Nachrichten aus der Sportwelt am Donnerstag

Roberto Mancini, der italienische Nationaltrainer, in Enschede. Foto: epa/Maurice Van Steen
Roberto Mancini, der italienische Nationaltrainer, in Enschede. Foto: epa/Maurice Van Steen

Nach Mancini-Abgang: Italiens Verband prüft rechtliche Schritte

ROM: Nach dem Ärger um den überraschenden Abgang von Nationaltrainer Roberto Mancini prüft Italiens Fußball-Verband rechtliche Schritte gegen seinen Ex-Coach. Das zuständige Gremium habe beschlossen, «einen Experten damit zu beauftragen, ein Gutachten einzuholen und zu prüfen, welche Möglichkeiten es für eine Klage auf Schadenersatz geben könnte», sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina am Donnerstag nach einer Sitzung des nationalen Rates des Verbandes in Rom. Der 58 Jahre alte Mancini hatte Mitte August nach gut fünf Jahren überraschend seinen Rücktritt als italienischer Nationaltrainer eingereicht und dies als «persönliche Entscheidung» bezeichnet


Nach Tiktok-Wirbel um Osimhen: Neapel weist Vorwurf zurück

NEAPEL: Nach dem Ärger von Top-Stürmer Victor Osimhen über ein Tiktok-Video seines Clubs SSC Neapel hat der Verein den Vorwurf der Beleidigung zurückgewiesen. Das Video habe den nigerianischen Fußball-Nationalspieler «niemals beleidigen oder verhöhnen» sollen, schrieb der italienische Meister in einer offiziellen Stellungnahme zu dem Fall am Donnerstag. Osimhens Berater Roberto Calenda hatte zuvor angekündigt, der Stürmer ziehe die Möglichkeit in Betracht, rechtliche Schritte gegen seinen Verein einzuleiten.


Alba Berlin gewinnt Saisonauftakt in Heidelberg

BERLIN: Alba Berlin ist erfolgreich in die neue Saison der Basketball-Bundesliga gestartet. Das neu formierte Team aus der Hauptstadt siegte am Donnerstagabend bei den MLP Academics Heidelberg mit 90:81 (44:39). Die Gäste taten sich aber lange Zeit schwer. Matchwinner war dabei Neuzugang Matt Thomas, der mit 21 Punkten bester Berliner Werfer war. Weltmeister Johannes Thiemann kam auf 14 Punkte. Aufsteiger Rasta Vechta zeigte einen furiosen Saisonauftakt. Die Niedersachsen gewannen gegen die Bamberg Baskets mit 101:79 (46:48).


Handball: Heimsiege für Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen

HAMBURG: Die SG Flensburg-Handewitt hat nach zuletzt zwei Unentschieden in Serie wieder einen Sieg in der Handball-Bundesliga gefeiert. Gegen den Bergischen HC gab es am Donnerstag einen 33:28 (17:14)-Heimerfolg. Die SG verbesserte sich mit 8:4 Punkten auf Rang vier, der BHC fiel mit 2:12 Zählern auf den letzten Platz zurück. Die Rhein-Neckar Löwen bezwangen den Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten mit 25:21 (17:11).


Bayerns Dreesen auch in Exekutivgremium von Club-Vereinigung

NYON: Die Bundesliga ist durch Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen auch im neuen Exekutivkomitee der European Club Association vertreten. Der 56-Jährige rückte am Donnerstag beim Treffen des Vorstands der Club-Vereinigung in Warschau als einer von fünf Stellvertretern von ECA-Chef Nasser Al-Khelaifi in das Gremium. Das teilte die ECA mit. Das neue zwölfköpfige Komitee soll einen schnelleren Entscheidungsprozess in der mächtigen Organisation ermöglichen.


Neuer erstmals wieder im Bayern-Teamtraining: «Tolles Gefühl»

MÜNCHEN: Nationaltorwart Manuel Neuer hat beim FC Bayern München erstmals seit seinem Unterschenkelbruch vor fast zehn Monaten wieder Teile des Mannschaftstrainings absolviert. Der 37-Jährige machte sich am Donnerstagnachmittag mit seinen Torhüterkollegen warm und stand bei einigen Übungen mit den Feldspielern im Tor, wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Abend mitteilte. «Es ist ein tolles Gefühl, mit den Teamkollegen wieder auf dem Platz zu stehen. Darauf habe ich mich sehr gefreut», sagte Neuer nach dem Training.


RB-Star Xavi Simons: Bin auch wegen Trainer Rose in Leipzig

LEIPZIG: Xavi Simons ist auch wegen Trainer Marco Rose im Sommer auf Leihbasis von Paris Saint-Germain zum DFB-Pokalsieger RB Leipzig gewechselt. Vor dem Top-Spiel der Fußball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern München sagte der Niederländer dem TV-Sender Sky, Rose habe ihm das Projekt erklärt, was er mit dem Team vorhabe, wie er ihn auf dem Spielfeld sehe. «Das hat mir Gänsehaut bereitet. Ich war begeistert, wollte hierherkommen und unter ihm spielen. Wie er Fußball spielen möchte, ist wirklich gut für mich und meine Entwicklung», sagte Simons.


Fischer warnt vor Heidenheim - Aber: Kein Union-Alarm

BERLIN: Trainer Urs Fischer will trotz des eingestellten Negativrekords von vier Niederlagen in Serie beim 1. FC Union keine Alarmstimmung aufkommen lassen. «Wir haben versucht, es ganz normal zu machen. Aktionismus, davon halte ich nichts, auch wenn es mal nicht so gut läuft», berichtete der Chefcoach des Berliner Fußball-Bundesligisten von den Vorbereitungen auf die nächste Partie beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky).


«Tolle Zukunft»: Toppmöller schwärmt von Eintracht-Perspektiven

FRANKFURT/MAIN: Eintracht Frankfurts Cheftrainer Dino Toppmöller sagt seinem Club auch ohne Stars wie Randal Kolo Muani oder Daichi Kamada eine glänzende Zukunft voraus. «Wenn ich Eintracht-Frankfurt-Fan wäre, würde ich mich auf eine tolle Zukunft freuen. Wir haben ein tolles Gerüst an absoluten Führungsspielern. Wir sind gespickt mit vielen jungen Toptalenten, die auf richtig gutem Weg sind. Das sind noch viele andere, die schon einen Schritt nach vorne gemacht haben», sagte Toppmöller am Donnerstag. Der Europa-League-Sieger von 2022 hatte in diesem Sommer einen kräftigen personellen Aderlass und verlor neben Kolo Muani und Kamada auch Jesper Lindström und Evan Ndicka.


Norwegen kritisiert UEFA-Beschluss zu russischen Juniorenteams

OSLO: Die von der UEFA beschlossene Rückkehr von Juniorenteams aus Russland zu internationalen Wettbewerben stößt in Norwegen auf Widerstand. Verbandspräsidentin Lise Klaveness machte am Donnerstag klar, dass norwegische Mannschaften keine Spiele gegen russische Teams bestreiten werden. «Wir stehen zu unserer Haltung, dass norwegische Mannschaften nicht gegen russische Mannschaften spielen sollten, solange der Krieg andauert», sagte Klaveness. Zuvor war der Beschluss der Europäischen Fußball-Union auch von den Verbänden der Ukraine und mehreren anderen Ländern kritisiert worden.


Barça-Affäre: Spanische Polizei durchsucht den Fußballverband RFEF

MADRID: In der Affäre um Millionenzahlungen des FC Barcelona an einen Schiedsrichter-Funktionär hat die spanische Polizei Räumlichkeiten des nationalen Fußball-Verbandes RFEF durchsucht. Auf Anordnung des Ermittlungsrichters Joaquin Aguirre hätten Beamte am Donnerstag Büros des Schiedsrichterausschusses des Verbandes in Madrid aufgesucht, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die Justiz. Ein Sprecher der Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte auf Anfrage diese Informationen. Festnahmen seien nicht vorgesehen, hieß es.


EU-Granulatverbot auf Kunstrasen: Eine Milliarde Euro Mehrkosten

FRANKFURT/MAIN: Der umweltgerechte Umbau der rund 5200 deutschen Kunstrasensportplätze wird teuer. «Es ist von Mehrkosten in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro auszugehen», sagte Bernd Düsterdiek, vom Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB), der Deutschen Presse-Agentur. Düsterdiek fordert Finanzhilfen von Bund und Ländern für die Kommunen und auch die Vereine nach dem EU-Verbot von Granulat auf Kunstrasenplätzen ab dem Jahr 2031: «Mit Blick auf die anstehenden Umrüstungen bzw. den Austausch von Spielflächen ist das erforderlich.»


Inter Miami verliert ohne Lionel Messi Finale des US Open Cups

MIAMI: Ohne den verletzten Superstar Lionel Messi hat Inter Miami das Finale des US Open Cups verloren und den zweiten Titel in der Geschichte der Mannschaft verpasst. Im amerikanischen Gegenstück zum DFB-Pokal gab es gegen Houston Dynamo am Mittwochabend (Ortszeit) ein 1:2. Der 36 Jahre alte Messi saß in einem schwarzen Hemd auf der Tribüne und verfolgte die Final-Niederlage aus einer Loge. Auch Jordi Alba konnte nicht spielen. Aus dem Trio ehemaliger Fußball-Profis des FC Barcelona stand einzig Sergio Busquets auf dem Feld.


WM-Aus für Turner Toba wegen Knieverletzung - Klessing rückt nach

ANTWERPEN: Der deutsche Turner Andreas Toba hat sich im Training verletzt und wird die am Wochenende beginnenden Weltmeisterschaften verpassen. Der 32 Jahre alte Routinier zog sich am Mittwoch bei einer Akrobatikbahn am Boden eine Knieblessur zu, wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) tags darauf bekanntgab. Details zur Verletzung wurden nicht genannt, nach einem Belastungstest und nach Rücksprache mit dem Teamarzt nahm Männer-Coach Valeri Belenki den Niedersachsen aus der Mannschaft. Für Toba werde am Samstag im Team-Mehrkampf Nick Klessing (Halle) antreten.


Kellermann zu DFB-Gerüchten: «Habe einen Vertrag beim VfL Wolfsburg»

WOLFSBURG: Der Wolfsburger Direktor Frauenfußball Ralf Kellermann hat gelassen auf Gerüchte reagiert, er könne demnächst als Sportchef der kriselnden Frauen-Nationalmannschaft zum Deutschen Fußball-Bund wechseln. «Es gibt für mich keinen Anlass, mich zu diesen Spekulationen zu äußern. Ich habe beim VfL Wolfsburg einen Vertrag und große Freude an meiner Aufgabe hier», sagte der 55-Jährige der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag).


Ärger bei PSG: Muani droht Strafe nach beleidigenden Ausdrücken

PARIS: Den ehemaligen Bundesliga-Legionären Randal Kolo Muani, Ousmane Dembélé und Achraf Hakimi sowie einem weiteren Profi von Paris Saint-Germain droht nach beleidigenden Aussagen eine Strafe. Das Quartett, zu dem noch Layvin Kurzawa zählt, wurde für die nächste Sitzung der Disziplinarkommission am 5. Oktober vorgeladen. Das gab die Ligue de Football Professionnel bekannt.


Dortmund-Trainer Terzic: «Es fehlt noch ein bisschen die Magie»

DORTMUND: Trainer Edin Terzic sieht bei Borussia Dortmund nach zwei Siegen nacheinander in der Fußball-Bundesliga noch einiges an Entwicklungs-Potenzial. «Die Punkteausbeute ist eigentlich okay. Aber es fehlt ein bisschen Leichtigkeit und ein bisschen die Magie», sagte Terzic am Tag vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim (Freitag, 20.30 Uhr/DAZN), die nach fünf Spieltagen mit zwölf Zählern einen Punkt mehr hat als der BVB.


Defizit für DFB-Campus in Frankfurt bei 15 Millionen Euro

FRANKFURT/MAIN: Der Deutsche Fußball-Bund rechnet für das kommende Jahr bei den geplanten Umsatzerlösen und geplanten Aufwänden für den DFB-Campus in Frankfurt/Main mit einem Defizit von derzeit 15 Millionen Euro. Das sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald auf dpa-Anfrage vor dem außerordentlichen Bundestag des Verbands an diesem Freitag. Die Vollversammlung wird den neuen Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga bestätigen, der dem DFB bis 2029 mehr Geld zusichert.


Hertha-Torwart Gersbeck muss nicht ins Gefängnis

SALZBURG: Hertha-Torwart Marius Gersbeck muss nach dem gewalttätigen Zwischenfall während des Trainingslagers in Österreich nicht ins Gefängnis. Der 28-Jährige wurde am Donnerstag nach einem Schuldeingeständnis und einer Entschuldigung bei dem Opfer vor dem Landgericht Salzburg zu 40.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Salzburg hatte Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben, was zu einer Haftstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren hätte führen können. Der Schlussmann des Berliner Fußball-Zweitligisten gilt somit nun nicht als vorbestraft.


Nach Salzburger Urteil: Hertha schließt Gersbeck-Comeback nicht aus

BERLIN: Fußball-Profi Marius Gersbeck kann nach der verhängten Geldstrafe durch das Salzburger Landgericht auf ein Comeback bei Hertha BSC hoffen. «Für uns als Club ist also im Moment festzuhalten: Das Gericht hat die Schuld offenbar als nur gering angesehen. Unser Spieler wurde strafrechtlich nicht verurteilt und hat den Verletzten einvernehmlich entschädigt. Bei dieser Sachlage schließen wir unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten nicht aus, dass Marius Gersbeck eine zweite Chance erhält. Wir werden dies intern besprechen und zeitnah entscheiden», sagte Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich kurz nach dem Prozess gegen Gersbeck am Donnerstag.

Der Torhüter war durch die österreichische Justiz in einer kurzen Hauptverhandlung zur Zahlung von 40.000 Euro verurteilt worden. Im Gegenzug wurde das Verfahren wegen schwerer Körperverletzung gegen den 28-Jährigen für beendet erklärt. Nach der Anklage der Staatsanwaltschaft hatten Gersbeck zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Gefängnis gedroht. Der Hertha-Torwart hatte sich zuvor bei dem Opfer einer nächtlichen Schlägerei im Trainingslager entschuldigt. Der Berliner Fußball-Zweitligist hatte den Schlussmann unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe suspendiert.


IPC trifft Entscheidung über Ausschluss von Russen und Belarussen

MANAMAH: Am Freitag trifft das Internationale Paralympische Komitee die Entscheidung über einen möglichen Ausschluss von Russland bei den Paralympics.

Über den Fortbestand des Ausschlusses von russischen und belarussischen Athleten entscheidet das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Freitag. Sollte das IPC auf seiner Mitglieder- und Generalversammlung im Golfstaat Bahrain daran festhalten, würde das quasi das Paralympics-Aus von Russen und Belarussen im nächsten Jahr in Paris bedeuten. Die Entscheidung wird für den frühen Nachmittag erwartet.


Volleyball-Kapitän Kampa beklagt dichten Terminplan: «Absurd»

SAQUAREMA: Nationalmannschaftskapitän Lukas Kampa hat den dichten Terminplan und die damit verbundenen hohen Belastungen im Volleyball beklagt. «Es ist mit Sicherheit zu viel. (...) Es ist absurd, dass der Kalender so gestaltet ist. Der ein oder andere im Team, man munkelt, muss auf die Pharmaindustrie zurückgreifen, um solche Turniere spielen zu können. Das ist nicht optimal und muss sich in Zukunft ändern», sagte Kampa in einer Presserunde vor dem Olympia-Qualifikationsturnier in Brasilien und betonte, dass er mit Pharmaindustrie legale Mittel meinte.

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