Schweizer Yakin bleibt positiv - und reagiert auf Kritik

Der schweizerische Cheftrainer Murat Yakin spricht während einer Pressekonferenz der Schweizer Fußballnationalmannschaft am Vorabend der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022. Foto: epa/Laurent Gillieron
Der schweizerische Cheftrainer Murat Yakin spricht während einer Pressekonferenz der Schweizer Fußballnationalmannschaft am Vorabend der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022. Foto: epa/Laurent Gillieron

DOHA: Kurz nach der 1:6-Klatsche gegen Portugal herrschte dicke Luft bei den Schweizern. Auch am Tag danach ist die Enttäuschung nicht verflogen. Trainer Yakin zieht aber ein positives Gesamtfazit.

Der Schweizer Fußball-Nationaltrainer Murat Yakin hat trotz der 1:6-Klatsche im WM-Achtelfinale gegen Portugal ein positives Fazit gezogen - und auch Verständnis für die Kritik an seiner Taktik geäußert. «Wir haben in einer schweren Gruppe tolle Spiele gezeigt. Ich denke, dass wir der Nation Freude bereitet haben - und uns auch», sagte der 48-Jährige beim abschließenden Medientermin der Eidgenossen in ihrem WM-Quartier in Doha am Mittwoch.

«Es war nicht unser Tag», sagte er über die Niederlage gegen Portugal. «Aber wir schauen nach vorne und haben bald wieder wichtige Spiele.» Das jetzt sei eine «kurze Phase der Trauer, aber wir verlieren nicht unseren Mut und unsere Ehre», betonte Yakin. Die Schweizer wollten erstmals seit ihrem Heim-Turnier 1954 wieder in ein WM-Viertelfinale einziehen. Stattdessen kassierten sie beim dritten Achtelfinal-Aus in Serie am Dienstag die - geteilt mit dem 0:5 gegen Deutschland 1966 - höchste Pleite ihrer WM-Historie.

Ex-Bayern-Profi Xherdan Shaqiri und der frühere Frankfurter Haris Seferovic hatten anschließend wenig Verständnis für Yakins Taktik gezeigt. Dieser hatte nach dem erkältungsbedingten Ausfall des Mainzer Außenverteidigers Silvan Widmer hinten zunächst eine Dreier- statt der gewohnten Viererkette aufgeboten. «Unmittelbar nach dem Spiel ist es immer sehr emotional für die Spieler», sagte der Coach dazu. Sein Job sei es jetzt, «sie aufzubauen und zu motivieren.»

Wie schon am Abend zuvor verteidigte Yakin seine taktische Umstellung. Die ersten Gegentore seien «nicht eine Frage des Systems und der Positionen» gewesen, erklärte er. Er habe die Taktik mit der Mannschaft besprochen und sie sei auch nicht gänzlich neu für sie gewesen. Man hätte auch überlegt, so zu spielen, wenn Widmer fit gewesen wäre, so Yakin. Nach mehreren Krankheitsfällen habe dem Team aber auch die Frische gefehlt.

Pierluigi Tami, der Direktor der Schweizer Nationalteams, nannte das WM-Aus eine «große Enttäuschung», bewertete die Leistungen in Katar insgesamt aber auch positiv. Schon kurz nach dem Spiel hatte er klargestellt, dass das Ergebnis den Posten von Yakin, dessen Vertrag mit der EM 2024 endet, nicht gefährden würde.

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