Familie springt in Montreux in den Tod

​Nach Polizei-Besuch

Bestattungsfahrzeuge treffen am Ort der Tragödie ein, bei der vier Menschen ums Leben kamen und ein Mensch nach einem Sturz aus seiner Wohnung in Montreux schwer verletzt wurde. Foto: epa/Jean-christophe Bott
Bestattungsfahrzeuge treffen am Ort der Tragödie ein, bei der vier Menschen ums Leben kamen und ein Mensch nach einem Sturz aus seiner Wohnung in Montreux schwer verletzt wurde. Foto: epa/Jean-christophe Bott

MONTREUX: Vier Tote, ein Schwerverletzter im Stadtzentrum. Kurz zuvor meldete sich die Polzei bei dem Familienvater - wegen des Heimunterrichts eines seiner Kinder.

Fünf Angehörige einer Familie haben sich in der Schweizer Stadt Montreux vom Balkon eines Wohnhauses gestürzt. Wie die Polizei am Donnerstag berichtete, starben ein Ehepaar, ihre Tochter und die Schwester der Ehefrau. Der 15-jährige Sohn der Familie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei ernst, hieß es. Vor dem Sprung seien zwei Polizisten am Morgen zur Wohnung gekommen, um eine Vorladung gegen den Vater zu vollstrecken, berichtete die Polizeibehörde des französischsprachigen Kantons Waadt. Die Maßnahme habe im Zusammenhang mit dem Heimunterricht eines der Kinder gestanden.

Zuerst habe eine Stimme in der Wohnung gefragt, wer da sei. Nachdem die Beamten keine weiteren Geräusche wahrnehmen konnten, seien sie wieder abgezogen. Inzwischen habe ein Zeuge gegen 7.00 Uhr gemeldet, dass sich fünf Personen von dem Haus in die Tiefe gestürzt hätten. Das Gebäude im Stadtzentrum liegt fast direkt am Genfersee, gegenüber des bekannten Casinos von Montreux.

Laut Polizei war der Vater der aus Frankreich stammenden Familie 40 Jahre alt, seine Frau und deren Zwillingsschwester waren ein Jahr älter. Die Tochter war den Angaben zufolge acht Jahre alt. Nachbarn erzählten der Zeitung «Le Temps», dass die Familie seit rund drei Jahren unauffällig in dem Haus gewohnt habe.

Schweizer Staatsanwälte haben die Polizei mit Ermittlungen beauftragt. Derzeit gebe es keine Anzeichen, dass eine weitere Person zum Tatzeitpunkt in der Wohnung gewesen sei, hieß es.

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