Nachrichten aus dem Weltall

Foto: Pixabay/Wikiimages
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Russland plant Raumfahrtmission zum Nachbarplaneten Venus

MOSKAU: Nach Hinweisen auf mögliches Leben in der Atmosphäre der Venus will Russland eine eigene Mission zur weiteren Erforschung des Nachbarplaneten starten. Das kündigte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Dienstag in Moskau an, wie die Staatsagentur Ria Nowosti meldete. «Die Venus-Erforschung soll wieder aufgenommen werden.» Das sehe das Weltraum-Programm des Landes für die Jahre 2021 bis 2030 vor. Eine Entscheidung dazu sollte nach früheren Angaben bis Ende Dezember getroffen werden.

Ursprünglich wollte Russland Roskosmos zufolge die Erforschung der Venus gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa voranbringen. Nun sei ein weiteres Projekt «ohne breite internationale Zusammenarbeit» geplant. Offen blieb, wann eine russische Sonde zur Venus aufbrechen könnte. Eine Mission könnte es in den Jahren 2027 bis 2029 geben. Dafür seien aber noch keine staatlichen Mittel genehmigt worden.

Am Montag hatten Astronomen im Fachblatt «Nature Astronomy» berichtet, das Gas Monophosphan in der oberen Venus-Atmosphäre entdeckt zu haben. Auf der Erde entsteht das Gas durch biologische Prozesse. Der Nachweis in der Venus-Atmosphäre sei allerdings kein belastbarer Beleg für eine biologische Quelle auf unserem Nachbarplaneten, betonte das Team.

Diese Ansicht teilt Roskosmos. Diese Frage könnten nur Proben vor Ort zweifelsfrei klären. Die Sowjetunion hatte bereits mehrfach Sonden zur Venus geschickt. «Wir glauben, dass die Venus ein russischer Planet ist», meinte Rogosin mit Blick auf die umfangreichen früheren Forschungen.

Die Venus ist ähnlich groß wie die Erde, hüllt sich jedoch in eine dichte Wolkendecke. Durch einen starken Treibhauseffekt herrschen auf der Oberfläche mehrere hundert Grad Celsius, es ist dort viel zu heiß für Leben.


Raumfahrtbehörde Esa startet Projekt zur Asteroiden-Abwehr

DARMSTADT: Die europäische Raumfahrtbehörde Esa hat am Dienstag in ihrem Kontrollzentrum in Darmstadt den Startschuss für ihre erste Mission zur Asteroiden-Abwehr gegeben. Zusammen mit dem Satellitenbauer OHB System AG aus Bremen wurden Verträge für das Projekt «Hera» mit einem Volumen von knapp 130 Millionen Euro unterzeichnet. «Hera» soll zusammen mit der Nasa-Sonde «Dart» die Auswirkungen eines Aufpralls auf einen Asteroiden untersuchen, um aus diesem Experiment eine Technik zum Umlenken solcher Gesteinsbrocken im All abzuleiten. «Hera» soll 2024 starten und vom Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuert werden.

Immer wieder verglühen kleine Gesteinsbrocken in der Erdatmosphäre. Größere Teile können jedoch immense Schäden anrichten. Im Februar 2013 richtete die Explosion eines 20-Meter-Asteroiden in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk Verwüstungen an. Die Druckwelle verletzte rund 1500 Menschen, zumeist durch zerborstene Scheiben. Bei Asteroiden von einer Größe ab 50 Metern muss Experten zufolge über eine Ablenkung nachgedacht werden.


Raketen-Start-up Isar Aerospace startet Produktion - Start 2021

OTTOBRUNN: Das bayerische Start-up Isar Aerospace startet die Produktion seiner Raketen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weihte am Montag die Produktionshallen in Ottobrunn ein, wo die 27 Meter langen Flugkörper entstehen sollen, die bereits im kommenden Jahr erstmals den Erdorbit erreichen sollen. Mitgründer und Unternehmenschef Daniel Metzler bestätigte den Zeitplan für die Rakete, die bis zu 1200 Kilogramm Nutzlast in niedrige Erdorbits bringen soll, etwa Satelliten.

Metzler sieht den Vorteil seines Unternehmen gegenüber großen etablierten Anbietern vor allem in Flexibilität und niedrigen Kosten. Man könne binnen Wochen oder Monaten Raketenstarts anbieten, sagte er. Dabei helfe auch, dass die verhältnismäßig kleine Rakete relativ unkompliziert per Lkw transportiert werden könne. Das Start-up mit inzwischen 100 Mitarbeitern ist privat finanziert. In der letzten Finanzierungsrunde im Dezember 2019 sammelte es nach eigenen Angaben 15 Millionen Euro ein. Eine weitere Runde steht noch in diesem Jahr auf dem Plan. Zu den Investoren gehört auch Bulent Altan, ehemaliger Vice President des US-Weltraum-Unternehmens SpaceX von Elon Musk.

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