Nachrichten aus der Sportwelt am Dienstag

Die alpine US-Skirennläuferin Lindsey Vonn posiert auf dem roten Teppich. Foto: epa/Etienne Laurent
Die alpine US-Skirennläuferin Lindsey Vonn posiert auf dem roten Teppich. Foto: epa/Etienne Laurent

Lindsey Vonn: Pandemie eines der besten Dinge, die mir passiert sind

SEVILLA: Für die ehemalige Weltklasse-Skirennfahrerin Lindsey Vonn ist die Corona-Pandemie nach eigenen Angaben ein Glücksfall. «Ich denke, die Pandemie war eines der besten Dinge, die mir passiert sind, weil es mich dazu gebracht hat, runterzufahren und wirklich Zeit mit mir selbst und meinen Gedanken zu verbringen und damit, was ich mit meinem Leben anfangen will», sagte die erfolgreichste Frau der Weltcup-Geschichte am Dienstag in Sevilla nach Bekanntgabe ihrer Ernennung zum Mitglied für die Laureus Academy. «Ich arbeite immer, ich bin so eine ehrgeizige Person, dass ich in meiner Arbeit stecke und vergesse, was mir wichtig ist und was mich glücklich macht.»

In den vergangenen Monaten habe sie diese Zeit gehabt. «In der Pandemie habe ich gelernt, was mich glücklich macht und was mich motiviert. Ich habe das Gefühl ich bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Dafür bin ich sehr dankbar», sagte die amerikanische Olympiasiegerin.

Die inzwischen 36-Jährige hat ihre aktive Karriere als Sportlerin 2019 nach zahlreichen Verletzungen beendet. «Heute stelle ich mich als Geschäftsfrau vor», sagte sie. «Manche Leute wissen nicht, dass ich Ski gefahren bin und wenn sie fragen, was ich mache, sage ich, ich bin Geschäftsfrau, Investorin und Unternehmerin. Manchmal stolpere ich noch und weiß nicht genau, was ich sagen soll, aber Geschäftsfrau ist so etwas wie mein neuer Titel.»


Grand Prix von Monaco vor 7500 Zuschauern

MONTE CARLO: Der Formel-1-Rennklassiker in Monaco soll in diesem Jahr vor einer begrenzten Zuschauerzahl stattfinden. Für den WM-Lauf am 23. Mai seien 7500 Besucher erlaubt, teilte die Regierung des Fürstentums am Dienstag mit. Die Zuschauer müssen zuvor einen negativen Corona-Test vorweisen. Einwohner, Angestellte des Fürstentums und Monegassen seien von einem Test ausgenommen.

Die Kapazität von 7500 Zuschauern ist zu diesem Zeitpunkt ungewöhnlich hoch. In Frankreich dürfen Sportveranstaltungen im Freien vom 19. Mai an nur mit 1000 Zuschauern stattfinden.

Beim ersten Formel-1-Grand Prix dieses Jahres in Bahrain waren nur wenige Besucher zugelassen worden. Diese mussten geimpft oder von Covid-19 wiedergenesen sein. Die Rennen in Monza und am vergangenen Sonntag in Portimao in Portugal wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gestartet. Beim Grand Prix in Barcelona am Sonntag sind 1000 Fans zugelassen. Im vergangenen Jahr war das Rennen in Monaco wegen der Pandemie angesagt worden.


Vor Continental Cup: Ludwig/Kozuch praktisch sicher bei Olympia

DOHA: Schon vor dem Continental Cup im Beachvolleyball haben Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch das Olympia-Ticket für Tokio praktisch gebucht. Im neuen Qualifikations-Ranking liegt das Hamburger Nationalteam nach den drei Welttour-Turnieren im mexikanischen Cancun auf Platz 14. Die je besten 15 Duos der Rangliste bei Frauen und Männern - dabei maximal zwei aus einem Land - sind mit Stichtag 14. Juni in Japan dabei.

Olympiasiegerin Ludwig, die 2016 in Rio de Janeiro mit Kira Walkenhorst olympisches Gold geholt hatte, und die ehemalige Weltklasse-Hallenspielerin Kozuch haben 5900 Punkte auf dem Konto. Die folgenden Teams können den Rückstand bei den ausstehenden zwei Welttour-Turnieren nur noch theoretisch aufholen. Das Stuttgarter Nationalteam Karla Borger und Julia Sude hat mit einem fünften und zwei neunten Plätzen in Cancun nun als Nummer 13 im olympischen Ranking (6120 Punkte) die Qualifikation für Tokio bestätigt.

Bei den Männern sind Julius Thole und Clemens Wickler als Qualifikations-Sechste (7200 Punkte) sicher in Tokio dabei. Die Vizeweltmeister gehen ab Donnerstag dennoch zusammen mit Nils Ehlers und Lars Flüggen (alle Hamburg) in der 2. Runde des Continental Cups in Madrid an den Start, um Deutschland den zweiten Männer-Startplatz bei Olympia zu sichern. Das siegreiche Land beim Finalturnier dieses Teamwettbewerbs Ende Juni in Den Haag (23. bis 26. Juni) kann einen weiteren Olympia-Starter stellen.

Laura Ludwig nutzt den Continental Cup ab Donnerstag in Basel mit der jungen Svenja Müller, um weiter Spielpraxis zu sammeln. Das zweite deutsche Team bilden die Perspektiv-Spielerinnen Leonie Körtzinger und Sarah Schneider. Alle trainieren im Leistungszentrum in Hamburg.


Europas Handball-Boss gegen Absage der Olympischen Spiele

WIEN: Der Chef der Europäischen Handballföderation (EHF) spricht sich für eine Ausrichtung der Olympischen Spiele in Tokio aus.

«Ich glaube, dass eine Absage der Spiele in diesem Moment, wo Events unter vielen Sicherheitsvorkehrungen wieder möglich sind, das falsche Signal wäre», sagte EHF-Präsident Michael Wiederer im Interview der «Handballwoche» (Dienstag). «Sport erfüllt eine gesellschaftliche Funktion, und Olympia ist für viele Sportarten eine unschätzbar wichtige Plattform, auf die sie angewiesen sind.» Der 65-jährige Österreicher ergänzte, er sehe die Spiele in Japan «als ein «must have» und nicht als ein «nice to have».».


Londons Bürgermeister will neue Olympia-Bewerbung prüfen

LONDON: Kurz vor der Londoner Bürgermeisterwahl hat Amtsinhaber Sadiq Khan eine erneute Kandidatur der britischen Hauptstadt für Olympische Sommerspiele in Erwägung gezogen. «Die Prüfung eines Angebots für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 ist der klare Beweis für meinen Plan, nach der Pandemie eine bessere Zukunft für London aufzubauen», sagte der Labour-Politiker am Dienstag. Bei der Wahl an diesem Donnerstag (6. Mai) gilt Khan, der seit 2016 im Amt ist, als klarer Favorit.

Er werde mit «führenden Persönlichkeiten» zusammenarbeiten, um zu erreichen, dass London als erste Stadt zum vierten Mal die Olympischen Spiele austrägt. Khan betonte, es sollten die nachhaltigsten Spiele der Geschichte werden. Dazu sollten vor allem die Sportstätten von Olympia 2012 genutzt werden. Die Spiele würden nicht nur helfen, erneut großartige Athletinnen und Athleten nach London zu bringen, sondern würden wichtige, «grüne» Infrastrukturprojekte anschieben. Olympia 2012 gilt in London als großer Erfolg und erfolgreiche Werbung für die britische Hauptstadt.

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