Nach Unglück auf dem Meron-Berg - neues Festival beginnt

Israel hat einen nationalen Trauertag für den Berg Meron ausgerufen. Foto: epa/Abir Sultan
Israel hat einen nationalen Trauertag für den Berg Meron ausgerufen. Foto: epa/Abir Sultan

TEL AVIV: Ein Jahr nach dem schweren Unglück an der Pilgerstätte auf dem Berg Meron ist in Israel das diesjährige Fest Lag Baomer gestartet. Die Sicherheitsvorkehrungen bei der Zeremonie zum Feiertag im Norden des Landes sind in diesem Jahr strenger. 45 strengreligiöse Männer und Jungen waren im April letzten Jahres im Gedränge gestorben. Laut Schätzungen hielten sich damals rund 100.000 Menschen auf der Anlage auf.

Der Rettungsdienst bereitete sich mit Hunderten Sanitätern auf das Ereignis am Mittwoch vor - zahlreiche Sicherheitskräfte waren vor Ort im Einsatz, wie die Polizei mitteilte.

Teilnehmer mussten in diesem Jahr als Kontrollmaßnahme Tickets für die Veranstaltung kaufen - für den Bustransport zu dem Wallfahrtsort sowie den Eintritt. Diese gelten jeweils nur für vier Stunden. Jede Stunde sollen laut Auflagen des zuständigen Ministeriums nur 4000 Menschen auf den Berg gelassen werden, so dass sich nur 16.000 gleichzeitig dort aufhalten können. Nach Angaben des Armeesenders wurden rund 120.000 Tickets für das zweitägige Festival verkauft.

Eine Untersuchungskommission hatte im November Zwischenergebnisse vorgelegt. Das Gremium kam zu dem Schluss, dass sich auf der Anlage nur rund 20.000 Menschen gleichzeitig sicher aufhalten können. Es besteht nun die Sorge, dass zahlreiche Gläubige versuchen könnten, ohne Ticket auf das Gelände zu gelangen.

Lag Baomer ist ein Fest, bei dem unter anderem an den jüdischen Aufstand gegen die römischen Besatzer unter Rebellenführer Bar Kochba erinnert wird. Er war im Jahre 132 ausgebrochen und rund drei Jahre später niedergeschlagen worden. Der Überlieferung nach endete an dem Tag von Lag Baomer eine Epidemie, an der damals zahlreiche jüdische Religionsschüler gestorben waren. Rabbi Schimon Bar Jochai, der auch an dem Aufstand gegen die Römer beteiligt war, liegt auf dem Meron-Berg begraben. Sein Grab ist ein Wallfahrtsort.

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