Nachrichten aus der Sportwelt am Dienstag

Der australische Spieler Nick Kyrgios reagiert im Erstrundenmatch der Herren. Foto: epa/Tolga Akmen
Der australische Spieler Nick Kyrgios reagiert im Erstrundenmatch der Herren. Foto: epa/Tolga Akmen

Tennisprofi Kyrgios gibt zu: In Richtung eines Zuschauers gespuckt

LONDON: Der streitbare Tennisprofi Nick Kyrgios aus Australien hat beim Rasen-Klassiker in Wimbledon für den nächsten Aufreger gesorgt. Der 27-Jährige gab nach seinem Erstrunden-Sieg am Dienstag zu, absichtlich in Richtung eines Zuschauers gespuckt zu haben. Dieser habe sich respektlos ihm gegenüber verhalten, sagte Kyrgios. «Als ich das Spiel gewonnen hatte, habe ich mich zu ihm gedreht. Ich habe schon so lange mit Hass und Negativität umgehen müssen, deshalb empfinde ich nicht, dass ich dieser Person irgendetwas schulde.» Kyrgios bezwang den Briten Paul Jubb mit 3:6, 6:1, 7:5, 6:7 (3:7), 7:5.


US-Medien: Utah Jazz holen jüngsten Cheftrainer der NBA

SALT LAKE CITY: Die Utah Jazz haben nach übereinstimmenden Medienberichten einen neuen Cheftrainer für die kommende NBA-Saison gefunden. Wie unter anderem ESPN und «The Athletic» am Dienstag berichteten, soll Will Hardy die Nachfolge von Quin Snyder übernehmen und einen Vertrag über fünf Jahre bekommen. Mit 34 Jahren wäre er der jüngste Cheftrainer der NBA. Hardy war bislang Assistenztrainer bei den Boston Celtics und stand mit dem Team in den NBA-Finals gegen die Golden State Warriors. Der Job bei den Jazz wäre sein erster als Cheftrainer in der besten Basketball-Liga der Welt. Snyder war zu Beginn des Monats nach acht Jahren zurückgetreten.


US-Basketballerin Griner bleibt bis 20. Dezember in Russland in Haft

MOSKAU: Die US-Basketballerin Brittney Griner muss mindestens bis kurz vor Weihnachten in einem russischen Gefängnis bleiben. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf ein Moskauer Gericht berichtete, wurde die Haft der 31-Jährigen bis zum 20. Dezember verlängert. Am Montag hatte das zuständige Gericht laut Tass mehr als vier Monate nach Griners Verhaftung wegen des Vorwurfs des Drogenbesitzes am Moskauer Flughafen Scheremetjewo den Beginn der Verhandlung gegen die Sportlerin auf den 1. Juli festgelegt. Die zweimalige Olympiasiegerin und Starspielerin war zuletzt auch in Russland aktiv.


Wasserspringer Barthel und Eikermann WM-Fünfte vom Turm

BUDAPEST: Die deutschen Wasserspringer Timo Barthel und Jaden Eikermann haben im Synchronspringen vom Turm Platz fünf bei den Weltmeisterschaften in Budapest erreicht. Der 26 Jahre alte Barthel und sein neun Jahre jüngerer Synchronpartner erreichten am Dienstag 377,37 Punkte. Damit verbesserten sie sich im Vergleich zum Vorkampf um acht Ränge. Lian Junjie und Yang Hao erhielten für ihre sechs Sprünge wie erwartet die höchsten Noten und wurden mit 467,79 Punkten Weltmeister vor Matthew Lee/Noah Williams aus Großbritannien und den Kanadiern Rylan Wiens/Nathan Zsombor-Murray.


«Dulden keinen Rassismus»: Red Bull kündigt Ersatzpilot Vips

BERLIN: Nach einer angeblich rassistischen Entgleisung hat das Formel-1-Team Red Bull seinem Ersatzpiloten Jüri Vips gekündigt. Der Rennstall teilte am Dienstag nach einer Untersuchung des Vorfalls mit, dass der Vertrag beendet worden sei. «Das Team duldet in keiner Form Rassismus», hieß es in einem Tweet des Arbeitgebers von Weltmeister Max Verstappen. Vips soll sich in einem Stream auf der Internet-Plattform Twitch rassistisch geäußert haben. Via Instagram hatte der 21 Jahre alte Pilot aus Estland danach für den Vorfall «uneingeschränkt um Entschuldigung» für die von ihm genutzte Sprache gebeten.


Radsport-Weltverband lockert Corona-Regeln vor Tour de France

KOPENHAGEN: Trotz zahlreicher positiver Fälle in den vergangenen Wochen hat der Radsport-Weltverband UCI die Corona-Regeln kurz vor dem Start der 109. Tour de France gelockert. Vor dem Beginn und an zwei Ruhetagen müssen nun bei allen Fahrern und Teammitgliedern nur noch Antigen-Schnelltests statt PCR-Tests durchgeführt werden. Zudem entfällt die Regel, dass eine Mannschaft aus dem Rennen genommen wird, sobald zwei Fahrer positiv getestet werden. Das teilte die UCI am Dienstag mit. Die Tour beginnt am Freitag in Kopenhagen.


Liverpool lässt Japaner Minamino nach Monaco ziehen

MONACO: Der FC Liverpool hat sich vom japanischen Fußball-Nationalspieler Takumi Minamino getrennt.

Der 27-Jährige, der zwischenzeitig auch mal an den FC Southampton ausgeliehen war, unterschrieb bei der AS Monaco einen Vertrag bis Ende Juni 2026. Das gab der Club aus dem Fürstentum am Dienstag bekannt. Vor seinem Wechsel zu den Reds in der Premiere League hatte Minamino von 2015 bis 2020 für Red Bull Salzburg gespielt.


Götze: WM und DFB-Team derzeit kein Thema - Familie zieht an den Main

FRANKFURT/MAIN: Bundesliga-Rückkehrer Mario Götze denkt derzeit nicht an die Fußball-WM in Katar oder ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft. «Das Wichtigste ist für mich, dass ich selbst besser werde. Alles andere ist weit weg für mich. Das letzte Länderspiel war vor ein paar Jahren. Da hatte ich eine gewisse Rolle, da war das sehr nah. Aktuell ist das kein Thema für mich», sagte der 30-Jährige am Dienstag bei seiner Vorstellung bei Eintracht Frankfurt. Götze hatte im November 2017 sein bisher letztes Länderspiel absolviert. Nicht nur er wird künftig in der Mainmetropole leben, sondern auch seine Familie. «Wir werden hier hinziehen, werden den Lebensmittelpunkt hier haben», sagte Götze.


Frauen-Nationalteam nach zwei freien Tagen Richtung EM

HERZOGENAURACH: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat wenige Tage vor dem Abflug zur EM in England ein hochzufriedenes Vorbereitungsfazit gezogen - und ihren Spielerinnen noch zwei freie Tage verordnet. «Man darf sich auch mal ausruhen, um dann die nötige Frische zu haben», sagte die 54-Jährige am Dienstag in einer digitalen Medienrunde des Deutschen Fußball-Bundes aus dem Camp in Herzogenaurach. Am Sonntag reist die DFB-Auswahl nach England, ehe das Team am Freitag kommender Woche im Brentford Community Stadium von London zum Auftakt gegen Dänemark spielen muss. Weitere Gegner in der Gruppe B sind Spanien und Finnland.


Maria erreicht zweite Wimbledon-Runde - Sextett um Petkovic raus

LONDON: An einem bitteren Tag für die deutschen Tennisprofis hat Tatjana Maria als einzige Spielerin beim Rasen-Klassiker in Wimbledon die zweite Runde erreicht. Die 34-Jährige aus Bad Saulgau bezwang die australische Qualifikantin Astra Sharma mit 4:6, 6:3, 6:4 und sorgte für das einzige deutsche Erfolgserlebnis am Dienstag. Andrea Petkovic, Dominik Koepfer und die Wimbledon-Debütanten Nastasja Schunk, Tamara Korpatsch, Daniel Altmaier und Nicola Kuhn schieden hingegen direkt zum Auftakt aus. Am ersten Wimbledon-Turniertag waren Angelique Kerber, Jule Niemeier, Oscar Otte und Maximilian Marterer weitergekommen.


Positiver Corona-Test: Wasserspringer Wesemann verpasst WM-Finale

BUDAPEST: Wasserspringer Moritz Wesemann ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und verpasst deshalb das WM-Finale vom Drei-Meter-Brett. Der 20-Jährige war am Dienstagmorgen per Schnelltest positiv auf das Virus getestet worden. Das Ergebnis eines anschließend durchgeführten PCR-Tests lag kurz vor dem Wettkampf am Nachmittag noch nicht vor. Die bei den anderen Teammitgliedern durchgeführten Corona-Tests fielen negativ aus. Ob Wesemann am Wettkampf vom Ein-Meter-Brett am Donnerstag teilnehmen kann, hängt vom Ergebnis des PCR-Tests ab.


Weltranglisten-Erste Swiatek in Wimbledon weiter

LONDON: Die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek hat mit dem 36. Sieg nacheinander ihre Auftaktpartie beim Rasen-Klassiker in Wimbledon gewonnen. Die 21 Jahre alte Polin setzte sich am Dienstag 6:0, 6:3 gegen die kroatische Qualifikantin Jana Fett durch und baute ihre imposante Serie aus. Sie hatte zuletzt die French Open und auch die vorigen fünf Turniere für sich entschieden. In der zweiten Wimbledon-Runde trifft sie auf Lesley Pattinama Kerkhove aus den Niederlanden.


Erster CHIO-Sieg geht an den Franzosen Bost

AACHEN: Den ersten Sieg beim CHIO in Aachen hat sich der französische Springreiter Roger Yves Bost gesichert. Der 56 Jahre alte Reiter siegte im Eröffnungsspringen am Dienstag im Sattel von Bluemuch. Hinter dem Team-Olympiasieger von 2016 kam der Schweizer Pius Schwizer mit Bakatina auf Rang zwei. Bester deutscher Teilnehmer war Mario Stevens. Der deutsche Meister aus dem niedersächsischen Molbergen ritt mit Botakara auf Platz drei.


Pyrotechnik: Hohe Geldstrafen für den HSV, Bochum und Bielefeld

FRANKFURT/MAIN: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Dienstag erneut hohe Geldstrafen für das Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien ausgesprochen. Das DFB-Sportgericht verurteilte den Hamburger SV zur Zahlung von 107.525 Euro, den VfL Bochum zu 45.000 Euro und Arminia Bielefeld zu 43.000 Euro. Die Hamburger wurden für das Fehlverhalten ihrer Fans beim Zweitliga-Auswärtsspiel bei Holstein Kiel sanktioniert. Am 10. April waren im Fanblock der Hanseaten mindestens 58 pyrotechnische Gegenstände gezündet und zwei Raketen abgefeuert worden. Das Spiel wurde für zehn Minuten unterbrochen. Beim Bundesligisten VfL Bochum wurden die Vorfälle beim Auswärtsspiel am 30. April bei Borussia Dortmund geahndet. Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld wurde für das Geschehen vor und während des Spiels beim VfL Bochum am 6. Mai 2022 bestraft.


Eishockey-Nationalspieler Michaelis spielt für Schweizer Club

LANGNAU: Eishockey-Nationalspieler Marc Michaelis ist in die Schweiz gewechselt. Der 26-Jährige unterschrieb einen Vertrag für die kommende Saison bei den SCL Tigers aus Langnau. Das gab der Verein am Dienstag bekannt. Der ehemalige Jugendspieler der Adler Mannheim wechselte vor acht Jahren nach Nordamerika und spielte dort in diversen Ligen. In der Spielzeit 2020/21 absolvierte er 15 Partien für die Vancouver Canucks in der NHL, zuletzt spielte er für die Toronto Marlies in der AHL.


Schweizer Sprinter Alex Wilson wegen Dopings für vier Jahre gesperrt

BERN: Der Schweizer Sprinter Alex Wilson ist wegen Dopings für vier Jahre gesperrt worden. Zudem muss der 31-Jährige nach einer Entscheidung der Disziplinarkammer des Schweizer Sports vom Dienstag rund 13.500 Euro zahlen.

Bei einer am 15. März durchgeführten Dopingkontrolle außerhalb des Wettkampfs war in der Urinprobe des gebürtigen Jamaikaners, der bei der Leichtathletik-EM 2018 in Berlin Bronze über 200 Meter gewonnen hatte, ein Abbaustoff von Trenbolon nachgewiesen worden. Trenbolon ist ein anabol androgenes Steroid aus der Gruppe der Anabolika, ein stark wirksames, muskelaufbauendes Hormon. Trenbolon und seine Abbaustoffe sind gemäß der Dopingliste verboten.

Wilson erklärte die positive Probe mit dem Verzehr einer großen Menge kontaminierten Fleisches in Las Vegas. Später gab Wilson an, er sei Opfer eines Sabotageaktes geworden. Dieser Erklärung folgte die Disziplinarkammer nicht.

Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Die Parteien können innerhalb von 21 Tagen Berufung beim Internationalen Sportgerichtsshof Cas einlegen.


Wirbel in Formel 1 um Piquet-Entgleisung gegen Hamilton

LONDON: Eine rassistische Entgleisung des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet gegenüber Superstar Lewis Hamilton sorgt in der Formel 1 für Aufregung. Die Rennserie verurteilte in einer Mitteilung am Dienstag deswegen diskriminierende Sprache als «inakzeptabel in jeglicher Form». Hamilton sei «ein unglaublicher Botschafter für unseren Sport und verdient Respekt», hieß es weiter. Zuvor waren ältere Aussagen des Brasilianers Piquet (69) aufgetaucht, in denen er Hamilton in einem Interview verunglimpft hatte.

Anlass des Gesprächs war der Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone vor einem Jahr gewesen. Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund für den Crash. Der zuvor führende Verstappen war wegen des Unfalls ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix. Piquet ist der Vater von Verstappens Lebensgefährtin.

Auch der Weltverband Fia und das Mercedes-Team verurteilten die Aussagen. «Wir verurteilen jegliche Nutzung rassistischer und diskriminierender Sprache jedweder Art», hieß es vom Rennstall. Der 37 Jahre alte Hamilton führe den Kampf des Sports gegen Rassismus an und sei ein «wahrer Champion der Diversität auf und abseits der Strecke».

Die Fia betonte ebenfalls ihre Solidarität mit dem siebenmaligen Weltmeister und verurteilte Rassismus. Ein Jahr nach dem umstrittenen Vorfall in Silverstone kehrt die Formel 1 am Wochenende für den zehnten Saisonlauf nach Großbritannien zurück.


Teammanager Hüttel: Olympia-Entscheidung bei Kombi macht «ratlos»

LAUSANNE: Funktionär Horst Hüttel vom Deutschen Skiverband (DSV) hat sich nach der IOC-Absage für die Nordische Kombination der Frauen enttäuscht gezeigt. «Es sind bei Olympia durchaus Sportarten am Start mit weniger als zehn Nationen, die aber schon zwei olympische Perioden hinter sich haben», sagte Hüttel, der beim DSV Teammanager für Skispringen und die Kombination ist, am Dienstag bei Sport1. Am vergangenen Freitag war den Kombi-Frauen eine Aufnahme ins olympische Programm für 2026 verweigert worden. Damit könnte mittelfristig auch den Männer-Kombinierern das Aus drohen.

Hüttel ist irritiert, dass die Kombiniererinnen trotz der IOC-Bestrebungen nach Geschlechtergleichheit zunächst kein Teil der Spiele sein dürfen. «Das ist genau der springende Punkt, der uns so ratlos macht», sagte er. Man messe aus Hüttels Sicht mit zweierlei Maß. «Daher ist die Begründung für mich nicht nachvollziehbar.» Die Kombi-Frauen hatten bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf Premiere gefeiert, zunächst mit einem Einzelwettbewerb.

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Leserkommentare

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