Myokarditis bei geimpften Jugendlichen sehr selten

Israel startet eine Impfkampagne, um Minderjährige zwischen 12 und 18 Jahren zu impfen. Foto: epa/Abir Sultan
Israel startet eine Impfkampagne, um Minderjährige zwischen 12 und 18 Jahren zu impfen. Foto: epa/Abir Sultan

TEL AVIV: Bei der Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen das Coronavirus sind nach neuen Zahlen des israelischen Gesundheitsministeriums schwere Nebenwirkungen insgesamt sehr selten. In der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen wurde laut dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht etwa bei rund 900.000 Impfungen in 15 Fällen eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) gemeldet.

Zwölf der Fälle traten nach der zweiten Impfdosis auf. Nur eine der Betroffenen war weiblich. Der Verlauf in der Altersgruppe war nach Angaben des Ministeriums zumeist relativ milde, alle Patienten konnten nach einigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

In der Gruppe der Fünf- bis Elfjährigen gab es demnach keinen einzigen Fall von Myokarditis nach einer Impfung. Das vergleichsweise höchste Risiko hatten dagegen junge Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren nach der zweiten Impfdosis. Bei den 16- bis 19-Jährigen lag es statistisch bei einem Fall von 6638 Geimpften, bei den 20- bis 24-Jährigen bei einem Fall von 9574 Geimpften. Das geringste Risiko hatten Frauen ab 30 Jahren nach der ersten Impfdosis, mit einem Fall von mehr als einer Million Geimpften.

Die Gefahr einer Myokarditis, die bei Ungeimpften durch eine Corona-Erkrankung verursacht wird, gilt jedoch insgesamt als deutlich höher als die durch eine Impfung.

In Israel wird überwiegend mit dem Präparat von Biontech/Pfizer geimpft. Im Mai vergangenen Jahres hatte die Impfung von 12- bis 15-Jährigen begonnen, im November von Fünf- bis Elfjährigen. Rund 60 Prozent der Jugendlichen und 20 Prozent der Kinder in Israel sind bisher geimpft.

Die Angaben des Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der Impfungen und bis zum 17. Januar erhoben. Dabei ging es um alle Nebenwirkungen in allen Altersgruppen.

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