Arbeiten an zweiter Röhre gestoppt

​Nach Riss im Gotthard-Tunnel 

Die Fahrzeuge stehen im Stau vor dem Gotthardtunnel in Wassen. Foto: epa/Urs Flueeler
Die Fahrzeuge stehen im Stau vor dem Gotthardtunnel in Wassen. Foto: epa/Urs Flueeler

BERN: Nach einem Riss in der Decke des Gotthard-Straßentunnels in der Schweiz haben Behörden einige Bauarbeiten an der zweiten Röhre vorerst gestoppt. Das schrieb die «Sonntagszeitung» unter Berufung auf das Bundesamt für Straßen (Astra). Der fast 17 Kilometer lange Straßentunnel war am Freitag nach Reparaturen und fünf Tagen Sperrung wieder geöffnet worden. Am Sonntag (17. September) waren Betonteile aus der Decke auf die Fahrbahn gestürzt. Verletzt wurde niemand. Der Tunnel ist eine der wichtigsten Straßenverbindungen durch die Schweizer Alpen, unter anderem auch von Deutschland Richtung Italien.

Fachleute hatten Spannungsumlagerungen im Berg für das Unglück verantwortlich gemacht. Auslöser können natürliche Bewegungen im Berg, ein leichtes Erdbeben oder Bauarbeiten gewesen sein, wie das Astra schon Anfang der Woche berichtete. Die Untersuchungen sollen nun vertieft werden. Wie das Astra am Sonntag ergänzte, sind lediglich Ausbrucharbeiten «im unmittelbaren Bereich der Schadensstelle» eingestellt worden. Anderswo werde der Bau der zweiten Röhre nach Plan vorangetrieben. Das habe vorerst auf den geplanten Termin zur Eröffnung der zweiten Röhre keine Auswirkung, sagte der Astra-Sprecher der Zeitung.

Der Tunnel mit je einer Spur Richtung Norden und Süden war 1980 eröffnet worden und steht vor der Sanierung. Dafür wird die zweite Röhre gebaut. Durch sie soll der Verkehr ab 2029 geführt werden. Wenn die erste Röhre saniert ist, sollen ab 2032 beide gleichzeitig genutzt werden, je eine Richtung Norden und eine Richtung Süden. Die Kapazität wird aber nicht ausgebaut. Es soll bei je einer Fahrspur pro Richtung bleiben.

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