Nach Erdbeben: Weltbank will Indonesien mit Milliardenkredit helfen

Foto: epa/Basarnas
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JAKARTA (dpa) - Das bei Touristen beliebte Inselreich im Südosten Asiens hat in kurzer Zeit eine Serie schwerer Erdbeben und anderer Naturkatastrophen erlitten. Tausende Menschen kamen ums Leben, ganze Orte wurden zerstört. Auch am Wochenende gibt es neues Leid.

Nach den Verwüstungen durch die jüngsten Erdbeben und einen Tsunami in Indonesien will die Weltbank Geld zum Wiederaufbau bereitstellen. Das Inselreich bekomme einen Kredit von bis zu einer Milliarde Dollar (etwa 865 Millionen Euro), teilte die Weltbank am Sonntag zum Ende der Jahreskonferenz des Internationalen Währungfonds auf der Urlaubsinsel Bali mit. Der Kredit könnte Zahlungen bis zu einem Jahr an die 150.000 ärmsten Familien beinhalten, die von dem Beben auf Sulawesi und jenem auf der Insel Lombok von Anfang August betroffen seien, hieß es.

Auf Indonesiens Insel Sumatra kam es am Wochenende zu einer neuen Naturkatastrophe: Mindestens 22 Menschen wurden bei Erdrutschen und Überschwemmungen getötet, darunter auch elf Schüler eines Internats im Distrikt Mandailing Natal in der Provinz Nordsumatra, wie die Nationale Katastrophenschutzbehörde am Samstag mitteilte. In Nord- und Westsumatra hatte es seit Donnerstag heftige Regenfälle gegeben.

Auf Sulawesi, das weiter östlich liegt, kam die Erde am Wochenende nicht zur Ruhe. Vor der Küste der Stadt Bitung im Norden der Insel ereignete sich am Samstagmittag (Ortszeit) ein Beben der Stärke 5,6. Berichte über Schäden oder Opfer gab es nicht, wie Sutopo Nugroho von der Nationalen Katastrophenschutzbehörde sagte.

Der Westen Sulawesis war vor zwei Wochen von einem Erdbeben der Stärke 7,4 und einem anschließenden Tsunami erfasst worden. Als Folge verflüssigte sich Boden um die Küstenstadt Palu, ganze Stadtteile und umliegende Orte verschwanden. Behörden bestätigten bisher offiziell knapp 2100 Tote. Tausende Einwohner gelten aber weiter als vermisst. Die Sucharbeiten hatte der Nationale Katastrophenschutz am Freitag wegen Seuchengefahr eingestellt.

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