Regierungskritiker kehrt nach Uganda zurück

Nach mutmaßlicher Folter

Foto: epa/Daniel Irungu
Foto: epa/Daniel Irungu

KAMPALA (dpa) - Ugandas prominentester Regierungskritiker ist unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in das ostafrikanische Land zurückgekehrt. Der Musiker und Abgeordnete Bobi Wine war wegen angeblicher Folter durch ugandische Sicherheitskräfte im Ausland medizinisch behandelt worden. Für seine Unterstützer ist der 36-Jährige ein Volksheld, für Präsident Yoweri Museveni aber die bis dato wohl größte Gefahr für seine mehr als 30 Jahre lange Amtszeit.

Ein großes Aufgebot an Polizisten und etliche Straßensperren waren am Donnerstag rund um den Flughafen von Entebbe zu sehen, wo Bobi Wine gelandet war, wie ein dpa-Reporter berichtete. Journalisten und Unterstützer des Oppositionellen durften demnach den Flughafen nicht betreten. Der Ugandischen Journalistenvereinigung zufolge wurden mindestens acht Reporter festgenommen.

Robert Kyagulanyi, bekannt unter seinem Künstlernamen Bobi Wine, war im August nach Protesten festgenommen und wegen Verrats angeklagt worden. In Polizeigewahrsam wurde er nach eigenen Angaben gefoltert. Daraufhin wurde er auf Kaution freigelassen und reiste in die USA, um sich dort ärztlich behandeln zu lassen. Der Präsident wies die Vorwürfe der Folter als «Fake News» zurück.

Der heute 74-jährige Museveni kam 1986 an die Macht und genießt noch immer vor allem bei der älteren Generation große Popularität. Junge Ugander sind aber zunehmend unzufrieden, unter anderem wegen des geringen Wirtschaftswachstums und der Korruption. Auch wurden in den vergangenen Jahren laut Menschenrechtlern immer wieder Proteste niedergemacht und Oppositionelle und Journalisten festgenommen.

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