Nach Protesten Flüge in Barcelona gestrichen

Foto: epa/Quique Garcia
Foto: epa/Quique Garcia

BARCELONA (dpa) - Die massiven Proteste in Katalonien gegen die harten Gerichtsurteile für neun Separatistenführer haben auch am Dienstag zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt.

Nachdem bereits am Montag auf dem Flughafen Barcelona zahlreiche Verbindungen gestrichen werden mussten, wurden im Zuge der Aktionen auch am Dienstag mindestens 45 Flüge gecancelt. Dutzende weitere Flugzeuge konnten nur mit Verspätung starten. Viele Passagiere verbrachten die Nacht am Flughafen El Prat.

Dort hatten nach der Bekanntmachung der Urteile am Montag Tausende Demonstranten versucht, die Zugangswege zu versperren und den gesamten Flughafen lahmzulegen. Zu der Aktion hatte die Plattform «Demokratischer Tsunami» aufgerufen.

Das Oberste Gericht in Madrid hatte im Zuge des illegalen Abspaltungsreferendums von Oktober 2017 lange Haftstrafen für frühere katalanische Spitzenpolitiker von bis zu 13 Jahren verhängt. Am Dienstagmorgen war die Situation zunächst ruhig, allerdings war auch der Zugverkehr noch teilweise beeinträchtigt.

Am Flughafen und bei Kundgebungen in Barcelona und anderen Teilen der Region im Nordosten Spaniens war es vor allem am Abend zu teils schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Diese setzte unter anderem Schaumgeschosse ein, um die Demonstranten unter Kontrolle zu halten. Insgesamt seien mindestens 70 Menschen verletzt worden, drei Aktivisten seien festgenommen worden, berichtete das spanische Fernsehen.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 16.10.19 01:37
Zu harte Urteile...
für die vom katalanischen Volk zweimal demokratisch gewählten Separatisten-Führer ! Aber Madrid unter dem " Frankisten Rajoy " hat die Wahlen nie anerkannt ! Die Katalanen werden deswegen seit länger Zeit unterdrückt ! Statt zu verhandeln um für beide Seiten einen Kompromiss zu erreichen , gehen Justiz und Polizei brutal gegen sie vor ! Der König , wie auch die EU sind zu vergessen und es würde mich nicht wundern , wenn es wieder zu Bombenterror kommt ! " Es lebe die Autonomie " !