruppe C im Sapporo Dome am Donnerstag nicht über ein 0:0 gegen Ägypten hinaus. Das Team von Trainer Luis de la Fuente ist mit mehreren EM-Teilnehmern besetzt, darunter Offensivmann Dani Olmo vom Bundesligisten RB Leipzig. Verteidiger Oscar Mingueza vom FC Barcelona und Mittelfeldspieler Dani Ceballos von Real Madrid mussten allerdings schon in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Nächster Gegner der Spanier ist am kommenden Sonntag die Auswahl Australiens.

Frankreichs Fußballer kassierten zum Start derweil eine 1:4 (0:0)-Niederlage gegen Mexiko. Alexis Vega (47. Minute), Sebastian Cordova (54.), Uriel Antuna (80.) und Eduardo Aguirre (90.) trafen in Tokio für die Mexikaner. Für Frankreich konnte André-Pierre Gignac per Foulelfmeter (69.) zwischenzeitlich nur verkürzen.


Olympia und Berühmtheiten: Hambüchen erkannte Kindheits-Idol nicht

TOKIO: Olympia und Berühmtheiten - daran hat Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen so seine ganz eigenen Erinnerungen. Bei seiner Premiere in Athen 2004 hat der damals 16-jährige Turner das Idol seiner Kindheit nicht erkannt. Er habe an einer Bushaltestelle auf einmal neben Carl Lewis gestanden, ohne darauf zu kommen, dass es der neunmalige Olympiasieger ist, erzählte der 33-Jährige im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur.

«Als ich das meiner Mutter erzählt habe, dass da ein Mann neben mir stand und ich ihn beschrieben habe, wie er aussah und gedacht habe, ich kenne den doch irgendwo her, hat sie gesagt: Du bist doch völlig Banane! Du wolltest immer laufen wie Carl Lewis, als Kind wolltest du den Laufstil annehmen und so weiter und so fort. Das sind so Momente, wo eine Riesen-Legende neben dir steht», sagte Hambüchen, der 2016 in Rio de Janeiro Gold am Reck gewonnen hatte.

Der US-Amerikaner Lewis ist nach dem Finnen Paavo Nurmi der erfolgreichste Leichtathlet bei Olympischen Spielen. Zwischen 1984 und 1996 gewann der 60-Jährige neunmal Gold und einmal Silber im Sprint und im Weitsprung.


Hockey-Spielführerin Lorenz darf Regenbogen-Binde bei Olympia tragen

TOKIO: Die deutsche Hockey-Spielführerin Nike Lorenz darf ihre Regenbogen-Binde bei Olympia in Tokio auch während der Spiele tragen. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag mit. Das Internationale Olympische Komitee habe einem entsprechenden Antrag zugestimmt. «Wir freuen uns, dass wir damit einen gemeinsamen Weg gefunden haben, der es dem Hockey-Team ermöglicht, ein gesellschaftspolitisches Statement abzugeben», wurde DOSB-Präsident Alfons Hörmann in den sozialen Netzwerken zitiert.

«Es fühlt sich unglaublich gut an, meinen Mitspielerinnen den Raum auf dem Spielfeld verschafft zu haben, den sie sich verdienen. Jeder einzelne Charakterzug von uns hat jetzt offiziell seinen Platz. Love always wins», sagte Lorenz laut Mitteilung des Deutschen Hockey-Bundes. Sie freue sich «riesig», die Binde tragen zu können.

Die Kapitänin der deutschen Hockey-Nationalmannschaft darf nun auch bei den Spielen und nicht nur beim Aufwärmen oder nach den Partien «die Regenbogenfarbenbinde als Symbol für sexuelle Diversität tragen», wie es in dem Tweet des DOSB weiter hieß. Bereits am Sonntag beim Auftaktspiel gegen Großbritannien werde die 24-Jährige mit den Regenbogenfarben am Stutzen auflaufen. Lorenz hatte die bunte Binde seit Monaten und zuletzt auch in einigen Spielen bei der EM getragen.

Die Regel 50.2 der olympischen Charta und die kürzlich dazu vom IOC veröffentlichten Richtlinien untersagen eigentlich Botschaften mit politischem Inhalt während des Spiels, nicht aber vor Anpfiff und nach Abpfiff. Entscheidend ist aber das Regelwerk der internationalen Sportfachverbände. DOSB und Deutscher Hockey-Bund stellten nun einen gemeinsamen Antrag beim IOC, der genehmigt wurde. Zuletzt hatte Manuel Neuer bei der Fußball-EM als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft eine Armbinde in Regenbogenfarben getragen.


Olympia-Start im TV mit 60.000 Zuschauern

BERLIN: Eurosport hat als erster Fernsehsender am Mittwoch die umfangreiche Olympia-Berichterstattung begonnen und dabei durchschnittlich 60.000 Zuschauer vor den TV-Schirm gelockt. Die insgesamt sieben Stunden lange Olympia-Konferenz unter dem Namen «Medal Zone» erzielte nach Angaben des Spartensenders einen Marktanteil von 0,9 Prozent. Gezeigt wurden in erster Linie Spiele des Fußball-Turniers der Frauen, für das sich die deutsche Mannschaft nicht qualifiziert hatte.

Die ARD begann am Donnerstag mit der ersten mehrstündigen Olympia-Übertragung. Das ZDF ist am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran. Danach wechseln sich die beiden öffentlich-rechtlichen Sender täglich ab und bieten zusammen 275 Stunden in ihren Hauptprogrammen. Wegen der Zeitverschiebung von sieben Stunden geht es kurz vor oder nach Mitternacht in Deutschland los. Ende der Übertragungen ist in der Regel um 17.00 Uhr. Eurosport sendet rund um die Uhr ein Olympia-Programm. Die drei Sender bieten zudem ein umfangreiches Angebot im Internet.


Japans Kaiser Naruhito empfängt IOC-Chef Bach: Spiele «nicht einfach»

TOKIO: Japans Kaiser Naruhito hat am Vorabend der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, empfangen. Es sei «nicht einfach», die Spiele bei gleichzeitiger Umsetzung der Corona-Maßnahmen abzuhalten, sagte der Monarch dem Deutschen am Donnerstag in seinem Palast in Tokio und drückte ihm seinen «tiefen Respekt für Ihre Bemühungen» aus. Die Audienz für Bach fand ohne Verköstigung und unter Einhaltung der Abstandsregeln statt, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Kaiser wird der Eröffnungsfeier am Freitag im Olympia-Stadion beiwohnen. Es wird erwartet, dass er die Spiele als Schutzherr für eröffnet erklären wird. Bis auf rund 950 Ehrengäste werden die Tribünen leer sein.

Die Frau des Monarchen, Kaiserin Masako, wird der Eröffnungszeremonie jedoch fernbleiben, wie das Haushofamt zuvor mitteilte. Als Grund wurde angeführt, dass man Rücksicht auf die Bemühungen der Organisatoren nehmen wolle, eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Tokio befindet sich im inzwischen vierten Corona-Notstand, der bis weit nach Ende der Spiele angesetzt ist.

Der Großhofmeister des Kaiserlichen Hofamtes hatte kürzlich für Wirbel gesorgt, als er der Öffentlichkeit mitteilte, dass Kaiser Naruhito nach seinem Eindruck die Angst vieler Untertanen vor einer Ausbreitung des Coronavirus durch die Spiele teile. Ein Regierungssprecher spielte die Äußerungen daraufhin herunter, indem er sagte, es handele sich lediglich um die Ansicht des Amtsleiters.

Japans Kaiser ist laut Nachkriegsverfassung auf die Rolle als Symbol des Staates beschränkt. Zu politischen Fragen darf er sich nicht äußern. Seine Ära trägt den Devisenamen «Reiwa» (schöne Harmonie). Eine Mehrheit der Japaner hatte sich in Umfragen immer wieder für eine Verschiebung oder Absage der Spiele ausgesprochen.


Dressurreiter und Tischtennis-Team verzichten auf Eröffnungsfeier

TOKIO: Die deutschen Dressurreiter und das Tischtennis-Team verzichten am Freitag auf eine Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio. «Das ist mit der Mannschaftsleitung so abgesprochen», sagte Isabell Werth am Donnerstag. «Wir haben ja morgen schon den Vet-Check und am Samstag den ersten Wettkampf.» Die 52 Jahre alte Reiterin aus Rheinberg hätte nur als Fahnenträgerin an der Eröffnungsfeier teilgenommen. «Dann hätte ich logischerweise eine Ausnahme gemacht», erklärte die sechsmalige Olympiasiegerin.

Die Dressur-Equipe ist die erste von drei deutschen Reitsport-Mannschaften in Tokio und muss mit ihren Pferden am Freitag beim Vet-Check eine tierärztliche Untersuchung absolvieren. Am Samstag und Sonntag steht der Grand Prix als Qualifikation auf dem Programm. Das Team mit Werth, Dorothee Schneider und Jessica von Bredow-Werndl gilt als Topfavorit auf Gold.

Das Tischtennis-Team um Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov entschied nach Angaben eines Sprechers gemeinsam, auf die Eröffnungsfeier zu verzichten. Der 40 Jahre alte Boll hatte schon kurz nach seiner Ankunft in Tokio gesagt, dass er nicht vorhabe, teilzunehmen. Ovtcharov (32) hatte zur Wahl als Fahnenträger gestanden - in dem Fall wäre ein Fernbleiben der Zeremonie natürlich nicht möglich gewesen. Die Wahl des DOSB fiel aber auf Wasserspringer Patrick Hausding.


«Hospodarske noviny»: Olympia könnte Tokio teuer zu stehen kommen

PRAG: Vor dem Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio schreibt die liberale Wirtschaftszeitung «Hospodarske noviny» aus Tschechien am Donnerstag:

«Wenn im neuen Nationalstadion in Tokio das Olympische Feuer entzündet wird, werden nur ausgewählte Funktionäre im Zuschauerraum sitzen. Heimischen Fans und Besuchern aus aller Welt bleibt die Teilhabe an der Eröffnungszeremonie ebenso wie an den sportlichen Wettkämpfen versagt. Die Corona-Pandemie und die strengen japanischen Quarantäneregeln lassen keine andere Wahl. Unter diesen Umständen ist es bereits ein Erfolg, dass die größte Sportveranstaltung der Welt überhaupt stattfinden kann. Im Olympia-Budget dürfte sich nun mit Sicherheit ein riesiges Loch auftun, allein wegen des Verlusts an Eintrittsgeldern. Doch selbst in normalen Zeiten endeten schon manche Olympischen Spiele in einer wirtschaftlichen Katastrophe. Dass die Austragung Olympischer Spiele selbst die Kräfte mittelgroßer Länder übersteigen kann, zeigten anschaulich die Spiele von Athen 2004.»


«Dziennik»: Die merkwürdigsten Olympischen Spiele der Geschichte

WARSCHAU: Die polnische Wirtscheimhaftszeitung «Dziennik Gazeta Prawna» kommentiert am Donnerstag die Umstände der bevorstehenden Olympischen Spiele in Tokio:

«Dieses Olympia wird als eines der merkwürdigsten in die Geschichte eingehen, vielleicht sogar als die merkwürdigste überhaupt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste ist die Pandemie. Bei den Wettkämpfen wird kein Publikum dabei sein, das olympische Dorf ist vom Rest der Stadt isoliert, die Sportler müssen Masken tragen und sich täglich testen lassen. Dazu kommen Ängste, dass die Sportler in großer Hitze antreten müssen. Der Juli ist in Tokio sehr heiß, weshalb die letzten olympischen Spiele dort 1964 im Oktober stattfanden. In den Sportobjekten wurden sogar Nebelmaschinen installiert, die in der Hitze Erleichterung bringen sollen.

Am merkwürdigsten allerdings ist die Einstellung der japanischen Gesellschaft zu diesen Spielen. Umfragen zeigen seit Monaten, dass weniger als die Hälfte der Japaner finden, dass diese Spiele stattfinden sollten. Sie fürchten, dass die Pandemie noch schlimmer wird, und sind der Ansicht, die Spiele seien ihnen vom Internationalen Olympischen Komitee aufgezwungen worden.»


Nach Kritik: IOC will Kniefall-Bilder bei Olympia zeigen

TOKIO: Die Bilder von knienden Sportlerinnen und Sportlern bei Olympia sollen nach Kritik am IOC auch auf den offiziellen Kanälen der Organisatoren in den Sozialen Medien gezeigt werden. Weil am ersten Tag der Wettbewerbe von Tokio der Kniefall von fünf Frauenfußball-Teams vor ihren Spielen in den bei den Netzwerken verbreiteten Aufnahmen der Partien fehlte, hatte es Fragen an das Internationale Olympischen Komitee gegeben. «Das IOC zeigt die Spiele auf seinen eigenen und selbst betriebenen Plattformen, und solche Momente werden auch einbezogen», teilte das IOC am Donnerstag mit und stellte damit die Verbreitung solcher Bilder auf den eigenen Social-Media-Kanälen in Aussicht.

Am Mittwoch hatten die Frauen-Teams aus Großbritannien, Chile, den USA, Schweden und Neuseeland aus Protest gegen Rassismus kurz vor dem Anpfiff gekniet. «Die Berichterstattung von den Olympischen Spielen ist einschließlich der Augenblicke vor den Wettbewerben, vollständig für die Rechte-Inhaber verfügbar. Sie können diese nach ihrem Belieben nutzen», teilte das IOC mit. In Fernsehübertragungen weltweit war der Kniefall zu sehen. Einzelnen Medien stellt das IOC im Rahmen der Rechte-Vereinbarung aber nur Kurzvideos zur Verfügung, die beim Fußball jeweils erst mit dem Anpfiff beginnen und damit den Kniefall nicht enthielten.

Das IOC hatte zuletzt nach langen Diskussion die Regel 50 der olympischen Charta gelockert, die politische Gesten und Aussagen auf dem Spielfeld und bei Medaillen-Zeremonien verbietet. Protest-Aktionen wie der Kniefall oder die erhobene Faust sind vor Beginn eines Wettbewerbs nun möglich, danach auf Siegerpodien aber weiter untersagt.

Die jeweils zuständigen Verbände besitzen zudem ein Vetorecht. So hat der Schwimm-Weltverband Fina allen Athleten jegliche politische Gesten oder Zeichen des Protests am Beckenrand verboten.


Olympia-Spieler Torunarigha hakt Rassismus-Vorfall ab

TOKIO: Olympia-Auswahlspieler Jordan Torunarigha will sich mit dem rassistischen Vorfall im Vorbereitungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Honduras nicht mehr groß beschäftigen. «Das Thema ist für mich gegessen», sagte der 23 Jahre alte Fußball-Profi von Hertha BSC im Interview der «Bild» (Donnerstag). «Wir haben ein Statement dazu abgegeben, mehr brauche ich dazu nicht mehr sagen.» Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio startet das deutsche Team an diesem Donnerstag (13.30 Uhr) in Yokohama mit der Neuauflage des Finals von Rio 2016 gegen Olympiasieger Brasilien ins Turnier.

Am Samstag hatte die Auswahl von Trainer Stefan Kuntz den Test gegen Honduras fünf Minuten vor Ende abgebrochen. Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes war Verteidiger Torunarigha in der Partie in Wakayama rassistisch beleidigt worden. Daraufhin verließ die deutsche Mannschaft den Platz und setzte ein deutliches Zeichen. Die Delegation aus Honduras sprach später von einem Missverständnis.

Torunarigha freut sich trotz des Vorfalls auf Olympia und die besondere Atmosphäre. Jeder, der Olympia kenne, wisse, dass dies eines der wichtigsten Turniere der Welt sei, sagte er. «Egal, ob mit oder ohne Fans, es ist eines der schönsten Erlebnisse, hier zu sein. Ich freue mich total, hier zu sein, und will mein Bestes für Deutschland geben.»


Olympische Spiele in Tokio werden eröffnet

TOKIO: Mit einjähriger Verspätung werden die Olympischen Spiele in Tokio an diesem Freitag eröffnet.

Die feierliche Zeremonie wird wegen der Corona-Pandemie erstmals vor fast leeren Rängen stattfinden. Lediglich knapp 1000 Ehrengäste - darunter Japans Kaiser Naruhito - dürfen dabei sein. Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding werden das deutsche Team beim Einmarsch ins Olympiastadion als Fahnenträger anführen. Um das Programm der Eröffnungsfeier haben die Organisatoren, die im Vorfeld durch einige Skandale erschüttert wurden, ein großes Geheimnis gemacht.


Mit Musik durchs olympische Dorf: Fechterin Ebert genießt Stimmung

TOKIO: Florettfechterin Leonie Ebert ist angesichts der coronabedingten Einschränkungen von der Stimmung im olympischen Dorf positiv überrascht. «Es ist krass. Ich hätte eigentlich gedacht, dass die Stimmung ein bisschen angespannter ist», sagte Ebert der Deutschen Presse-Agentur. «Aber man sieht zum Beispiel viele Leute, die mit Musik durch Dorf laufen. Ich habe das Gefühl, dass alle respektvoll Abstand halten, aber Olympia trotzdem total feiern.» Besonders Athleten aus Mannschaftssportarten sind den Fechtern bislang mit Musikboxen aufgefallen.

«Man merkt, dass alle total froh sind nach diesem einen Jahr Verzögerung endlich im Dorf zu sein und endlich diese Spiele wahrnehmen zu können», sagte die 21-Jährige.

Ihr Nationalteamkollege André Sanita sagte: «Es kommt auf jeden Fall olympische Stimmung auf, einfach nur, weil so viele Nationen und Sportarten in einem Dorf zusammen sind.» Wegen Corona müsse man sich ja nicht mit anderen Nationen an einen Tisch setzen und sich unterhalten. «Man muss es ja nicht provozieren», sagte er. «Aber wenn man sich mal draußen sieht und sich unterhält, ist es eigentlich kein Problem.» Die Sportler müssen im gesamten olympischen Dorf Schutzmasken tragen.


Kreativdirektor der Olympia-Eröffnungsfeier von Aufgaben entbunden

TOKIO: Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio haben Kentaro Kobayashi, den Kreativdirektor der Eröffnungsfeier, von seinen Aufgaben entbunden. Die Entscheidung wurde am Donnerstag nur einen Tag vor der Eröffnung im Nationalstadion der japanischen Hauptstadt bei einer Pressekonferenz mitgeteilt. Grund dafür ist ein humoristisches Stück, in dem sich Kobayashi vor Jahren über den Holocaust lustig gemacht haben soll. Das gesamte aktuelle Programm der Eröffnung solle nun noch einmal genau überprüft werden, sagte OK-Geschäftsführer Toshiro Muto. Der Schritt ist ein weiterer Schlag für die Organisatoren der Olympischen Spiele, die wegen der Corona-Pandemie nahezu vollständig ohne Zuschauer stattfinden.

Zuvor war bereits der Komponist für die Eröffnungsfeier, der Japaner Keigo Oyamada, wegen Mobbings von behinderten Kindern in seiner Schulzeit zurückgetreten. Am Montag hatte der heute 52-Jährige bekanntgegeben, aus dem Kreativteam für die Spiele auszuscheiden. Zuletzt hatte ein früherer Zeitschriftenbericht, in dem er vom Mobbing in seiner Schulzeit erzählt hatte, vor den Sommerspielen für eine Kontroverse gesorgt. Oyamada, der auch im Westen unter dem Namen Cornelius bekannt ist, entschuldigte sich daraufhin. Hashimoto bedauerte am Donnerstag, dass man zu lange gebraucht habe, um sich von Oyamada zu trennen.


Positiver Corona-Test: Russischer Schwimmer Borodin verpasst Olympia

TOKIO: Der russische Schwimm-Europameister Ilja Borodin ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und verpasst die Olympischen Spiele in Tokio. Der 18-Jährige, der bei der EM in Budapest im Mai Gold über 400 Meter Lagen gewonnen hatte, habe keine Symptome, berichtet die russische Staatsagentur Tass und beruft sich auf den Vizepräsidenten des russischen Schwimm-Verbands, Viktor Awdijenko. Das Fehlen Borodins bei Olympia sei «ein großer Verlust», sagte Awdijenko.

Russland ist wegen Doping-Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada mit reduzierter Stärke bei Olympia vertreten. Die russischen Sportler dürfen in Tokio nicht unter ihrer Flagge antreten, auch ihre Hymne ist bei den Sommerspielen verboten.


Petition fordert Schweigeminute bei Olympia für Atombombenopfer

TOKIO: Hiroshimas Ex-Bürgermeister Tadatoshi Akiba möchte, dass bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Schweigeminute für die Opfer des Atombombenabwurfs von 1945 eingelegt wird. Zu diesem Zweck startete der 78-Jährige am Tag des umstrittenen Hiroshima-Besuchs von IOC-Chef Thomas Bach eine Online-Petition, die bis zum Donnerstag von mehr als 3400 Menschen unterzeichnet wurde. Eine Bürgergruppe hatte Bach vorgeworfen, sein Besuch sei politisch motiviert. «Er sollte nichts dagegen haben, wie wichtig es ist, die Botschaft von Hiroshima und Nagasaki in der Welt zu verbreiten», so Akiba in der Petition.

Darin regt er an, dass die Athleten und Menschen in aller Welt am 6. August um 08.15 Uhr Ortszeit eine Schweigeminute einlegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der US-Bomber Enola Gay an jenem Tag im Jahr 1945 die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Namen «Little Boy» über der Stadt im Westen des Landes abgeworfen. Schätzungsweise 140.000 Menschen starben, mehr als die Hälfte sofort. Drei Tage nach Hiroshima warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich.

Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg und für Frieden. Mit der Schweigeminute solle nicht nur den Toten der beiden Städte, sondern aller Kriegsopfer gedacht werden, regte Akiba an.


Zwölf weitere Corona-Fälle bei Olympia - Zwei Athleten positiv

TOKIO: Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio haben die Organisatoren zwölf weitere Corona-Fälle vermeldet. Wie das Organisationskomitee in dem am Donnerstag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehören zu den Betroffenen zwei Athleten, die in Japan im olympischen Dorf wohnen. Beide Personen sind keine Japaner. Insgesamt stieg die Zahl der positiven Tests, die seit dem 1. Juli ermittelt wurden, auf 87.

Nach Angaben der Organisatoren sind zwei weitere Personen aus dem olympischen Dorf betroffen, dabei handelt es sich nicht um Sportler. Die vier Bewohner des Dorfes mussten sich in Quarantäne begeben.


Sörgel: Olympia in Tokio mit Zuschauern wäre «unverantwortlich»

TOKIO: Pharmakologe Fritz Sörgel hätte die Durchführung der am Freitag in Tokio beginnenden Olympischen Spiele während der Corona-Pandemie mit Zuschauern für «unverantwortlich» gehalten. «IOC-Boss Thomas Bach drängte zuletzt ja sogar doch noch auf die Zulassung von Zuschauern, weil Tokio seiner Meinung nach keine Probleme mit dem Virus hat. Da bleibt einem wirklich die Spucke weg», sagte Sörgel in einem Interview der «Frankfurter Rundschau» (Donnerstag: «Er ist rücksichtslos. Um ehrlich zu sein: mit Zuschauern bei einer solchen Veranstaltung und an so vielen Orten, das ist doch gar nicht denkbar.»

Der Nürnberger Sörgel stört sich auch an Aussagen, dass in Tokio für die Anwesenden aus aller Welt keinerlei Gefahr bestehe. «Wer sagt, die Spiele seien sehr sicher und es könne nichts passieren, lügt die Menschen an», sagte Sörgel. Nach Japan reisen in diesen Tagen Athleten aus über 200 Ländern, «und viele Länder haben bei weitem nicht den medizinischen Standard wie wir in Europa», sagte er. Neue Virus-Mutationen seien «da nicht auszuschließen. Die Austragung dieser Spiele ist an Komplexität nicht zu übertreffen.»

Für Sörgel gibt der Deutsche Bach an der IOC-Spitze in Japan keine gute Figur ab. «Er benimmt sich wirklich wie ein Staatsmann, aber sie wollten ihn dort gar nicht sehen», sagte Sörgel zu einem Besuch Bachs in Hiroshima: «Seine Chancen, den ersehnten Nobelpreis - das wurde ja nach den letzten Olympischen Spielen ernsthaft diskutiert - zu bekommen, sinken, da hilft auch der Hiroshima-Besuch nicht.» Selbst wenn die Spiele komplikationslos verlaufen würden, «dürfte es nichts werden, weil das Nobelkomitee den brutalen Druck auf Japan und den irrsinnigen Ressourcenverbrauch berücksichtigen muss», sagte Sörgel.


Sperre: WM-Dritter Quiñónez verpasst olympische Leichtathletik-Rennen

BERLIN: Medaillenanwärter Alex Quiñónez aus Ecuador darf nicht bei den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben in Tokio starten. Der WM-Dritte über 200 Meter ist am Mittwoch wegen drei verpasster Dopingkontrollen binnen zwölf Monaten für ein Jahr gesperrt worden. Das teilte die Integritätskommission des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (AIU) mit. Die Sperre des 31-jährigen Quiñónez läuft seit dem 25. Juni, dem Tag seiner vorläufigen Suspendierung.


Silber-Gewinner Petersen bedauert viele Absagen für Olympia-Auswahl

BERLIN: Silbermedaillengewinner Nils Petersen kann die vielen Absagen aus Deutschland für das olympische Fußball-Turnier in Japan nicht nachvollziehen. Für ihn habe es nie zur Debatte gestanden, seine Teilnahme an den Spielen 2016 abzusagen. «Es ist immer eine Ehre, für Deutschland aufzulaufen, und Olympia ist noch mal etwas ganz Besonderes», sagte der Profi vom SC Freiburg dem Nachrichtenportal «watson» in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. An diesem Donnerstag (13.30 Uhr/ARD und Eurosport) startet die deutsche Mannschaft in Yokohama gegen Brasilien ins Olympia-Turnier, Trainer Stefan Kuntz hat dann nur 15 Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung, möglich wäre ein Kader mit 22 Akteuren gewesen.

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