MOSKAU: Russland hat angesichts der Coronavirus-Pandemie seine Forderung zur Aufhebung von Sanktionen noch einmal bekräftigt. Viele Länder hielten weiter an den Strafmaßnahmen fest, «obwohl das die Menschen in den am stärksten gefährdeten Staaten an den Rand des Überlebens bringt», teilte das russische Außenministerium am Samstag mit. Politische Ansätze müssten in der Corona-Krise hintenanstehen. UN-Generalsekretär António Guterres sollte in dieser Notsituation verstärkt für die Aufhebung der «diskriminierenden Maßnahmen» eintreten, hieß es. Zuvor war ein von Russland eingebrachter Entwurf bei der UN-Vollversammlung gescheitert.
Bei der Sitzung in New York wurde am Donnerstag (Ortszeit) erstmals eine gemeinsame Resolution zur Bekämpfung der Pandemie verabschiedet. Darin ruft die Staatengemeinschaft «zu einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit auf». Der russische Entwurf sah dabei unter anderem zusätzlich die «Ablehnung von Handelskriegen und einseitigen Sanktionen, die ohne das Mandat des UN-Sicherheitsrates verabschiedet wurden», vor.
Russland wolle sich weiterhin um den Abbau der Strafmaßnahmen einsetzen, hieß es. Die Politisierung der Corona-Krise werde sich negativ auf die globalen Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie auswirken.
Bereits Ende März hatten Russland, China, Syrien, der Iran, Nordkorea, Venezuela, Nicaragua und Kuba Guterres in einem Brief dazu aufgefordert, sich für eine sofortige und vollständige Aufhebung der gegen sie verhängten Sanktionen einzusetzen.