WIEN: Die österreichischen Behörden konnten den Verdacht möglicher geplanter Anschläge auf den Kölner Dom und den Stephansdom in Wien nicht erhärten. Jetzt wird das Kapitel geschlossen.
Zehn Monate nach Terrorwarnungen in Wien und Köln sind die in Österreich geführten Ermittlungen mangels Beweisen eingestellt worden. Der Tatverdacht habe nicht erhärtet werden können, weshalb das gesamte Verfahren vergangene Woche eingestellt worden sei, sagte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Sie bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «Kurier».
Kurz vor Weihnachten 2023 waren in Österreich und Deutschland mehrere Terrorverdächtige festgenommen worden. Sie standen im Verdacht, als Terror-Zelle der radikalislamistischen Gruppierung Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) einen Anschlag auf den Stephansdom und den Kölner Dom geplant zu haben.
Verdächtige bereits im Mai entlassen und inzwischen abgeschoben
Die vier Hauptverdächtigen, gegen die wegen terroristischer Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt wurde, waren bereits Ende Mai nach mehrmonatiger Untersuchungshaft in Österreich mangels dringenden Tatverdachts entlassen und direkt in Abschiebehaft genommen worden. Einer der Verdächtigen beging im Gewahrsam laut Behörden Suizid, die anderen drei wurden abgeschoben.
Die Polizei hatte Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner Dom erhalten, die sich auf Silvester bezogen. Zudem hatten Sicherheitsbehörden einen Hinweis auf einen möglichen Anschlag auf Wiener Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom bekommen. Die Behörden erhöhten damals in beiden Städten Sicherheitsvorkehrungen - am Kölner Dom gab es etwa Kontrollen rund um die Weihnachtsfeierlichkeiten.